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ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 1 - ғᴀᴍɪʟɪᴇ sʜɪᴇʟᴅ

Die Dunkelheit hatte die Stadt Southwold, welche in England lag, völlig in Beschlag genommen. Die Sterne glänzten hell am Nachthimmel und der Sonnenaufgang lag noch in unendlicher Weite entfernt. Eine fast schon gespenstische Stille herrschte auf dem Gelände der Familie Shield. Welches am äußersten Stadtrand lag und wenn man so über die Stadt schwebte und sie betrachtete, wurde eins klar. Nicht nur der meterhohe Zaun, der das Gelände umgab, stach aus der grauen Masse, des sonst so typischen Kleinstadtbrei heraus, sondern auch das riesige Gebäude, welches sich dahinter verbarg.

Ein modernes Haus, das sich über drei Etagen erstreckte und einem Pool auf dem Dach, sowie vor der großen Holzterrasse, hob sich deutlich von den sonst eher kleinen, süßen Einfamilienhäusern aus der Nachbarschaft ab. Doch zu dem Gelände gehörte nicht nur das Haus der Shields, sondern ein weiteres Gebäude, welches am anderen Ende seinen Platz gefunden hatte.

Das Clubhouse des Feris MCs. Einen Motorradclub und die Familie von Freya und ihren Zwillingsbruder Liam. Jap, sie waren quasi hier aufgewachsen und liebten ihr Leben. Sie waren gerade 18 Jahre alt geworden und das letzte Schuljahr hatte soeben an die Tür geklopft. Eine Tür, die Freya liebend gern zugemauert hätte. Denn dank eines Vorfalls, den wir vielleicht später noch mal erläuternd sollten, denn ich persönlich fand den echt amüsant, musste Freya die Schule wechseln.

Und wenn ich sagen würde, dass Freya unsagbar dankbar und motiviert an diese Tatsache ran gehen würde, wäre es wohl mehr als gelogen. Aber Shit happend und wer Scheiße baute, musste diese dann wohl auch ausbaden. Na und, was soll ich sagen ... Freya war nicht unbedingt, der Sonnenschein der Nation und schon gar nicht, wenn es um etwas ging, worauf sie gar keinen Bock hatte, aber lest selbst.

Es war mittlerweile 6 Uhr am Morgen und in einem der Zimmer, der obersten Etage, klingelte seit einer halben Stunde der Wecker. Freya griff blind nach dem Ruhestörer und so, wie sie ihm zu fassen bekam, krachte er auch schon lautstark an die Wand und zersprang in tausend Teile.

Ich sag ja, Sonnenscheinchen schlechthin, die Kleine.

Zufrieden, dank der wieder herrschenden Ruhe, drehte sich Freya knurrend auf den Bauch und zog sich die Decke bis über die Nase. Doch ehe sie erneut friedlich in ihren Traum sinken konnte, wurde die Tür aufgerissen und laute Schritte, die sich dem Bett näherten, waren zu hören.

»Ob du deinen Arsch jetzt aus dem Bett bewegst? Ich werde sicher nicht schon an deinen ersten Schultag in der Schule antanzen, weil du zu spät kommst!«, fauchte Nora ihr entgegen.

Nora, Freyas Mutter, griff nach der Decke und zog sie mit einer schnellen Bewegung von dem Bett. Doch als sie sah, was ihre Tochter da veranstaltete, musste sie lachen. Freya zog das Kissen unter ihren Kopf hervor und schob sich langsam darunter. Nora schüttelte den Kopf und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Er blieb auf dem zerbrochenen Wecker liegen und schon trieb es ihr ein Grinsen ins Gesicht.

»Siehst du, war gar keine so blöde Idee, nicht mehr dein Handy als Wecker zu benutzen, oder?«

Sie sah zurück zu ihrer Tochter und krabbelte ihr über die Füße, woraufhin Freya sich stöhnend zusammenzog.

»Los, steh auf jetzt. Sonst komm ich mit Wasser«, sagte Nora und stemmte die Hände in die Hüfte.

Freya, welche den Kopf immer noch unter dem Kissen hatte, knurrte.

»Wie ich diese Familie manchmal hasse. Hau ab.«

Nora stützte sich auf dem Bett ab, schaltete die Nachttischlampe an und zog Freya das Kissen weg. Geblendet von dem Licht, drehte diese sich schnell zur anderen Seite, aber sie wusste, dass sie verloren hatte. Also setzte sie sich langsam auf und streckte sich. Zufrieden, dass ihre Tochter zumindest den Anschein machte, in die Gänge zu kommen, drückte Nora ihr einen Kuss auf die Wange.

»Ich liebe dich«, brachte sie vor lauter Lachen gerade so über die Lippen.

Freya winkte nur ab und Nora verließ das Zimmer, aber nicht ohne vorher den Lichtschalter zu betätigen, was ihr ein weiteres Knurren von Freya einbrachte. Motivationslos, ohne die Hoffnung, dass sich daran heute noch etwas ändern würde, knotete Freya ihre langen, blonden Haare zusammen und schob sich dann widerwillig aus dem Bett. Langsam schlich sie in ihr Badezimmer und verschwand unter die Dusche.

Diese half zwar nicht beim Wachwerden, aber immerhin, roch sie jetzt nach Vanille. Was sie eigentlich hasste, doch da sie mal wieder vergessen hatte, Duschbad auf die Einkaufsliste zu setzen, musste sie nehmen, was das Haus zu bieten hatte und das war ein Vanilleduschbad, welches wohl mal eine von Liams Eroberungen vergessen hatte. Sie schlürfte zurück zu ihrem Kleiderschrank, presste sich in eine schwarze Jeans, zog sich ein weißes Top an und krönte das Ganze noch mit einem schwarzen Hoodie. Bloß nicht so viel Farbe an den Körper lassen, was im Übrigen nur auf die Klamotten zutraf. Was ihre Haut betraf, war die Devise, je mehr Farbe, desto besser. Ja, sie war mit ihren 18 Jahren bereits großflächig tätowiert, was aber wohl daran lag, dass Nora ihr eigenes Studio hatte und Freya selbst seit einigen Jahren anderen Farbe unter die Haut jagte.

Mit Haaren, die immer noch auf halb acht hingen, verließ sie ihr Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche. Dort angekommen saß ihr Vater Jaxon bereits an der Küchentheke und blätterte durch die Zeitung. Er war hoch wie breit und trug ebenfalls lange, blonde Haare. Sein Bart bedeckte Wangen und Kinn. Natürlich bestand er vorwiegend aus Muskeln und an ihm gab es kaum noch einen Fleck Haut, der keine Farbe trug. In seinem Gesicht zeichneten sich die ersten, kleinen Falten ab, was aber nachweislich nicht am Alter lag, sondern eher an seinen Leben als President des MCs.

Ja, manchmal hatte er das Gefühl, dass es einfacher wäre, einen Sack Flöhe zu hüten, als der Kopf eines MCs zu sein.

Tja, er war der Typ Mann, dem die Frauen hinterher sabberten, aber er hatte schon seit zwanzig Jahren nur Augen für Nora. Die im Übrigen sehr sportlich gebaut war, ihre langen Haare immer wieder in einer anderen leuchtenden Haarfarbe trug, aktuell war es Petrol und natürlich war auch ihr Körper mit Tattoos und Piercings bedeckt.

Freya lief an ihrem Vater vorbei.

»Morgen«, mehr brachte sie einfach nicht über die Lippen.

Er sah über die Zeitung und lächelte sie an.

»Na, guten Morgen, Sonnenschein.«

Freya zog eine Braue nach oben und sah ihren Vater ausdruckslos an.

»Ich bezweifle, dass es ein guter Morgen wird ... ernsthaft.«

Jaxon konnte sich sein Schmunzeln nicht verkneifen.

»Oh, so gute Laune gleich«, sagte er, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwand aus der Küche.

Denn er wusste, es war besser, Freya aus dem Weg zu gehen, wenn sie unausgeschlafen war. Liam hingegen ging anders an die Sache ran. Sein Motto war, leuchtet Freya nicht rot vor Wut, dann geht noch was. Er kam freudestrahlend in die Küche und grinste seine Schwester an.

»Na, Schwesterherz. Schon jemanden getötet?«

Aber mehr als einen bösen Blick von Freya bekam er nicht als Antwort und während er sich auf einen der Hocker fallen ließ, schob Freya ihm eine Tasse Kaffee vor die Nase. Ja, kein Kaffee ... Keine Freya. Nicht, dass der Kaffee irgendwas an ihrer beschissenen Laune ändern würde, aber ohne ging halt auch nicht.

Liam beobachtete seine Schwester und er wusste, dass Fresse halten klüger gewesen wäre, aber er konnte es einfach nicht. Seine Augen funkelten schon vor Blödsinn und sein Grinsen wurde breiter.

»Bereit für die neue Schule? Die neuen Schüler? Die ganzen Blicke? Die Anmachversuche und die Weiber, die dich schneller hassen werden als ihren Ex-Freund?«

Und damit hatte er einen vollen Laster Salz in die offene Wunde gekippt. Freya rollte genervt die Augen und sah ihren Bruder angepisst an.

»Ach, halt doch einfach die Fresse. Wie kann man denn nur so früh am Morgen schon so verflucht nervig sein?«

Er grinste sie an und zuckte mit den Schultern.

»Weiß nicht, sag du es mir.«

Freya griff nach dem Küchentuch und warf damit nach ihm, welches er aber mit Leichtigkeit abfing und sie ansah.

»Ein Küchentuch ... Das ja niedlich.«

Und noch ehe er den Satz über die Lippen gebracht hatte, schlug Freyas Faust auf seinen Oberarm ein. Er verkniff sich den Schmerzstöhner und rieb sich über die Stelle.

»Mistsau.«

Doch diesmal lachte sie und streckte ihm die Zunge raus.

»Du bist einfach nur zu langsam«, sagte sie und nahm einen Schluck ihres Kaffees.

»Und wo wir gerade bei langsam sind. Training heute Abend?«, fragte sie ihn.

Er nickte.

»Aber erst gegen sechs. Ich bin nach der Schule noch in der Werkstatt.«

Freya trank ihren Kaffee leer und stellte die Tasse in die Spüle.

»Passt, ich fahre dann auch noch ins Studio. Vorausgesetzt, ich überlebe den Schultag. Warum muss ich noch mal dahin?«

Sie legte stöhnend den Kopf in den Nacken, während Liam sie lachend antippte.

»Du, meine Liebe, hast unserem Direktor die Nase gebrochen. Sei froh, dass die neue Schule dich aufgenommen hat.«

Er strich ihr über die Wange und lächelte sie liebevoll an.

»Es ist nur noch ein Jahr. Das schaffst du.«

Freya stöhnte auf.

»Der Penner hatte es verdient. Er war respektlos ...« Liam lachte und nickte.

»Ja, da magst du recht haben, aber nun ist es so und vielleicht haben die anderen ja recht. Ich meine, vielleicht kommen wir so entspannter durch das Schuljahr. Das ganze Nachsitzen hat echt ganz schön viel Zeit gefressen«, sagte Liam und nahm den letzten Schluck seines Kaffees.

»Ja, ich weiß ... Dennoch ... Ich werde es vermissen«, seufzte sie.

Liam lächelte ihr wieder entgegen.

»Ja, ich auch, Kleine.«

Liam und Freya waren beide sehr temperamentvoll, hatten aber gelernt, dass es in den meisten Fällen besser war, ruhig zu bleiben und sich rauszuhalten. Aber, es waren kleine tickende Zeitbomben und hatte man einmal ihren inneren Buddha zum Ausflippen gebracht, gab es kein Zurück mehr. Und passierte das bei beiden zur gleichen Zeit, konnte es verdammt übel werden. Denn auch wenn sie sich, wie normale Geschwister verhielten, sich also gegenseitig an den Rand des Wahnsinns trieben und sich keine Chance entgehen ließen, den anderen aufzuziehen. So standen sie immer füreinander ein. Sie ließen nichts auf den anderen kommen und würden alles füreinander tun.

Es gab Zeiten in ihren viel zu jungen Leben, in denen sie nur sich hatten, und diese hatte beide so aufeinander geprägt, dass kaum jemand die Chance von ihnen bekam, Teil in ihrer Welt zu werden.

Sie verließen gemeinsam die Küche und folgten ihren Eltern auf die Terrasse, um eine zu rauchen. So unterhielten sie sich über den kommenden Tag und was, abgesehen von der Schule, noch so alles anstehen würde, als Liam auf die Uhr sah.

»Wir müssen los.«

Freya nickte.

»Ich hol noch schnell meinen Rucksack.«

Und während Freya nach oben rannte, machte sich Liam auf den Weg zu der Garage, welche hinter dem Haus war. Er öffnete eine davon und zwei wunderschöne Harley's kamen zum Vorschein. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht, als er beide Bikes anließ und das dumpfe Blubbern durch die Garage schepperte. Die Bikes waren identisch, abgesehen von den Schriftzügen auf den Tanks. Liam, seine trug die Zeichen LST und Freya ihre trug die Zeichen FST.

Diese drei Buchstaben ließen Liams Herz jedes Mal schwer werden, denn sie gehörten zu einem Part seines Lebens, auf welchen er liebend gern verzichten konnte. Aber noch bevor ihm der Sog der Trauer erfassen konnte, tauchte Freya hinter ihm auf und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

»Pass auf dich auf, Brüderchen und lass die Finger von den dummen Weibern dieses Jahr«, sagte sie.

Er lachte und schüttelte den Kopf.

»Ich verspreche mal lieber nichts.«

Ja, Liam, der Bad Boy, der aussah wie ein Sunny Boy. Er gibt das Sinn? Ich glaube schon. Tja, er war groß, trainiert bis auf die letzte Muskelfaser und seine Haut sah immer wie gerade von der Sonne geküsst aus. Dazu seine eisblauen Augen, seine dunkelbraunen Haare und die unzähligen Tattoos und fertig war das Playerimage. Und das wusste und nutzte er, sodass sich die Damen seiner Welt hier regelmäßig die Klinke in die Hand gaben.

Freya schüttelte nur den Kopf und rümpfte die Nase, bei dem Gedanken, wie viele heulende Weiber wohl dieses Jahr vor ihrer Tür stehen würden und sich ausheulen wollten. Und wie viele Male Freya ihnen wohl wieder erklären musste, dass sie es nicht interessierte und sie Land gewinnen sollten.

Sie umarmte Liam, der sie fest an seine Brust drückte und ihr einen letzten Kuss auf die Wange gab.

»Pass auf dich auf und sollte es Ärger geben, ruf mich an«, raunte er ihr entgegen.

Freya löste sich von ihm und lächelte ihn an.

»Ich versuche mich von Ärger fernzuhalten«, erwiderte sie.

»Besser wäre es wahrscheinlich«, sagte Liam und schon schwang er sich auf sein Bike.

Freya tat es ihm gleich und gemeinsam fuhren sie von dem Gelände. Ihre Ziele führten sie noch für einige Meter in dieselbe Richtung, bis die erste Kreuzung kam. Sie warfen sich einen letzten Blick zu, bevor sie in unterschiedliche Straßen abbogen.

Ein seltsames Gefühl breitete sich in Freya aus, denn noch nie war sie ohne ihren Bruder in der Schule gewesen und sie war sich nicht sicher, ob das wirklich alles so viel besser sein sollte, wie alle behaupteten. Nicht, weil sie Angst davor hatte ... Nein, ihr ging es eher darum, dass Liam ihr Ruhepol war, der der nicht so schnell austickte und sie notfalls auch wieder zu Verstand bringen konnte, wenn ihr Mal wieder die Sicherungen durchbrannten.

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