Kapitel 61//Elronds Rat
Bild: Elronds Rat
Zuerst hatte sich Miriel geweigert an dem Rat teilzunehmen, denn schon früher hat sie Kriegsräte gehasst. Alle schreien sich an und denken sie hätte die perfekte Lösung für das Problem. Elrond hat jedoch beharrlich darauf bestanden das sie anwesend ist und nun sitzt sie neben dem kleinen Hobbit Frodo. Zu Elronds beiden Seiten sitzen Lindir und Maglor, während gegenüber von Miriel, ganz außen vom Halbkreis wie sie, Aragorn sitzt. Idril konnte diesen Rat geschickt umgehen und verbringt ihre Zeit nun mit Arwen, welche ebenfalls nicht anwesend ist.
Ansonsten sind noch Gandalf und die Abgesandten von den Elben, Menschen und Zwergen anwesend. Die Elbin stellt fest das sie die einzige Frau in dieser Versammlung ist und verzieht ihr Gesicht.
Auch Aragorns Blick gleitet über die Anwesenden, Legolas sitzt gut in seinem Blick fällt, doch entdeckt er auch den Mann vom vorherigen Abend. Er hatte noch lange mit Miriel geredet und ist am Ende zu einer Entscheidung gekommen, von welcher er hofft das sie die richtige ist. Automatisch wandert sein Blick zu eben dieser, welche sehr leidend aussieht. Er betrachtet außerdem die Narbe, welche sich über ihr Gesicht zieht. Es verleiht ihrem Anblick etwas noch wilderes und lässt einen sich vor ihr fürchten.
"Fremde aus fernen Ländern, langjährige Freunde, ihr seid hergerufen worden, damit wir auf die Bedrohung Mordors reagieren. Mittelerde steht am Rande der Vernichtung. Niemand kann dem entgehen. Ihr müsst euch verbünden oder ihr geht unter. Jedes Volk ist diesem Schicksal ausgeliefert, auf Gedeih und Verderb! Hole den Ring heraus, Frodo." Mit diesen Worten erlangt Lord Elrond die volle Aufmerksamkeit der anwesenden, während Frodo den Ring heraus holt. Er legt ihn in die Mitte des steinernen Sockels und setzt sich zurück auf seinem Platz, welcher zwischen Miriel und Gandalf ist.
Auf einmal erhebt Boromir seine Stimme und steht dabei schwungvoll auf: "Dann ist es also wahr ... Isildurs Fluch! Der Ring der Macht, das Verhängnis der Menschen! In einem Traum sah ich den östlichen Himmel sich verfinstern. Doch stand im Westen noch ein bleiches Licht und eine Stimme rief: Das Ende steht bevor. Isildurs Fluch ist gefunden. Isildurs Fluch." Bei seinem Worten hat sich Boromir immer mehr den Ring genähert und streckt seine Finger nach diesem aus.
Automatisch wandert Miriels rechte Hand zu ihrem linken Ärmel, unter welchen sich ein Dolch versteckt. Jedoch muss sie nicht eingreifen, weil dies schon Gandalf tut.
"Ash nazg durbatulûk
Ash nazg gimbatul
Ash nazg thrakatulûk
Agh burzum-ishi krimpatul"
Seine Stimme ist rau und während dieser Worte ziehen dunkle Wolken über ihnen auf. Die Luft scheint dünner zu werden und vor Finsternis zu zittern. Geschockt blickt Miriel zum Zauberer und unterdrückt ein Zittern. Allen Anwesenden ist die Angst anzusehen und so plötzlich wie sich die Umgebung geändert hat wird sie auch wieder normal.
"Niemals zuvor hat jemand gewagt, Wörter in jener Sprache in Imladris auszusprechen." Elronds Stimme ist voller Zorn, doch noch immer hört man den Schock aus ihr, über die plötzliche Aktion des Zauberers.
"Dennoch bitte ich nicht um Entschuldigung, Herr Elrond. Denn die schwarze Sprache von Mordor wird vielleicht bald in allen Winkeln des Westens vernommen werden. Der Ring ist durch und durch böse!", spricht Gandalf energisch und blickt zu Boromir, welcher mittlerweile wieder sitzt und erneut seine Stimme erhebt: "Es ist ein Geschenk, ein Geschenk an die Widersacher Mordors! Warum sollen wir ihn nicht einsetzen? Lange Zeit hat mein Vater, der Truchseß von Gondor, die Mächte von Mordor abgewehrt! Bei dem Blute unseres Volkes! Eure Länder werden wir zu verteidigen wissen! Gebt Gondor die mächtige Waffe des Feindes, lasst sie uns gegen ihn verwenden!", spricht Boromir und versucht alle zu überzeugen den Ring einzusetzen.
In dem Blick der einzigen Frau in der Runde liegt tiefe Missgunst. Sie kann den Mann nicht leiden und weiß nun was Elrond meinte, als er meinte die Herzen der Menschen wären leicht zu beeinflussen. Schon jetzt beeinflusst der Ring den Manne Gondors.
"Du kannst ihn nicht einsetzen! Niemand kann das. Denn der Eine Ring gehorcht nur Sauron allein. Er ist es, der ihn beherrscht", spricht Aragorn energisch und auch sichtlich genervt von dem Manne.
"Ein Waldläufer versteht nichts von solchen Dingen", spricht Boromir abfällig. "Und ihr tut es? Ihr mögt der Sohn des Truchsess sein, doch seid ihr ein Mann geringerer Menschen. Dies jedoch ist Aragorn, Arathorns Sohn und du bist ihm zu Treue verpflichtet", zischt Miriel wütend und man kann in den Augen aller anwesenden Menschen Erstaunen und Unglauben sehen.
"Aragorn? Das also ist Isildurs Erbe", stellt Boromir unbeeindruckt fest und betrachtet erst Aragorn, dann die Elbin mit finsteren Blick. "Gondor hat keinen König, Gondor braucht keinen König", zischt Boromir und Miriel will gerade antworten, doch Legolas scheint auch beschlossen zu haben den Dúnedain zu verteidigen. "Ihr könnt dem König nicht die Rückkehr verwehren, er ist der Thronerbe Gondors", spricht er mit seiner glockenklaren Stimme und Aragorn setzt sich etwas auf, um erhabener zu wirken. "Es reicht, wir haben wichtigeres zu besprechen", spricht er befehlend zu den beiden Elben.
"Aragorn hat Recht und wir dürfen den Ring nicht einsetzen", spricht Gandalf räuspernd und lenkt somit das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema. "Es gibt nur einen einzigen Weg: Der Ring muss vernichtet werden", erklärt Elrond und scheint nun wieder etwas ruhiger, als zuvor.
"Worauf warten wir dann noch?", fragt ein rothaariger Zwerg, mit einem prächtigen Bart und springt auf, während er seine Axt schwingt und aus den Ring sausen lässt. Dabei zerspringt das Stahl der Axt in mehrere Stücke und der Zwerg wird zurück geschleudert.
"Der Ring kann nicht zerstört werden, Gimli, Gloins Sohn, jedenfalls von keiner Kraft, die wir hier besitzen. In den Feuern des Schicksalsberges erschaffen, kann er nur dort vernichtet werden. Man muss ihn tief nach Mordor hineinbringen und in die feurige Kluft zurückwerfen, aus der er stammt!", erklärt Elrond und Miriel meint am Anfang eine Spur von Belustigung zu hören, während er spricht. "Einer von euch muss das tun", erklärt Elrond weiter und Gemurmel ertönt unter den Anwesenden. Miriel schielt zu Frodo runter, welcher seinen Blick starr auf den Ring gerichtet hat.
"Man kann nicht einfach nach Mordor spazieren. Seine schwarzen Tore werden von Schlimmerem bewacht als Orks! Das Böse dort schläft niemals und das große Auge ist stets wachsam. Nichts weiter als karges Ödland, übersät mit Feuer, Asche und Staub. Selbst die Luft, die man atmet ist wie giftiger Dampf. Nicht mit zehntausend Männern könnt ihr das schaffen, das ist Wahnsinn!", spricht Boromir die Worte aus, welche Miriel schon an Elrond gerichtet hatte.
"Wohl wahr dies ist Wahnsinn, doch müsst ihr verstehen wir haben keine andere Wahl. Es ist unsere einzige Chance diesen Krieg zu gewinnen, denn mit Waffenstärke werden wir nicht gewinnen und den Ring zu benutzen wäre noch größerer Wahnsinn", erklärt Miriel dem Menschen und Elrond blickt sie dankbar an. Er ist froh das sie hier ist und ihre Erfahrung mit allen Teilen kann.
"Und Ihr haltet Euch wohl für denjenigen, der das tun soll?!", spricht plötzlich Gimli grimmig und voller Zorn zur Elbin, welche ihn verdutzt ansieht. "Und wenn es uns misslingt, was dann? Was geschieht, wenn Sauron sich zurücknimmt, was ihm gehört?", fragt Boromir aufgebracht und ist auch aufgesprungen. "Habt ihr nicht gehört was Herr Elrond gesagt hat? Der Ring muss vernichtet werden!", mischt sich Legolas laut mit ein in die Diskussion.
"Eher will ich sterben, als dass ich den Ring in den Händen eines Elben sehe!", schreit Gimli und die anderen Elben springen ebenfalls nun auf, doch Legolas hält sie zurück, damit sie nicht auf die Zwerge losgehen.
"Gebt Gondor den Ring!", ruft Boromir laut und nur zu gerne springt Miriel auch auf und stürmt wutentbrannt auf den Menschen zu. "Der Ring ist zu gefährlich! Man kann ihn nicht einsetzen!", schreit sie ihn an und auch er blickt sie nun wütend an.
"Niemand traut einem Elben!", schreit Gimli und seine Stimme hört man klar heraus aus der streitenden Menge. "Begreift ihr denn nicht? Während wir uns streiten, nimmt Saurons Macht weiter zu! Keiner wird ihr entrinnen, ihr werdet alle vernichtet! Eure Häuser werden niedergebrannt!", ruft nun auch Gandalf und hat sich neben Miriel positioniert, welche noch immer Boromir anschreit.
Frodo ist einer der wenigen, welcher noch sitzt und sein Blick liegt auf der Ring. Er meint ihn leise flüstern zu hören und sieht Flammen, welche den Ring umgeben. Sofort ist ihm klar, dass der Ring die anwesenden Personen gegeneinander aufwiegelt.
"Ash nazg durbatulûk
Ash nazg gimbatul
Ash nazg thrakatulûk
Agh burzum-ishi krimpatul"
Mit einem Mal trifft der Hobbit eine Entscheidung und springt nun auch auf. "Ich nehme den Ring!", ruft er, doch seine Stimme geht unter den anderen Stimmen unter.
"Eure Familien werden sterben!", hört man Gandalf rufen und Boromir ist mindestens genauso laut.
"
Die Menschen haben schon immer gezeigt, dass sie stark sind!", schreit er Miriel an, welche laut auflacht. "Nur in deinen Träumen, Junge!", ruft sie genauso laut wie er und nochmal nimmt Frodo seinen ganzen Mut zusammen.
"Ich nehme den Ring!" Schlagartig wird alles still, denn dieses Mal haben ihn alle gehört und starren ihn an.
Miriel mag Boromir offensichtlich nicht so gerne 😅
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