-𝟑- 𝑆𝑡𝑎𝑙𝑘𝑒𝑑 -𝟑-
Stalked
Schneller, schneller, du musst schneller laufen, schiesst es dir durch den Kopf, während du durch die Gassen deiner Innenstadt hastest. Schneller laufen und auf keinen Fall umdrehen, sagst du dir. Vielleicht weiss er noch nicht, dass du seine Verfolgung bemerkt hast.
Doch wohin? Wohin solltest du gehen? Wo bist du vor ihm sicher?
Der erschreckende Klang seiner schweren Schritte hallt in deinen Ohren wider, worauf du dich hektisch umblickst. Du hältst Ausschau nach einer möglichen Rettung, nach Schutz. Deine geweiteten Pupillen tasten die Gebäude um dich herum ab, die dir mit einem Mal bedrückend und beengend erscheinen. Es kommt dir so vor, als würden sie dir immer näherkommen und als würden die Wände dich zerquetschen wollen. Hämisch lachend treten sie dir entgegen. Kommen immer mehr auf dich zu, die Fenster wie Augen weit aufgerissen. Fast so als wollten sie dir mitteilen, wie hoffnungslos ihnen deine Lage erscheint. Mit einem Mal fühlst du dich, als littest du unter Klaustrophobie.
Du schlingst deine Arme um deinen zitternden Körper, in der Hoffnung die Kälte würde somit endlich aus deinen Knochen weichen. Mittlerweile hat sich auf deiner gesamten Haut eine heftige Gänsehaut ausgebreitet. Deine aufgeschreckte Gestalt bebt vor Panik, während du die Töne der Schritte hinter dir aufnimmst. Er ist direkt hinter dir.
Du bist kaum fähig auch nur einen klaren Gedanken zu formulieren. Fühlst dich blind, obwohl deine aufgerissenen Augen einwandfrei funktionieren. Unfähig normal zu laufen, stolperst du durch die Dunkelheit, immer den Strassenlaternen entlang.
Wer er ist weisst du nicht. Doch er ist immer da, wenn du deine Wohnung verlässt. Wie ein Tier heftet er sich an deine Fersen und verhält sich, als wäre er dein Schatten. Du spürst seine Anwesenheit, du hörst seinen Atem rasseln. Aber wenn du dich nach ihm umdrehst, nach ihm rufst, ihn dazu aufforderst sich dir zu zeigen. Dann verschwindet er. Und kaum hast du dich wieder umgedreht, vernimmst du ihn wieder in deinem Nacken.
Bei diesen Vorstellungen stellen sich deine Haare abermals auf. Noch immer unsicher wohin du gehen sollst, erkennst du plötzlich eine dir bekannte Strasse. Sie ist hell erleuchtet und erscheint dir wie ein Zufluchtsort. Ein Fels in der Brandung.
Erleichtert atmest du auf. Mit einem Mal glaubst du wieder Kraft in deinen Beinen zu spüren und Mut zu schöpfen. In nur wenigen Sekunden biegst du in die Strasse ein und rennst wohin dich deine Gestalt trägt. Du vertraust deinem Körper und deinem Verstand, der sich auch in betäubten Zustand orientieren kann. Deine Haare wehen im Wind. Du spürst einen Luftzug an dir vorbeiziehen. Keinen Gedanken verschwendest du daran, wohin du eigentlich läufst. Blind vor Angst vertraust du dir. Was hättest du schliesslich sonst tun können?
Irgendwann vernimmst du ein Stechen in deinen Seiten. Fast so als würde man dir mehrere Messer zwischen die Rippen stossen. Dein Tempo vernachlässigt sich automatisch, bis du schliesslich stehenbleibst. Du beugst dich nach vorne und atmest schwer. Deine Hände hast du auf deinen Knien abgestützt. Du siehst dich um, deine Augen weiten sich, als du deine Umgebung wahrnimmst. Du bist in einer Sackgasse gelandet.
Urplötzlich vernimmst du schwere Schritte näherkommen, die dann mit einem Mal stehenbleiben. Unmittelbar hinter dir. Du bist starr vor Schreck. Traust dich nicht auch nur eine Bewegung zu tun. Fieberhaft versuchst du zu überlegen was du tun sollst, aber du bist nicht in der Lage zu denken. Dann vernimmst du den Klang einer heiseren Stimme. ,,Dreh dich um.'', flüstert sie boshaft. Dein Herz bleibt stehen. Wie von allein haben sich deine Hände zu Fäusten geballt. Wie paralysiert beginnst du dich umzudrehen. Bereit deinem Stalker ins Gesicht zu blicken. Doch, sobald deine Sicht klar wird, blinzelst du verwirrt.
Du stehst allein mitten in der Dunkelheit und blickst auf eine menschenleere Strasse.
-Saphira♥︎
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