Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 28 - ᴀᴜɢᴇɴᴢᴇᴜɢᴇɴ

Mitten in der Stadt. Unfassbar, schoss es Freya durch den Kopf, als sie ihren Wagen parkte und ihren Blick über das Einfamilienhaus schweifen ließ. Die weiße Fassade wurde von der schwachen Straßenlaterne in ein schummriges Licht getaucht. Die Fenster lagen in seliger Dunkelheit, nur ein einziges zeigte flackernde Lichter.

»Bin da«, murmelte Freya und wartete auf eine Antwort.

Das leise Knacken ihres Inears zeigte ihr, dass die Verbindung zu Tom, welcher im Clubhouse hinter einem Laptop saß, funktionierte.

»Liam braucht noch einen Moment. Siehst du was?«

Freya seufzte und sah sich ein weiteres Mal um.

»Nein. Die Straße ist leer. Keine Überwachung. Was mir persönlich ziemlich stinkt«, erwiderte sie knapp.

»Alles an dieser Situation stinkt«, erwiderte Tom knapp.

Ja, da hatte er wohl recht. Sie lehnte sich zurück und beobachtete weiter das Haus. Zwei Augenzeugen, die ihre Familie schwer belasteten. Ihr Blick huschte zu der Waffe neben sich und das Gefühl der Ruhe zog in ihr ein. Diesmal war sie geladen und gab ihr das Vertrauen, welches sie von ihr gewohnt war.

»Kann losgehen«, raunte Tom ihr plötzlich ins Ohr.

»Liam ist da?«, fragte sie nach.

»Ja. Und Freya. Denk daran«, ermahnte sie Tom.

»Ja. Ja. Nicht töten. Nur Angst einjagen«, wiederholte sie seine Worte von vor wenigen Minuten und zog sich ihre schwarze Maske über das Gesicht.

Leise stieg sie aus dem Auto und lehnte die Wagentür nur an. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass die Augenzeugen ohne jegliche Überwachung hier warten sollten. Zu einfach wirkte das Ganze. War es eine Falle oder wurden sie schlicht und einfach unterschätzt?

Im Schutz der Dunkelheit schlich sie beinahe lautlos über die Straße und bahnte sich einen Weg durch die Blumenbeete, um zum Hintereingang zu kommen. Dicht an die Hauswand gepresst, wagte sie einen Blick in den dunklen Raum. Umrisse einer Küche waren zu erkennen, neben einer offenen Tür, welche ebenfalls ein leichtes, flackerndes Licht von sich gab. Sie duckte sich unter dem Fenster hindurch und hielt an der Tür inne. Ein einfaches Schloss ohne offensichtliche Sicherungen.

Zu einfach.

Fünf Sekunden dauerte es, bis ein leises Klicken ihr sagte, der Weg zu ihrem Ziel war frei. Dennoch wartete sie. Konzentrierte sich auf die Geräusche um sich, aber außer dem leisen Rauschen des Flusses, welcher einige Meter hinter dem Haus entlanglief, war nichts zu hören. Vorsichtig drückte sie die Tür auf und erwartete bereits ein lautstarkes Quietschen, doch die Tür schwang lautlos auf und ließ Freya ihre Waffe ziehen.

Zu einfach.

Die Geräusche des laufenden Fernsehers drangen zu ihr durch. Ihre Nackenmuskulatur spannte sich an, als sie den ersten Schritt in das Haus setzte. Wieder wartete sie, darauf gefasst, dass etwas aus der Dunkelheit auf sie zustürmen würde. Nichts.

Sie atmete tief ein und machte einen nächsten Schritt. Es fühlte sich eigenartig an. Etwas fehlte. Es war nicht der erste Auftrag dieser Art, den sie vor sich hatte, doch diesmal fehlte etwas. Beinahe schon verzweifelt suchte sie danach. Wissend das ein einziger Moment, der Unachtsamkeit, sie ihr Leben kosten konnte. Was war es? Was fehlte?

Aufmerksam lief sie durch die dunkle Küche und als sie an die Tür trat, konnte sie es kaum glauben. Vor ihr lag das Wohnzimmer, der flackernde Fernseher warf bewegende Schatten in den Raum. Vor ihr eine Couch über dessen Lehne ein Kopf ragte, welcher sich nicht bewegte.

Zu einfach. Immer noch.

Ihr Blick huschte durch den Raum. Doch da war niemand. Die Tür, welche aus dem Wohnzimmer führte, war verschlossen. So viel verdammtes Glück konnten sie doch nicht haben und mit diesem Gedanken wurde Freya klar, was fehlte. Die Angst und das nagende Gefühl beobachtet zu werden. Abgesehen von der angespannten Nackenmuskulatur, welche sie selbst verursacht hatte, waren ihre Instinkte im Standby-Modus. Kein unangenehmes Kribbeln im Magen. Keine aufgestellten Nackenhärchen. Nichts, was sie auch nur ansatzweise auf eine Gefahr hinweisen wollte.

Es gab keine Gefahr. Es war so einfach.

Eine Tatsache, die Freya zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich greifen konnte. Sie richtete die Waffe langsam auf den Kopf der Zielperson und atmete ein letztes Mal tief ein. Es waren nur fünf Schritte nötig und schon drückte sich der kalte Lauf ihrer Waffe an den Hinterkopf des Augenzeugens.

»Kein Ton und keine Bewegung oder ich verteile dein Hirn auf dem hübschen, weißen Teppich«, knurrte sie.

Er gab nichts außer ein erschrockenes Zucken von sich. Freya sah, wie sich die Röte in seinen Nacken ausbreitete. Sein Puls schoss also in die Höhe. Sie hörte sein rasendes Herz. Er hatte Angst. Er hatte sie nicht erwartet. Freya kam die Situation immer skurriler vor, doch ehe sich ihre Gedanken verlieren konnten, riss der Augenzeuge ihre Aufmerksamkeit auf sich.

»Bitte. Ich... ich habe Geld. Ich... was wollen sie?«

Freya sah sich ein weiteres Mal in dem Zimmer um, bevor sie anfing zu sprechen.

»Warum sagst du als Augenzeuge bei einer Tat aus, die du definitiv nicht gesehen haben kannst?«

Stille.

Freya drückte den Lauf ihrer Waffe etwas stärker gegen das Opfer.

»Rede oder ich töte dich. Beides wird sein Ziel erfüllen«, knurrte sie.

Sie vernahm das Zittern, welches von dem Opfer ausging, doch er schwieg weiterhin.

»Letzte Chance«, zischte sie und presste die Waffe fester an den Kopf.

»Ich... ich muss«, stotterte er.

Freya runzelte die Stirn.

»Warum?«

»Schu...Schu...Schulden«, sagte er mit zittriger Stimme.

»Von wem?«, fragte sie.

Der Augenzeuge zuckte zusammen.

»Das kann ich nicht sagen. Sie töten mich.«

Freya lehnte sich näher an sein Ohr.

»Das kann ich auch. Aber ich werde mit deiner Familie anfangen, die du vor einer Woche auf Reisen geschickt hast. Also rede. Ansonsten schicke ich dir erst von deiner Frau und dann von deinen Töchtern die toten Köpfe.«

Freya vernahm das mahnende Räuspern von Tom im Ohr und rollte mit den Augen.

»Bitte...«, das Zittern des Opfers wurde stärker »sie haben nichts damit zu tun!«

»Dann rede endlich, bevor ich mich vergesse!«

Freyas Puls stieg tatsächlich langsam an. Nur nicht wegen des Adrenalins, welches ihren Körper in solchen Situationen eigentlich überschwemmte, sondern dank der aufsteigenden Genervtheit. Und das konnte zu einem ernsthaften Problem werden, was auch Tom wusste.

»Atmen«, flüsterte er ihr ins Ohr.

»Ich höre«, knurrte sie erneut.

Der Zeuge atmete tief ein, bevor er mit bebender Stimme zu sprechen begann.

»In dem neuen Boxstudio der Stadt gibt es ein illegales Casino. Ich habe Schulden. 80.000. Sie kamen auf mich zu. Sagten sie erlassen mir diese, wenn ich eine falsche Aussage mache. Ich habe meine Familie weg geschickt und dann zugestimmt.«

»Wer?«, fragte Freya, während ihre Gedanken anfingen zu rasen.

»Ich... Ich kenne keine Namen. Es sind Brüder. Sie gelten offiziell als Besitzer des Studios.«

Es dauerte kurz, bis Freya alle Fäden verwoben hatte, doch dann schossen ihr zwei Gesichter in den Kopf.

Diese Arschlöcher.

Sie hatte alles, was sie brauchte, und so lehnte sie sich näher an den Augenzeugen.

»Gut zuhören. Wenn du wieder wach bist, steigst du in dein Auto und verschwindest zu deiner Familie...«

»Aber...«

»Ich sagte Zuhören«, zischte sie genervt und verpasste ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf.

»Du verpisst dich und mit Verlassen des Landes gehen die ersten 50.000 auf deinem Konto ein. Mit fallengelassener Anklage, weitere 50.000. Damit kannst du dich freikaufen oder ein neues Leben anfangen.«

Der Augenzeuge schluckte.

»Und wenn ich das nicht tue?«

Sie gab ein bedrohliches Knurren von sich.

»Freya«, dröhnte es mahnend durch ihr Ohr, was sie aber völlig ignorierte.

Sie packte schlagartig in die Haare des Augenzeugens und riss seinen Kopf nach hinten, sodass sie ihm in die Augen starren konnte. Todesangst stach ihr entgegen und ließ sie lächeln.

»Wenn nicht, töte ich deine hübschen Töchter zuerst, während du und deine Frau in der ersten Reihe sitzen. Deine Frau wird die Nächste sein und dich. Dich lass ich laufen, damit du den Rest deines Lebens darüber nachdenken kannst, warum du deine Familie nicht beschützt hast.«

Sie sah, wie sich seine Augen weiteten. Ihr kalter, leerer Blick schien keinen Zweifel daran zu lassen, dass sie jedes Wort auch genauso meinte.

»Okay«, brachte er ihr kehlig entgegen.

Ein breites Grinsen legte sich unter der Maske in ihr Gesicht.

»Braver Junge«, raunte sie und ließ von ihm ab.

Sie wollte gerade ausholen, als seine Stimme ein weiteres Mal ertönte.

»Meine Kontodaten. Du brauchst sie, oder?«

Ein kaltes Lachen hallte durch das Wohnzimmer.

»Die habe ich längst, ebenso wie den Aufenthaltsort deiner Familie«, und damit ließ sie ihre Waffe auf seinen Schädel aufschlagen.

Sofort rutschte der ehemalige Augenzeuge in sich zusammen und kippte zur Seite.

»Angenehme Nacht wünsche ich«, murmelte Freya, während sie die Wohnung verließ.

»War das nötig?«, fragte Tom genervt.

»Er lebt. Das war die Bedingung. Also Klappe. Hast du alles gehört?«

»Ja«, gab Tom knapp zurück.

»Liam?«

»Ist auch durch und auf den Weg zurück. Lief ebenfalls ohne Probleme.«

Freya schloss die Küchentür hinter sich und huschte unbemerkt zu ihrem Auto.

Eine knappe Stunde später trat Freya in den Memberraum. Liam und Tom saßen bereits zusammen am Tisch und sahen sie an. Wortlos ließ sie sich ebenfalls auf einen der Stühle fallen und sah die beiden an.

»Was?«, fragte sie genervt.

Liam und Tom sahen erst sich und dann sie an. Ein komisches Gefühl beschlich Freya.

»Was ist los?«, fragte sie erneut und richtete sich auf.

Liam seufzte und reichte ihr ein Foto. Ihr Blick wanderte darüber und ließ ihr kurz den Atem stocken. Was zur Hölle?

Ihr Blick richtete sich zu Tom und Liam, die sie beide mit kalter Miene ansahen.

»Wird das zu einem Problem?«, fragte Liam sie ernst.

Sie sah erneut auf das Bild und dann zu ihrem Bruder.

Emotionslose Augen starrten ihn an und das Zucken ihrer Mundwinkel untermalten ihre Worte.

»Nein, nicht im Geringsten. Es wird mir eine Freude sein.«

Liam nickte, nur Tom sah sie sorgenvoll an.

»Was machen wir jetzt?«, fragte er vorsichtig, wohl wissend, dass eine tickende Zeitbombe vor ihm saß.

»Wir holen uns diese Arschlöcher aus dem Boxstudio. Bevor die merken, dass ihre Augenzeugen abgesprungen sind. Um den Rest kümmer ich mich später«, brummte Freya.

»Das dürfte wohl kein Problem darstellen«, sagte Liam.

Freya sah ihn fragend an, ebenso, wie Tom.

»Was meinst du damit?«, fragte sie.

Liam lachte auf.

»Ihr erinnert euch an unseren FamiliyDay? Die beiden waren da und haben doch Interesse an unserem Club signalisiert.«

Freya nickte.

»Ja, aber das war ja vor alle dem.«

»Das mag sein, aber die rufen regelmäßig an und versichern immer wieder, dass ihr Interesse noch vorhanden ist.«

Freya verzog das Gesicht und auch Tom schüttelte fassungslos den Kopf.

»Das ergibt keinen Sinn«, murmelte er.

»Nein, aber das tut es schon seit Wochen nicht mehr«, ergänzte Freya.

Es war zu einfach. Viel zu einfach.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro