ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓯𝓸𝓾𝓻𝓽𝔂-𝓸𝓷𝓮
Der Flug verlief ohne große Komplikationen.
Kaum waren wir beide wieder auf festem Boden, wollte Jeongguk aus dem Rollstuhl raus und den Boden abknutschen, ich konnte ihn aber gerade so noch daran hindern etwas dummes zu tun.
Ihn hier aufzugabeln während er den dreckigen Boden küsste - darauf könnte ich gut verzichten.
"Ich rufe uns ein Taxi", murmelte ich.
"Nein, schon okay, mein Vater holt uns ab"
So glücklich darüber schien er nicht zu sein, aber dazu sagte ich nichts, denn ich wollte auch kein Geld für die kurze Strecke bezahlen, die wir fahren mussten.
Außerdem waren Taxifahrten verdammt teuer.
Wenige Minuten später fuhr ein schwarzer Wagen vor, aus welchem Jeongguks Vater ausstieg.
Glücklich seinen Sohn zu sehen schien er nicht wirklich zu sein.
Generell verhielt sich der Mann seltsam, als hätte er sich seit unserem ersten Aufeinandertreffen extrem verändert.
Für meinen Freund tat es mir leid.
Wahrscheinlich glaubte der alleinerziehende Vater, dass sein Sohn ihn nicht mehr brauchte, nur weil er nun in der Lage dazu war sich selbstständig mit Menschen zu unterhalten oder gar sich zurecht zu finden.
Mir tat es einfach leid.
"Wie war es?", fragte Herr Jeon im Auto.
Ich saß hinten und Jeongguk vorne, auf dem Beifahrersitz.
Sich von dem dummen Verhalten nicht beeinflussen lassen, erzählte Gguk von unserem Aufenthalt in New York.
"Und was ist mit dir?"
Durch den Rückspiegel sah man mich an und erwartete eine Antwort.
"Wie?", fragte ich etwas patzig.
"Wie hat es dir gefallen?"
Ruhig atmete ich durch, um nicht durchzudrehen, denn so ein Verhalten war für mich echt ein Problem.
Mittlerweile regte es mich einfach nur noch auf, wenn andere Menschen mit mir redeten, als wären sie etwas besseres und denken, dass ich weniger wert wäre.
"Es war schön. Sie sollten unbedingt mit ihrem Sohn dort hin und ein wenig Zeit miteinander verbringen.
Ein nett gemeinter Rat, denn sie scheinen sich nicht sonderlich zu verstehen. Glauben sie mir, mit der Zeit kommen sich selbst die verschiedensten Menschen nahe"
Das beste Beispiel waren wir beide.
Er war wie die Sonne und ich der Mond - unterschiedlich wie Tag und Nacht.
"Glaub mir. Dass werden wir"
Daraufhin folgte ein zischendes Geräusch von Jeongguk, was ich nicht verstand, aber auch nicht großartig interessierte.
Hauptsache der Kerl würde endlich aufhören sich so zu benehmen.
Nach zehn Minuten Fahrt kamen wir bei ihrer Wohnung an.
Ich stieg aus und schnappte mir den Koffer meines Freundes, während sein Vater ihm in den Rollstuhl half.
"Ach, Gguk, ich bleibe heute nicht"
Schwach nickte er.
In der Wohnung angekommen stellte ich seinen Koffer in sein Zimmer und verabschiedete mich mit einem Kuss, aber wurde zurückgehalten.
Seine Hand legte sich in meinen Nacken und hielt mich an Ort und Stelle.
Leise lachte ich, als wir uns lösten.
"Was ist denn los?"
Er lächelte schwach.
"Nichts... Ich liebe einfach deine Lippen"
Schmunzelnd wuschelte ich ihm durch die dunklen Haare und schüttelte den Kopf.
"Ich deine auch, Häschen, aber ich muss jetzt los. Bis morgen"
Er nickte und begleitete mich noch bis zur Haustür.
Gutgelaunt ging ich die Treppen hinunter, nach draußen.
Der Frühling kam langsam und ließ die Stadt aufblühen, bei Sonnenschein und klarem Himmel.
Ich ging einige Straßen weiter in ein Café, in welchem man mich bereits erwartete.
Eine junge Frau begrüßte mich und bat mich nach hinten, in ein kleines Zimmer, in welchem ein Schreibtisch stand, sowie ein Schrank und Aktenschrank.
Auf dem Stuhl saß ein Mann mittleren Alters.
"Herr Park, schön Sie zu sehen", grinste er.
Ich nickte, verbeugte mich leicht und setzte mich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch - gegenüber des Besitzers.
"Also, Sie haben uns eine Bewerbung eingereicht, ist das richtig?"
Ruhig nickte ich.
Jeongguk und ich hatten es gemeinsam gemacht.
Er wollte mir helfen wieder auf die richtige Spur zu kommen und der Start war wohl ein Job, wenn auch nur ein kleiner.
"Ihre Bewerbung ist mir sofort aufgefallen und Sie scheinen ganz sympathisch, also...
Sie haben den Job"
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
Das war mit Abstand der schönste Tag meines Lebens gerade - ein wenig übertrieben.
Mehrmals bedankte ich mich, machte mit ihm Arbeitszeiten aus und bekam dann das endgültige Okay, dass ich morgen anfangen konnte.
Ich freute mich wie ein kleines Kind.
Kaum hatte ich das Café verlassen, schrieb ich Jeongguk an.
. . .
ICH HAB DEN JOB
04.19 PM
HÄSCHEN
04.25 PM
Jeongguk?
04.37 PM
Du schläfst bestimmt, klar doch
04.41 PM
Jetlag, was sonst? Ich sollte mich
auch langsam hinlegen, sonst
sterbe ich morgen
04.43 PM
An meinem ersten Arbeitstag &-&
05.16 PM
Schlaf gut Gguk
05.24 PM
. . .
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