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48.| L i l l y

Nachdem wir alle für einige Zeit dort standen, ohne das jemand ein Wort gesagt hat, entscheidet sich unsere Gruppe dazu, zurück ins Camp zu gehen. Dana weint immer noch, und bis jetzt hat es keiner von uns geschafft sie zu beruhigen. Es wurde bereits darüber gesprochen, ob das gesamte Camp frühzeitig beendet wird, aber Dana hat sich dann dazu entschieden, das Ganze nicht öffentlich zu machen.

Wir machen uns auf den Weg zu unserem Camp und die gesamte Zeit über ist es vollkommen ruhig. Ich habe keine Ahnung, wie die anderen es schaffen nicht über das zu sprechen was wir gerade eben gesehen haben. Vor uns war jemand am sterben, und es lässt beinahe jeden unberührt.

Mein Herz blutet, wenn ich daran denke wie dieses Mädchen dort gelegen hat. Vollkommen hilflos und schwach. Ich habe sie nicht gekannt, und vielleicht werde ich auch nie die Möglichkeit bekommen sie kennenzulernen, aber ihr Blick hat mir gezeigt, dass sie innerlich gebrochen und verletzt ist. Als ich damals schwanger wurde, habe ich mich Nächte lang in den Schlaf geweint, und sie sah aus als hätte sie es auch getan.

Ich sehe mich um, und mein Blick bleibt auf Grace hängen. Sie sieht wunderschön aus, auch wenn ihre Augen mit Tränen gefüllt sind. Eigentlich verdient sie die Wahrheit. Die gesamte Wahrheit, doch ich habe noch nicht genug Mut um ihr von allem zu erzählen. Dazu war ich Jahre nicht bereit, und vielleicht werde ich es auch nie sein. 

Grace bemerkt dass ich sie beobachte, und schaut nervös zu Boden. Ihr braunen Haare fallen ihr chaotisch in die Stirn, und am liebsten würde ich sie ihr sanft hinters Ohr streichen. Ich nehme alle meine Kraft zusammen und laufe zu ihr herüber. Als sie mich sieht, ist sie für einen Moment vollkommen überfordert, und ich kann sehen dass sie nicht sicher ist, wie sie mit mir umgehen soll.

"Vielleicht sollten wir noch einmal miteinander sprechen", sage ich und versuche meine Stimme zu kontrollieren. Am schlimmsten wäre es, wenn ich jetzt anfangen würde zu weinen. Ich weiß genau, dass ich einen großen Fehler begangen habe, und ich weiß auch dass ich vermutlich nie wieder gut machen kann und ich bin mir auch sicher, dass Grace es mir nie verzeihen wird. Dennoch kann ich nicht einfach damit leben, sie jeden Augenblick so gebrochen und verletzt zu sehen.

Zu wissen dass es meine Schuld ist, dass sie so fühlt ist schrecklich, und niemals werde ich diese Schuldgefühle wieder loswerden können. Dessen bin ich mir bewusst. Eigentlich ist es auch gar nicht so abwegig, dass Grace mit Noah geschlafen hat. Ich kann es ihr auch nicht wirklich verdenken, denn ich habe damals den selben Fehler begangen und konnte, nicht so wie sie ehrlich sein. Ich habe es ihr Jahrelang verschwiegen, und immer wenn ich daran denke überkommt mich eine Wut die ich kaum beschreiben kann. Eine Wut auf mich selbst. 

"Ich weiß nicht ob ich das kann", entgegnet Grace und in diesem Moment fühlt es sich erneut so an, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich weiß für einen Moment nicht, wie ich auf ihre Worte regieren soll. 

"Bitte", flüstere ich und sehe Grace an. Ich kann nicht ertragen, dass sie sich wegen mir so fühlt. Es dauert ein paar Sekunden, doch dann nickt sie und in diesem Moment fällt ein riesiger Stein von meinem Herzen. Die Panik die sich in den letzten Minuten angestaut hat, löst sich auf und ich habe das Gefühl wieder atmen zu können. 

Wir laufen noch bis zu unseren Zelten, und immer wieder höre ich wie Dana weint. Seit sie Abby so gesehen hat, kann sie sich einfach nicht beruhigen und dass wir immer noch nicht wissen was passiert ist, oder wie es Abby, Olivia und Jason geht, macht die Sache für sie nicht einfacher-

Ich kann es nicht ertragen sie so zu sehen, also laufe ich zu Dana und nehme sie einfach in den Arm. Sie zittert stark, und ihr gesamter Körper bebt unter all den Schluchzern die ihr entrinnen.

"Alles wird gut", flüstere ich und versuche sie zu beruhigen, doch Dana weint weiter. Eigentlich dachte ich immer, sie sei eine andauernd fröhliche und positive Person, doch so wie es ihr jetzt geht habe ich sie noch nie erlebt, und eigentlich kann ich auch nicht damit umgehen.

"Ich hätte ihr helfen müssen", schluchzt Dana und ich sehe sie an. Ihre Augen sind traurig und eigentlich müsste sie durch all diese Tränen kaum etwas sehen können. 

Nach einiger Zeit löse ich mich von ihr, und kann in der Ferne bereits das Lager und unsere Zelte erkennen. Es fühlt sich merkwürdig an, einfach wieder hier herzukommen, so wie wir gerade eben gegangen sind. Denn nichts ist wie vorher, und ich kann die Angst die ich um dieses junge Mädchen habe, immer noch in meinem Herzen wahrnehmen.

Grace kommt auf mich zu, und zeigt auf den See, der langsam von Regen bedeckt wird. Die Tropen prallen auf die Wasseroberfläche und widerspiegeln unsere Angst und Trauer. Der Niederschlag wird immer stärker, und dennoch besteht Grace darauf dass wir uns hier unterhalten. 

"Ich weiß das ich dich verletzt habe", beginnt sie dann und ich höre ihr einfach zu. Dieses mal sage ich nicht, denn ich möchte ihr die Möglichkeit geben mir ihre Gedanken frei mitteilen zu können.

"Und ich weiß auch, dass ich einen Fehler begangen habe", fügt sie hinzu und macht eine kurze Pause. Ich weiß nicht, ob sie darauf wartet dass ich antworte oder ob sie sich einfach sammeln muss. Statt etwas zu sagen, nicke ich stumm und lasse ihre Worte in meinen Gedanken Revue passieren. 

"Noah war da, als ich alleine war. Und ja, vielleicht hatte ich auch Gefühle für ihn. Vielleicht. Aber die Gefühle die ich zu dir habe, die sind es doch die wirklich zählen, oder?", fragt Grace und allmählich bricht ihre Stimme. Ich kann spüren, dass sie sich für ihre Fehler hasst und ich weiß genau wie es sich anfühlt, etwas so sehr zu bereuen. 

"Ich habe dich angelogen. Jahre lang, und du verdienst die ganze Wahrheit. Aber manchmal...", ich mache eine kurze Pause und halte einen Moment inne.

 "Manchmal kann ich selber nicht glauben, dass ich eine Tochter habe. Das ich so viel Verantwortung für einen Menschen trage, weil ich es damals für mich selbst nicht konnte", erkläre ich und Grace nickt so, als würde sie genau wissen was ich meine. 

Es fühlt sich das erste mal nach einer langen Zeit so an, als würden wir uns wieder näher kommen. Zumindest so, als würde da nicht noch immer eine riesige Mauer zwischen uns stehen. Eine Mauer, die uns jede Möglichkeit nimmt die Fehler die wir begangen haben, wieder auszubessern.

"Ich habe mich auf Noah eingelassen, weil ich mir nicht eingestehen konnte...", beginnt Grace erneut und wieder fällt ein Stück der Mauer zwischen uns.

"Weil ich mir nicht eingestehen konnte, dass ich in dieses Camp gekommen bin, ohne darauf Rücksicht zu nehmen wie es dir eigentlich geht. Ich war egoistisch und Noah hat es mir erneut bewiesen", beendet sie ihren Satz und mein Herz macht einen Sprung.

"Wir wollten für das hier kämpfen", flüstere ich und komme Grace näher. Ihre Augen grünen  Augen strahlen und als mich meine Lippen auf ihre senken, fühlt es sich nach Ewigkeiten noch einmal so an, als würde ich etwas richtig machen.

"Wir wollten für uns kämpfen", antworte ich und tausende Schmetterlinge beginnen in  meinem Bauch zu tanzen. 

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