Kapitel 51//Zusammentreffen
Bild: die Hobbits
Mittlerweile sind 10 Tage seit der Wetterspitze vergangen und die Vorräte von Aragorn und den Hobbits neigen sich dem Ende zu.
In dieser Nacht lagerten sie auf einem steinernen Sockel vor einer Felswand, in die sich eine kleine Höhle hineinwölbte, wie eine Nische im Gestein. Frodo findet keine Ruhe. In der Nässe und Kälte hat sich sein Zustand sich verschlimmert, und der Schmerz und das Gefühl einer inneren Sterbenskälte raubten ihm den Schlaf.
Er wirft und wälzt sich herum und horcht angstvoll auf die verstohlenen Geräusche der Nacht: der Wind in einer Felsritze, Tröpfeln von Wasser, ein Knacken der Äste.
Die kleine Gemeinschaft ist am nächsten Morgen mehr als froh festzustellen, dass der Regen aufgehört hat.
Genau an dem Tag kommen sie bei den drei Steintrollen an, zu welchen die Hobbits eine Geschichte zu erzählen haben. Gandalf hat diese Trolle damals erwischt, als sie sich darüber stritten wie die dreizehn Zwerge und ein Hobbit am besten zuzubereiten wären.
Doch trotzdem bleibt die Stimmung bedrückt, Frodos Zustand ist noch schlechter geworden.
"Hier in der Gegend wächst Athelas, das könnte ihm helfen", spricht Aragorn in die Runde und zusammen mit Sam geht er auf die Suche danach. Der Fakt, dass die Nacht herein gebrochen ist erschwert ihnen die Suche, doch mithilfe seiner Fackel findet Aragorn schließlich die weiße Blütenpflanze.
Er zieht seinen Dolch, um die Pflanze aus dem noch nassen Boden zu holen, denn der Regen hat ihn erweicht. Aragorn hat nicht so gute Sinne wie die Elben, doch die vielen Jahre in der Wildnis haben seine Sinne geschärft und seine Fähigkeiten als Fährtenleser suchen seines gleichen. Deswegen hört er schon von weiten die Hufschritte des Pferdes, welches sich nähert. In Eile nimmt Aragorn die Pflanze und seine Fackel, um zurück zu den Hobbits zu gehen. Er ist sich ziemlich sicher es ist das Pferd von einem Nazgul.
Bei den Hobbits angelangt läuft er schnell zu Frodo. "Ein Pferd nähert sich, wir müssen uns verstecken", erklärt er ihnen und nimmt vorsichtig den verletzten Hobbit hoch. "Wie konnten sie uns nur so schnell wiederfinden?", fragt Sam, der Gärtner und bester Freund von Frodo verzweifelt. "Ich weiß es nicht, doch nun kommt", spricht der Waldläufer und gemeinsam mit den Hobbits geht er hinter einem der steinernen Trolle in Deckung.
Keine Minute später prescht ein Pferd durch das Gestrüpp, sein weißes Fell glänzt in der Dunkelheit und leise Glocken erklingen bei jeder Bewegung. Auf dem Pferd sitzt eine große Gestalt, welche in einem roten und nicht schwarzen Mantel gehüllt ist. Noch bevor jemand etwas sagen kann streicht sich die Gestalt die Kapuze zurück und offenbart flammendrotes Haar, welches das liebliche Gesicht umranden.
Die Hobbits sind fasziniert von der Elbin, welche sich suchend umsieht. Ihre Augen scheinen ein Sternenhimmel zu sein und sie wirkt wie eine stolze Königin, eines längst vergessenen Königreichs.
"Miriel!", spricht plötzlich Streicher erleichtert und läuft aus dem Versteck, die Lippen der Elbin verziehen sich zu einem freudigen Lächeln und mit einer natürlichen Eleganz schwingt sie sich vom Pferd.
Erstaunt stellen die Hobbits fest, dass die Elbin einen Kopf größer als der Waldläufer ist, welcher schon von stattlicher Größe ist.
"Estel, ich bin froh euch gefunden zu haben! Elrond empfing beunruhigende Kunde. Einige Elben, die durch das Land jenseits des Baranduin wandern, erfuhren, dass manches nicht zum guten steht, und sandten Botschaft auf dem schnellsten Weg. Die Neun würden durch diese Lande streifen, sagten sie und da Gandalf nicht auffindbar wäre, wäre der Ringträger führerlos und mit einer schweren Last.
Selbst in Bruchtal sind wir nur noch wenige, die offen gegen die Neun zu reiten vermögen; doch alle, die da waren, sandte Elrond nach Norden, Westen und Süden aus. Vermutet wurde, dass ihr, um der Verfolgung zu entgehen, weite Umwege einschlagen und euch in der Wildnis verirren könntet.
Ich sollte die Straße freihalten, und als ich zur Brücke über den Mitheitel kam, legte ich dort ein Zeichen, sieben Tage ist dies nun her.
Drei der Nazgul waren auf der Brücke, doch sie flohen, und ich verfolgte sie nach Westen. Noch zwei andern begegnete ich, aber die wandten sich nach Süden. Seitdem suchte ich eure Fährte.
Vor zwei Tagen fand ich sie und folgte ihr über die Brücke; und heute bemerkte ich, wo ihr von den Bergen wieder herabgekommen seid.
Doch ist nun keine Zeit um weiter zu berichten, da ich euch nun endlich gefunden habe müssen wir die Gefahr der Straße hinter uns bringen. Fünf der Nazgul sind hinter uns, doch wo die anderen vier sind weiß ich nicht. Ich befürchte die Furt wird von ihnen bewacht und warten schon auf uns", erklärt die hübsche Elbin und in so raßender Geschwindigkeit, dass Sam schwindelig vom zuhören wurde.
"Dies ist eine beunruhigende Nachricht, ich hatte auf bessere gehofft. Frodo wurde von einer Morgul-Klinge an der Schulter verletzt, er schwindet bereits", erklärt der Waldläufer düster und die Elbin lässt vom Pferd ab, um an den Hobbits vorbei zu laufen und zu ihrem Freund.
"Wer ist sie?", fragt Merry voller Bewunderung und großen Augen. "Sie ist eine Elbinfrau", stellt Sam fest.
Voller Erfurcht machen Merry, Pippin und Sam Platz vor der Elbin, dessen Haar wie Flammen scheint. Miriel hockt sich neben den Hobbit und sieht sich die Wunde genau an. "Dazu wird meine Heilkunst nicht ausreichen, habt ihr Athelas?", fragt sie Estel, welcher schnell nickt und die Pflanze aus der Tasche zieht, um sie zu vermahlen und auf die Wunde zu drücken.
"Er muss trotzdem zu Elrond, er wird ihm helfen können", erklärt die Elbin und nimmt den Hobbit vorsichtig hoch. "Was habt ihr vor!? Die Reiter sind immer noch dort draußen!", spricht Merry erschrocken, als die Elbin den Hobbit auf ihr Pferd setzt. "Wenn er hier bleibt wird er sterben und die Nazgul werden uns umringen. Vertraut mir verehrter Hobbit, ich werde ihn sicher nach Imladris bringen", verspricht die Elbin lächelnd und Besorgnis legt sich in Estels Augen. "Bist du dir sicher? Ich könnte gehen."
"Nein, ich bin schneller auf Asfaloth, pass du gut auf die anderen Hobbits auf", spricht sie bestimmt und schwingt sich hinter den Hobbit aufs Pferd und im nächsten Moment sind sie schon im Gebüsch verschwunden.
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