
ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂-𝓽𝓱𝓻𝓮𝓮
Unsere Lippen bewegten sich sanft gegeneinander.
Ich legte die Hand in seinen Nacken und zog ihn näher an mich heran, schloss dabei entspannt die Augen.
Keuchend löste sich Jeongguk von mir und blinzelte unsicher.
"Wieso hast du mich geküsst?", fragte ich leise.
Aus seinem leicht geöffneten Mund kamen kleine, weiße Wölkchen, während in seinen Augen kleine Sterne leuchteten.
Unsicher weitete er sie.
"Warum hast du erwidert?", stellte er die Gegenfrage.
Leise lachte ich, denn für mich war es keine große Sache, er jedoch schien nicht sicher zu sein, ob er gerade wirklich seine Lippen auf die meinen gedrückt hatte.
Oder er überlegte, wie er mich umbringen sollte.
"Jimin, ich... Ich weiß es doch auch nicht"
Seine Stimme war sehr leise und doch war ich ihm nahe genug, dass ich seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spürte.
"Du hast nicht aufgehört zu reden... Ich war überfordert!"
Es war die dämlichste Ausrede, die ich jemals gehört hatte, aber ich wollte ihn nicht unter Druck setzen.
Das was ich eben erzählt hatte, schien ihm doch sehr nahe zu gehen.
Meine Hand rutschte von seinem Nacken auf seine gerötete Wange.
Schämte er sich etwa dafür?
"Es tut mir wirklich leid und jetzt lässt du mich bitte ausreden, ja?"
Ich wartete auf eine Reaktion.
Er schmiegte sich an meine Hand und nickte leicht.
"Ich wollte das alles nicht. Ich wollte nicht in dieses scheiß Auto steigen und eine ganze Familie zerstören...
Es tut mir so schrecklich leid, Kleiner. Bitte verzeih mir... Ich weiß, es ist eigentlich eine unverzeihliche Sache, weil ich dir praktisch dein ganzes Leben genommen habe, aber...- "
Ich unterbrach mich selbst, denn in meinem Hals hatte sich ein Klos gebildet.
Meine Hände fingen an zu zittern, sowie meine Unterlippe, auf welche ich drauf biss.
Ich spürte, wie meine Augen ein wenig glasig wurden, aber ich wollte nicht vor ihm weinen – ich musste für ihn stark sein.
"Jeongguk... Ich hasse mich so sehr dafür... Wenn ich doch nur gewusst hätte, dass du da drinnen gesessen hast, dann- "
Erneut landeten seine Lippen auf den meinen, aber er löste sich wieder.
"Das hätte nichts geändert, Jimin. Es wäre genau dasselbe passiert, egal wie du es drehst und wendest.
Ich bin dir nicht böse, wirklich nicht. Was bringt es mir noch jemanden zu verlieren, den ich gerne habe? Nichts.
Das du mir das jetzt erzählt hast, finde ich gut, denn ich kann endlich damit abschließen, was passiert ist. Es ist okay"
Wir sahen uns in die Augen, ohne ein Wort zu sagen.
"Was wirst du jetzt tun?", fragte ich leise.
"Wirst du es deinem Vater erzählen?"
Schwach schüttelte er den Kopf und lehnte sich wieder an meine Hand.
"Nein, werde ich nicht. Ich werde mich jetzt auf mich selbst konzentrieren und versuchen mit mir selbst klar zu kommen.
Hilfst du mir dabei?"
Ein unglaubliches süßes Lächeln umspielte seine Lippen.
Ich schmunzelte und küsste seine Stirn.
"Natürlich, Häschen", hauchte ich gegen sie.
Seit wann bin ich so ein Softie?
Jeongguk schien mir gut zu tun und ich begrüßte es auch, denn ich wollte mich verändern.
Was waren wir jetzt?
Freunde?
Gute Freunde?
Mehr als gute Freunde?
Leise seufzte ich und schloss die Augen, öffnete sie aber wieder, als mein Gegenüber langsam die Stimme hob und auf meine unausgesprochene Frage antwortete – mehr oder weniger.
"Wollen wir es miteinander versuchen?"
Als was?
"Ich kann dir nicht versprechen, ob das gut enden wird, aber ich verspreche dir, dass ich mein bestes geben werde, dich wieder glücklich zu machen.
Das wird nicht einfach, aber wir schaffen das bestimmt"
Er sah mich mit schief gelegtem Kopf an, sodass ich leise lachen musste und ihn noch einmal küsste.
Überrascht blinzelte er mir an, aber lächelte schließlich wieder und lehnte seinen Kopf an meine Brust.
"Okay... Ich vertraue dir..."
Langsam wurde das Gefühl klarer.
Das Gefühl, dass ich ihm Gegenüber verspürte, abgesehen von dem Kuss – ich hatte das Gefühl ihm näher zu sein.
Näher als sonst irgendjemand.
"Was sind deine Lieblingsblumen?", brach ich die Stille nach einigen Minuten.
Es war gar nicht mehr kalt, es fühlte sich an wie Hochsommer, so warm wurde mir ums Herz.
"Wieso fragst du?"
"Sags einfach"
Es war wieder kurz still, bis er antwortete.
"Lilien"
Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen und ich schloss die Augen, während ich mit ihm ein wenig von rechts nach links schaukelte.
Ich hatte nur noch ein einziges Problem, im Moment zumindest.
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