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ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 30 - ᴅᴇʀ ɢᴏʟᴅғɪsᴄʜ

Die Luft um sie herum war schwer und stickig. Die Dunkelheit hatte sich um sie gelegt, ebenso wie der Geruch des Todes. Ein leichtes Klimmen von der Glühbirne an der Decke tauchte den Raum in ein schummriges Licht. Schatten zuckten über die kahlen Ziegelwände und erzählten eine sich wiederholende Geschichte. Der modrige Geruch von Verwesung und die dunklen Flecken auf dem Boden alten Betonboden verliehen dem Ganzen makabere Züge.

Langsam betrat Tom den Raum und sofort prasselten Erinnerungen auf ihn ein, die ihn innehalten ließen. Sein Blick wanderte über den Boden und krallte sich an einen rotbraunen Fleck im hintersten Eck. Eine Mischung aus Stolz und Entsetzten machten sich in ihm breit. Er war es, der verantwortlich für dieses Kapitel der Geschichte war. Er war es, der dafür gesorgt hatte, dass das warme Blut auf den kalten Boden traf und sich für immer darauf verewigte. Er war es, der den Grundstein für seine eigene Geschichte gelegt hatte.

»Alles klar?«, fragte Liam plötzlich und riss Tom damit aus seiner Starre.

Er löste den Blick von dem alten Blutfleck und drehte sich zu Liam.

»Erinnerungen. Nichts weiter.«

Liam zuckte ein Lächeln über die Lippen, bevor er seinen Blick ebenfalls über die vier Wände huschen ließ.

»Ja, davon gibt es hier mehr als genug.«

Für einen kurzen Moment schien es, als würden beide sich von ihren Erinnerungen in die Tiefe ziehen lassen, um darin zu schwelgen, wie ein altes Ehepaar, welches sich an ihre gemeinsame Vergangenheit erinnerte. Doch Liam fokussierte seinen Blick wieder und trat in die Mitte des Raums.

»Sorgen wir dafür, dass neue dazukommen.«

Mit diesen Worten griff er nach dem Eimer neben sich und schüttete dessen Inhalt auf dem vor ihm Sitzenden.

Ein erschreckendes Aufatmen war zu hören, als der Schwarzhaarige aus der Bewusstlosigkeit gerissen wurde. Sofort bäumte er sich gegen die Fesseln, welche ihn an einen Metallstuhl zwangen. Panisch schnappte er nach Luft und versuchte sich zu orientieren. Sein rechtes Auge versagte ihm den Dienst. Die Schwellung des Lids war bereits so stark, dass jeder Versuch, dieses zu öffnen erfolglos blieb. Sein Schädel dröhnte und sein brennender Kiefer schickten ihm einen Schmerzimpuls nach dem anderen durch den Körper.

»Was...?«, röchelte er und hielt inne, als er in wütend funkelnde Augen blickte.

»Zeit für Antworten, Arschloch«, raunte Liam ihm zu und riss seinen Kopf nach hinten.

Sterne tanzten für einen Moment vor dessen innerem Auge, bevor er ein kehliges Lachen die Stille des Raums zerriss.

»Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch hier anlegt.«

Liam legte den Kopf schief und lehnte sich etwas näher zu ihm.

»Das beruht dann wohl auf Gegenseitigkeit«, knurrte Liam, ließ seinen Kopf los und drehte sich hinter ihn.

Er griff nach den gefesselten Armen des schwarzhaarigen und drückte sie leicht nach oben, was diesem direkt einen bitteren Schmerz in die Schultern jagte.

»Es ist ganz einfach. Du gibst uns Antworten oder wir geben die Schmerzen«, erklärte Liam und zog seine Arme ein weiteres Mal für wenige Millimeter nach oben,

Der Schwarzhaarige presste seine Zähne aufeinander und brummte gegen das Brennen an.

»Was glaubt ihr, wer ihr seid und was das hier werden soll?«

Ein reißender Schmerz schoss durch seinen Körper, als Liam seine Arme ruckartig in Richtung dessen Kopf drückte.

»Falscher Ansatz. Wir stellen die Fragen«, raunte Tom und trat dabei vor den Stuhl.

Mehr als ein Knurren entfuhr dem Opfer nicht mehr und sprach Tom weiter.

»Markus Tielmann. Geboren in London, aktuell 43 Jahre alt...«

Tom hielt inne und sah ihn mit erhobener Braue an.

»Markus Tielmann. Also mal ernsthaft. Ihr hättet euch schon mehr Mühe bei euren Decknamen geben können, aber sei es drum. Dein Bruder, Mario Tielmann...«

Tom unterbrach sich selbst durch ein herzhaftes Lachen, welches er sich nicht mehr unterdrücken konnte. Es war einfach zu absurd. Es war, als hätte man Goldfische in ein Piranhabecken geworfen und hoffte darauf, dass die Goldfische überlebten.

»Tom«, fuhr Liam ihn drohend an.

Diese beruhigte sich sofort und sah wieder zu dem entsetzt blickenden Markus.

»Gut lassen wir das. Wir wissen, wer ihr seid. Wir wissen, dass ihr offiziell die Besitzer des Boxclubs in der Stadt seid und wir wissen von euren illegalen Glücksspielen. Also sparen wir uns das und kommen zu den interessanten Sachen. Für wem arbeitet ihr?«

Markus musterte Tom und ein schmerzverzogenes Lächeln umspielte seine Lippen.

»Wer sagt denn, dass wir für jemanden arbeiten?«

Ein dumpfes Knurren hinter ihm drang in seinen Nacken und er ahnte bereits, was passieren würde. Wieder ließ ihn der reißende Schmerz aufstöhnen.

»Weil, erlaube es mir, dir meine Meinung unverblümt zu sagen, ihr zu dämlich dafür seid«, raunte Tom und sah ihn wissend an. »Also?«

»Fickt euch!«, brachte Markus gerade noch über die Lippen, bevor Toms Faust in seinem Kiefer einschlug und dessen Kopf in den Nacken fallen ließ.

»Nicht den Kiefer. Er muss reden können, verdammt«, stöhnte Liam genervt und drückte Markus' Kopf wieder nach oben.

Tom rollte mit den Augen.

»Sorry. Kam so über mich.«

Liam ließ von Markus Armen ab und trat neben Tom.

Markus leckte sich das Blut, welches über seine Lippen floss, ab und sog die stickige Luft ein. Sein Blick fixierte Liam und Tom.

»Ihr habt also eure Hausaufgaben gemacht und kennt meinen Namen. Und jetzt? Wollt ihr so lange auf mich einschlagen bis genau was passiert? Ihr seid Kinder. Die, die mit hätten gefährlich werden können, sitzen in Haft und kommen dort auch so schnell nicht wieder raus.«

»Sagt der, der mit halb zerschlagener Fresse vor uns sitzt«, sagte Liam spöttisch.

Plötzlich bewegte sich etwas im Schatten der Dunkelheit. Freya trat mit ausdrucksloser Miene neben ihrem Bruder und sah Markus an.

»Er weiß wirklich nicht, auf wem er sich hier eingelassen hat.«

Tom und Liam runzelten synchron die Stirn.

»Blödsinn! Der verarscht uns«, erwiderte Liam.

Freya schüttelte den Kopf und beugte sich zu Markus.

»Nein. Wüsste er, wie tief er in der Scheiße steckt, würde er Angst zeigen. Alle tun das. Er nicht!«

Markus lehnte sich ein Stück zurück, während ihre Worte durch seinen Kopf wanderten und die Bedeutung dahinter suchten. Freya richtet sich wieder auf.

»Was weißt du über uns?«, fragte sie.

Irgendwas an ihrer Art irritierte Markus. Liam und Tom waren die Wut anzusehen. Sie hingegen schien beinahe schon anteilnahmslos. Und doch war es sie gewesen, die ihn vor wenigen Stunden bewusstlos geschlagen hatte. Er zögerte mit seiner Antwort und machte sich bereits auf den nächsten Schlag gefasst, doch es passierte nichts. Sie stand vor ihm und schien geduldig auf eine Antwort zu warten. Vielleicht konnte das Ganze hier auch entspannter laufen, denn wenn er ehrlich war, die Schläge setzten ihn mehr als zu und das war es scheißegal, dass diese von Kindern kamen.

Er schluckte und seine trockene Kehle dankte es ihm mit einem rauen Brennen.

»Ihr seid die Kinder von Jaxon und Nora Shield. Jaxon ist der President des Feris MCs. In seinen Händen liegt das Drogengeschäft, welches wir übernehmen wollen.«

Freya sah zu Liam und Tom und Markus erkannte schon an den Blicken, dass Freya wohl recht hatte. Er hatte scheinbar tatsächlich keine Ahnung, wer da vor ihm stand.

»Wer seid ihr?«, fragte er unsicher.

Freya schloss die Augen und atmete tief ein.

»Jemanden den du nicht als Feind willst.«

Markus konnte sich das verächtliche Schnauben nicht verkneifen, was dazu führte, dass Freya sich ruckartig zu ihm drehte und gleichzeitig nach Liams Shirt griff.

»Hey, was...«, doch eh Liam mehr sagen konnte, begriff er, was sie vorhatte.

Sie zog sein Shirt nach oben und legte dadurch seinen Bauch frei. Gerade als Markus einen spitzen Spruch über die Lippen bringen wollte, erkannte auch er, was sie ihm damit sagen wollte. Er starrte auf das Tattoo, welches ihm förmlich ansprang.

Ein schwarzer Tierschädel, hinter dem sich zwei blutrote Klingen kreuzten und von zwei Kleeblättern umrahmt wurden, zierten Liams rechte Leiste.

Markus gefror das Blut in den Adern. Sein Puls schoss in die Höhe und schickte ihm ein betäubendes Rauschen in die Ohren. Sein Auge weitete sich und er presste sich in seinen Stuhl.

»Die Iren«, wisperte er sichtlich verängstigt.

Freya ließ Liams Shirt los.

»Seht ihr Angst. Jetzt weiß er, wer ihm gegenübersteht.«

»Das... Das... ist unmöglich...«, murmelte Markus vor sich hin, während seine Hände feucht wurden.

Liam schob sich an seiner Schwester vorbei.

»Also, fangen wir mal damit an, dass wir kein Drogengeschäft führen. Wer auch immer euch das weismachen wollte, hat euch wohl ziemlich verarscht. Und jetzt stelle ich die Frage zum letzten Mal: Wer steckt hinter dem Ganzen?«

Markus hob den Blick und seine Großspurigkeit war verschwunden. Sein Bruder und er waren zu Schachfiguren gemacht worden. Sie waren bedeutungslos. Ersetzbar. Wut verdrängte die Angst in seinem Körper. Er hatte sie gnadenlos ausgenutzt und wissentlich ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Und das nach allem, was sie für ihn getan hatten.

»Killian Kelly.«

Der Name hing in der Luft, wie eine Gewitterwolke kurz vor der Explosion.

»Klingt irisch«, murmelte Tom.

»Er ist Ire. Vor drei Jahren kam er in die Stadt. Er warb meinen Bruder und mich in einer Diskothek an. Er brauchte Leibwächter. Wir hinterfragten am Anfang nicht, denn er zahlte gut. Stück für Stück verstanden wir, dass sein Geld auf nicht ganz legalen Wegen verdient wurde. Was uns aber herzlich egal war. Geld stinkt bekanntlich nicht, oder?«

Liam schnaubte.

»Kommt immer darauf an, wo es herkommt. Was hat das alles mit und zu tun?«

Markus zog den Rotz in seiner Nase nach oben und räusperte sich.

»Vor einem halben Jahr gab er uns den Auftrag, den Feris MC im Auge zu behalten. Euch näher zu kommen. Im besten Fall ein Teil von euch zu werden. Er erzählte uns, dass ihr tief im Drogengeschäft hängt, und sein Ziel sollte es sein, dieses in unsere Hände umzulagern.«

»Die Angriffe auf uns kamen auch von euch?«, fragte Freya, ohne ihn aussprechen zu lassen.

»Ja, wir sollten dafür sorgen, dass ihr nicht weiter wachst. Eich angreifbar machen. Doch es ging ihm alles nicht schnell genug.«

»Deswegen die gekauften Augenzeugen?«, knurrte Liam.

Markus senkte den Blick.

»Ihr wisst davon?«

Liam lachte kalt auf.

»Wir wissen nicht nur davon, wir haben dafür gesorgt, dass es keine Aussagen mehr geben wird.«

Markus seufzte, doch nach allem, was er gerade erfahren hatte, musste er sich eingestehen, dass sie ihre Gegner maßlos unterschätzt hatten.

»Was müssen wir noch wissen?«, fragte Freya, welche sich bereits wieder von Markus abgewandt hatte und durch die Dunkelheit des Raums lief.

»Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich schwöre euch, das ist alles, was wir wussten. Es war nie die Rede von den Iren und wir wussten auch nicht, dass er uns anlügt.«

Freya hielt inne.

Es war zu einfach. Irgendwas passte hier immer noch nicht.

Ein mulmiges Gefühl breitete sich in ihr aus und schickte ihr ein schmerzhaftes Ziehen durchs Herz. Ihre Kehle zog sich zusammen und ihr Innerstes schrie danach davonzulaufen. Stattdessen drehte sie sich wieder zu Markus und fixierte ihn.

»Hat er Familie?«

Markus sah sie fragend an.

»Ja, einen Sohn. Du kennst ihn bereits.«

Seine Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht. Die Fäden fingen an, sich zu verknoten, und der dichte Nebel, welcher sich darüber gelegt hatte, fing an sich aufzulösen. Eine Welle der unterschiedlichsten Gefühle bewegten, sich durch Freya und drohte sie mit sich zu reißen. Liam und Tom standen hilflos neben ihr. Unfähig ihr diese Last von den Schultern zu nehmen, begann der Hass darauf, sie in die falsche Richtung getrieben zu haben, an ihren Gewissen zu fressen.

Auch Markus vernahm die angespannte Situation, was ihm eine neue Welle der Angst in den Leib kriechen ließ.

»Was passiert jetzt mit mir?«, fragte er, unfähig das Zittern in seiner Stimme zu kontrollieren.

Stille war die Antwort auf seine Frage. Sekunden verstrichen, bevor Freya sich plötzlich aus ihrer Starre löste.

»Ich danke dir, für deine Ehrlichkeit.«

In ihrer Stimme lag Aufrichtigkeit, was Markus für einen Moment die Hoffnung gab, dass er ohne Weiteres aus dieser Situation entkommen konnte. Doch Freya zog ohne Vorwarnung ihre Waffe und ehe die kommende Situation von einem der Anwesenden erfasst werden konnte, zerriss ein Schuss die Stille und auf Markus Stirn bildete sich ein Rinnsal Blut.

Langsam floss es über sein Gesicht und bahnte sich den Weg auf den alten Boden, um dort einen weiteren Beweis, eines erzählten Kapitels zu hinterlassen.

Wortlos steckte Freya ihre Waffe wieder in das Holster auf ihrer Flanke und starrte für wenige Moment auf den Toten vor sich.

Liam und Tom schwiegen. Auch dann noch, als Freya schweigend den Keller verließ und die Tür hinter sich zuwarf. Tom schien das erste Mal seit Minuten einzuatmen und rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht.

»Wann ist die Scheiße so übergekocht?«, murmelte er und trat einige Schritte, von der Leiche, zurück.

Leises Lachen hallte durch den Raum, was Tom sich zu Liam drehen ließ.

»Was ist so witzig?«

Das Lachen verstummte und Liam lief ebenfalls auf die Tür zu.

»Die Scheiße fängt gerade erst an warm zu werden«, erwiderte er.

Tom ahnte Schlimmes, verkniff es sich aber um eine genaue Erklärung zu bitten, stattdessen sah er zurück zu Markus, um den sich mittlerweile eine tiefrote Blutlache gebildet hatte.

»Was ist mit ihm?«

Liam hielt inne und sah über die Schulter zurück zu Tom.

»Er bleibt, wo er ist, vielleicht brauchen wir ihn noch«, erwiderte er, bevor er ebenfalls durch die Tür verschwand und Tom allein zurückließ. 

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