ʟᴇʙᴇɴ & ʜᴏғғɴᴜɴɢ
Dies ist kein richtiges Update.
Es ist bloß eine Hausaufgabe gewesen und mir wurde gesagt, ich soll sie veröffentlichen.
Tadaaaaa!
Ich erkläre sehr gerne in den Kommentaren, wenn ihr Fragen habt, dann keine Scheu. Bei Unsicherheiten, die ihr verstehen wollt, könnt ihr eure Fragen gerne in die jeweiligen Absätze kommentieren.
Und ja, es war eine Hausaufgabe, also "schön geschrieben" aber Scheiß Rechtschreibung.
Anne = Mutter
Baba = Vater
Abla = Schwester
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4: 16. Um diese Uhrzeit schlief ich noch. Die Sirenen in ganz Hatay schlugen Alarm und rissen uns aus dem Schlaf. Noch im Halbschlaf spürten wir plötzlich ein starkes Beben. Mein Bett fing an heftig zu wackeln und ich hörte die verängstigten Rufe meines kleinen Bruders zwei Zimmer weiter.
Meine Eltern stürmten aus ihrem Schlafzimmer und während meine Mutter ins Zimmer meines Bruder rannte, kam mein Vater zu mir rein. Ich stand schnell auf, doch er sagte, ich solle mich wieder hinlegen. Während das Beben immer Schlimmer wurde, deckte er mich schnell zu und hob meinen Schreibtisch hoch. Meine ganzen Sachen waren bereits auf den Boden als er den Tisch als Dach über mich stellte. Ich sah die Angst in seinen Augen und hörte sie in seiner Simmer als er meine Stirn küsste und mit ruhiger Stimme sagte: "Alles wird in Ordnung, Schatz. Verliere bitte nicht die Hoffnung, du wirst gerettet und wir sehen uns später wieder. Versprochen. Ich hab dich lieb, vergiss das bitte nicht." Ich nickte und kämpfte vergebens mit den Tränen.
In genau diesem Moment stürzten das Dach über uns und der Boden unter uns gleichzeitig ein. Ich schreckte auf und klammerte mich am Tischbein und meiner Decke fest, während ich mir die Augen zukniff und hoffte das alles bald vorbei sein würde.
Ich bekam irgendetwas an den Kopf, das wusste ich, weil ich später aufgewacht war nur um überall um mich herum pure Dunkelheit zu begrüßen. Mein Vater war nirgends zu sehen, es war stockdunkel und mir war kalt. Ich kuschelte mich mehr an meine Decke, da diese meine einzige Wärmequelle war. Ich spürte erneut, wie sich Tränen in meine Augen bildeten und diesmal ließ ich sie meiner Wangen runterkullern. Der Tisch war noch über mir, ich konnte das Holz spüren.
Ich holte mein Handy unter meiner Decke hervor. Ich hatte zum Glück noch volle 100% da ich es vorm schlafengehen ans Ladekabel gesteckt hatte. Mein Displaylicht schenkte mir einen genaueren Blick auf meine Umgebung. Überall waren Betonbroken und von irgendwo kam ein Durchzug, den ich auf dem Gesicht spüren konnte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich drei Stunden lang bewusstlos war. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Meine Eltern erzählten mir viel über Erdbeben, die sie selbst erlebt hatten. Sie haben nur auf Hilfe gewartet. Und beide sind heile nach einem Tag rausgekommen, also dachte ich mir das alles in Ordnung sei und ich bald rauskommen würde.
Ich lag eine Weile still liegen und dachte mir, dass das so doch nicht klappen könnte. Ich hatte keine Ahnung wo meine Eltern oder Umut waren oder ob es ihnen gut ging also versuchte ich nach ihnen zu rufen. Sie müssten nur zwei Zimmer weg sein. So schrie ich lautstark. "Hallo ist hier jemand? Anne, Baba, Umut könnt ihr mich hören? Als ich keine Antwort bekam, rief ich nochmal etwas lauter. "Könnt ihr mich hören? Anne, Baba! Umut-" , "Hayat?", hörte ich jemanden rufen. Eine gemuffelte Stimme aber ich konnte sie hören. Und ich erkannte sie auch. "Umut?!", rief ich erleichtert. "Ja, ich bin es!", rief er zurück und ich setzte mich erleichtert auf.
"Ist Mama bei dir?", fragte ich. "Ja, aber sie ist ..." Als ich das Ende nicht verstand, wiederholte er lauter und sagte, dass sie ohnmächtig war. Er schien zu weinen. "Abla, ich hab so Angst!" hörte ich ihn rufen und mir kamen erneut die Tränen. "Ich weiß, aber ich verspreche es dir, alles wird gut! Du musst jetzt Mama beschützen, ja? Habt ihr eine Decke?" fragte ich. Als er nicht verstand wiederholte ich und er antworte mit einem Ja. Ich sagte ihm, er solle sie beide zudecken und versuchen zu schlafen und sobald er aufwacht nach mir rufen.
Ich holte mein Handy raus. Es musste doch einen Weg geben anderen mitzuteilen wo wir waren. Ich hatte noch ganz wenig Empfang aber noch genug Datenvolumen. Wo erreiche ich genug Leute? Hunderte oder vielleicht auch Tausende? "Natürlich!" flüsterte ich und öffneten TikTok. Nachdem ich ein Video gepostet hatte, verließ ich die App und ging auf Instagram um da dasselbe zu tun. Nach 5 Minuten war ich mit allem fertig. Mit 89% ließ ich mein Handy auf meine Decke fallen. Ich hoffte sehr das mein Hilferuf viele Leute erreichen würden. Jetzt wusste ich nicht mehr was ich noch tun könnte. Also nahm ich nochmals mein Handy und machte Musik an. Danach machte ich das Handy wieder aus zu um das Akku zu sparen. Die Musik beruhigte mich etwas und ich hoffte das es ebenfalls die Aufmerksamkeit von irgendwem draußen bringen würde, damit wir nicht so lange auf den Rettungseinsatz warten mussten. Ich war für weitere sechs Stunden eingeschlafen. Vor Panik rief ich sofort den Namen meines Bruders. Als ich seine Antwort bekam, seufzte ich erleichtert. Ich blickte auf die Uhr. 85% und 13:22 Uhr. Dann checkte ich meinen Hilferuf auf Tiktok. Anscheinend haben viele das Video geteilt und auch in den Kommentaren waren viele, die meinten, sie hätten den Rettungseinsatz verständigt. Ich seufzte und ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Ich senkte mein Handy und zog meine Decke etwas höher. "Hayat?", hörte ich die Stimme meiner Mutter. Ich fragte, was los sei und sie wollte wissen, ob mein Vater bei mir war. Ich hielt einige Sekunden inne. Nein, ich hatte keine Ahnung wo er war oder ob es ihm gut ging. Mit zitternder Stimme rief ich ein "Nein" zurück.
Und dann passierte es schon wieder. Wieder das selbe Beben der Erde und unter sowie über mir das ständige Wackeln und Rütteln und das innere Gewissen, welches mir sagte, dass es nicht gut ausgehen würde. Ich klammerte mich verängstigt am Tischbein fest, verkroch mich unter meiner Decke und hörte wieder die panischen Schreie meines verängstigten kleinen Bruders, die mich in meinen Albträumen noch verfolgen würden. Leise fing ich wieder an zu weinen. Warum muss das passieren? Werden wir hier überhaupt lebend rauskommen. Meine Tränen rollten mir ununterbrochen die Wangen runter und mir war wieder so unglaublich kalt. Nach einigen Minuten hörte das Beben auf. "Umut?", rief ich mit gekrätzter Stimme. "Anne, geht es euch gut?", rief ich erneut. "Alles in Ordnung Hayat. Wir haben einen neuen Durchgang und wir kommen jetzt zu dir rüber!", rief sie zurück. Gottseidank.
Ich deckte mein Kopf wieder auf und hörte Gemurmel und Geräusche von der anderen Seite der Betonwand. Ich schnappte nach Luft als ein Loch entstand, welches größer wurde bis sich meine Mutter und Umut durchquetschten. Sofort fiel ich den beiden um den Hals und heulte mich an der Schulter meiner Mutter aus. Sie strich mir beruhigend über den Rücken bis ich mich beruhigte und Umut in eine feste Umarmung zog.
Wir lösten uns als Mutter sich räusperte und eine Tüte hinter sich hervor holte. Wir strahlten übers ganze Gesicht als sie zwei Wasserflaschen und belegte Brötchen rausholte und uns reichte. Wir boten ihr auch was an, aber sie lehnte ab und meinte, sie habe kein Hunger. Wir ließen ihr trotzdem ein Stück übrig. Mutter fand die restlichen Stunden immer wieder Wege uns zu beschäftigen, wie spiele spielen oder Geschichten erzählen. Und wenn wir müde wurden, nahm sie uns beide in ihre Arme und wir schliefen gemeinsam unter meiner warmen Decke ein.
Am nächsten Morgen, holte sie wie belegte Brötchen und Wasser und diesmal auch Schokolade aus der Tüte. Was ich allerdings etwas komisch fand. Woher hatte sie plötzlich diese Tüte gefunden und warum war da Essen drin? Das fragte ich aber auch nicht laut, weil ich in jenem Moment viel zu hungrig war um mich anderweitig zu beschweren.
Nachdem wir aufgegessen hatten, legten wir uns wieder in ihre Arme und sie erzählte uns wieder Geschichten, als wir nach einigen Stunden Stimmen und laute Geräusche von oben hörte. Ich setzte mich auf und hörte die Stimmen immer klarer. "Ist hier jemand?", wurde mehrstimmig von draußen gerufen und nun war auch Umut neben mir. "Hier sind wir!", schrien wir lautstark zurück.
Nach wenigen Sekunden wurde ein Loch in den Tisch gebohrt und ein Mann leuchtete mit seiner Taschenlampe zu uns rein. Er trug die Uniform des Rettungseinsatzes und als er uns erblickte auch ein Lächeln. "Toll habt ihr das gemacht. Wir holen euch sofort raus!", versprach der freundliche Mann und verschwand daraufhin vom Loch. Die draußen benutzten Taschenlampen und Krankenwagensirenen lieferten Licht durch das Loch und wir atmeten zum ersten Mal in drei Tagen frische Luft ein.
"Anne, wir werden gerettet! Guck mal, sie sind hier." Ich stockte mitten im Satz nachdem ich mich umdrehte. Auch Umut sah irritiert in die Richtung in der unsere Mutter vorhin noch lag." Sie ist weg..?" flüsterte er kleinlaut und sah zu mir noch. Ich hatte jedoch meine Augen weit aufgerissen und starrte in die neue Leere. "Aber wie?", murmelte ich verwirrt. "Sie war doch gerade noch -"
Ich blieb im Satz stehen und der Schock auf meinem Gesicht verwandelte sich in Realisation. Ich schnappte nach Luft, zog meinen Bruder in eine Umarmung und brach in Tränen aus. 2 Tage später wurden die Leichen beider unserer Eltern aus den Trümmern geholt. Nur mein Bruder, Umut und ich, Hayat überlebten von uns vier.
Hoffnung und Leben.
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Hayat = Leben
Umut = Hoffnung
Omeshot beruht auf wahrer Begebenheit und nach den Erzählungen der überlebenden Erdbebenopfer.
Vielen Dank, dass du diese kleine Geschichte gelesen hast, auch wenn sie nur eine kleine Hausaufgabe war. ^^ Meine Mutter und Freundinnen meinten, ich solle es veröffentlichen, also hier ist es!
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