ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓼𝓲𝔁𝓽𝓮𝓮𝓷
Mein rechtes Auge fing an zu zucken.
Was erlaubte sich dieser kleine Wichtigtuer gerade überhaupt?
"Wer hat dir das Recht gegeben, so mit mir zu reden? Wer glaubst du eigentlich, wer du bist? Du willst eine Antwort auf diese Frage, du brennst sicher schon darauf zu erfahren, wie wertlos du eigentlich bist, kann das sein?"
Gefährlich langsam ging ich auf ihn zu.
Er wirkte nicht mehr so selbstsicher, wie noch vor einigen Sekunden.
Sobald ein Mensch die Stimme erhob, fühlte er sich sicher, wie lächerlich.
"Du bist nicht mehr wert, als der Dreck unter meinen Füßen. So lächerlich, ehrlich, ich könnte weinen vor Lachen. Ich schwöre, hättest du eine Visage, dann würde ich reinschlagen, bis du blutest.
Mach dich nicht wichtiger als du bist, kapiert?"
Mittlerweile stand ich unmittelbar vor ihm und hatte die rechte Hand gehoben, sie zur Faustgeballt.
"Du wirst mir die Chance auf Freiheit nicht kaputtmachen und wenn doch, dann mache ich dein Leben kaputt."
Jeongguk sollte richtig Angst bekommen, damit er nicht einmal auf den Gedanken kam, sich noch einmal quer zu stellen.
Es schien bei ihm angekommen zu sein, denn er nickte eingeschüchtert und senkte den Kopf.
In seinen dunklen Rehaugen hatten sich Tränen gebildet.
So eine Heulsuse.
"Jetzt beweg deinen Arsch, ich will was essen. Wir gehen jetzt zu dir und du gibst mir etwas Ordentliches. Ist das klar?"
Schwach nickte er.
Schieben würde ich ihn nicht, dass konnte er schön alleine machen.
Ich sollte ihm nur beibringen den Mund zu öffnen und zu sprechen, nicht wie man sich fortbewegte.
Natürlich musste es aber gefühlt drei Jahre dauern, bis er sich bewegte, also musste ich ihn doch schieben.
"Digga..."
Bis wir bei ihm waren, sagte weder ich etwas, noch er.
Die Stille war angenehm.
Bei den Reihenhäusern angekommen stellten wir uns in den Fahrstuhl und fuhren in den zweiten Stock.
Sein Vater müsste noch außer Haus sein, somit könnte ich den Jungen noch ein wenig ärgern.
Er schloss die Haustür auf und rollte stumm in sein Zimmer, um seine Sachen dort zu lassen.
Trotz das die Wohnung recht klein war, war relativ viel Platz. Alles wurde auf ihn abgepasst.
"Also, was habt ihr zu Essen? Ach, ich bediene mich einfach selbst"
Schulterzuckend suchte ich die Küche und fand sie auch.
Der Kühlschrank war komplett gefüllt.
Ich leckte mir gierig über die Lippen.
Es war nicht anständig und auch wirklich eine sehr ekelhafte Geste, aber wen interessierte es?
Sein Vater war nicht da und alleine konnte er sich auch nicht schützen.
Ich freute mich mit einem Topf in den Händen um und sah direkt in zwei dunkle Augen, welche mich emotionslos anstarten.
Kurz zuckte ich zusammen.
Diese Augen...
Es war das erste Mal, dass ich mich wirklich darauf konzentrierte.
Missbillig schnalzte ich mit der Zunge.
Es sind ihre.
"Was?", knurrte ich ihn an.
Ich stellte den Topf auf den Herd und machte ihn an, um den Inhalt aufzuwärmen, während Jeongguk sich auf einen Stuhl am Tisch hiefte.
Er schaffte es alleine.
"Erzähl mir was aus deinem langweiligen Leben"
Verständnislos sah er mich an und schüttelte den Kopf, als wenn es mich nichts anginge.
"So wird das nichts, da klebe ich ja noch Jahre an dir, wenn du nicht redest!"
Schwer schluckte der Junge.
Sag mir nicht, er heult wieder.
Doch tatsächlich wurden seine Augen langsam glasig.
Ich konnte nur mit den Augen rollen und ihm den Rücken zudrehen.
Dass musste ich mir nicht geben.
Als er schluchzte, drehte ich mich wieder um.
"Sag mal, kannst du nicht einfach-"
Seine von den Tränen geröteten Augen sahen mich an, während vereinzelt noch eine über seine Wange rollte.
Sie waren etwas puffig, völlig normal beim weinen, aber irgendwie bekam ich keinen Ton mehr raus.
Er wirkte so verletzlich, wie ich es selten gesehen hatte.
Schon fast als würde er stumm darum betteln, endlich befreit zu werden, von dem Schmerz.
So hatte sie mich früher auch angeguckt, jeden Tag.
Ich konnte sie nicht trösten.
Leise räusperte ich mich und drehte ihm den Rücken wieder zu.
Aus einem Schrank holte ich einen Teller, nach kurzem Überlegen noch einen zweiten.
Mit einer Suppenkelle füllte ich etwas von der Suppe auf, stellte sie auf den Tisch, mit zwei Löffeln.
Verwundert sah mich das Häschen an, jedoch sagte ich nichts.
Hör einfach auf mich so anzuschauen, ist ja furchtbar.
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