Kapitel 59//Ein langes Gespräch
Die Nachricht über Isengard hat Elronds Besorgnis noch gesteigert, sollte Saruman auf den Gedanken kommen Imladris mit dieser Armee von Orks anzugreifen, dann wären die Elben nicht in der Lage das Tal zu verteidigen. Die Anzahl der Elben wurde durch die Schlacht mit Celebrimbor schon verringert und die Elben, welche noch da sind brechen nach und nach auf, um in den Westen zu segeln. "Mein Lord Elrond, die Elben aus dem Düsterwald und aus Lothlorien sind so eben eingetroffen."
Elrond nickt Lindir dankbar zu und läuft schnellen Schrittes zum Vorplatz, wo soeben Legolas von seiner weißen Stute springt. Es kommt ihm wie eine Ewigkeit vor seit er das letzte Mal hier war.
Als der Elbenprinz den Lord des Tals erblickt eilt er so gleich auf diesen zu. "Legolas, wie schön das du hier bist", begrüßt Elrond diesen und lächelt ihn freundlich an, doch ist ein stückweit enttäuscht das Thranduil nicht gekommen ist. Doch war dem Lord dies klar, er ist der König des Düsterwaldes und vorallem während einer so kritischen Zeit kann er diesen nicht einfach verlassen.
"Ich bringe Botschaft von meinem Vater mit. Er hat mir kurz vor meiner Abreise diesen Brief für euch mitgegeben", informiert Legolas den Lord und überreicht ihm einen leicht zerknitterten Umschlag, welcher von einem roten Wachssiegel zusammen gehalten wird.
"Ich danke dir, die Zwillinge und Estel sind drinnen, sie werden sich gewiss freuen dich zu sehen", spricht Elrond und sofort eilt der Prinz los, um seine Freunde wiederzusehen.
Elrond lässt den Brief erst einmal in einer Tasche verschwinden, welche in seine Robe eingenäht ist. Zwar würde er am liebsten sofort diesen Brief lesen, doch muss er erst die anderen Gäste begrüßen.
Dies ist zum Glück schnell erledigt, weswegen sich der Lord in sein Privatgemach zurück zieht. Dort setzt er sich an den kleinen Schreibtisch vor dem Fenster und öffnet aufgeregt den Briefumschlag. Seine dunklen Augen blicken konzentrieren auf den Stück Pergament, während er es langsam aus dem Briefumschlag zieht, um das dort geschriebene zu lesen.
Melethron,
zu gerne wäre ich selber zu dieser Versammlung gekommen, um dich wiederzusehen. Doch leider lassen dies meine Verpflichtungen als König nicht zu, Mal wieder verfluche ich die weite Entfernung zwischen Imladris und dem Düsterwald.
Ich hoffe sehr das du und deine Liebsten sich bester Gesundheit erfreuen und Imladris immer noch ein sicherer Ort ist. Ich weiß nicht ob Legolas es dir schon erzählt hat, doch der Düsterwald ist es nicht mehr. Immer mehr Spinnen und Orks treiben ihr Unwesen, sodass es uns schwerfällt überhaupt noch unsere Grenzen zu sichern. Der Krieg hat den Düsterwald schon erreicht und ich fürchte es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Krieg auch westlich des Nebelgebirges ausbricht.
Sollte es stimmen was in deiner letzten Nachricht stand und weswegen ich meinen Sohn nach Imladris geschickt habe, so rate ich dir (obwohl du meinen Rat wahrscheinlich nicht brauchst) zerstöre die Waffe des Feindes. Schick die besten Männer los um dies zutun.
Außerdem habe ich gehört, dass die Elben aus Imladris diese Gestade verlassen und ich bitte dich dies ebenfalls zutun, sobald alles geregelt ist. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir nochmal etwas zu stößt.
Le melin, Thranduil
Zum Ende hin wurde Elrond Blick immer kritischer, er wird nicht vor diesem Krieg fliehen.
Zwar gehen viele Elben, doch er wird bleiben bis zum Schluss, egal welches Ende dieser Krieg nehmen wird. Doch trotz der letzten und ersten Worte von Thranduil muss der Lord lächeln, schon alleine wenn er die geschwungene Handschrift des Elbenkönig liest fühlt er sich diesem Nahe. Jedoch ist er auch in Sorge, die Spinnen sind schon seit langer Zeit ein Problem des Düsterwaldes, doch so viele, dass die Elben noch nicht Mal mehr ihre Grenzen sichern können, dies ist mehr als beunruhigend.
Diese Tatsache verstärkt Elronds Gedanken, dass die Elben den Ring nicht beschützen können.
Als der Lord aus seinem Privatgemach tritt läuft er wortwörtlich in Gandalf rein, welcher wohl gerade mit dem Lord reden wollte. "Mein Herr Elrond, auf ein Wort?", fragt er freundlich und der Elb nickt, schweigend spazieren sie zu einer Art Balkon, von welchen aus man die Gärten betrachten kann, wo die vier Hobbits gerade herum albern.
"Er kommt wieder zu Kräften", stellt Elrond zu Frieden darüber fest, dass wenigstens seine Heilkräfte ihn nicht verlassen haben. "Seine Wunde wird niemals völlig verheilen. Er trägt sie mit sich, solange er lebt." Die Worte des Zauberers sind düster, denn er mag den Hobbit sehr gerne und findet es unrecht, dass dieser so eine Last tragen muss.
"Dennoch ist er mit dem Ring weit gekommen und hat sich als außerordentlich widerstandsfähig gegenüber dem Bösen erwiesen", stellt Elrond fest und erzählt Gandalf damit fast das gleiche, was er auch schon zu Miriel sagte. "Diese Bürde hätte ihm niemals auferlegt werden sollen! Wir können von Frodo nicht noch mehr verlangen", spricht Gandalf und alles in ihm widerstrebt sich dagegen den Hobbit weiter Gefahren, Schmerz und Leid aus zu setzen.
"Gandalf, der Feind rückt immer näher. Saurons Streitmacht sammelt sich im Osten und sein Auge blickt auf Bruchtal. Und Saruman hat uns, wie Ihr sagt verraten, außerdem züchtet er eine eigene Orkarmee in den Verließen Isengards. Die Liste unserer Anhäger ist kurz", spricht Elrond auf den Zauberer ein, er hat alles genau durch gespielt und ist immer wieder zum Schluss gekommen, dass wenn der Ring nicht vernichtet wird, es keine Hoffnung mehr geben wird.
"Diese Armee ist noch gefährlicher als ihr euch vorstellen könnt. Durch verderbte Zauberkraft hat Saruman Orks mit Bilwismenschen gekreuzt. Er züchtet eine Armee in den Verliesen Isengarts heran, der die Sonne nichts anhaben kann und die große Entfernungen zurücklegt. Saruman wird sich den Ring holen." Mit diesen Worten ergänzt Gandalf die Worte des Lords, denn er selber hat die Armee auch gesehen.
"Selbst das Reich der Elben ist der Macht des Bösen nicht gewachsen. Wir haben nicht die Stärke und die Kraft uns Mordor und Isengart zu stellen! Gandalf, der Ring ist hier nicht sicher", erklärt Elrond und offenbart die Tatsache, dass die Reiche der Elben beginnen zu verfallen und zu schwach sind sich selber zu verteidigen. "Aran Thranduil hat mir eine Nachricht geschickt, der Düsterwald wird von Spinnen und Orks überrannt, sie schaffen es kaum noch ihre eignen Grenzen zu schützen. Imladris hat schon vor vielen Jahren an Stärke verloren und ich habe kaum noch Soldaten, um das Tal zu schützen. Einzig Lorien steht noch einiger Maßen gut da.
Diese Bedrohung betrifft alle in ganz Mittelerde. Sie müssen jetzt entscheiden, wie sie abgewendet wird. Die große Zeit der Elben ist vorüber, mein Volk verlässt diese Gestarde. An wenn werdet Ihr Euch wenden, wenn wir fort sind? An die Zwerge? Die suchen in den Bergen nach Reichtümern, die Nöte anderer sind für sie nicht von Belang." Elronds Tonfall ist abweisend und belehrend, während der Zauberer kaum überrascht scheint, diese Tatsache waren ihm wohl schon bekannt.
"Es sind die Menschen, in die wir unsere Hoffnung setzen müssen", erklärt Gandalf und Elrond lacht bitter auf. "Menschen! Menschen sind schwach. Das Volk der Menschen versagt. Das Blut von Numenór ist nichts weiter als kraftlos, all sein Stolz und seine Würde vergessen. Sie sind dafür verantwortlich, dass der Ring die Zeit überdauert. Ich war dort, Gandalf. Ich war dort, vor 3000 Jahren", erinnert Elrond den Zauberer, an die Leichtsinnigkeit und Gier der Menschen. Wenn sie den Ring in die Finger bekommen würden, dann wäre der Krieg verloren und Sauron hätte gewonnen. Die Herzen der Menschen sind schwach und leicht zu beeinflussen.
"Ich fürte Isildur zum Herzen des Schicksalsberges, wo der Ring geschmiedet worden war, der einzige Ort, wo er vernichtet werden konnte.
Es hätte damals ein Ende haben können, doch das Böse durfte weiterbestehen. Isildur behielt den Ring und die Linie der Könige wurde durchbrochen. Die Menschen sind verstreut und uneins, es gibt keine Stärke mehr in der Welt der Menschen." Gandalf hört dem Lord aufmerksam zu, während sein Blick wieder in die Gärten fällt, wo genau in diesem Moment Aragorn und Legolas auftauchen. "Es gibt einen, der sie vereinen könnte. Einen, der den Thron Gondors wieder besteigen könnte", spricht Gandalf lächelnd, während er die beiden beobachtet und auch Elronds Blick legt sich auf seinen Ziehsohn und den Elbenprinzen. "Er hat sich vor langer Zeit von diesem Weg abgewandt und sich für das Exil entschieden", spricht Elrond bloß nachdenklich. Oft hat er in der Vergangenheit versucht Estel davon zu überzeugen seinen Anspruch als König von Gondor geltend zu machen, doch dieser hat sich bis zum heutigen Tage geweigert.
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