
Part three
𝓙𝓲𝓶𝓲𝓷
Nach der Party hatte ich Jeongguk nicht wieder gesehen und es waren schon gute zwei Wochen um.
In denen hatte ich auch kein Wort mehr mit Yoongi gewechselt, all seine Nachrichten und Anrufe hatte ich schlicht und einfach ignoriert, auch wenn ich gerne an mein Handy gegangen wäre und ihn zusammengeschissen hätte.
Am besten in Person.
Die Zeit über hatte ich eigentlich so gut wie gar keinen Kontakt zur Außenwelt gehabt, denn ich musste versuchen mit den Schmerzen klar zu kommen, die mich jeden Tag aufs neue zum weinen und verzweifeln brachte.
Wir teilten eine Geschichte - eine lange, schöne und zeitgleich schmerzhafte.
Jetzt gerade fühlte es sich an, als wenn es für mein Leben keine Fortsetzung gab.
Wieso? Gingen dem Autor meines Lebens etwa die Ideen aus?
Wollte er, dass ich litt und ein neues Leben begann?
Leise schluchzte ich, während ich langsam durch den strömenden Regen ging, ohne Regenschirm und ohne Jacke.
Es war verdammt kalt und bis auf die Knochen war ich bereits durchnässt.
Mein Körper zitterte und meine Hände wurden nach und nach immer röter.
Mir ging es noch nie so schlecht, nur an eine Situation erinnerte ich mich - als Yoongi mich beinahe umgebracht hatte, weil er keine Kontrolle über seinen Körper hatte.
Während er sich dafür verantwortlich machte, seine dritte Persönlichkeit nicht unter Kontrolle zu haben, verzog ich ihm sofort, denn es war nicht seine Schuld gewesen.
Doch er wollte das nicht einsehen.
Er sonderte sich ab und sagte seinen Ärzten, sie sollten mich so weit wie möglich von ihm fernhalten, mich am besten in eine andere Anstalt verlegen lassen, damit er mir ja nie wieder zu nahe kam.
Jeden Tag stand ich vor seiner Tür, doch wurde nicht reingelassen.
Als Yoongi dann bemerkte, dass er mich mit seiner Aktion in ein noch tieferes Loch gezogen und die Leiter, ihn selbst, entfernt hatte, ergriff er sofort panisch Maßnahmen.
Ich erinnerte mich noch genau, wie ich über den hohen Zaun geklettert war um zu springen und zwischen uns die Metallstäbe.
Es war, als wäre es gestern gewesen.
Weinend ging ich in die Knie und sah auf meine Hände.
Meine rechte krallte sich schließlich in mein durchnässtes, langärmliges Shirt, welches alte Wunden versteckte.
Man sah sie kaum, doch ich spürte sie.
Es waren keine Menschen unterwegs, doch bei dem Wetter wunderte es mich nicht.
Mit zitternden Händen holte ich mein Handy raus und scrollte durch meine Kontakte, ehe ich Jeongguk fand.
Wenn ich mich nicht irrte, dann hatte er kurz nach unserem auseinandergehen erwähnt, er würde nicht weit von hier wohnen.
Zwei Minuten weg von dem Friedhof, neben welchem ich gerade hockte.
. . .
Hi?
Hier ist Jimin, von der Party
Ich wollte fragen, ob ich vielleicht vorbeikommen darf?
Jiminie! Hi :3
Klar darfst du, wo bist du denn? Soll ich dich irgendwo abholen?
Es regnet Hunde und Katzen
Ich weiß...
Ich sitze neben dem Tor vom Friedhof, bei dem Haupteingang.
Wie komme ich von hier zu dir?
DU BIST DRAUßEN?????
BIST DU NOCH BEI VERSTAND DU BEKLOPPTER
OMG ICH BIN AUF DEM WEG MIT JACKE UND REGENSCHIRM
HANG IN THERE BABY
Heißt das ich soll warten?
. . .
Ja, dass hieß es, denn nur knapp zwei Minuten später sah ich jemanden mit einem riesigen, gelben Regenschirm auf mich zu sprinten, mit einer Jacke unterm Arm.
Ich stand schnell vom Boden auf und wurde beinahe umgerissen, als Jeongguk bei mir ankam.
"Oh, Jimin..."
Schnell legte er mir die große Jacke um meine Schultern und zog mir die Kapuze über den Kopf, ehe er einen Arm um meine Hüfte schlang und an sich zog, unter den Regenschirm.
"Hoffen wir, dass du nicht krank wirst...", murmelte er zu sich selbst.
Ein leises Seufzen kam über meine leicht bläulichen Lippen, während ich den Kopf im Gehen ein wenig an seine Schulter schmiegte.
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