
ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓽𝓱𝓲𝓻𝓽𝔂
"Ich war vierzehn Jahre alt, als der Unfall sich zutrug. Ich saß mit meiner Mutter und meinem Bruder im Auto. Wir standen gerade an der Ampel, die grün geworden war. Meine Mutter gab demnach Gas und fuhr los, aber es schien eine Ampel ausgefallen zu sein.
Von der rechten Seite kam ein PKW angefahren, mit Vollgas"
Die Bilder hatte ich noch deutlich vor Augen.
Leer sah ich auf den Tisch, auf meinen Teller, in welchem sich die schrecklichen Geschehnisse widerspiegelten.
"Ich habe mich kurz vorher mit meinem Bruder gestritten, wer vorne sitzen durfte... Meine Mutter war sauer auf mich, weil ich so ein Theater gemacht habe und hat kurz vorher noch geschimpft"
Ich sah noch ganz genau ihren Blick – die Enttäuschung, weil sie so etwas von mir nicht erwartet hatte.
"Bevor ich mich entschuldigen konnte kam das Auto. Sie waren sofort tot, noch bevor sich das Auto mehrmals überschlug und gegen eine Straßenlaterne knallte.
Ich saß als einziger Überlebender auf dem Rücksitz, voller Blut und einem Stück Metall im Oberschenkel.
Verdammt, ich konnte nicht einmal weinen, so geschockt war ich. Irgendjemand hat dann sofort Polizei und Krankenwagen gerufen, ich war aber schon bewusstlos geworden. Das einzige was ich gehört hatte, war mein schwacher Herzschlag.
Als ich grelles Licht sah, dachte ich, dass ich jetzt auch gehen durfte, aber es war das Licht von einem OP Saal.
Eine Krankenschwester hatte sich zu mir hinunter gebeugt und hatte ihre Hände auf meine Wangen gelegt.
Ob du jetzt leben oder sterben willst, musst du entscheiden. Es ist okay, wenn du keine Kraft mehr hast, aber hör nicht auf zu kämpfen, Kleiner. Wenn du noch kannst, dann kämpfe – sagte sie zu mir.
Ich habe den Kopf zur Seite gedreht und meinen Vater gesehen, der an einer Scheibe gestanden hat und seine Hand an diese gepresst hat. Sein Gesicht war tränenüberströmt.
Ich habe dann wieder die Ärztin angesehen und gesagt ich will mit ihm reden.
Er ist gekommen, in einem komplett blauen Anzug, es sah so bescheuert aus...
Er hat meine Hand genommen und gedrückt, aber das habe ich kaum gespürt. Er hat sich zu mir runter gebeugt und seine Stirn an meine gelehnt.
Wenn du nicht mehr kannst, dann ist das okay... Es ist okay, hörst du Jeongguk? Ich bin so verdammt stolz auf dich, mein kleiner Engel... Geh, und hol dir deine Flügel zurück.
Du musst keine Angst haben, Mama und Yeonjin warten auf dich, ich bleibe noch ein bisschen hier. Ich liebe dich – hat er gesagt.
Als ich die Augen geschlossen habe, habe ich ihn nur noch schluchzen hören, bis alles still geworden ist... Aufgewacht bin ich in einem weißen Raum, in einem Bett, mit einem Schlauch in der Nase.
Zu meiner Rechten stand ein Rollstuhl, den ich aber nicht sofort gesehen habe.
Ich habe angefangen nach Hilfe zu rufen, aber ich habe mich nicht sprechen hören... Dann habe ich versucht aufzustehen, aber meine Beine haben sich nicht bewegt.
Ich habe verstanden, dass ich gelähmt bin. Wenig später auch das ich taub war.
Das war der schrecklichste Tag in meinem ganzen Leben, mit der Beerdigung von meiner Mutter und meinem Bruder.
Ab da an hat mein Vater immer auf mich aufgepasst und nicht mehr alleine rausgelaufen. Er hat mich den Kontakt zu meinen Freunden abbrechen lassen und nur Seokjin durfte ich wiedersehen.
Ich musste lernen wie es ist im Rollstuhl zu sitzen und mich mit Leuten zu unterhalten, ohne Worte zu benutzen. Damals habe ich gesungen..., aber ich habe nach dem Unfall nie wieder gesungen.
Ich hatte nur noch den Wunsch endlich frei zu sein und meine Flügel auszubreiten, aber sie sind kaputt – für immer."
Während ich redete, hatten sich Tränen in meinen Augen gesammelt, aber keine einzige ließ ich über meine Wange rollen.
Mein Herz schmerzte.
Ich vermisste sie beide so sehr, meine geliebte Familie.
Langsam hob ich den Kopf und sah in Jimins dunkle, vor Schock geweiteten Augen.
Ihm rollte eine Träne über die Wange.
Verwirrt legte ich den Kopf schief und beobachtete, was er tat, aber er rührte sich kein bisschen, sondern starrte mich einfach nur stumm weinend an.
Es kam mir komisch vor – was hatte er?
Seine Unterlippe zitterte.
"Das warst du...?"
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