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3. | L i l l y

Ich sitze in der Uni und versuche krampfhaft mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Die Lektorin redet langsam und ich bin kurz davor einzuschlafen. 

Nach der Uni  musste ich den ganzen Stoff sowieso noch einmal durchgehen. Ich kritzle kleine Herzen auf den Tisch vor mir und nerve damit meine Sitznachbarin. 

Sie schaut zu mir rüber und verdreht theatralisch die Augen. 

Dann streicht sie sich eine lange braune Haarsträhne hinter die Ohren und lächelt mich an. 

"Was ist los mit dir?" , fragt Grace mich und nimmt mir den Bleistift weg. 

Dann greift sie nach meiner Hand und drückt sie einmal kurz. Unsere Lehrerin schaut zu uns und ermahnt und leise mit ihrem Blick. 

Wir verstummen und reichen uns nur einen kleinen Zettel unter dem Tisch.

"Bei dir." , lese ich und muss kichern. Dann versuche ich mich noch für die restliche Stunde auf den Unterricht zu konzentrieren. 

Nach der Stunde probiere ich, vor unserer Lektorin aus dem Uni Saal rauszukommen. Ich habe keine Lust und auch keine Zeit für Diskussionen. 

Ich packe meine Tasche und laufe so schnell wie möglich zur Tür. Grace holt mich ein und zwinkert mir noch einmal zu, bevor sie verschwindet. 

Ich mache mich langsam auf den Weg zum Bus, ein Auto habe ich noch nicht. 

Die gesamte Uni hat Unterrichtsende und alle Studenten stürmen gleichzeitig aus dem riesigen Gebäude. 

Es ist laut und ich wünsche mir erneut, etwas mehr Geld zu verdienen um mir endlich ein Auto leisten zu können. Meinen Führerschein habe ich seit Jahren, das Geld für ein Auto hat bis jetzt aber immer gefehlt.

 Ich arbeite seit einigen Wochen täglich ein paar Stunden in einer kleinen Bäckerei am Straßenrand.

 Ich beschleunige meine Schritte, denn ich muss noch vor meiner Schicht nach Hause kommen um einige Sachen für die Uni vorzu bereiten.

 Der kleine Bus hält an der Haltestelle und ich versuche mich an all den Anderen vorbei zu drängeln. 

Sie haben es genauso eilig wie ich und ich quetsche mich an all den Studenten vorbei. 

Als ich im Bus stehe, suche ich mir einen Platz und setze mich.

 Die Anderen Schüler grölen und schreien. Ich kann es nicht ertragen. Ich krame mein Handy aus meiner Tasche und sende Grace eine Nachricht. Ich würde heute später bei ihr sein. 

Grace und ich kannten uns seit Ewigkeiten. Sie wusste alles über mich. Ich alles über sie.

Graces Eltern wussten nicht, dass da mehr war zwischen uns. Denn seit letztem Jahr, seit wir zusammen studierten, hatte sich etwas aus dieser einzigartigen Freundschaft entwickelt.

Ich hatte Gefühle für Grace und hielt diese auch nicht mehr zurück. 

Ich hatte es meinen Eltern erzählt. Ich war stolz darauf, mit ihr zusammen zu sein. Aber Grace konnte es nicht. Noch nicht.

Der Bus wackelt, als er über den unebenen Boden fährt und endlich anhält. Ich greife nach meiner Tasche und steige aus. Die Schüler hinter mir pfeifen mir hinterher und ich will einfach nur noch nach Hause. 

Ich laufe den kurzen Waldweg entlang, und biege dann um die Ecke die zu unserem kleinen Haus führt. Wir sind nicht reich, aber es geht uns gut. 

Ich greife nach dem Schlüssel in meiner Hosentasche und schließe die Türe auf. 

"Hi!" , rufe ich und warte einen Moment darauf, dass meine Familie antwortet. 

Meine Mutter müsste da sein, genauso wie meine kleine Schwester. 

Ich ziehe meine Sneakers aus und werfe sie in eine Ecke. Dann gehe ich zum Kühlschrank und greife nach einem Apfel. 

Immer noch keine Antwort von meiner Mutter. Kurz darauf eile ich die Treppen hoch und werfe dabei meine Tasche auf den Boden. Langsam packt mich Panik und Tränen laufen über meine Wangen.

Ich renne durch die einzelnen Zimmer, kann sie jedoch nicht finden. Panisch greife ich nach meinem Handy und wähle die Nummer meiner Mutter. Sie hebt ab.

"Mom!" , rufe ich und atme erleichtert aus. Es bleibt kurz still, dann antwortet sie mir.

"Lilly. Was ist los? Geht es dir gut?" , will sie wissen und ich bin mir sicher, dass meine kleine Schwester gerade auf ihrem Arm hängt und zuhören will.

"Nichts. Ich hab mich nur gefragt, wo ihr seid." , antworte ich und beiße von meinem Apfel ab.

"Ich bin mit deiner Schwester noch in der Kita." , sagt sie verwundert und ich verdrehe die Augen.

Na klar. Wie verwirrt ich war.

"Bist du nicht bei Grace?" , will sie weiter wissen und ich schüttle den Kopf, nur um wenig später zu bemerken, dass sie mich gar nicht sehen kann.

"Ich gehe gleich rüber. Ich muss noch was für die Uni machen, und für zwei Stunden rüber in die Bäckerei." , antworte ich und lege dann auf.

Mein Herz schlägt immer noch wild in meiner Brust und die Angst nimmt langsam ab.

 Nachdem mein Dad letztes Jahr gestorben war, hatte ich täglich Panikattacken, meiner Mom oder Schwester würde das Selbe passieren.

Kurz darauf, greife ich wieder nach meiner Tasche und krame meine Unterlagen heraus. Ich gehe sie durch und schreibe noch einige Notizen an den Rand dazu. 

Nächste Woche stand meine letzte Prüfung an, ehe die Sommerferien beginnen würden.

 Ich war froh, bald alles hinter mir zu haben.

Nach einer halben Stunde bin ich mit dem Gröbsten fertig und beeile mich rüber in die Bäckerei zu kommen. 

Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, gelegentlich eine Schicht zu übernehmen um mir die Unikosten leisten zu können. 

Es war nicht günstig zu studieren und seit Dad nicht mehr mitverdiente hatten wir es auch nicht einfacher. 

Ich laufe die kleine Straße entlang, bis ich bei der Bäckerei angekommen bin.

 Es duftet und ich fühle mich augenblicklich wohl. Anschließend öffne ich die Tür und höre die kleine Glocke die automatisch klingelt.

 "Hey!" , rufe ich und bemühe mich mir die roten Haare hochzubinden und sie mit einer Backhaube zu bedecken.

 "Lilly!" , höre ich meinen Namen und eile zum Tresen. Das Gebäck ist schon so gut wie ausverkauft und meine Chefin kommt auf mich zu. 

Ihr ganzer Körper ist über und über mit Mehl bedeckt. "Gott sei Dank bist du da." , sagt sie und fährt dann nervös fort : "hier ist heute die Hölle los." 

Ich nicke und stelle mich hinter den Verkaufstresen und setzte mein schönstes Lächeln auf. 

Die ersten Kunden strömen in den Laden und es sind wirklich mehr als sonst.

 Ich komme kaum hinterher mit dem Verkaufen, doch ich gebe wie immer mein Bestes. Als alle Backware verkauft ist, entschließt sich meine Chefin für heute früher zu schließen. 

Ich kann mir denken, dass sie heute mehr Umsatz gemacht hat, als in den Vergangenen sechs Monaten.

Ich bin froh, endlich raus zu kommen. Ich muss nun zu Grace. Sie wartet seit Stunden auf mich und hat mir immer wieder eine Nachricht geschickt.

Ich stürme aus der Bäckerei und die lange Straße zu ihrem Haus entlang. Grace Eltern kennen mich zwar, wissen aber nicht das da mehr ist. 

Vielleicht ist es auch besser so. Ich kann erst wieder durchatmen als ich vor ihrem riesigen Haus stehe. Die Eltern von Grace arbeiten beide in einer Arztpraxis. Dort haben sie sich damals auch kennenglernt. 

Ich drücke gegen die Klingel und warte auf das surren. "Ja?" , höre ich Grace durch die Sprechanlage. "Lilly." , sage ich und die Tür öffnet sich mit einem lauten Geräusch.

Kurz darauf stehe ich auch schon im großen Flur des Hauses.

 Es ist leise hier, denn Grace lebt alleine mit ihren Eltern hier und diese sind noch in der Praxis. 

Ich weiß genau, wann sie wieder kommen, denn bis dahin bin ich immer schon weg. Ich bin so oft hier, dass es sonst auffällig werden würde. 

Grace würde vermutlich rausfliegen, und könnte nicht weiter studieren, wenn sie es erfahren würden. 

Ich gehe einen Schritt nach vorne und sehe Grace die Treppe herunterlaufen. 

Sie sieht wunderschön aus und ihre braunen Haare setzten sich von dem leuchtenden Grün ihrer Augen ab. 

Wieder einmal wird mir bewusst, wieso das hier mehr war.

Sie kommt auf mich zu und legt ihr weichen Lippen auf meine. Ich bin Zuhause.


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