ꕥ 𝓒𝓱𝓪𝓹𝓽𝓮𝓻 𝓯𝓲𝓯𝓽𝔂
"Ach Gott"
Geschockt und überrascht hielt sich die alte Frau ihre Hand vor den Mund.
Ich dagegen lächelte breit, denn ich hatte ihr eben Jeongguk vorgestellt, welcher sichtlich schüchtern war.
Zwar kannte er die Dame vom Sehen, aber er wusste, dass ich die letzten Jahre bei ihr war und sie dementsprechend auch zu geheult hatte.
Mit all meinen Problemen jedenfalls.
"Ach, was ist das schön. Ich freue mich so sehr. Komm rein Jeongguk"
Sie schien schon fast glücklicher als ich über sein Wiederauftauchen.
"Willst du etwas zu trinken? Einen Tee?"
Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen nickte der junge Mann und folgte uns beiden vorsichtig.
Er benahm sich wie ein Reh auf offener Straße.
Schüchtern und schon fast ängstlich.
Als wir am Tisch saßen, erzählte er auch seiner alten Nachbarin die Geschichte, alles was in letzter Zeit passiert war.
Sie schien sich unglaublich zu freuen, vor allem für mich, denn damit war all mein Leid beendet worden.
Stunden saßen wir in der kleinen Küche und unterhielten uns, wobei mein Freund von allem erzählte, was passiert war und was er erlebt hatte.
Es war nicht einfach gewesen, dass Laufen zu lernen, nach allem was passiert war.
Er hatte fast ein ganzes Jahr daran gearbeitet überhaupt gerade zu stehen und die Muskeln in seinen Beinen zu trainieren.
Entsprechend sah er auch aus.
Die lange Zeit hatten sie noch die Miete der Wohnung gezahlt, weshalb wir im Prinzip einfach dort hingehen könnten, und als es wirklich spät wurde, schlug ich eben das vor.
Jeongguk sah ein wenig erschöpft aus, aber ich war es ebenfalls.
Seit seinem Verschwinden hatte ich nicht mehr so viel geweint.
Fest schloss Miss Kim den jungen Mann in seine Arme und flüsterte ihm noch etwas ins Ohr, was ich aber nicht verstehen konnte.
Neugierig genug war ich jedoch um nach zu fragen, als wir die Wohnung verließen, mit meinen Sachen.
"Sag ich nicht", grinste er.
Trotzdem sah ich, wie er sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
"Wir sollten morgen wirklich putzen...", murmelte er.
Die Wohnung war tatsächlich völlig verstaubt, da ich seit langer Zeit nicht mehr hier gewesen war, denn ich hatte es nicht ertragen können.
Auf seinen Kommentar hin nickte ich.
"Das kann aber warten, jetzt möchte ich dich erst einmal in die Arme nehmen und auch so einschlafen, wie aufwachen"
Leise lachte er und zog mich an der Hand in sein altes Zimmer.
Ich zog die Tagesdecke ab und warf sie in eine Ecke, während mein Häschen die Fenster öffnete und kurz durchlüftete.
Mein Shirt landete ebenfalls in einer Ecke und ausgiebig streckte ich mich.
Jeongguk setzte sich auf die Bettkante und strich über mein Tattoo, welches ich mir für ihn hatte stechen lassen.
"Hast du es nie bereut?", murmelte er.
Zart strichen seine dünnen Finger über meine Haut, zeichnete derweilen die Linien der Blumen nach.
"Wieso sollte ich? Selbst wenn ich dich nie wieder gesehen hätte, wärst du der jenige gewesen, in den ich mich verliebt habe und auch du warst der jenige, der mir die Augen geöffnet hat"
Leise hörte ich ihn schniefen und zog ihn an mich.
Noch immer sitzend schlang der Jüngere seine Arme um meine Taille und vergrub das Gesicht in meinem Bauch.
Schwach lächelte ich und strich ihm durch die Haare.
"Shh... Es ist doch alles okay", beruhigte ich ihn.
"Nein, dass ist es ja...", schluchzte er leise.
Ich wusste nicht, ob er nun aus Freude weinte oder wirklich, weil er traurig war.
"Ich verschwinde einfach für zwei Jahre, ohne was zu sagen und empfängst mich mit offenen Armen... Welcher Mensch ist denn so?
Wenn ich du wäre, hätte ich dich für immer und ewig aus meinem Leben verband. Wie kannst du so ruhig sein?"
Noch immer strich ich durch sein Haar, dachte still über seine Worte nach, wobei mir die Antwort jedoch bereits auf der Zunge lag.
"Weil ich dich liebe"
Sofort löste er sich von mir und sah mich an.
"Häschen, ich liebe dich, egal was ist. Du bist jemand, auf den es sich lohnt zu warten. Ob nun Stunden, Tage oder Monte, gar Jahre.
Du bist etwas ganz besonderes"
Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste seine salzigen Tränen weg.
"Und so jemand darf nicht weinen"
Er lächelte und stand auf, um seine Arme um meinen Nacken zu schlingen und mich an seine starke Brust zu drücken.
Mein Lächeln wurde breiter, während ich entspannt die Augen schloss.
"Ich liebe dich noch mehr"
"Und ich liebe dich am meisten, Häschen"
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