Kapitel 13//Das Fest
Bild: Legolas
Mit einem breiten Grinsen betritt Glorfindel das Fest, auch er hat sich heraus geputzt und trägt eine gold-weiße Robe. Sein Blick findet sofort seinen Geliebten, welcher sich ebenfalls heraus geputzt hat, doch immer noch der schlecht gelaunte Berater ist.
Am liebsten würde der Elb aus Gondolin den ganzen Abend mit dem Elben tanzen, doch erinnert er sich das niemand von ihrer Beziehung weiß. Sein Blick schweift weiter durch den Raum und trifft den von seiner besten Freundin. Miriel steht auf der anderen Seite der Tanzfläche und winkt ihm lächelnd zu.
In ihrer schmalen Hand hält sie einen Becher Wein und der Elb würde seine Haare darauf verwetten das dies nicht ihr erster Kelch ist.
Die Elbin hat schon immer erschreckend viel Alkohol vertragen und konnte so manchen Elben schon unter den Tisch trinken. Dies liegt wahrscheinlich daran das sie unter Männern aufgewachsen ist.
Automatisch muss er an die vielen Abenden in Aman denken wo die beiden gemeinsam mit ihren besten Freunden Celebrimbor und Idril sich betrunken haben und die ganze Nacht gefeiert haben.
Auch Maglor macht der goldhaarige Elb schnell aus, dieser steht in der hintersten Ecke und trinkt seinen Wein in einem großzügigen Schluck aus. Zielstrebig läuft Glorfindel nun auf Miriel zu, welche ihm sofort Wein in die Hand drückt.
"Ohne diesen wirst du diesen Abend nicht überleben", spricht sie grinsend und durch den fruchtigen Duft weiß der Elb sofort, dass dies ein sehr kostspieliger Wein ist.
Seine Vermutung bestätigt sich, als er den Wein runterkippt und er sofort ein warmes Gefühl in seinem Körper spürt. Ein normaler Menschenwein würde die Elben nie betrunken machen, doch solche Weine sind besonders gebraut und bringen Elben schnell dazu betrunken zu werden.
Normalerweise trinken nur die Adligen solche Weine, doch heute scheint der Lord von Imladris mehr als großzügig zu sein und alle können sich daran erfreuen.
Miriel ist froh das der Elb aus Gondolin nun bei ihr ist, weil schon den ganzen Abend sie alle Elbenmänner anstarren.
Sie hat es schon immer gehasst angestarrt zu werden, doch diese Blicke sind nicht nur lüstern, sondern auch teilweise hasserfüllt. Sie bemerkt nicht das es bei Legolas nicht anders ist, alle Elbinnen, welche noch unverheiratet sind sehen ihm hinterher und versuchen sein Interesse zu wecken. (Doch starrt ihn niemand hasserfüllt an)
Dieser ist schon vollkommen genervt davon und muss feststellen das Aragorns Plan nicht aufgeht. Wenn diese Elbinnen ihn nicht endlich aufhören zu bedrängen kann er dieses Fest nicht genießen.
Sein Blick fällt unweigerlich auf die rothaarige Elbin, welche die einzige zu sein scheint, welcher ihm keine schönen Augen macht.
Diese wird jedoch gerade von einem sichtlich angetrunkenen Elben bedrängt. Leider ist Legolas zu weit weg, als das er etwas von dem Gespräch gehört hätte, doch kann er sich denken was der Elb sagt, denn keine Sekunde später schubst die Elbin ihn weg und rennt vom Fest.
Mit energischen Schritten verlässt Miriel das Fest und lässt somit die entweder Begehrenden Blicke, oder vernichtenden Blicke hinter sich.
Erleichtert durchatmend steht sie nun in einen der vielen Gärten und stützt sich auf dem Geländer des Pavillon ab, in welchen sie steht. Sie ist so sehr in ihren Gedanken versunken das sie die Anwesenheit von Legolas nicht bemerkt. Dieser hat ihre Flucht bemerkt und ist ihr, einerseits aus Neugier, andererseits aus dem selben Grund raus gegangen.
Er hasst es, doch ist er einer der begehrtesten Junggesellen in allen Elbenreichen, dies liegt zweifelsohne daran das er ein Prinz ist und dazu noch, selbst für Elbenstandarts, sehr gut aussehend.
Die rothaarige Schönheit zuckt kaum merklich zusammen, als sie den blonden Prinzen bemerkt, welcher bisher bloß stumm am Eingang zum Pavillon stand.
"Was willst du?", fragt sie gereizt und er schmunzelt bloß leicht. "Das gleiche wie du, weg von dem Fest und den Blicken sein. Wobei ich nicht so vernichtende Blicke von den Frauen bekomme wie du", spricht er belustigt und lehnt sich ihr gegenüber an das Geländer, sodass die beiden sich nun ansehen können, doch trotzdem noch gute drei Meter zwischen ihnen sind.
Die Elbin lacht kurz auf und wird im nächsten Moment wieder ernst. "Stimmt, sie sehen dir eher schmachtend an und warten nur darauf von dir auserkoren zu werden", spottet sie über die Beliebtheit des Elben. "Nur blöd für sie das ich keine Ehefrau suche und sie damit eher lästig sind", spricht Legolas verbissen. Er hasst diese ganze Aufmerksamkeit die ihm geschenkt wird, denn jeder einzelne Fehltritt von ihm wird bemerkt und kritisiert.
"Wenigstens wirst du von allen quasi vergöttert, mich hassen entweder alle oder wollen mich alleine mit ihren Blicken ausziehen", zischt die Elbin und beneidet alle unbedeutenden Elben, welche nicht eine solche Vergangenheit wie sie haben.
"Wir haben es wohl beide nicht leicht", spricht sie weiter und will gerade wieder gehen, als Legolas ein Gedankenblitz kommt wie sie beide aus ihrer Lage rauskommen. "Mir kam gerade eine Idee", spricht er und lässt schnell ihren Arm los, denn um sie aufzuhalten hat er diesen ergriffen. "Und die wäre?", fragt sie neugierig und wendet sich wieder den Elben zu.
"Eine List", spricht der Elb bedacht, "wir tun für heute Abend so als wäre zwischen uns beiden etwas", erklärt er und die Elbin legt ihren Kopf schräg, denn noch versteht sie nicht den Zweck dahinter.
"Dadurch denken alle Elbinnen ich hätte meine Auserkorene gefunden und hören auf mir hinterher zu rennen", spricht der Elb zufrieden mit seinen Plan und Miriel schnaupt kurz. "Und was ist mein Vorteil dabei?", fragt sie eher unbeeindruckt, wobei sie seine Antwort schon ahnt. "Durch mich an deiner Seite wird niemand es mehr wagen dir abschätzende Blicke zu zuwerfen, oder auch nur daran zu denken mit dir zusammen zukommen. Denn wenn sie sehen das ein Prinz um dich wirbt, dann werden sich alle zurückhalten." Nun lächelt auch die Elbin, denn ihr gefällt der Plan des Prinzen.
Als die beiden nun zurück zum Fest gehen sind alle Elben, welchen sie begegnen erstaunt, doch lassen die Elben Kommentarlos durch. Miriel hat sich bei Legolas untergehakt und lässt sich von ihm nun führen. Ein Zeichen von tiefer Zuneigung und viele Elbinnen werfen den beiden neidische Blicke zu, doch wagt keine etwas zu sagen. Doch zweifelsohne sind unsere anderen Helden die am meisten erstaunten über dieses seltsame Pärchen.
Elrond, welcher sich gerade mit Thranduil unterhalten hat hält mitten im Gespräch inne und es wäre wohl ein lustiger Anblick für den König, doch dieser ist mindestens genauso erstand als er beobachtet wie sein Sohn die Elbin auf die Tanzfläche führt.
Auf Galadriels Gesicht bildet sich ein missbilligender Ausdruck, denn sie vermuten, dass die Noldor Elbin den Prinz um den Finger gewickelt hat und nun böse Absichten hegt.
Aragorn grinst bloß von einem Ohr zum anderen, denn er mag die beiden gerne und hatte sich schon von Anfang an gedacht, dass die beiden gut zusammen passen. Die Zwillinge scheinen nicht ganz zu wissen was sie denken sollen, denn einerseits sind sie auf Aragorns Seite, doch andererseits kennen sie den Elbenprinzen, welcher geschworen hat niemals zu heiraten. Also stellen sie sich unweigerlich die Frage, ob der Prinz nur mit der Elbin spielt, doch kennen sie Miriel mittlerweile so gut das sie wissen, dass sie nicht mit sich spielen lässt.
Einzig Glorfindel und Maglor ahnen das dies eine List ist, denn sie wissen das Miriels Herz schon längst jemand anderen gehört.
"Noch näher", fordert der Elbenprinz und legt seine Hand an den Rücken von Miriel, um sie noch näher zu ziehen. "Wir müssen verliebt wirken wenn unsere List gelingen soll", erklärt Legolas lächelnd und auch die Elbin setzt ein verliebtes Lächeln auf ihre Lippen, was erschreckend authentisch wirkt. "Wie ihr wollt, mein Prinz", spottet sie, doch setzen sich die beiden gemeinsam mit den anderen Elben auf der Tanzfläche in Bewegung, als die Musik ertönt.
Während sie sich nun elegant auf der Tanzfläche drehen wirkt es auf die Außenstehenden wie ein Meer aus Flammen und der dunklen See.
"Wusstest du davon?", fragt Elrond verwundert den Elbenkönig, welcher bloß langsam seinen Kopf schüttelt. "Legolas hat oft genug betont er würde niemals heiraten, dies hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten", spricht Thranduil verwirrt, doch auch überzeugt von dieser Tatsache.
Keine Sorge, Legolas und Miriel werden nicht zusammen kommen, doch fand ich es interessant die beiden ein bisschen näher zu bringen☺️
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro