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𝟑𝟓│𝑲𝒊𝒆𝒓𝒂

Kiera

Das ist gerade nicht wirklich passiert.

Mein Auto wurde nicht gerade ernsthaft abgeschleppt.

Ich halluziniere bestimmt nur.

Oder das ist alles ein Traum.

Genau, nur ein Traum. Ein Albtraum.

Der Albtraum wird genau dann zur Realität, als mir ein kleiner dicker Mann einen Zettel in die Hand drückt mit genauer Adresse des Abschlepphofes und der ist ganze zwei Meilen von hier entfernt!

Einatmen.

Ausatmen.

Ein-

»Kiera...«

-atmen.

Ausatmen.

»Kiera!«

Einatmen.

»Nicht reden!«

Ausatmen.

»Du reiherst hier aber nicht gleich auf den Boden nur wegen des dämlichen Autos, oder?« Colins nerviges Geplapper dringt zu mir herüber, reißt mich aus meinen Atemübungen, mit denen ich versucht habe, die Fassung zu wahren. Vergebens. Allein seine Stimme reicht schon aus, um mich zur Weißglut zu treiben. Und dann noch in Kombination mit den Worten 'dämliches Auto'! Ich glaube, ich spinne!

In einem Satz wirble ich zu ihm herum und sehe ich finster an. »Doch, Colin! Vielleicht tue ich genau das und reihere...« Rasend vor Wut hebe ich drohend meinen Zeigefinger und bekenne ihn für schuldig, indem ich ihn auf ihn richte. »Aber nicht auf den Boden, sondern auf dich!«

Seine Augenbrauen wandern skeptisch in die Höhe, seine Lippen formen sich zu einem einzigen Strich.

»Diese Vorstellung verstört mich zutiefst«, antwortet er in einem höchst pikierten Tonfall. Ich schnaufe erbost auf, während ich einen Schritt auf ihn zu mache.

»Gut, dann warte, bis sie zur Realität wird!«, schreie ich wie von allen Sinnen. Mein Puls ist jenseits der 180 Grenze. Mein Kopf glüht und ich weiß nicht, ob das an den Nachwirkungen meiner grandiosen Kopfnuss liegt oder daran, dass Colin mit seinen Aktionen mich in den Wahnsinn treibt.

»Du Idiot! Wie kann man nur so blöd sein und sich auf einen Behinderten-Parkplatz stellen, wenn alle anderen Plätze frei sind!«, brülle ich und fuchtele wie wild mit diesen beschissenen Zettel in der Luft herum, während ich gleichzeitig auf den komplett leeren Parkplatz deute. Das kann doch nicht wahr sein! Wir hatten freie Platzauswahl! Alles ist leer. Und ausgerechnet dann stellt sich Colin mit meinem pinken Baby, welches er zutiefst verabscheut, ganz 'zufällig' auf einen abschlepppflichtigen Parkplatz?

Also wie ich das sehe, ist das hier eindeutig ein weiterer Feldzug von Colin Bonaparte im Kampf gegen Kaiserin Kiera!

Er hatte doch schon den ganzen Tag vor, es mir irgendwie heimzuzahlen und das ist seine Rache. Ich kann mich noch bestens daran erinnern, wie oft er heute damit gedroht hat, er werde mein Auto zerschrotten! Und siehe da, genau das passiert jetzt.

Aber damit ist er zu weit gegangen. Seine Vergeltung an mir auszulassen ist die eine Sache. Mein pinkes Baby mit reinzuziehen die andere.

Mama wird dafür sorgen, dass er dafür büßen wird, sollte mein Darling auch nur einen kleinen Kratzer aufweisen, geschweige denn nicht mehr ganz sein.

Ich mache einen weiteren Schritt auf Colin zu. Unbeeindruckt steht dieser einen guten halben Meter von mir entfernt; die Arme verschränkt, das Gesicht verzogen.

»Wieso lädst du den Mist jetzt bei mir ab?«, wettert er dagegen. »Du hättest das Schild genauso sehen können!«

Das ist jetzt nicht sein Ernst!

»Woah, und deswegen ist es jetzt meine Schuld?!«

»Ach, Kiera...« Ich beobachte ihn dabei, wie er den Kopf schräg zur Seite legt und dabei dieses schiefe Lächeln auf seinen makabren Lippen erscheint.

Daraufhin geht ein rotes Lämpchen nach dem nächsten in meinen Kopf an und sendet ein fettes Ausrufezeichen an die Kommandozentrale meines Hirns.

Gott, ich kenne diesen Ausdruck! Das ist sein schadenfrohes Gesicht. Das Gesicht, was er macht, wenn er einen Spruch bringt.

Gleich wird er sich über mich lustig machen. Ich spüre es, sehe ihm förmlich an, wie hinter seiner Stirn die wenigen Hirnzellen auf Hochtouren arbeiten und dabei sind, ein fieses Kommentar auszutüfteln. Es ist kurz davor seine Lippen zu verlassen, den Weg über die Schallwellen zu meinem Ohr zu passieren bis die codierte Nachricht in meinem Gehirn erneut entschlüsselt und verarbeitet wird.

Doch bevor es so weit ich, schüttle ich klar erkennbar den Kopf und signalisiere ihm deutlich, den Bogen nicht zu überspannen. Er treibt es eindeutig zu weit. Er treibt es wie immer auf die Spitze, kann nicht genug kriegen.

Und ich bin bereit ihn zu treiben und zwar in die Hölle, sollte er auch nur den Mut dazu haben, doch den Mund aufzureißen.

»Untersteh dich jetzt einen Witz zu machen...«

Meine Stimme klingt mahnend, schneidet die dünne anherrschende Luft zwischen uns, aber mir entgeht Colins Lächeln nicht, was davon zeugt, dass er sich schon längst entschieden hat.

Was soll ich sagen?

Ich habe ihn gewarnt.

Colin

Ich sollte keinen Witz machen. Nicht jetzt, wo sie wie ein tickender Vulkan kurz vor der Explosion steht.

»Colin...« Erneut eine Warnung, die ich geflissentlich ignoriere, genau wie die davor. Dennoch höre ich sie ganz deutlich aus ihrer sonst so weichen Stimme heraus. Sie sagt, bis hier und nicht weiter. Ich bin dabei eine Grenze zu überschreiten. Aber was soll ich machen? Es nicht zu tun, wäre eine Verschwendung meines unglaublichen Charismas. Daher hebe ich nur abwehrend die Hände und knalle ihr schamlos meinen wahnsinnig schlechten, aber doch so charmanten Witz mitten ins Gesicht.

»Mann, Chiara...« Schon allein bei dem Klang ihres falschen Namens, sehe ich bei ihr die Galle im Gesicht hochsteigen. Sie hasst es, wenn ich sie so nenne. Wohingegen es eine Lüge wäre, zu behaupten, dass ich es nicht genießen würde, sie auf diese Weise auf die Palme zu bringen.

So unglaublich es auch klingen mag, muss ich dennoch gestehen, dass es mir einen Kick verpasst zu sehen, wie es sie wurmt, wenn ich sie so nenne. Ihre Unterlippe schiebt sich dann immer so trotzig nach vorne und der Drang danach, die Denkfalten auf ihrer Stirn weg zu glätten, verstärkt sich in diesem Moment noch mehr, lässt jedoch nach, als ich mir mein eigentliches Ziel vor Augen halte.

Wie Kiera wenige Sekunden zuvor werfe auch ich meine Arme aufbrausend in die Luft und sehe sie dabei unvermittelt an. »Woher sollte ich denn wissen, dass du deinen Behinderten-Ausweis nicht dabeihast?«

Sobald die Worte meinen Mund verlassen habe, nehme ich nur noch wahr, wie sie den Abstand zwischen uns fast vollständig verringert, ausholt und drauf und dran ist, mir eine zu scheuern, hätte ich ihre Hand nicht in der letzten Sekunde abgefangen. In einem Zug umklammere ich ihr rechtes Handgelenk, schlinge meinen Arm um ihre Taille und ziehe sie kurzerhand an mich so nah heran, dass ich sie empört aufschnaufen höre.

Unsere Gesichter trennen nur ein paar Zentimeter. Ihr Atem schlägt heiß und aufgeregt gegen meinen Hals, als sie sich in meinen Armen wiederfindet. Ihre braunen Augen sind geweitet. Vor Schreck, vor Wut, vor Überraschung-ich weiß es nicht.

Bevor sie jedoch die Gunst der Stunde nutzen kann, um wieder zu Besinnung zu kommen, deute ich mit meinem Kopf auf ihren Arm, der sich nach wie vor in fester Gefangenschaft meiner Hand befindet. »Wusstest du, dass Gewalt in der Ehe ein weitverbreitetes Phänomen ist?«, sprudeln die Wörter unkontrolliert aus meinem Mund und die Tatsache, dass sie mir doch tatsächlich eine klatschen wollte, verankert sich tief in meinem Bewusstsein, schmerzt irgendwie und irgendwie nicht.

Mann, ich wurde heute von ihr angesprungen, in den See geschubst und kurz darauf hat sie versifftes Blumenwasser über mich gegossen. Reicht das denn nicht für einen Tag?

Nein, anscheinend nicht. Und Kiera würde es jederzeit wieder tun. Das sehe ich an ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck.

»Wie gut, dass wir noch nicht verheiratet sind!«, giftet sie nur zurück und versucht sich aus meinen Fängen zu befreien, was ihr kläglich misslingt. Stattdessen presse ich sie noch stärker an mich, was sie wiederrum noch mehr herumzappeln lässt.

»Wieso 'noch nicht'?«, hake ich verwirrt nach und sehe sie dabei unverwandt an. Kiera stockt augenblicklich in ihrer Bewegung. Ihre haselnussbraunen Augen taxieren mich nervös. Ich scheine sie aus dem Konzept zu bringen.

»Ehm...Was?«

Unbeirrt halte ich ihren plötzlich ausweichenden Blick stand. »Ich glaube, du hast mich verstanden.«

»Und ich glaube,...«, feixt sie schon wieder etwas aufbrausender als zuvor, »...du bildest dir zu viel ein!«

Bitte was?

»Dann habe ich mir es also auch heute Morgen vor der Kirche eingebildet, als du meine Muskeln geknetet hast?« Ich grinse. Das habe ich mir definitiv nicht eingebildet. Nur allzu gut erinnere ich mich daran, wie Kiera heute früh für wenige Sekunden so mit dem Abtasten meiner Brust beschäftigt war, dass sie beinahe vergessen hat, wütend auf mich wegen der Sache mit Stressica zu sein.

Obwohl man dazu sagen muss, dass es bei meiner Masse an Muskeln nichts zu kneten gab. Die sind nämlich hart wie Stahl.

Naja, noch härter.

So hart können Muskeln gar nicht sein.

Am härtesten...am allerhärtesten...ich glaube, ihr habt's verstanden.

Vor mir zuckt Kiera nur unbeeindruckt mit den Schultern. »Anscheinend. Genauso wie du dir eingebildet hast, ich hätte es nicht mitbekommen, wie du heute Morgen auf meinen Arsch geglotzt hast! Und während des Tanzens und vorhin im Kofferraum, du Perversling!«

»Ich habe nie gesagt, dass ich ein anständiger Mann bin«, räume ich ein und ich weiß nicht, warum mein Blick ausgerechnet jetzt auf ihre Lippen fällt und warum ich noch nicht einmal gewillt bin zu verbergen, dass ich ihren Mund anstarre. Diesen vollen, runden, wohlgeformte-

»Lass das!«

Mit ihrer freien Hand verpasst sie mir einen kurzen Klaps gegen meine Brust. Meine Augen wandern wieder zu den ihren.

»Was?«, frage ich unschuldig.

»Du weißt, was ich meine!«, weicht sie aus.

»Nein, weiß ich nicht.«

Sie rollt mit den Augen.

»Du machst erst so ein anzügliches Kommentar und dann starrst du mir auf die Lippen. Das verwirrt mich.«

»Ach ja?« Überrascht ziehe ich eine Augenbraue nach oben. Wieder schweift mein Blick zu ihren Lippen. Diesmal ganz bewusst, einfach um sie zu reizen.

»Colin...«

»Man schaut eben Menschen auf die Lippen, wenn man mit ihnen redet.« Naja oder in den Ausschnitt, aber das verkneife ich mir.

Kiera schüttelt gänzlich den Kopf. »Nein, man schaut Menschen in die Augen, wenn man mit ihnen redet«, korrigiert sich mich, verharrt mit ihren aber auch für wenige Sekunden auf meinen Lippen, was mich breit grinsen lässt. Sieh an, sieh an...

»Und wieso schaust du mir dann gerade auf den Mund?«, widerrufe ich ihre selbst aufgestellte These, was sie ertappt wegschauen lässt.

»Habe ich gar nicht!«

»Oh, doch. Du bist nämlich kein Stück besser als ich und soll ich dir mal was sagen? Bei meinem hinreißenden Anblick kann ich es den Leuten nicht verdenken, wenn sie mir nicht zuerst in die Augen sehen!«

Sie rollt mit den Augen.

»Dein Ego stinkt.«

»Du stinkst«, erwidere ich im selben Atemzug, nur um zeitgleich ihren herrlichen Duft gierig in mich aufzusaugen, den die angenehm warme Nachtbrise zu mir herüberweht. Indessen lockere ich den Griff um ihr Handgelenk und entlasse sie wieder aus meinen Armen. Ein Gefühl der Leere bleibt zurück, die ebenda gewesene Wärme verschwindet.

»Und was machen wir jetzt?«, fragt Kiera und streicht sich lustlos eine Strähne hinters Ohr. Dass sie dabei das Wort 'wir' verwendet, lässt Hoffnung in mir aufkeimen und zeugt davon, dass sich ihre Wut mir gegenüber wieder gelegt hat. »Mein Handy hat keinen Akku mehr, ein Taxi zu rufen, fällt somit auch weg und Busse fahren um diese Uhrzeit nicht mehr.«

Sie seufzt und ich seufze mit, überlege wie viele Meilen es von hier bis zur Partylocation waren.

Naja, so vier, fünf waren es schon und das mit den Torten im Schlepptau...

Als ich nach ein paar Sekunden grübelnd zu Kiera aufschaue, bemerke ich erst, wie ihr Blick auf etwas hinter mir geheftet ist. Interessiert, was ihre Aufmerksamkeit auf sie zieht, riskiere ich ebenfalls einen Blick über die Schulter und entdecke Norm wie er unsere Torten vor die Eingangstür stellt und dann die Tür des Supermarktes zentral verriegelt. Ein dunkler Schleier fällt zeitgleich über die Regale. Feierabend.

Der kleine Mann merkt nicht, wie Kiera und ich jeden Schritt von ihm mit unseren Blicken verfolgen. Unbeschwert summt er, läuft auf ein kleines rotes Auto zu, was mir bis jetzt entfallen ist, weil es in einer kleinen Nische zwischen der Wand des Supermarktes und einem Blumenbeet abgestellt wurde. Zwar kann ich die Marke von der Entfernung nicht richtig erkennen, aber ich vermute, dass es sich um einen VW Corrado handelt. Ein uraltes Modell und genauso sieht der Wagen auch aus. An einigen Stellen blättert der Lack bereits ab und ein fieser Kratzer an der linken Tür lädt alles andere als zum Mitfahren ein, aber es ist ein Auto. Und damit hat Norm im Moment mehr als wir. Noch ein paar Schritte, dann hat er es erreicht.

Plötzlich schiebt sich diese eine Idee in meinen Kopf, welche einladend und abstoßend zu gleich ist und ich mir ziemlich sicher bin, dass Kiera nicht wirklich vor Begeisterung strahlen wird.

»Wir haben kein Auto...«, fange ich daher an, lasse den unvollendeten Gedankengang in der Luft anhängen.

Norm bleibt stehen.

Er hebt den Kopf, spürt wahrscheinlich, dass er beobachtet wird.

»Nein, wir nicht...«, pflichtet Kiera mir bei, genauso fixiert auf Norm wie ich.

Dann begegnen sich ihre Blicke; der von Kiera und der von Norm. Sein vorher so fröhliches Summen erstirbt abrupt. Im gleichen Moment erscheint ein breites, teuflisches Lächeln auf Kieras Lippen, was wohl mehr den Autoschlüsseln in Norms Hand gilt als diesem selbst.

Der scheint in derselben Sekunde zu begreifen und wird kreideweiß.

Und dann rennen sie.

Und zwar beide.

Kiera auf Norm zu.

Norm in die komplett entgegengesetzte Richtung.

Und ich stehe da, beobachte wie die kleine Brünette mit einer überraschend guten Ausdauer den kleinen Fuzzi einmal quer über den Parkplatz jagt, nur um sich in einem wirklich filmreifen Sprung auf ihn zu werfen, sodass beide einweisepflichtigen Personen betroffen am Boden liegen und ich mir denke: What the fuck?! Wie konnte mein Leben binnen weniger Stunden so aus der Kontrolle geraten, dass ich auf einem fucking Parkplatz um 12 Uhr nachts mit einem Dutzend Elefanten-Torten gestrandet bin und meiner Ex-Verlobten dabei zu schaue, wie sie just in diesem Moment drauf und dran ist, dem wohl unfreundlichsten Mitarbeiter des Jahres zu nötigen, unseren persönlichen Taxi-Mann zu spielen?

Die Antwort auf diese Frage ist dann doch einfacher zu beantworten, als ich ursprünglich erwartet habe. Mein Leben ist außer Kontrolle geraten und das aus einem einzigen Grund: Ich habe Kiera getroffen.

Ob das gut oder schlecht war, bin ich noch dabei herauszufinden.

Tja, Kiera hat dann wohl auch die Mitfahrgelegenheit geklärt😌Zwar auf ihre eigene Art und Weise, aber hey-sie müssen nicht laufen😂🤷‍♀️
Was die Fahrt mit Norm noch alles bereit hält und ob man Kiera und Colin freudig empfangen wird, wird sich im nächsten Kapitel zeigen😄

Ich hoffe, euch hat's gefallen💕
Auf Wiederlesen!🥰

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