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ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 29 - ᴇs ᴡɪʀᴅ ᴡᴏʜʟ ᴅᴏᴄʜ ᴇɪɴ ᴘʀᴏʙʟᴇᴍ

Das Clubhaus lag in einer gespenstigen Stille und das schon seit zu vielen Tagen. Doch heute mischte sich noch etwas anderes unter diese. Etwas Dunkles. Etwas Unaufhaltsames.

Leise knarzende Geräusche begleiteten Freya durch den Raum. Ihr Kopf war leer. In Watte gepackt, durchzogen von Nebel. Ihr Blick schweifte durch den Raum ohne ein wirkliches Ziel. Wäre sie bei klarem Verstand, würde ihr Herz wohl schmerzen, den zentralen Punkt ihres Lebens so verwaist zu sehen. Schritt um Schritt schlich sie an den Sitznischen vorbei, bis sie in der hintersten Ecke stehen blieb. Zitternd ließ sie ihre Hand auf die glatte Oberfläche gleiten und ein dunkler Impuls zog sich durch ihren Leib. Ihr Inneres kämpfte und sie hatte die Macht darüber verloren. In Zeitlupe ließ sie sich auf den kleinen Hocker nieder und wischte mit der Hand über die dicke Staubschicht, welche sich auf dem Klavier gebildet hatte. Ewigkeiten hatte sie nicht mehr hier gesessen. Unzählige Stunden hatte sie es nicht mehr gebraucht. Umso schlimmer war es, dass es wieder passiert war.

Liam und Tom hatten sich um den nächsten Schachzug bemüht und liefen gerade über das Gelände auf dem Weg zu Clubhouse. Schon von Weiten vernahmen sie die dunklen Töne, welche aus dem Gebäude drangen. Sie tauschten einen sorgenvollen Blick aus und beschleunigten ihre Schritte. Wissend, dass auch sie machtlos sein würden. Liam riss die Tür auf und war bereits auf den Weg zu Freya, als Jay ihn aufhielt.

»Lasst sie!«

Liam und Tom hielten inne und sahen ihn an.

»Was ist passiert? Wir waren keine zehn Minuten weg?«, fragte Tom und sah zwischen Jay und Freya hin und her.

Jay stand angelehnt an der Bar. Ein Bier in der Hand. Sein Blick starr auf Freya gerichtet.

»Was glaubst du wohl?«, gab er murmelnd von sich.

Tom zog die Brauen nach oben und sah irritiert zu Liam, doch dessen fragender Blick, zeigte diesem nur, dass er genauso ahnungslos war.

Jay schnaubte und nahm einen Schluck aus der Flasche.

»Keiner kennt sie so gut wie ihr. Kommt ihr nicht drauf?«, erwiderte er, löste den Blick und sah die beiden an.

Auch in seinem Blick zeichnete sich Sorge ab. Wieder sahen sich Liam und Tom an, bevor sie gleichzeitig zu Freya starrten.

»Fuck«, entfuhr es Tom, der den Fehler scheinbar erkannt hatte.

Er sah zu Liam, der scheinbar gedanklich noch einige Meter hinterher hing.

»Es wird wohl doch zu einem ziemlich großen Problem«, raunte Tom und endlich verbanden sich auch die losen Enden in Liams Schädel.

Dieser wurde schlagartig weiß um die Nase und rieb sich fassungslos über das Gesicht.

»Das darf doch alles nicht wahr sein«, murmelte er, während ein stechender Schmerz durch seine Brust schoss.

Hilflosigkeit und Mitgefühl gruben sich tief in seine Seele, als er den Blick wieder auf seine Schwester richtete.

»Was machen wir jetzt?«, fragte Tom und ärgerte sich, dass er diese Frage überhaupt stellen musste.

Ihm wurde schlagartig bewusst, wie viel er verpasst hatte in den vergangenen Jahren. Wie groß doch die Kluft zwischen ihm und Freya geworden war. Sie war seine beste Freundin. Seine Schwester. Ein Teil seiner Seele und dennoch fühlte er sich einfach nur machtlos. Die Last, dass er ihr nicht helfen konnte, legte sich schwer auf seine Schultern und ließ ihn in sich zusammensacken.

»Wir können nichts tun. Damit müssen wir uns wohl alle abfinden«, raunte Jay und verließ das Gebäude.

»Euer Gast ist da«, raunte Jay durch die Tür.

Liam und Tom hoben den Blick. Es war kaum eine halbe Stunde vergangen, doch das war es nicht, was sie verwunderte. Eigentlich erwarteten sie Gäste. Freya spielte unentwegt auf dem Klavier und schien das Hier und Jetzt vollkommen verlassen zu haben. Keiner der beiden wagte es, sie darin zu unterbrechen und so zuckten sie mit den Schultern und machten sich bereit, den Gast willkommen zu heißen.

An der Bar sitzend, beobachteten sie den schwarzhaarigen, der mit einem breiten Lächeln das Clubhouse betrat. Liam ballte unbemerkt die Fäuste und auch in Tom wuchs der Wunsch, ihm die Zähne aus dem Gesicht zu schlagen. Dennoch blieben beide still auf ihren Hockern sitzen.

»Ich muss schon sagen, dass ich etwas mehr Gastfreundschaft erwartet habe, dafür, dass ich den Weg mitten in der Nacht auf mich genommen habe«, spottete der Typ und lief auf Tom und Liam zu.

Liams Zähne knirschten bedrohlich, als er diese krampfhaft zusammenpresste. Tom seine Faust spannte sich um die Bierflasche und ein leises Knurren entfuhr seiner Kehle. Doch keine dieser Reaktionen bemerkte der Gast, denn sein Blick war längst zu Freya gewandert. Mit gerunzelter Stirn beobachtete er sie. Die dunklen Töne schwangen durch den leeren Raum und die schwere Melodie legte sich wie ein dunkles Band um ihn. Er stockte, als ein eigenartiges Kribbeln durch seinen Magen fuhr. Eine Warnung. Doch diese erkannte er nicht. Er löste den Blick und strich sich mit der Hand über seinen schwarzen Dreitagebart.

»Eure Musik war auch schon mal besser«, murmelte er, während er sich wieder zu Liam und Tom drehte, deren Puls bereits am Kochen war.

»Wie sieht es aus? Bekomm ich ein Bier?«, fragte er fordernd und fixierte die beiden.

»Ich denke, dies wird nicht nötig sein«, zischte Tom ihm entgegen.

Das Kribbeln in dem Magen des scheinbar unwillkommenen Gastes wurde stärker und langsam bildete sich ein unangenehmer Knoten daraus. Doch er schob seine Unsicherheit, welche ihn schlagartig befiel, einfach zu Seite. Es waren nur Kinder. Er zog sich seine Lederjacke gerade und hob das Kinn an.

Die Spannung in dem Raum stieg spürbar an und mit jedem Atemzug schien die Luft dicker zu werden. Etwas Dunkles braute sich zusammen. Etwas Unaufhaltsames.

»Gut. Freundlichkeit gibt es hier wohl heute nicht zu finden. Da solltet ihr wohl noch einiges von euren Eltern lernen. Und wo wir gerade bei diesem Thema sind? Wo bitte sind sie?«, fragte er spöttisch, während sich ein widerliches, wissendes Grinsen in sein Gesicht schlich.

Doch die Worte hatten kaum seine Lippen verlassen, als ein schriller, unpassender Ton durch den Raum schwang.

Freyas Hände ruhten noch für wenige Sekunden auf den Tasten des Klaviers und als die letzten Töne in den Untiefen des Raums verklungen waren, hob sie den Kopf und starrte an die Wand vor sich. Steif und ohne jegliche Regung erhob sie sich, warf dabei ihren Hocker um, welcher lautstark auf dem Boden einschlug.

»Jetzt wird es spannend«, entfuhr es Liam, als er den Blick in ihre Richtung wandern ließ.

Er traf auf eiskalte Augen, welche leer in seine Richtung starrten.

Freya straffte ihre Schultern und ließ ihren Kopf von links nach rechts gleiten, was leise knackende Geräusche hervorrief. Ihre darauffolgenden Schritte wirkten unnatürlich steif und ließen Tom und Liam den Atem anhalten.

Der Schwarzhaarige hingegen, schien das ganze mit lockeren Augen zu betrachten, denn ihm stand sein dämliches Grinsen immer noch ins Gesicht geschrieben, als er sie beobachtete.

»Zeit wurde es«, grummelte er und drehte sich vollends in ihre Richtung.

Freya beachtete seine Worte nicht. Er hatte längst eine Grenze überschritten und etwas ausgelöst, was nicht mehr zu stoppen war.

In Freyas Ohren rauschte das Blut. Ihr Innerstes tobte und dennoch spürte sie nichts außer eisige Kälte. Als sie neben die Theke trat, griff sie im Vorbeigehen nach einem der massiven Holzhocker und ehe eine Reaktion von irgendeiner Seite darauf erfolgen konnte, schlug das schwere Holz in den Kiefer des Gastes ein. Der plötzliche Einschlag ließ ihn umfallen wie einen schweren Sandsack. Ein stechender Schmerz schoss ihm durch den Schädel, als sein Kiefer ein unnatürliches Krachen von sich gab. Der Geschmack von Eisen floss durch seinen Mund und helle Sterne tanzten vor seinen Augen, sodass der Aufschlag am Boden für ihn nur eine Randnotiz war.

Freya schleuderte den Hocker unmittelbar gegen die Wand hinter ihm, was den Hocker in seine Einzelteile zerbrechen ließ. Zeitgleich ließ sie sich über dem am Bodenliegenden auf die Knie fallen und griff nach dessen Lederjacke. Ihre Finger krallten sich tief in den weichen Stoff und mit einem schnellen Ruck, zog sie ihm nach oben. Sie starrte den beinahe schon Bewusstlosen an und legte für wenige Sekunden den Kopf schief. Ein kaltes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

Liam und Tom warfen sich einen vielsagenden Blick zu, sprangen auf, doch ehe sie Freya erreicht hatten, traf ihre Stirn schon mit voller Wucht auf den Schädel des Gastes, was ihm endgültig aus dem Bewusstsein schickte. Freya hielt inne und starrte leer vor sich hin. Tom, welcher gerade nach ihrer Schulter greifen wollte, wurde von Liams Arm, welcher sich auf seine Brust legte, aufgehalten.

»Warte«, murmelte er und sah dabei auf seine Schwester.

Sie schwankte kaum sichtbar hin und her, während ihre Fingerknöchel weiß hervortraten, weil sie sich immer noch fest in die Jacke krallte.

Sekunden vergingen, doch fühlten sie sich an wie Stunden, bis plötzlich ein unerklärbarer Ruck durch Freyas Leib ging und sie die Hände endlich aus dem Stoff löste. Tiefe Risse waren in dem Leder zu erkennen und spiegelten die tobende Wut von Freya wider. Doch es folgte kein weiterer Angriff auf den wehrlosen Körper, sondern schnelle Hände, die über seinen Leib wanderten, die Taschen durchsuchten und schließlich vollkommen von ihm abließen.

»Er ist sauber«, sagte Freya beiläufig, stand auf und wandte sich von ihm ab.

Tom, der bis dahin unbemerkt die Luft angehalten hatte, zog einen tiefen Luftschwall in seine bereits brennenden Lungen und Liam nickte seiner Schwester einfach nur wortlos zu. Ihre Blicke folgten ihr, als sie sich eine Flasche Whiskey hinter der Bar hervornahm und schweigend aus dem Clubhouse verschwand.

Als die Tür ins Schloss gefallen war, sah Tom mit sorgenvollem Blick zu Liam.

»Sag mir, dass wir das irgendwie unter Kontrolle bekommen.«

Liam seufzte und rieb sich übermüdet das Gesicht.

»Ich glaube, dafür ist es schon längst zu spät.«

Freya saß auf einen umgefallenen Baum und starrte auf die ruhige Wasseroberfläche des Sees, der vor ihr lag. Der Mond spiegelte sich in dessen glatter Oberfläche wider und ein kalter Luftzug legte sich auf ihren überhitzten Körper. Die Kälte in ihr war verschwunden und die schlagartig zurückkehrenden Gefühle, trieben ihr eine kaum ertragbare Hitze in den Leib. Sie hasste es, wenn dieser Teil von ihr ungewollt die Oberhand übernahm. Zu viel Schaden hatte er in ihrem Leben schon angerichtet, ohne das sie einen Hauch von Kontrolle darüber gehabt hatte. Jahre hatte es sie, in ihrem jungen Leben, schon gekostet, dagegen anzukämpfen und dabei immer wieder zu verlieren. Zu viele erfolglose Versuche lagen bereits hinter ihr und doch hatten die letzten Monate der Ruhe, Hoffnung in ihr erweckt. Eine Hoffnung, die einem kleinen Samenkorn glich, welches gerade seinen ersten schwachen Keim hervorgebracht hatte. Eine Hoffnung, die gerade erneut erstickt worden war.

Der Whiskey brannte in ihrer Kehle und schürte die Hitze in ihrem Körper nur noch weiter an. Doch war es die einzige Möglichkeit den Feuerball in ihrem Körper zu ertragen. Er vernebelte die sich überschlagenden Gedanken und Zweifel an ihrer Existenz, und ließ das Beben ihres Körpers langsam abklingen.

Sie vernahm die leisen Schritte, die ihr näher kamen, schweigend. Sie schien also schon zu lange hier zu sitzen, anderenfalls würde Liams auftauchen keinen Sinn ergeben.

Dieser ließ sich schweigend neben ihr nieder und folgte ihrem Blick auf dem See. Weitere Minuten vergingen, in denen sie einfach nur nebeneinandersaßen und den Moment an sich vorbeiziehen ließen. Freyas Puls hatte sich wieder normalisiert und Liams Nähe fing ihren gnadenlosen Fall ins gedankliche Nichts auf.

Sie nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche und reichte sie ungefragt an ihren Bruder weiter. Dieser ergriff sie und folgte ihrem Beispiel. Freya seufzte und lehnte sich nach vorn. Ihre Arme auf den Knien abgestützt, den Blick auf den moosbedeckten Boden gerichtet, suchte sie nach den richtigen Worten.

»Lebt er noch?«

Liam nahm einen weiteren Schluck, bevor er die Flasche vor sich stellte.

»Ja, wird wohl aber noch eine Weile schlafen«, erwiderte er.

Freya nickte und angelte nach der Flasche.

»So macht er vorerst zumindest keine Probleme«, raunte sie, bevor sie ihren Blick wieder auf den See richtete.

Liam seufzte.

»So kann man es natürlich auch sehen«, murmelte er und warf Freya einen prüfenden Blick zu.

»Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er im selben Atemzug, auch wenn er die Antwort bereits kannte.

Freya sah ihn an. Ihr Gesicht wirkte aschfahl und das lag eindeutig nicht nur an dem schummrigen Mondlicht. Ein trüber Schleier hatte sich auf ihren Blick gelegt und jeglichen Glanz aus ihren Augen gedrängt.

»Nein«, erwiderte sie knapp und stand langsam auf.

Liam hatte bereits den Mund geöffnet und die passenden Worte auf der Zunge liegen, als sie die Hand hob und ihn damit signalisierte, dass er sich diese Energie sparen sollte.

»Nicht heute. Nicht diesmal«, raunte sie erschöpft und war bereits dabei sich abzuwenden.

»Ich komme klar«, schob sie nach und ohne ihm noch einen Blick zu schenken, lief sie mit hängenden Schultern zurück in Richtung des Clubhouses.

»Wir haben wohl mehr als ein Problem«, murmelte Liam genervt in seinen nicht vorhandenen Bart, schnappte sich die Whiskeyflasche und folgte Freya langsam. 

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