Jeongguk erwiederte den Kuss innig und strich mit dem Daumen über die Wange des Jüngeren.

"Jimin", murmelte er schließlich leise.
"Lass dich niemals auf solche Type wie mich ein."
Er löste mich von ihm, ehe sie weiter gehen konnten - ehe sie zu weit gehen konnten.

Der Mann strich mit seinem Daumen über die feuchten Lippen seines Gegenübers.
"Ist jetzt nicht sexy gemeint, aber ich bin gefährlich."

"Gefährlich?", wiederholte Jimin leise.
Ich verstand nicht, was das heißen sollte.
"Typen wie du? Warum nicht? Du bist doch so lieb zu mir... Was ist falsch daran, wenn ich mich auf dich einlasse?"

"Ach", murmelte Jeongguk wenige Sekunden später schon.
"Genau deswegen. Du bist zu unberührbar für mich."
Es klang verversmamt schnulzig, dennoch redete er weiter.

"So jemand unschuldiges wie du... Ich würde dich einfach kaputt machen. Und das schlimmste wäre, dass du es selber nicht bemerken würdest."
Der Brünette küsste seine Stirn, dann wieder seine Lippen.

"Aber ganz zurück halten kann ich mich bei dir auch nicht."
Nach dieser Aussage runzelte Jimin sofort die Stirn.
"Kannst du nicht Klartext sprechen...? So versteht dich kein Mensch", schmollte er leise.

Die Stimmung war irgendwie so angespannt und traurig.
Er schluckte den Klos in seinem Hals runter und biss sich auf die Unterlippe, wie so oft, und sah dabei ununterbrochen in die Augen des Älteren.

Bin ich so unschuldig?

"Vielleicht wirst du es irgendwann verstehen", beantwortete er die Frage Jimins.
Er wollte nicht länger darüber reden.

Mit dem Daumen befreite er vorsichtig die Unterlippe des Schwarzhaarigen von seinen Zähnen und grinste schwach.
Nein, er konnte sich auch nicht mehr länger zurückhalten.
"Lust zu knutschen?"

Kurz zuckte der so unschuldige junge Mann zusammen und wandte mit roten Wangen den Blick ab.
In dem Moment beschenkte man ihn mit Selbstbewusstsein, mit welchem er mit einem lockeren "Wieso nicht?", antwortete.

Jeongguk blendete direkt alles um sie herum aus und legte seine Lippen auf die des Jungen.
Seine Hand schloss sich um seinen Hinterkopf, da er ihn vollends zu sich zog, sodass er auf seinen Schoß saß.

Jimin erwiderte ohne zu zögern, denn er wollte es so sehr - als hätte er Jahre lang auf diesen Moment gewartet.

Nach einer guten Weile mussten sie sich kurz lösen.

"Du kannst gut küssen", gab Jeongguk zu und sah dem Jüngeren in die dunklen Augen.
Seine Hände wanderten hinunter zu seinen schmalen Hüften.

Der Mann platzierte seine Lippen an dem Hals seines Opfers und fing an ihn zu makieren.
Dunkelviolette Flecken entstanden.

Jimin legte seinen Kopf automatisch zur Seite, um ihm mehr Fläche zu bieten.

Seine dunklen Augen schlossen sich und immer wieder seufzte er leise auf, keuchte, als Jeongguk an einer empfindlichen Stelle saugte.

Wieso hatte ihm nie jemand gesagt, wie gut sich das anfühlt?

Doch der Mann dachte an etwas anderes:
Wie konnte er diesen Engel so beschmutzen?
Wie konnte er etwas aufbauen, was sowie so niemand Realität werden würde?

Spätestens ab da, hörte er auf.
Schneller atmend, ließ der Brünette von seinem Gegenüber ab und schob ihn sanft von sich.

Weiter kann ich nicht gehen.

Grinsend sah er Jimin an und leckte sich über seine angeschwollenen Lippen.

Ich nutze ihn aus. Wie tief kann ich noch sinken?
Wie kann ich so gemein gegenüber ihm sein?

"Das war schön", hauchte er leise und sah seinem Schützling direkt ins Gesicht.
"Ja...", murmelte dieser.

Er blinzelte langsam.
Langsam realisierte er, was sie beide gerade getan hätten und seine Wangen wurden von Sekunde zu Sekunde um eine Nuance dunkler.

"Ich danke dir", murmelte Jeongguk und ließ den Jungen mit seiner Schulter kuscheln, welcher sein Gesicht eigentlich nur darin vergraben hatte, weil es ihm peinlich war.

Ihre aufgeregten Herzschläge beruhigte sich nach und nach.
Jimins Blick wanderte zur Tür, dann wieder zurück.
Hoffentlich hatte niemand irgendetwas mitbekommen.