Part sixteen
Ich hatte die Schlaftablette angenommen und lag bereits halb weggekickt in Jeongguks Armen, welcher mit mir auf der Couch saß und einen Film guckte.
In der Umgebung und mit Hintergrundgeräuschen würde es mir leichter fallen Ruhe zu bewahren, auch, wenn mich die Erinnerungen fertigmachten.
Überall wo ich hinsah, sah ich Yoongi oder die Leiche mit dem vielen Blut.
Jeongguk strich mir durch die Haare und murmelte mir leise, aufmunternde Worte ins Ohr.
Erst jetzt realisierte ich, wie sehr ich zitterte und wie laut ich atmete.
"Hattest du schon einmal eine Panikattacke?", fragte er leise.
Kurz musste ich überlegen, denn ich erinnerte mich nur wage an ein Geschehnis aus der Klinik, woraufhin ich langsam nickte.
"Ich glaube schon..."
Meine Erinnerungen daran waren verblast, dass einzige, was ich vor meinem inneren Auge sah, waren zwei Pfleger, die mich an den Armen gepackt hatten und ein toter Körper am Boden unter mir - er lag einfach auf dem Hof.
Er war einfach gesprungen.
Ein tiefes Schluchzen kam über meine Lippen und ich vergrub das Gesicht in Jeongguks Brust, welcher sich sofort alarmiert aufsetzte und mich näher an sich zog.
Es dauerte nicht lange, bis meine Schluchzer immer leiser wurden und ich schlussendlich eingeschlafen war.
Am nächsten Morgen wachte ich neben meinem schlafenden Freund auf, welcher mich noch immer fest im Arm hielt, als würde ich ihm davonlaufen, wenn er mich losließe, was mich lächeln ließ.
Nein, er hatte das nicht verdient.
Diese ganze Horror-Geschichte...
"Schon wach?", hörte ich seine tiefe, verschlafene Morgenstimme fragen.
Sanft fuhr er mir durch die Haare und atmete tief aus.
Langsam erinnerte ich mich wieder an das, was gestern Abend passiert war.
"Gguk?", fragte ich leise und hatte sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
"Können wir heute zum Friedhof? Ich möchte jemanden besuchen."
Sofort nickte er und fragte gar nicht weiter nach, denn er wusste, dass ich es entweder selbst erzählte oder nicht darüber reden wollte.
Somit machten wir uns langsam fertig, frühstückten in Ruhe und machten uns dann auf.
Es war sogar derselbe Friedhof, an dem er mich damals im Regen aufgegabelt hatte.
Als ich mich vor dem Grabstein hinkniete, spürte ich, dass mir langsam wieder die Tränen kamen, aber ich ließ sie nicht raus.
Vorsichtig strich ich mit den Fingerspitzen über die Gravierung mit dem Namen.
Kim Taehyung.
"Ich vermisse dich...", murmelte ich leise und spürte, wie sich jemand von hinten an mich schmiegte.
Es war aber nicht Jeongguk, nein, es fühlte sich an wie Taehyungs starke Umarmung.
Bin ich jetzt völlig verrückt geworden?
"Vielleicht hast du es schon mitbekommen, ich weiß ja nicht, ob du so über mich wachst wie versprochen, aber sie sind wieder da... Und wollen Jeongguk weh tun. Jeongguk ist mein Freund, keine Sorge, er ist ein ganz lieber und will mir nichts Böses."
Ich schluckte und biss die Zähne zusammen, ehe ich mich an besagten Freund wandte.
"Taehyung war mit mir zusammen in der Psychiatrie. Er war ein wirklich lieber und lustiger Mensch."
Der Dunkelhaarige mir gegenüber legte den Kopf schief.
"Weißt du was er hatte?"
Ich nickte schwach: "Psychosen."
Verlust zum Bezug der Realität und er hatte keine Krankheitseinsicht.
Dazu immer wieder Halluzinationen.
Jeongguk weitete ein wenig die Augen, aber nickte dann leicht, als er verstand.
"Er ist vom Dach gesprungen, in den Hof... Er ist irgendjemanden nachgelaufen und hat ständig irgendeinen Namen gerufen, von wegen sie solle warten und dann...
Dann war da plötzlich kein Boden mehr und er ist... gefallen..."
Ich schniefte und schüttelte den Kopf.
"Vielleicht hat er sich was eingebildet oder hat es aussehen lassen wie einen Unfall, kann beides sein... Er meinte immer, dass sein einziger Weg aus der Anstalt der Tod ist und irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass er nur etwas vorgespielt hat."
"Wie kommst du drauf?"
"Bevor er gefallen ist, hat er über seine Schulter zu mir geguckt und gelächelt...", schluchzte ich bei der Erinnerung.
Es wurde kurz still zwischen uns, aber ich ließ mich davon nicht beirren und sah wieder zu dem Grabstein, auf welchem ich Taehyungs Präsenz spürte, was mich unter Tränen wieder lächeln ließ, aber es hielt nicht lange.
"Hände hoch oder ich schieße."
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