Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 3

Amanda

Mit einem letzten energischen Ruck durchbrach Amandas Kopf die Wasseroberfläche und endlich – endlich, endlich, endlich – konnte sie atmen. Frische, kühle, atembare Luft, bei der es sich so anfühlte, als hätten sich ihre Lungen mindestens ein Jahrhundert danach gesehnt. Sie strömte in ihren Körper, in jede Zelle ihrer Fasern, die erleichtert aufzuseufzen schienen. Doch die Erleichterung hielt nicht lange, denn bei der Bewegung zuckten sofort stechende Schmerzen durch den Brustkorb der Frau. Sie fuhr zusammen und vergaß dabei in ihrer Starre die Schwimmbewegungen. Als Folge sank sie direkt wieder unter die Wasseroberfläche, die ihr auf einmal unglaublich schwer vorkam. Heilige Mutter Ecris.

Amanda strengte sich an, spannte all ihre tauben Muskeln an, um unter größten Bemühungen ihre Hand-Gehirn-Koordination wieder soweit im Griff zu haben, dass sie nicht bei der nächsten Kleinigkeit wieder untergehen würde. Nun atmete sie vorsichtiger ein – nur ganz flach. Es war, als würde ihr Muskelgewebe gegen jeden Millimeter, den sie es mehr dehnte, stärker rebellieren. Die lächerliche Vermutung, hundert Jahre nicht geatmet zu haben, wurde davon nur weiter unterstützt. Sie hatte nicht gewusst, dass Atmen tatsächlich einmal weh tun können würde.

Aber, sie atmete! Sie war am Leben.

Die Frau blinzelte einige Male, doch das Einzige, was ihre Augen erkennen konnten, war eine Mischung aus Schwarz, dunklem Braun und leuchtenden türkisähnlichen Tönen. Sie versuchte sich mit einer Hand über die Augen zu fahren, ließ es aber sofort, da ihr Körper drohte erneut abzutauchen – ohne ihr Einverständnis.

Wenn ihre Augen nicht funktionierten, musste sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen. Das war das erste gewesen, was ihr Vater ihr beigebracht hatte. Ihr Vater, wo er wohl sein mochte? Sie erinnerte sich an dunkle Wälder. An kleine Steinhütten, die in den Wintermonaten genauso bitterkalt geworden waren, wie ihre Ohren gerade über Wasser wurden.

Sie konzentrierte sich auf das ungleichmäßige dumpfe Geräusch, von dem sie nun bemerkte, dass es schon länger dagewesen war. Es klang verdächtig so, als würde eine Wand zwischen dem Geräusch und ihrem Ohr sein. Es war genau wie zu der Zeit, als sie im Sommer gemeinsam mit ihrem Bruder im Flussufer am Rande des Dorfes geplanscht hatte und für ihr einziges Geschwisterkind immer den bösen Raubfisch gespielt hatte, der ihn holen gekommen war. Nach diesen Spielen hatte sie ihre Mutter auch immer erst nach dem dritten Ruf zum Mittagessen gehört, weil sie Wasser in den Ohren gehabt hatte.

Die junge Frau schüttelte ihren Kopf und sofort wurde das Geräusch lauter und klarer. Nach einigen Momenten der Verwirrung konnte sie es schließlich einordnen. Es war ihr eigener Atem, der hallend zu ihr zurückkam. Befand sie sich in einer Höhle?

Das Wichtigste war, dass sie am Leben war! Irgendwo, in irgendeinem Wasser, von dem sie sich nicht erinnerte es jemals in ihrem Leben gesehen zu haben, aber atmend und am Leben.

Amanda versuchte sich im Wasser irgendwie zu manövrieren, um vielleicht eine Drehung hinzulegen, damit sie Unterschiede in der Richtung heraushören könnte, aber das einzige, das sie dabei erkannte, war, dass ihre Muskeln unglaublich schmerzten. Vielleicht waren sie bis eben noch taub gewesen, aber nun spürte sie die Anstrengungen des Über-Wasser-Haltends in jeder zittrigen Bewegung.

Es war anders als beim Training mit den anderen angehenden Soldaten, bei dem die Jungs immer viel zu doll zugeschlagen hatten, damit die Mädchen ihre Plätze in der Armee nicht einnehmen konnten. Sie hatte trotz der Schmerzen am ganzen Körper weitergemacht und auch zu Hause mit ihrem unnachgiebigen Vater geübt, eine unaufhaltsame Kriegerin zu werden, aber nie hatte sie sich so schwach wie jetzt gefühlt. Nach keinem der längsten Sommerabende, an denen sie gejagt hatten, bis sichergestellt war, dass jeder im Dorf etwas zum Futtern hatte. In dieser Situation konnte sie nicht abschätzen, wie lange ihre steifen Muskeln das noch durchhalten würden.

Dazu kam, dass es die junge Frau frustrierte, dass ihre Sicht sich trotz angestrengtem Blinzeln nur minimal verbesserte. Sie konnte erkennen, dass die einzige schummrige Lichtquelle unter ihr lag, was ihr einen kalten Schauer über den Rücken hätte laufen lassen, würde sie ihren Rücken noch fühlen. Auf jeden Fall empfand Amanda es als etwas unnatürliches. Das Wasser leuchtete türkisfarben und schien vielleicht grottenartige Wände anzustrahlen, genaueres war nicht auszumachen. Über ihr wurde es immer dunkler, zu den Seiten hin ebenfalls. Sie befand sich in irgendeinem leuchtenden Wasser. Das konnte nicht gut gehen, aber weiterhin nichts zu tun, war auch nicht der richtige Weg.

Ecris bewahre, das hatte ihre Mutter zumindest immer gesagt, wenn einmal mehr ein donnerndes Unwetter heraufgezogen war, während sich ihr Vater noch draußen befand und irgendwelche Schafe festband, die dem ganzen Dorf gehörten. Trotzdem hatten sie sich immer alle auf ihn verlassen, weil er schon immer der stärkste gewesen war.

Amanda spürte ihren Herzschlag immer lauter werden. Sie versuchte mit einem kräftigen Armzug voranzukommen. Erstmal war es egal in welche Richtung. Es ging einfach darum irgendeinen Halt zu finden, an den sie sich stützen konnte, falls ihre Muskeln doch nicht länger mitspielten. Doch zum Entsetzen der jungen Frau trat dies früher ein, als sie erwartet hatte. Plötzlich fingen die Muskeln ihres rechten Armes an, unkontrolliert zu zittern. Nein, nein, nein, nein.

Ihre Bewegungen wurden hektischer, als sie merkte, dass sie drohte unterzugehen. Mit panischen Arm- und Beinzügen versuchte sie sich irgendwie über Wasser zu halten. Hätte sie doch nur früher agiert.

Sie schnappte nach Luft, während sie immer weiter an Höhe abnahm. Es war als würde das Licht unter ihr, sie langsam aber sicher in die Tiefe ziehen. Sie hatte keine Chance mehr.

Amanda atmete Wasser ein, als sie weitersank und hustete es unter Anstrengungen wieder aus. Hätte sie doch einfach nicht nachgedacht, sondern nur gehandelt wie es ihr Vater immer gesagt hatte. In ernsten Überlebenssituationen, hatte er ihr so oft gepredigt, war Nachdenken gleichbedeutend mit dem Tod. Als Menschen verfügen wir genauso über Überlebensinstinkte wie das wildeste Tier.

Ich will nicht sterben, schoss der jungen Frau in einem letzten verzweifelten Aufstand ins Gehirn. Sie wollte es wirklich nicht. Sie hatte all das Training nicht umsonst überstanden. Sie musste ihrem Vater die vielen Jagdstunden wert sein, ihrer Mutter beweisen, dass sie trotz allem jemanden finden konnte und ihrem Bruder zeigen, dass er nie vergessen wurde.

Wenn sie jetzt hier starb, wusste niemand, dass sie gestorben war. Niemand würde sich an sie und die Dinge, die sie getan, gesagt, gewirkt und geleistet hatte erinnern.

ICH

WILL

NICHT,

war ihr letzter Gedanke, bevor die Wasseroberfläche über ihrem Kopf zusammenschlug und sie unnachgiebig, unter Schmerzen, immer weiter gen Boden gezogen wurde.

.

.

.

Wie du wünschst.

*

Das nächste, an das Amanda sich erinnerte, waren nackte Füße auf rauem Untergrund, ihre Arme, die sie um sich schlang, um ihrem Körper Wärme zu spenden und bunte Lichter. Überall bunte Lichter.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro