sorry für die verspätung, die ich ja hatte. ich hoffe ihr nehmt es mir nicht zu übel, dass ich am wochende durch gewisse andere aktivitäten keine zeit zum schreiben hatte. dafür geht es morgen direkt weiter :)

Louis durfte sich in der nächsten Runde in das Spiel miteinbringen. Wobei, rückblickend hätte er lieber weiter am Rand gestanden, denn dieses „Spiel" war... grauenvoll. Wirklich.

„Du machst dich gut, Tommo", murmelte Liam ihm zwischendurch ins Ohr.

Louis runzelte die Stirn. Liam wusste doch, dass er mit Bällen gut umgehen konnte. Natürlich machte er sich gut.

„Beim auffällig Starren", fügte Liam dann noch hinzu und brachte Louis damit dazu, innerhalb weniger Sekunden puterrot anzulaufen und sich von allen wegzudrehen, damit es bloß keiner sah.

Schlussendlich war Louis heilfroh, dass Mister Harris abpfiff und sie in die Umkleiden entließ. Normalerweise hatte er immer Spaß am Sportunterricht gefunden, aber mit diesem Typen ging es wohl nicht anders.

Allein sein Gesicht machte Louis wütend.

Er angelte zusammen mit Liam und Niall seine Wasserflasche vom Boden und wischte sich erneut mit dem T-Shirt über das Gesicht, wie fast der gesamte Sportkurs. Sogar die Ratte. Und Louis konnte sich nicht helfen, er musste ihm einfach auf die Brust gucken. Der Typ war verdammt durchtrainiert. Und wäre er nicht so ein Arschloch, würde Louis ihn vielleicht sogar attraktiv finden.

Aber er war nun mal scheiße.

Was sollte man da machen?

Louis konnte daran jetzt schließlich auch nichts ändern.

In der Umkleide stank es bereits nach zwei Minuten fürchterlich nach Teenagerschweiß und Louis flüchtete schnell mit seinem Duschzeug in die Dusche, wo es weniger streng roch, und seifte sich schnell ein.

Louis war schon fast wieder fertig, als Harry hereinkam, und er konnte genau sehen, wie Harrys Blick an seinem Körper auf und ab glitt und er rosige Wangen bekam.

Louis schmunzelte und verließ die Gemeinschaftsdusche, nicht ohne Harry zuzuzwinkern, und trocknete sich ab, quetschte sich grummelnd wieder in seine Schuluniform.

Als Louis, diesmal ohne Niall oder Liam, den Spanischraum betrat, stach ihm sofort ein paar bunter, angekrickelter Chucks ins Auge, die auf dem Tisch lagen. Er ließ seine Tasche neben die Füße fallen, die zu Chris gehörten, und packte alibimäßig seine Spanischsachen aus. Und gleich hinterher die drei Brotdosen, die er dabeihatte.

Als Chris das bemerkte, nahm er die Füße vom Tisch, wischte einmal darüber und legte sein Essen ebenfalls darauf. Dann stieß er Louis sanft mit dem Ellenbogen an. „Hey. Hab schon auf dich gewartet. Musste schon zwei Leute vertreiben, aber was man nicht alles macht, um die Tradition des letzten Jahres weiterzuführen, mh?" Er lachte. „Alles klar?"

Louis ließ sich ächzend auf den Stuhl fallen und nickte ihm zu. „Ja, nein, hatte gerade Sport."

„Mit?"

„Mister Harris."

Chris machte Würggeräusche. „So ein Rotzlappen, ernsthaft. Ich könnte mich ja wegschmeißen. Denkt auch er sei der größte, huh", murmelte er, während ihre Spanischlehrerin hereinkam und sofort mit einer Begrüßung auf Spanisch ihren Unterricht begann.

Chris lehnte sich zu Louis rüber. „Und sonst?", fragte er leise und biss in eine relativ große Tomate. „Alles klar?"

Louis zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, man. Ich glaub, ich steh da so auf jemandem."

Chris entknotete sofort seine Beine und setzte sich auf. „Erzähl mir mehr?", sagte er abwartend.

Louis grinste und biss in sein Brot. „Er heißt Harry."

„Harry also."

„Kennst du ihn?", wollte Louis wissen.

„Keine Ahnung, Bro, weißt du, wie viele Harrys es in Doncaster gibt?"

„Nicht so viele, schätze ich. Donny ist nicht allzu groß."

Chris ließ sich genervt seufzend zurückfallen. „Ja, man, du weißt doch, was ich meine."

„Tue ich das?", ärgerte Louis grinsend.

„Ja." Chris öffnete lautstark eine Dose mit Kräuterzeug und dippte Chips aus getrocknetem Brot hinein, warf es sich in den Mund und kaute darauf herum. Ihre Lehrerin bemerkte es nicht. Jedenfalls sagte sie nichts dazu.

Louis streckte kauend seine Hand aus und Chris schob ihm wortlos die Chips und das Kräuterdipzeug herüber. „Naja also auf jeden Fall will ich ihn unbedingt besser kennenlernen. Er ist toll."

Chris gluckste. „Hast ja die totale rosarote Brille auf. Na dann, mach dich auf die Socken, Tiger, und sag mir, wer toppt."

Louis schnaubte. „Chris, bitte. Und wie siehts bei dir aus? Jemanden im Auge?"

Chris drehte den Kopf weg, aber Louis konnte das schuldbewusste Grinsen trotzdem sehen. Und hören. „Nein?"

„War das eine Antwort oder eine Frage?", fragte Louis amüsiert.

„Antwort."

„Eindeutig. Und wer ist es?"

„Niemand!"

„Ach komm, ich habs dir auch gesagt. Jetzt hab dich doch nicht so. Ich verrats doch auch keinem", sagte Louis und schob sich einen Chip durch die Lippen.

„Mhm", machte Chris und stopfte sich den Mund voll.

Louis lachte. „Du bist so ein Idiot, weißt du das?"

„Selber", schmollte Chris und schrieb dann einen Namen mit dem Finger auf den Tisch.

„Hey, warte! Mach das noch mal, ich bin nicht mitgekommen!"

Chris zuckte mit den Schultern. „Pech für dich. Glück für mich. Und du wirst es nie nie nie rausfinden."

„Oh, glaub mir. Ich finde es raus. Und wenn Liam es aus dir rauskitzeln muss."

Und Chris drehte sich mit roten Wangen von Louis weg.