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»Lauf und versteck dich, bis ich mein Katana wieder gefunden habe. Ich zieh das hier über, dann wird er meiner Spur folgen«, erzählst du der Brünetten, die vor kurzen von einem Dämon angefallen wurde.
Glücklicherweise kamst du im richtigen Moment, um sie von ihrem Schicksal zu bewahren. Andererseits wurde die Frau verletzt und der verdammte Dämon hatte dein Katana weggeworfen, als du bei der Aktion unvorsichtig warst, um die Frau zu beschützen.
Normalerweise sollte dich das Ganze nicht mehr kümmern, weil du keine Dämonenjägerin mehr bist, allerdings könntest du auch nicht dabei zusehen, wie eine hilflose Frau einfach gefressen wird.
»D-Du hast mir mein Leben gerettet. Danke«, bedankt sie sich und hält dir ein Halstuch entgegen, dass mit ihren eigenen Blut besudelt wurde.
»Geh und renn in die Richtung, in der die Sonne aufgehen wird. Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern«, erklärst du ihr und bindest ihr Halstuch um deinen Hals.
Die Frau sieht dich zögerlich an. Auch wenn du ihr Leben gerettet hast, kannst du an ihrem Blick sehen, dass sie zögert, dich alleine zu lassen.
»Verschwinde endlich.«
Langsam erhebst du dich aus deinem Versteck und rennst in die entgegengesetzte Richtung, um den Dämon wegzulocken und dein Katana zu suchen. Wachsam hältst du Ausschau nach deiner Waffe, aber du kannst sie nicht entdecken.
Wo hatte dieser verdammte Dämon bloß dein Katana hingeschmissen?
»Hab ich dich!«, hörst du den Dämon hinter dir sagen, woraufhin du einen Blick über deine Schulter wirfst.
Sofort weichst du seinen Angriff aus, als er dich mit seinen viel zu langen Fingernägel erwischen wollte. »Nein, ich habe dich.« Hört ihr eine andere Stimme sagen, die dir bekannt vorkommt.
Hinter den Dämon ist eine andere Person aufgetaucht und es vergeht ein einziger Wimpernschlag, da wurde den Dämon der Kopf abgeschlagen. Abrupt drehst du dich um und siehst von dem Dämon zu deinen Retter, der dich ungebeten gerettet hatte.
Du traust deinen (A/F) Augen nicht, als du Tengen vor stehen siehst, der dich frech angrinst. »Was tust du hier?«, bohrst du ungläubig nach.
»Es ist lange her nicht wahr, meine geliebte Verlobte?«
»Bitte, was?«, fragst du ungläubig.
Was bildet sich Tengen eigentlich ein? Nur, weil er dir mal den Hof machen wollte und vor den anderen behauptet hatte, dass du seine Frau werden würdest, heißt es noch lange nicht, dass du tun wirst, was er will.
»Du hast mich verstanden. Ich habe übrigens dein Katana wiedergefunden«, verkündet die Klangsäule.
»Das hast du toll gemacht, Tengen. Würdest du es mir wiedergeben, damit ich gehen kann?«, hakst du nach und lächelst ihn an.
»Du hast deinen Dienst als Dämonenjägerin quittiert, aber arbeitest dennoch weiter als eine, versteh ich das richtig?«, fragt er dich neugierig und hält dir dein Katana entgegen.
»Das ist bloß eine alte Angewohnheit. Ich muss mich jetzt um die Frau kümmern, die angegriffen wurde.« Mit diesen Worten nimmst du deine Waffe an dich, steckst sie in der Scheide und gehst an Tengen vorbei.
Während du dich von den Weißhaarigen entfernst, kannst du nicht verhindern, dass dein Herz verdächtig schnell schlägt. Es ist zwar schon ein Jahr her, dass du ihn zuletzt gesehen hast und doch zeigt dir dein Körper eindeutig, dass er dich nicht kalt lässt.
»(D/N).«
»Nein.« Stur gehst du deinen Weg weiter, entschlossen ihn zu ignorieren. Sowie du es das ganze Jahr übergetan hast, weil du fertig mit diesen Dämonenkram bist. Als du ruckartig nach hinten gezogen wurdest, willst du dich kampfbereit machen, aber als du merkst, dass du umarmt wirst, entspannst du dich.
»Lass das.«
»Ich habe das von damals ernst gemeint.«
Genervt atmest du schwer aus und widerstehst den Drang mit deinen Augen zu rollen. »Dir sollten doch inzwischen drei Frauen reichen, oder nicht?«, fragst du und windest dich aus seiner Umarmung.
Nur widerwillig lässt er zu, dass du dich von ihm löst. »Wo ist die Frau, die unsere Hilfe braucht?«, will er wissen.
»Ich habe ihr gesagt, dass sie in die Richtung gehen soll, in der auch die Sonne aufgehen wird.«
»Gehen wir.« Mit diesen Worten geht er an dir vorbei und du folgst ihm.
•••
Am Morgen hatte sich die Frau von euch beide verabschiedet und sich mehrmals bei dir bedankt, dass du ihr Leben gerettet hattest. »Hier lebst du also und hilfst den Leuten bei allen möglichem also, ja?«, fragt Tengen, der sich neben dir hingesetzt hatte.
»Ja.«
Verdammt! Warum kann er nicht einfach gehen? Immerhin hattest du die Dämonenjäger verlassen, um für deine Familie da zu sein.
Nachdem du einen Brief erhalten hattest, dass dein Vater krank geworden sei, musstest du eine Entscheidung treffen. Denn deine Geschwister waren gerade mal sieben und acht Jahre alt. Sie konnten noch nicht solch eine große Verantwortung übernehmen, geschweige denn wolltest du ihnen so etwas aufbürden, während du Dämonen getötet hättest.
»Mir ist zu Ohren gekommen, dass dein Vater von uns gegangen sei.«
»Und meine Geschwister auch.« Hattest du ihn verbesserst, weil es einfach eine Tatsache ist, dass die Kleinen deinen Vater sehr zeitnah gefolgt sind.
Es war keine Krankheit oder ein Dämon, der das verursacht hatte. Die alte Hexe, sowie du sie hier im Dorf nanntest, meinte dass sie gestorben wären, weil sie den Tod ihres geliebten Vaters nicht ertragen konnten.
»Das tut mir leid. Ich mochte deine Familie sehr«, flüstert er.
»Sie mochten dich auch sehr.« Dein Vater hatte sogar sein Segen gegeben, damit du Tengen heiraten konntest.
»Tengen. Bist du wirklich wegen mir hier? Was denken deine Frauen, wenn sie hören, dass du eine vierte Frau haben willst?«, fragst du ihn und siehst ihm in die roten Augen.
Ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen und er legt seine Hand auf deine Wange, um diese entlangzustreicheln. »Makio, Suma und Hinatsuru würden sich über eine neue Freundin freuen. Und ja ich bin hier, weil ich dich vermisst habe«, erklärt er dir.
Er streicht dir eine (H/F) Haarsträhne hinter das Ohr, woraufhin du errötest. »Komm mit mir, (D/N). Ich würde mich viel wohler fühlen, wenn ich weiß, dass du an meiner Seite wärst«, bittet er dich.
Tengen ist also wirklich hierhergekommen, weil er dich vermisst hatte und noch immer möchte, dass du seine Frau wirst. Dir wird ganz warm ums Herz, bei den Gedanken, dass du endlich an seiner Seite sein könntest.
Unruhig rutschst du auf deinen Platz hin und her. Am liebsten würdest du aufstehen und die Flucht ergreifen, weil er dir plötzlich so nah kommt. »Was sagst du, (D/N)?«, möchte er von dir wissen und hält in seiner Bewegung inne. Eure Blicke kreuzen sich und dein Herzschlag nimmt an Tempo zu. »Ich-...Ich komme mit.« Sofort erhellt sich sein Blick, als er es hörte.
Denn damit hast du auch bestätigt, dass du seine Frau werden willst- um es genau zu sagen seine vierte Frau. »Ich hoffe, dass du dir das nicht auf den Weg zu den anderen anders überlegst.«
Als Antwort schüttelst du bloß deinen Kopf ganz leicht und kurz darauf, schließt er dich wieder in seine Arme. So wie er es gestern getan hatte, als er dich gerettet hatte.
»Danke, Uzui, dass du nicht gestern gerettet hast. Ich war echt nicht nett zu dir gewesen, aber das war ich nur, we-…«, quasselst du drauf los, aber er unterbricht dich einfach.
»Weil du mich noch immer magst.«
»Ja.«
»Ich verstehe dich und der Meister hatte uns damals alles erklärt, darum bin ich dir auch nicht böse. Ich bin ja jetzt hier und du kommst mit mir«, sagt er vollkommen ruhig.
Er klingt so beruhigend und einfach einlullend, obwohl er noch nicht mal etwas besonders zu dir sagt. Dieser Mann hatte dich schon von Anfang an fasziniert. Denn es gab noch nie ein Junge, der dich bei eurer ersten Begegnung als seine Frau betitelt hatte.
»Ich liebe dich.« Hörst du ihn sagen, während du dich an ihm gelehnt hattest, und deine Augen immer schwerer werden.
»Dich auch.« Nuschelst du deinen Satz vor dich hin, weil du auf einmal so müde geworden bist, oder du hattest es bloß verdrängt.
»Hey, jetzt schlaf nicht einfach ein, Prinzesschen. Wir müssen deine Sachen packen un-«, meint Tengen.
»Ich habe eine Tasche mit all meinen wichtigen Sachen unter meinem Bett liegen.«
»Interessant. Das klingt ja fast so, als ob du darauf gewartet hättest, dass ich vorbei komme«, gibt er belustigt von sich und steht auf, woraufhin er dich gleich hochhebt. Behutsam legt er dich über seine Schulter und du merkst nur noch, wie mit dir zusammen durch das Haus geht.
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