Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 25 - ɴᴇᴛᴛ sᴇɪɴ

Freya saß in ihrem Wagen und starrte aus der Windschutzscheibe. Prasselnd knallten die dicken Regentropfen auf diese und spielten eine beruhigende Melodie.

Seit sieben Tagen regnete es ununterbrochen. Sieben Tage. Genauso lang, wie ein Teil ihrer Familie schon in Untersuchungshaft saß, ohne das Freya etwas dagegen unternehmen konnte.

Ihr Blick ging zum Himmel, doch die einheitlich graue Wolkendecke wollte einfach nicht aufreißen.

»Tja, ihr da oben findet die aktuelle Situation wohl auch zum Kotzen«, murmelte sie und musste über ihre eigenen schrägen Gedanken lachen.

Seufzend rieb sie sich über ihr müdes Gesicht und ließ den Kopf an die Nackenstütze fallen. Sie hasste es. Warten. Seit Tagen taten sie nichts anderes und langsam zermürbte sie diese Hilflosigkeit. Die Mühlen mahlten, aber eindeutig zu langsam für Freyas Geschmack. Dennoch hatten sie sich dazu entschieden, dass Jaxons Weg nicht der sein würde, welchen sie einschlagen wollten. Sie brauchten Informationen und das so schnell wie möglich und diese würden sie nicht erhalten, wenn sie hinter verschlossenen Toren verharrten und auf ein Wunder hofften.

Das lauter werdende Trommeln auf der Scheibe holte Freya zurück aus ihrer Trance. Schnell knotete sie sich ihre langen Haare zusammen und lehnte sich dann zu dem Handschuhfach. Eine Glock 17 schimmerte ihr wartend entgegen. Sie griff danach und das wohlbekannte Gewicht in ihrer Hand, löste das Gefühl von Sicherheit aus. Schnell ließ sie diese unter ihren Hoodie in das Schulterholster verschwinden, bevor sie nach dem Magazin griff. Dieses verstaute sie sicher auf der anderen Seite.

Es war auf keinen Fall die beste Lösung ihres Problems und mit einer ungeladenen Waffe herumzulaufen, brachte ihr lange nicht die Überlegenheit, wie sie diese sonst verspürte, wenn sie ihre Waffe trug. Aber es war auch keine Option dieses Gebäude anders zu betreten.

Sie ließ den Blick zu ihrer Schule schweifen und rollte genervt die Augen, denn diesen Teil ihres Alltags hätte sie liebend gern weiterhin von der Liste gestrichen. Schnell zog sie sich die Kapuze über den Kopf, schnappte sich ihren Rucksack und sprang aus dem Auto.

Schon beim Betreten vernahm sie die brennenden Blicke in ihren Nacken. Aaron. Er saß bereits auf seinen Platz und hatte sie sofort fixiert. Er sah besser aus. Die Wunden in seinem Gesicht waren gut verheilt und nur die gelblichgrün schimmernde Haut und die dunkle Linie auf seiner Lippe, erinnerten noch an ihre letzte Begegnung.

Freya stutzte, als sie seinen Blick vernahm. Sie glaubte Mitleid darin zu sehen. Konnte er wissen, was vorgefallen war? Nein, auf keinen Fall.

Aaron schien ihre fragende Miene zu bemerken und senkte sofort den Blick. Freya seufzte, während sie sich neben ihn niederließ und verschränkte die Arme vor der Brust.

»Es tut mir leid«, murmelte sie kaum hörbar.

Aaron hielt inne und drehte schon fast in Zeitlupe seinen Kopf zu ihr.

Er musste sich verhört haben. Mit einer tiefen Falte auf der Stirn sah er sie an.

»Was?«, fragte er irritiert.

Freya biss sich auf die Unterlippe. Sie konnte es selbst kaum glauben, dass sie es gesagt hatte, und jetzt verlangte er auch noch, dass sie sich wiederholte.

»Ich sagte Entschuldigung«, wiederholte sie widerwillig und sah ihn an.

Ja, sie hatte sich tatsächlich entschuldigt. Denn nachdem sie die letzten Tage unzählige Stunden damit verbracht hatte, entweder mit Tom über ihr schwieriges Gefühlsleben zu diskutieren oder darüber nachzugrübeln, wie sie ihre Eltern aus dem verdammten Knast bekommen würden, wurde ihr eins mehr als klar. Sie konnte nicht an beiden Fronten kämpfen und bei diesem Kampf hatte Aaron eindeutig keine Priorität. Sie würde ihm nicht völlig aus ihrem Leben streichen können, aber sie konnte auch nicht zulassen, dass dieses Geplänkel mit ihm, ihre Konzentration und Aufmerksamkeit von den wirklichen Problemen ablenkte.

Aaron sah sie immer noch mit einem seltsamen Ausdruck an und suchte nach Anzeichen dafür, dass sie ihn verarschte.

»Wofür?«, fragte er.

Freya schüttelte leicht den Kopf. Konnte er es nicht einfach hinnehmen und es dabei belassen? Nein er bohrte mit dem Finger schön tief in der Wunde und schüttete dann noch eine Wagenladung Salz hinterher.

»Für mein Verhalten letztens. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich...«, sie stockte und wusste nicht, wie sie den Satz zu Ende bringen sollte, ohne etwas von sich preiszugeben, was er auf keinen Fall erfahren sollte.

Sie spannte sich unwillkürlich an, doch ehe sie nach einer fadenscheinigen Ausrede suchen musste, nickte Aaron plötzlich.

»Ist schon okay. Ich habe dir zu danken. Ohne dich, wäre ich wahrscheinlich noch nicht wieder so fit.«

Freya zuckte ein leichtes Lächeln über die Lippen, ebenso wie Aaron.

»Geht es dir gut?«, fragte er plötzlich und Sorge legte sich in seinem Blick nieder.

»Warum sollte es mir nicht gut gehen?«

Aaron musterte sie.

»Deine Augenringe machen der Musterung eines Pandas Konkurrenz.«

Freya zog eine Braue nach oben und sah ihn fordernd an, doch ehe sie etwas erwidern konnte, klingelte es zum Unterricht und nachdem sie Aaron noch einen fragenden Blick zugeworfen hatte, drehte sie sich und starrte an die Tafel.

Wieder war da dieses Gefühl von Wärme und instinktiv wollte sie dagegen ankämpfen. Doch Toms Worte hatten sich förmlich in ihr Gehirn gefressen und so huschte ihr Blick erneut zu Aaron. Vielleicht sollte sie es wirklich einfach auf sich zukommen lassen.

Es dauerte nicht lange und Freyas Gedanken schweiften ab. Sie angelte sich ihren Block aus dem Rucksack und begann damit zu zeichnen. Die letzte Woche hatten sie sämtliche Termine des Tattoostudios abgesagt und langsam wurde es eng, die verschobenen Termine aufzuholen.

Fast lautlos entstanden die Linien auf dem leeren Blatt Papier und bereits nach kurzer Zeit war eine Blumenranke entstanden, um welche sich Schmetterlinge sammelten. Freya fokussierte den Blick und verzog das Gesicht, als sie die fertige Vorlage betrachtete.

»Wow«, raunte Aaron plötzlich und ließ Freya den Blick zu ihm schwenken.

Sie schnaubte.

»Drecks Blumen. Ich hasse es, aber der Kunde ist wohl König.«

Aaron lächelte, denn er hatte nichts anderes erwartet. Freya war die letzte Person, welcher er zugetraut hatte, dass sie an solchen Motiven Freude haben würde.

Freya wechselte die Seite und machte sich an das nächste Motiv und so verging der Tag. Sie zeichnete und abgesehen von den kurzen Kommunikationen mit Aaron blieb es still.

In der Mittagspause musste sie Susi Rede und Antwort stehen, wo sie die letzten sieben Tage gesteckt hatte. Die Ausrede einer fiesen Grippe schien zumindest Susi ihr abzukaufen. Aaron hingegen hatte ihre Erklärung aufmerksam im Hintergrund verfolgt und glaubte ihr nicht einen Satz davon. Er wusste nicht warum, aber irgendwas stimmte an dieser Geschichte nicht. Die letzten Stunden vergingen schleppend langsam und in Aaron baute sich Stück für Stück Druck auf. Sein Gewissen, welches er die letzten Tage sorgfältig tief im Inneren verschlossen hatte, meldete sich zu Wort. Doch was hatte er schon für eine Wahl?

Nachdem der Unterricht für diesen Tag geendet hatte, sprang Freya auf und verschwand ohne weitere Worte, was Aaron ihr nachsehen ließ. Mit ernster Miene hatte sie pünktlich zum Ende des Unterrichts einen Anruf entgegengenommen und war beinahe fluchtartig aus dem Klassenzimmer verschwunden.

Kopfschüttelnd packte er seine Sachen zusammen, als ihm der Skizzenblock neben ihn auffiel. Reflexartig griff er danach und sah zurück zu der Tür, durch welche Freya gerade verschwunden war.

»Fuck«, entfuhr es ihm, bevor er seine Sachen schnappte, sich den Block unter den Arm klemmte und ihr folgte. Doch als er es endlich nach draußen geschafft hatte, war Freya bereits nicht mehr zu sehen.

Sein Blick schweifte wieder zu dem Skizzenblock und er seufzte.

Freya kam an dem Tattoostudio an und seufzte. Die gesamte Fahrt hatte sie damit verbracht, mit Liam die neusten Informationen auszutauschen.

»Es gibt Augenzeugen, die bestätigen, dass Jaxon gemeinsam mit Finn und Nora für die Angriffe auf die Prospects verantwortlich sind«, hatte Liam ihr erklärt.

»Bullshit«, war ihre Antwort darauf gewesen und das sollte eigentlich auch jeden Beamten klar sein.

Wenn Familie Shield jemanden verschwinden lassen wollte, dann sicher nicht so. Nicht in der Öffentlichkeit und sicher nicht so stümperhaft. Das alles zeigte ihnen nur eins. Irgendwas lief hier im Hintergrund. Etwas, was sie noch nicht durchschaut hatten.

Sie stieg aus dem Wagen und lief auf das Tattoostudio zu, vor welchem Jay schon auf sie wartete. Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln.

»Alles okay?«, fragte er, als er die Sorgenfalten auf ihrer Stirn wahrnahm.

Sie sah ihn fragend an.

»Kennst du die neusten Entwicklungen noch nicht?«, fragte sie schärfer als gewollt.

»Doch. Doch. Aber das ist doch kein Grund, so ein Gesicht zu ziehen«, erwiderte er, was Freyas Braue in die Höhe schellen ließ.

»Sondern?«

Wieder lachte Jay.

»Augenzeugen sind super, vor allem wenn sie gekauft sind. Es gibt nämlich immer jemanden, der mehr zahlt.«

Resignierend nickte Freya. Natürlich war ihr der Gedanke auch schon gekommen, aber dazu musste man wissen, wem man das Geld zahlen musste. Jay schien ihre Gedanken zu erahnen und legte seine Hand auf ihre Schulter.

»Glaub mir, wir finden sie.«

Seufzend sah sie ihn an.

»Deine Worte in den Ohren der Götter«, sagte sie und betrat das Studio.

Sie ließ sich hinter der Theke auf den Stuhl fallen und schloss die Augen. Die Situation zerrte an ihren angespannten Nerven und der Gedanke, dass sie jetzt noch mehrere Stunden Schnörkel und Blumen auf eine mehr als redefreudige Haut bringen sollte, machte das Ganze nicht besser.

Wie vom Blitz getroffen riss Freya die Augen auf und griff nach ihrem Rucksack. Sie ließ den Kopf hängen, als ihr bewusst wurde, dass sie den Block mit den fertigen Vorlagen in der Schule hatte liegen lassen.

»Was eine Scheiße«, murmelte sie angepisst vor sich hin und wollte sich gerade daran machen, sie erneut zu zeichnen, als ihr Handy klingelte.

Ihre Augen flogen über die Nachricht und sie wusste nicht, ob es das jetzt besser machte. Die Kundin hatte soeben abgesagt. Das löste das Problem mit den Vorlagen, aber sorgte dafür, dass in Freya Wut aufstieg. Sie hasste es, wenn man kurz vor knapp absagte. Auf die Schnelle würde sie jetzt keinen anderen ihrer Kunden erreichen und somit war es ein weiterer Tag, welcher ungenutzt verstrich.

Sie ließ sich nach hinten fallen und versuchte nach einem neuen Tagesablauf zu suchen, als Jays lauter werdende Stimme sie aufschrecken ließ.

»Was zur Hölle?«, murmelte sie, während sie auf die Tür zu lief. 

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro