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ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 2 - ᴅᴇʀ ᴇʀsᴛᴇ ᴛᴀɢ

Freya schwebte mit ihrer Maschine über die Landstraße. Sie genoss die frische, salzige Morgenluft, die sich unter ihren Helm drückte. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde und sie war sich nicht sicher, ob sie sich darüber freuen oder heulen sollte. Ihre alte Schule war keine zehn Minuten von ihrem Haus entfernt. Tja, aber diese Chance hatte sie vertan. Sie musste auch nicht zwingend die Landstraße nehmen, aber bevor sie sich den morgendlichen Berufsverkehr presste und somit ihre Laune noch beschissener wurde, fuhr sie dann doch lieber an der Meerespromenade entlang.

Ja, sie hatten eigentlich alles, was man so für ein entspanntes Leben brauchte, und dafür war Freya mehr als dankbar, denn es war nicht immer so gewesen. Sie seufzte, als sich ihre Erinnerungen versuchten, an die Oberfläche zu fressen. Sie wollte sie nicht. Nicht jetzt. Nicht heute. Also zog sie am Gashahn und ließ den Rausch der Geschwindigkeit das restliche erledigen.

Mit halbwegs freiem Kopf fuhr sie zurück in die Stadt und schon tat sich vor ihr das riesige Gebäude auf. Freya rollte langsam auf den Parkplatz und sah sich um. Sie rümpfte die Nase unter ihrem Helm, als sie die ganzen Menschen sah. Wie kleine Ameisen kamen sie aus allen Ecken und verschwanden durch die große Eingangstür ins Innere des Gebäudes. Freya konnte es nicht mit Worten beschreiben, wie wenig Bock sie auf diese Scheiße hier hatte. Genervt zog sie sich ihren Helm vom Kopf und knotete sich ihre Haare wieder zusammen.

Und schon spürte sie die ersten Blicke auf sich kleben. Sie hob den Kopf und sah, wie sich eine Gruppe Typen näherte. Footballteam... Eindeutig. Diese Typen hasste sie schon aus Prinzip, denn alle von ihnen waren durchweg der Meinung, dass man ihnen zu Kreuze kriechen musste. Für was auch immer. Tja und damit schafften sie es eindeutig auf Platz eins von Freyas Alpha-Kevin Ranking.

Ja, richtig gelesen und dicht gefolgt hinter ihnen, kamen die Player, die Möchtegern Bad Boys und die alle wurden nur noch von den Weibern getoppt, welche diesen Kategorien sabbernd nachliefen. Freya stellte den Helm auf ihrem Tank ab und zündete sich eine Zigarette an. Sie kramte nach ihrem Handy und während sie Liam eine »Bin gut angekommen« Nachricht schrieb, kam die Gruppe der Footballspieler und deren Groupies an ihr vorbei. Einer von ihnen blieb stehen und sah zu Freya.

»Hier ist Rauchverbot«, raunte er ihr entgegen und das mit einem ziemlich dämlichen Grinsen.

Freya hob den Blick und am liebsten hätte sie ihm ein Fick dich entgegengeworfen, aber warum Worte nutzen, wenn ihre Mimik völlig ausreichte. Sie zog eine Braue nach oben und zog genüsslich und dezent provokant an der Kippe, bevor sie diese vor seine Füße schnipste.

»Sorry, wusste ich nicht«, brachte sie ihm grinsend entgegen und stieg von ihrem Bike.

Der Typ sah aus, als würde er nach Worten suchen, aber schon hing eine der Weiber an seinem Hals.

»Komm, Baby. Das hat doch keinen Sinn«, gab sie, in einer widerlichen, quietschenden Tonlage, von sich.

Wie recht sie doch hatte, dachte sich Freya, während sie sich ihren Helm schnappte und sich auf den Weg zu dem Gebäude machte. Langsam schob sie sich durch die Ansammlung von Schülern, welche sich durch die Gänge hier bewegten und sie musste sich bereits jetzt dazu zwingen, keinen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Dieses Gewirr aus Stimmen und das ständige Angerempel kratzte verdammt stark an ihrem inneren Buddha. Ja, sie hatte eindeutig ein Problem mit Menschen und vor allem mit welchen in ihrem Alter.

Sie war gerade ernsthaft am überlegen, ob sie nicht einfach wieder fahren sollte, als sie das fand, wonach sie hier eigentlich suchte. Das Sekretariat. Sie klopfte und nachdem sie etwas wie ein »Herein« gehört hatte, öffnete sie die Tür und schlagartig herrschte wunderbare Stille. Nur leider nicht lange, denn schon tauchte ein relativ junger Typ vor ihr auf und lächelte sie an.

»Du musst Freya sein?«, fragte er.

Sie nickte nur und er streckte ihr die Hand entgegen.

»Ich bin Alex Pesson. Reicht, aber wenn du mich Alex nennst. Ich bin hier der Vertrauenslehrer. Es freut mich, dich kennenzulernen.«

Freya sah auf die Hand, erwiderte den Gruß aber nicht. Tat sie nie. Na ja und da Alex sich wohl scheinbar blöd vorkam, zog er die Hand wieder zurück und sah Freya an. Diese räusperte sich.

»Okay, Alex. Kannst du mir meinen Stundenplan geben und mir sagen, wo ich hinmuss?«

Alex nickte und er schien jetzt schon zu ahnen, dass das wohl kein einfaches Jahr mit ihr werden würde.

»Natürlich, warte kurz.«

Er drehte sich ab, durchsuchte die Ablagen vor sich und nachdem er alles beisammen hatte, reichte er Freya die Unterlagen. Diese nickte und wollte gerade gehen, als es erneut klopfte und eine junge, verdammt hübsche Blondine den Raum betrat. Ihr Lächeln wirkte irgendwie niedlich. Ihre schlichte Jeans und die helle Bluse, die sie trug, schmeichelten ihrem Teint, der sehr natürlich schien. Kein übertriebenes Make-up, keine endlosen Wimpern. Sie gehörte wohl nicht zu der Kategorie Barbie.

Alex lächelte sie breit an.

»Ah... Susi. Du kommst wie gerufen. Das ist Freya. Sie hat heute ihren ersten Tag und ist in deiner Klasse. Kannst du sie mitnehmen und ihr alles Wichtige zeigen?«

Susi sah von Alex zu Freya und nickte.

»Klar mach ich gern.«

Alex lächelte beiden noch mal zu und verschwand dann in das Nebenzimmer, während Susi sich zu Freya drehte.

»Hey, ich bin Susi«, sagte sie und streckte Freya die Hand entgegen.

Meine Fresse, warum denn immer dasselbe? Wieder tat Freya nichts der Gleichen und steckte ihre freie Hand in ihre Hosentasche. Susi vernahm die Geste sehr wohl und ließ ihre Hand wieder nach unten sinken.

»Freya. Können wir?«, fragte Freya mit deutlich genervtem Unterton.

Susi ließ sich aber scheinbar von ihrer kühlen Art nicht abschrecken und so verließ sie, immer noch lächelnd, das Sekretariat und Freya... Tja, die musste ihr dann jetzt wohl folgen. Susi schien aber sehr einfühlsam zu sein, denn sie ersparte Freya den typischen Small Talk und führte sie einfach schnell durch die Schule. Sie kamen an der Mensa und der Sporthalle vorbei. Susi erklärte ihr den Aufbau des Gebäudes, wie die Unterrichtseinheiten aufgebaut waren und schon standen sie vor dem Klassenzimmer. Doch bevor Susi klopfte, drehte sie sich erneut zu Freya und lächelte sie an.

»Warum bist du hier? Seid ihr erst hierhergezogen? Es ist selten, dass man so kurz vor dem Abschluss die Schule wechselt«, sprudelte es aus Susi heraus.

Freya unterdrückte sich ihr Stöhnen, denn sie wusste ja, dass sie es nur nett meinte. Dennoch die Wahrheit, war wohl ein schlechter Einstieg so am ersten Tag. Außerdem versuchte sie ihr Privatleben von der Schule so weit, wie nur möglich, fernzuhalten. Das klappte zwar meistens nicht lange, denn der Name Shield sagte leider zu vielen Leuten etwas, aber man konnte es ja wenigstens versuchen.

»Nein, wir wohnen schon eine ganze Weile hier, aber an meiner alten Schule hatte ich ein paar Probleme und ich wollte meinen Abschluss gern in Ruhe machen«, sagte Freya schließlich.

War nicht gelogen, vielleicht nur etwas abgeschwächt. Doch es schien Susi zu reichen, denn die nickte und klopfte an die Tür.

»Versteh ich... Der Abschluss ist wichtig. Also falls du Fragen hast oder Hilfe brauchst, kannst du dich gern jederzeit an mich wenden«, sagte sie und Freya, die schmunzelte.

Sie würde die Hilfe nicht benötigen und Fragen würden auch nicht aufkommen, aber das konnte Susi ja nicht wissen. Ein Ja ließ Susi die Tür öffnen und schon steckte sie den Kopf hinein.

»Entschuldigen Sie die Verspätung, aber Alex hatte mich gebeten unserer neuen Schülerin schnell alles zu zeigen«, sagte Susi zuckersüß, was Freya einen Schauer über den Rücken jagte.

Wie konnte man nur so dauer-freundlich sein?

»Ja, Alex hat mir schon Bescheid gegeben. Kommt rein«, antwortete die, eindeutig, männliche Stimme.

Schon setzte sich Susi in Bewegung und ging voran. Freya atmete ein letztes Mal tief ein und folgte ihr dann. Und während Susi auf ihren Platz verschwand, stand Freya, wie auf einem Präsentierteller, vor der Klasse. Der Lehrer, welcher wohl kurz vor der Rente stand, ging auf sie zu und musterte sie. Sie schien nicht seinen Vorstellungen zu entsprechen, zumindest zeigte das sein Stirnrunzeln. Aber das war Freya relativ Latte, schlimmer war das, was gleich folgen würde.

»Guten Morgen, meine Liebe. Ich bin Herr Bachmann. Würdest du dich kurz vorstellen?«, fragte er und drehte sich dabei wieder zu der Klasse.

Ob er ein einfaches Nein wohl akzeptieren würde? Wahrscheinlich eher nicht, also seufzte sie und sah ebenfalls in die Klasse. Aber nicht, um sich ihre neuen Klassenkameraden anzusehen, nein, sie starrte auf einen Punkt an der Wand.

»Hey. Ich bin Freya«, sagte sie und dann wartete sie.

Und schon war das erste Getuschel zu hören und Herr Bachmann sah sie fragend an.

»Okay. Möchtest du noch etwas sagen? Wo kommst du her? Wie alt bist du?«

Freya zog eine Braue nach oben und schüttelte den Kopf.

»Nein«, sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

Bachmann sah sie irritiert an, was ihr aber herzlich egal war. Sie war nicht hier, um Freunde zu finden, und je weniger diese Deppen hier über sie wussten, umso besser für sie.

Bachmann nickte nur.

»Okay, dann vielleicht später. Setzt dich doch zu Aaron und dann machen wir weiter mit dem Unterricht. Falls du Fragen hast, gib einfach Bescheid.«

Freya folgte dem Blick von Bachmann und dieser zeigte auf einen Typen, der in der letzten Reihe saß. Oder eher lag. Freya musste schmunzeln, denn dieser Aaron hatte den Kopf auf der Tischplatte liegen, geschützt hinter seinen Armen und schien nicht mal zu merken, dass sein Name gerade erwähnt worden war.

»AARON... Wie lange soll ich dir noch sagen, dass du nicht hier bist, um zu schlafen?«, raunte Bachmann durch den Raum.

Aaron regte sich nicht und es war nur ein leises Murmeln zu hören.

»Ich schätze noch genau ein Jahr.«

Wieder schoss Freya ein Schmunzeln über die Lippen. Die Antwort hätte von ihr kommen können. Sie ging langsam durch das Zimmer und ignorierte die ganzen fragenden Blicke, die ihr förmlich am Arsch hingen. Sie ließ sich neben Aaron auf den Stuhl fallen und legte ihren Rucksack vor sich auf den Tisch. Aaron schien ebenso wenig Interesse an ihr zu haben, wie sie an ihm. Sie lehnte sich zurück. Es hätte sie wohl schlimmer treffen können. Und als hätte das Universum ihre Gedanken gehört. Dreht sich der Typ, welcher vor ihr saß, sich langsam zu ihr um.

Und während er das tat, zog er sich seinen Hoodie aus. Ach, komm schon. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. Da haben wir also Möchtegern Bad Boy Nummer 1. Freya kräuselte die Nase, aber nicht auf Grund seines Auftretens, sondern wegen des stockhässlichen Tattoos auf dessen Oberarm. Es triggerte tatsächlich ihren inneren Monk.

»Hey. Ich bin Simon. Falls du Interesse hast, die coole Seite dieser Bude hier kennenzulernen... Dann bin ich dein Mann«, sagte er und kniff die Augen zusammen.

Okay, epileptischer Anfall oder was soll dieser Ausdruck? Freya hoffte instand, dass das nicht sein Schlafzimmerblick war. Sie räusperte und lehnte sich nach vorn zu ihm, was ihm direkt ein Grinsen ins Gesicht trieb.

»Immer noch Freya und danke, aber kein Interesse...«, sie zeigte auf sein Tattoo.

»Aber falls du endlich genug Taschengeld für ein Cover-up gespart hast, kannst du dich gern an mich wenden«, fügte sie zwinkernd hinzu.

Zufrieden lehnte sie sich wieder zurück und amüsierte sich über das geschockte Gesicht von Simon, welches soeben rot anlief. Oh, hatte sie da etwa einen Nerv getroffen?

Simon schnappte förmlich nach Luft und suchte eindeutig die passenden Worte.

»Was bildest du dir eigentlich ein? Als hättest du Ahnung von Tattoos«, raunte er ihr giftig entgegen und drehte ihr erneut den Rücken zu.

Freya musste lachen, als er kurz danach seine Jacke wieder überzog und vor sich hin maulte. Und nicht nur Freya schien das Ganze zu belustigen, ein Raunen ging durch die Klasse und sie spürte den Blick von Aaron, der an ihr klebte. Sie hatte im Augenwinkel gesehen, wie er die Augen geöffnet hatte und sich eins abgrinste, als sie Simon auflaufen ließ. Doch so, wie Simon sich abgewandt hatte, schloss Aaron seine Augen wieder und es dauerte nicht lange, bis sie seinen gleichmäßigen Atem hörte.

Während Bachmann mit dem Unterricht fortfuhr, lehnte Freya sich zurück und ließ ihren Blick schweifen. Da war sie nun. In ihrer neuen Klasse, mit neuen Idioten, welche Freya wohl das nächste Jahr begleiten sollten.

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