Kapitel 47//Der Palantír
Bild: ein Palantír
Lange blieb Gandalf nicht in Bruchtal, besser gesagt nur drei Tage ehe er Richtung Auenland aufbrach. Auch er hat von der oft geistigen Abwesenheit von Elrond bemerkt, doch nicht kommentiert. Nicht nur hat er von Celebrimbor gehört, sondern auch von der vermeintlichen Beziehung zwischen Elrond und Aran Thranduil. Sein Weg führt ihn ein Stückweit mit Estel, welcher ebenfalls Richtung Norden in die Wildnis will.
"Halte dich bereit, vielleicht brauche ich bald deine Dienste", spricht Gandalf, als sich ihre Wege trennen und Aragorn nickt langsam. "Was ahnt ihr Gandalf?", fragt er den weisen Zauberer und steigt von dessen kleinen Holzwagen. "Ich weiß es noch nicht, doch spüre ich wie die Dunkelheit aufzieht. Die Herrin Galadriel hat ebenfalls ihre Bedenken geäußert", erklärt Gandalf und denkt an das lange Gespräch mit ihr zurück. Celebrimbor hat viel von Sauron geredet und das er zurückgekehrt ist, dies beunruhigt Gandalf zu tiefst.
"Ich wisst wie ihr mich findet", spricht der Waldläufer und blickt Gandalf hinterher, welcher mit seinem Karren langsam die Straße entlang rollt.
Unbehagen erfüllt ihn und schnell geht er Richtung Norden, wobei er sich noch enger in seinen Mantel hüllt.
In Bruchtal läuft Miriel suchend durch die Räumlichkeiten vom Lord auf der Suche nach eben diesem. Sie plant mit Idril und Maglor ihre Abreise, schon viel zu lange sehnt sie sich nach den unsterblichen Landen und will diese endlich wiedersehen.
Noch immer weiß sie nicht, wie sie es Elrond beibringen soll und am liebsten würde sie Maglor dies überlassen, doch dieser hat schon genug zutun.
"Miriel, was kann ich für dich tun?", fragt Elrond, als sie ihn endlich in der großen Kaminhalle findet. Nur wenige Elben halten sich bei Tage hier auf, um Ruhe und Wärme zu finden. Nur Abends versammeln sich hier Elben um zu feiern und Liedern zu lauschen.
"Ich wollte mit dir unter vier Augen reden, es ist wichtig und ich will es dir nicht länger verschweigen", erklärt die hübsche Elbin und zustimmend begeben die beiden sich ins nah gelegene Privatgemach von Elrond. "Worum geht es? Es scheint wichtig zu sein."
"Idril kam nicht nur hierher, um mich wieder zu sehen, sondern auch mit einer Botschaft. Maglors und meine Verbannung aus Aman wurde aufgehoben", erklärt die Elbin vorsichtig und langsam bildet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. "Das freut mich, es ist was ihr immer wolltet. Wann werdet ihr gehen?" Zum Ende hin wird seine Stimme traurig und er blickt leicht weg, während er sich verraten fühlt. Schon wieder verlassen ihn alle, sogar Miriel und Maglor.
"Wissen wir noch nicht, doch sei dir gewiss das wir dich nicht im Stich lassen", spricht Miriel und versucht den traurigen Lord aufzumuntern. "Du brauchst mich nicht zu bemuttern, ja ich vermisse Thranduil, aber ich freue mich ehrlich für euch und wegen mir müsst ihr diese Gelegenheit nicht aufgeben", spricht Elrond zuversichtlich und Miriel lächelt ihn dankbar an.
"Wie läuft die Säuberung von Celebrimbors Festung?", fragt plötzlich Miriel von der Neugier gepackt, denn vorhin hat sie gesehen wie die Elben zurückgekehrt sind, welche Elrond ausgeschickt hatte, um die Festung zusäubern.
"Nicht sehr erfolgreich, die Orks sind alle geflohen. Das einzige was sie gefunden haben...war das hier", spricht er seufzend und steht auf, um etwas aus einer kleinen Eisenkiste zu holen. Der Gegenstand ist rund und in einem silbernen, seidenen Tuch umschlagen, welches er nun langsam löst, als er den Gegenstand auf dem Tisch abgelegt hat.
"Ein Palantír!", spricht Miriel erschrocken, als sie den runden Stein erblickt, welcher im Inneren zu leben scheint. "Es ist unbekannt, welcher der sehenden Steine es ist. Die letzten, dessen Aufenthalt ich kenne sind in Gondor und im Orthanc. Und wahrscheinlich hat Sauron selber auch einen, du weißt was das heißt oder? Die ganzen Erwähnungen über Versprechen, welche Sauron deinem Cousin gemacht hat. Wieso sollte Celebrimbor immer noch hinter den Ringen her sein, wenn diese Versprechen von niemanden eingelöst werden können", spricht Elrond energisch und verhüllt den runden Stein wieder mit dem Tuch, um ihn wieder sicher wegzuschließen. "Du meinst...Sauron ist zurück?", fragt die rothaarige Schönheit skeptisch, doch hatte eigentlich schon längst selber darüber nachgedacht.
"Ja, du musst wissen vor 60 Jahren sind Galadriel, Gandalf, Saruman und ich schon auf ihn gestoßen, in einer Ruine im Düsterwald. Saruman hatte ihn verfolgt und meinte der Schatten Saurons, sei geflohen und keine Gefahr für uns, scheinbar hat er sich geirrt", erklärt Elrond nachdenklich und hat seine Hände verschränkt, während seine Augenbrauen besorgt gekrümmt sind. "Was sollen wir nun tun?", fragt die Elbin und weiß sich nicht zu helfen.
"Wir tun gar nichts, ihr solltet nach Aman gehen", spricht der Lord bestimmt und sein Gegenüber lacht belustigt auf. "Mein lieber Elrond, denkst du wirklich nach diesem Gespräch würde auch nur einer von uns sich einfach so nach Aman verziehen. Ich werde hier bleiben und dir zur Seite stehen, ich bin eine Kriegerin aus dem Hause Fëanor und ich laufe vor keinen Kampf davon", spricht sie amüsiert und steht langsam auf, während sie nochmal zu ihm blickt. "Du weißt, dass wenn du hier bleibst, du in einen Krieg reingezogen wirst, welcher nicht deiner ist", spricht Elrond besorgt und ihm ist nicht wohl bei dieser ganzen Sache, am liebsten würde er die Elbin gemeinsam mit ihrem Onkel und seinen Kindern in ein Boot setzen und sie alle Richtung Aman schicken.
"Ein Krieg mehr oder weniger macht für mich keinen Unterschied mehr, außerdem sollten wir erstmal abwarten und schauen was die Zukunft bringt."
Ich hoffe es hat euch gefallen :3
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