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ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 5 - ʟᴜxᴜs

Freya fuhr auf das große Holztor zu, welches quasi die Pforte zu ihrer Heimat war. Sie hatte bereits abgebremst, den Helm abgezogen und wollte gerade den Zahlencode in das kleine Feld an dem Tor eingeben, als es aufsprang. Langsam öffnete es sich und ein junger, eher schlaksiger Mann tauchte vor ihr auf.

»Ich danke dir, Doug«, sagte sie und lächelte ihn dabei an.

Er versuchte ebenfalls zulächeln, aber irgendwie wollte es ihm nicht gelingen. Sein Blick sah müde aus, seine kurzen, braunen Haare lagen ihm strubbelig im Gesicht und seine Klamotten waren der reinste Knitterhaufen. Freya startete ihr Bike und fuhr es auf das Gelände, während Doug das Tor hinter ihr wieder schloss. Doch sie hielt erneut an und sah zurück zu ihm.

»Alles okay bei dir?«

Er hob den Blick und nickte eifrig.

»Schon, ich ...«, er stockte und ließ schlagartig die Schultern hängen.

Freya lächelte leicht, denn er war nicht der erste Prospect, der sie so ansah, vor allem zu dieser Jahreszeit.

»Was ist los?«, fragte sie erneut, stellte das Bike ab und stützte sich auf dem Tank ab.

Er rieb sich übers Gesicht und legte dabei seine, etwas zu langen Haare nach hinten.

»Ach, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich habe die Verantwortung für die Jahresparty nächstes Wochenende. Die anderen Prospects sind gefühlt zu doof zum Scheißen und wenn ich ihnen nicht alles haarklein erkläre, bauen sie scheiße. Genau genommen bauen sie selbst dann noch scheiße«, sagte er und sah Freya verzweifelt an.

Diese schmunzelte und lehnte sich zurück. Doug war einer von sechs Prospects, die aktuell unter dem Feris MCs liefen. Er war jetzt über ein Jahr dabei und die Organisation der Party war wohl seine letzte Hürde, die er meistern musste, bevor er zum Vollmember aufsteigen würde. Die anderen fünf waren alle relativ neu und so fehlte ihnen natürlich das Wissen und so brauchten sie für jeden Schritt Anweisungen.

Freya drehte sich, sodass sie Doug direkt ansehen konnte, und nickte ihm zu.

»Glaub mir. Ich kenne diese Aussagen. Es gab noch keinen von euch, der nicht so ausgesehen hat. Aber weißt du, was ich auch weiß, du machst das und nächstes Jahr um die Zeit, sitzt du entspannt mit einem Bier auf der Terrasse und lachst dich kaputt, wie die Prospects dasselbe Problem haben. Auch sie werden daran zweifeln, dass sie eine Feier für 200 Rocker auf die Beine gestellt bekommen.«

Doug atmete schwer aus.

»Das hilft mir nur gerade nicht weiter«, sagte er.

Freya lachte auf.

»Das sollte dir auch nicht helfen. Ich wollte dir damit nur sagen, dass da schon vor dir Unzählige durchmussten. Du das auch schaffen wirst und es auch nach dir noch welche geben wird, welche dieselben Probleme haben werden. Glaub mir, du schaffst das. Mach mal Pause. Organisier dich und tritt den anderen in den Arsch«, sagte sie, zündete sich eine Kippe an und reichte die Schachtel dann an Doug weiter.

Dieser nahm sie dankend an und nachdem er einige Züge hinter sich hatte, wirkte er direkt entspannter.

»Danke«, gab er von sich und Freya nickte.

»Ich helfe doch gern«, sagte sie und setzte sich wieder auf ihr Bike.

»Hast du Jaxon gesehen?«, fragte sie Doug.

Der sah sie kopfschüttelnd an.

»Nein, er hat vorhin überstürzt das Gelände verlassen und ist noch nicht wieder aufgetaucht«, sagte er und sah die Sorge in ihrem Blick.

Sofort legte Freya ihre Stirn in Falten und sah über das Gelände. Keine Bikes. Keine Member. Nicht gut. Sie seufzte und nickte dann.

»Ist Liam schon da?«

Diesmal nickte Doug.

»Ja, er ist vor zehn Minuten gekommen. Sollte bei euch zu Hause sein«, sagte er und zeigte in die Richtung des Hauses, welches rechts von ihnen lag.

»Danke«, erwiderte Freya, startete ihr Bike und fuhr davon.

Die Garage stand offen und so rollte sie ihr Bike direkt wieder neben Liams, welches noch Wärme ausstrahlte. Sie stieg ab, lief um das Haus und sah auf die Terrasse, auf der Liam saß, mit einer Tasse Kaffee in der Hand. Neben sich stand eine zweite Tasse und sofort musste Freya lächeln. Langsam lief sie direkt an dem Pool vorbei auf die Terrasse zu.

»Na, Lieblingsschwesterchen«, sagte Liam und lächelte.

Freya schüttelte den Kopf, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und setzte sich neben ihn.

»Du hast nur eine und danke«, sagte sie und zeigte auf den Kaffee.

Er zuckte mit den Schultern.

»Wer weiß«, sagte Liam und Freya schüttelte mit dem Kopf, bevor sie abwinkte und ihn ansah.

»Weißt du, wo Dad ist? Mum hat ihn vorhin nicht erreicht«, sagte Freya und die Sorge in ihrer Stimme war nicht zu überhören.

Liam schüttelte den Kopf.

»Nein, keine Ahnung. Aber er war auch nicht in der Werkstatt. Wer weiß, was wieder schiefgelaufen ist. Erzähl lieber von deinem Tag. Wie war es?«

Freya schnaubte, lehnte sich zurück und fing an, Liam eine Zusammenfassung des Tages zu geben. Ihm erzählte sie auch von Aaron und den Geschehnissen in dem Café. Liam zog eine Braue nach oben und sah sie fragend an.

»Schon eigenartig, oder?«, fragte er.

Freya starrte in den blauen Himmel über sich, zuckte aber letztlich mit den Schultern.

»Ja, mag sein. Aber soll mir egal sein. Ist nur ein Jahr. Dann muss ich keinen von ihnen wiedersehen«, erwiderte sie und streckte sich dabei.

Liam musterte sie und irgendwas sagte ihm, dass es ihr gar nicht so egal war, wie sie tat. Er kannte seine Schwester durch und durch. Würde es sie nicht interessieren, dann hätte sie es nicht erwähnt. Doch er wusste, dass er diese Gedanken schön für sich behalten würde. Freya von etwas anderem überzeugen zu wollen, machte so viel Sinn, wie Kalkflecken in der Spüle zu zählen.

Sie saßen noch einen Moment, bis Liam sie ansah.

»Also, wie sieht es aus? Laufen? Ich habe das Gefühl, dass mein Arsch schon platt ist, von einem Tag in der beschissenen Schule.«

Freya nickte.

»Klingt nach einem Plan«, erwiderte sie und stand auf.

»Zehn Minuten wieder hier?«, fragte sie.

»Ja«, sagte Liam und schon verschwanden beide nach oben, um sich umzuziehen.

Freya stand in ihrer schwarzen Sportshorts und dem passenden Sport-BH auf der Terrasse und wartete auf Liam. Als er es dann endlich auch geschafft hatte, liefen sie ohne weitere Worte los. Sie rannten den Weg von ihrem Haus nach unten, überquerten die asphaltierte Fläche, welche hinter dem Holztor lag, und liefen auf das Clubhouse zu. Beide lachten, als sie sahen, wie Doug gerade, sich die Haare raufte, einen der Prospects anschrie, der scheinbar eine Kiste mit Gläsern hatte fallen lassen.

»Jedes Jahr dasselbe, was?«, fragte Liam und sah lachend zu seiner Schwester.

Die grinste nur.

»Ich warte nur darauf, dass du in diese Situation kommst«, erwiderte sie und richtete den Blick wieder nach vorn.

Ja, Liam wartete auch nur darauf. Natürlich würde er eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten und wenn es Freya möglich wäre, würde sie ihm es gleichtun. Aber Mitglied des Feris MCs zu werden, war Männern vorbehalten. Was aber nicht hieß, dass Frauen gar nichts zu sagen hatten. Oftmals war es sogar mehr, als es die Männer hatten. Man musste nur wissen, wie man es anstellte, und das wussten Nora und Freya ganz genau.

Hinter dem Clubhouse tat sich eine grüne, recht unebene Fläche auf, durch welche sich ein kleiner Erdweg zog. Links neben ihnen tauchte ein See auf, der zu ihrem Grundstück gehörte und vor ihnen ein kleiner Wald. Die beiden bogen aber davor ab und liefen im Schatten des Waldes weiter. Die Runde endete hinter ihrem Haus. Beide drosselten das Tempo und als sie um das Haus liefen, tauchte Jaxon vor ihnen auf.

Seine Miene sah ernst aus. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen war zu einer tiefen Kerbe geformt und er kaute scheinbar auf seinen Wangen. Freya lief direkt auf ihn zu.

»Alles gut?«, fragte sie und Jaxon schien aus seinen Gedanken aufzuschrecken.

»Weiß ich noch nicht«, sagte er und sah die beiden an.

»Trainiert ihr Verrückten schon wieder?«, fragte er.

Liam, der mittlerweile neben Freya stand, nickte.

»Von nichts kommt nichts«, sagte er.

Jaxon nickte gedankenverloren, als das große Tor aufsprang und eine Handvoll Bikes über den Platz rasten und erst vor dem Clubhouse zum Stehen kamen. Er sah ihnen nach und seufzte.

»Ich muss. Lasst uns später im Clubhouse reden«, sagte er und damit war er verschwunden.

Liam und Freya sahen sich an.

»Scheint ein größeres Problem zu sein«, sagte Liam und sah Jaxon nach, der gerade die Tür des Clubhouse hinter sich zuwarf.

Freya nickte und eine innere Unruhe machte sich breit. Sie hasste, es nicht zu wissen, was los war. Tja und mit der Unruhe kam auch die Unzufriedenheit.

»Scheint so. Los, noch eine Runde laufen«, sagte sie und schon sprintete sie los.

Liam sah ihr nach und schüttelte den Kopf, bevor er die Verfolgung aufnahm. Die zweite Runde wurde ein Wettrennen und trotz, dass Liam alles gab, hatte er keine Chance, Freya einzuholen. Als er endlich an dem Haus ankam, stand sie schon auf der Terrasse und nahm gerade einen großen Schluck Wasser.

»Ich hasse es, wenn du angepisst bist«, sagte Liam schwer atmend.

Freya lachte.

»Nein, du hasst es, wenn du merkst, dass du keine Chance gegen mich hast«, erwiderte sie und warf ihm eine Flasche Wasser zu.

Er fing sie und kippte diese fast im Ganzen hinter. Die beiden trainierten jetzt seit über zehn Jahren zusammen. Beide waren extrem belastbar, hatten eine massive Ausdauer und standen sich eigentlich ebenbürtig gegenüber. Aber es war immer Freya, die es schaffte, am Ende doch noch eine Schippe draufzulegen.

»Ich geh duschen«, sagte Freya und während Liam noch versuchte Atmung und Puls unter Kontrolle zu bekommen, stieg sie bereits die Treppe nach oben zu ihrem Zimmer.

Wobei Zimmer nicht ganz der richtige Ausdruck war. Das Haus hatte drei Etagen. In der unteren befand sich die Küche, welche schlicht und in einem tiefen Schwarz gehalten war. Sie hatte eine kleine Kücheninsel, eine etwas größere Küchenzeile und nicht sonderlich viel Schnickschnack. Auf der anderen Seite befand sich das Wohnzimmer. Alles war offen und es gab keine Wände, die die Räume voneinander abgrenzten. Das Wohnzimmer war ebenso minimalistisch eingerichtet. Ein Fernseher an der Wand. Eine große Couch, davor ein Teppich und ein Couchtisch aus Stein. Das war es. Nora hasste es, wenn unnötige Sachen herumstanden.

Alles Müll, den man putzen muss, sagte sie immer und damit hatte sie vollkommen recht.

Auf der anderen Seite der Etage war jeweils ein Gästezimmer mit eigenem Badezimmer. Jeder Raum hatte eine große Fensterfront, mit Zugang auf die Terrasse, welche einmal um das Haus herumlief. Das gesamte Gebäude war in dunklen Tönen gehalten und trotz der minimalistischen Einrichtung wirkte es gemütlich.

In der zweiten Etage lagen die Zimmer von Liam und Freya. Die nahmen jeweils die gesamte Länge ein. Links Freya, ihr Zimmer. Rechts das von Liam und in der obersten Etage hatten Nora und Jaxon ihren eigenen Bereich eingerichtet. Ansonsten gab es auf dem Dach eine weitere Terrasse inklusive Whirlpool und Sitzmöglichkeiten und im Keller befand sich ein Trainingsraum.

Ja, sie lebten in gewisser Hinsicht in Luxus und sie wussten ihn zu schätzen. Sie hatten auch schon andere Seiten des Lebens kennengelernt. Die dunklen, bösen und schmerzhaften Seiten, welche Freya und Liam fast in den Tod getrieben hatten.

Freya trat in ihren Bereich und ein riesiges Wohnzimmer tat sich auf. Nora, ihr Hang zum Minimalismus, hatte auch Freya fest im Griff. Ein Fernseher, eine recht große Couch und ein Tisch waren hier zu finden. Daneben ein großes Bücherregal, denn lesen war tatsächlich etwas, was Freya gern tat und eine Wand voller Fotos rundeten das Zimmer ab. Sie trat durch die nächste Tür in ihr Schlafzimmer. Auch hier gab es nicht so viel zu finden. Ein großes Bett, ein Kleiderschrank und ein Spiegel. Alles war in unterschiedlichen Grautönen gehalten und nur der schwarze Teppich, vor ihrem Bett, brachte eine andere Farbe ins Spiel. Vom Schlafzimmer aus kam Freya direkt in ihr Badezimmer. Sie ließ ihre Klamotten auf den Boden fallen, stieg in die ebenerdige Dusche und drehte das Wasser auf.

Der heiße Strahl spülte den Schweiß und mit ihm, ihre Anspannung ab. Langsam wurden ihre Muskeln wieder weicher und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie verspannt sie eigentlich gewesen war. Sie hasste solche Tage und wahrscheinlich sah sie alles etwas gereizter, als es eigentlich nötig war. Aber manchmal konnte sie halt nicht aus ihrer Haut. Sie legte gerade die Stirn an den kalten Fließen ab, als sie ihr Handy im Schlafzimmer klingeln hörte. Seufzend drehte sie das Wasser ab und fragte sich, wer wohl jetzt schon wieder ihre Ruhe stören musste.

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