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Kapitel 36 - Gestorbene Seele

Skàdi stand stocksteif in dem Wohnzimmer und starrte auf den Punkt vor sich. Die Wärme, die durch sie hindurch floss, hatte ihren Atem zum Stillstand gebracht. Das Gefühl von Hoffnung und Güte überfordert sie, denn schon seit Monaten hatte sie nicht mal die Spur solcher Gefühle empfunden.

Doch so schnell, wie gekommen waren, wichen sie der bitteren Realität. Skàdi wusste, dass das alles nur eine Illusion war. Hervorgerufen von Alice, die ihre Hände auf ihre Schultern gelegt hatte. Die Dunkelheit kehrte wieder in Skàdi ein und sie drehte sich unter Alice ihren Händen heraus. Der sanfte Schleier, welcher sich um sie gelegt hatte, verschwand augenblicklich und sie knurrte Alice entgegen.

»Wo sind sie?«

Alice hob den Blick und schüttelte den Kopf.

»Töte mich, aber ich werde dir nichts verraten. Nicht so lange du in diesem Zustand bist«, fauchte sie stur.

Das Grollen über dem Haus schien nicht enden zu wollen und Skàdi hatte sich voll auf Alice eingeschossen. Sie funkelte sie wütend an und Alice ging bereits in Deckung, als sie sah, dass Skàdi auf sie zu stürmen wollte. Sie zog die Arme nach oben und schloss die Augen. Alice wartete auf die Kälte, die sie gleich zerfressen würde, aber nichts passierte.

Das Grollen am Himmel verstummte und als sie die Augen wieder öffnete, war Skàdi verschwunden. Sie sah zu der offenen Terrassentür und konnte noch sehen, wie Skàdi gerade auf den Wald zusteuerte und Sekunden später verschwand. Alice atmete tief durch und war tatsächlich dankbar, dass sie noch lebte.

Ein Stöhnen erweckte ihre Aufmerksamkeit und sie drehte sich herum. Duke und Silas lagen immer noch bewusstlos am Boden. Schnell ging sie vor ihnen in die Knie und legte sanft ihre Hände auf deren Körper. Wieder erschien der hell leuchtende Schleier auf ihren Handflächen und langsam legten sich die golden Funken um deren Körper. Beinahe zeitgleich rissen beide die Augen auf. Alice lächelte ihnen entgegen und als beide halbwegs wieder klar waren, half sie ihnen auf.

»Danke, mal wieder«, seufzte Silas und rieb sich über seinen schmerzenden Schädel.

Alice tat es mit einem Nicken ab. Duke hingegen sah sie etwas verhalten an. Alice zuckte ein Schmunzeln über die Lippen.

»Dein erstes Mal?«, fragte sie.

»Ja und ich weiß nicht, ob mir diese Art von Gefühlen gefällt«, erwiderte er leise.

Alice lachte.

»Keine Angst. Sie sind gleich wieder verschwunden und gern geschehen, du Penner.«

Alice erwartet nicht viel. Aber ein Dank wäre ja nicht zu viel verlangt, aber was erwartete sie auch von so einem Arschloch, wie es Duke war. Sie ließ die beiden stehen und trat nach draußen. Der Himmel war wieder in völliger Stille versunken und der Mond ließ alles in einem schummrigen Licht erstrahlen. Silas trat hinter sie.

»Was ist passiert?«, fragte er.

Alice nahm sich eine Zigarette aus der Schachtel, die auf dem Tisch lag und zündete sie an.

»Ich habe Skàdi einen Moment ablenken können. Milano hat sich Tamo geschnappt und ist verschwunden. So wie jetzt auch Skàdi verschwunden ist.«

Silas nickte, aber ehe er etwas sagen konnte, trat Duke neben sie.

»Ihr wisst, dass das Tamos Todesurteil sein kann. Niemand, außer Skàdi ist in der Lage ihn zu schützen«, sagte Duke eindringlich.

Alice schnaubte abwertend.

»Ach wirklich, du Penner. Dann mach dich nützlich und such einen der beiden und wenn du deinen alten Chef triffst, sag ihm liebe Grüße von uns.«

Duke schüttelte den Kopf und starrte sie an. Er ahnte, dass es keinen Sinn machen würde, hier eine Diskussion vom Zaun zu brechen. Außerdem war ihm sehr wohl bewusst, dass Alice ziemlich tödlich werden konnte, wenn sie nur wollte. Er hatte es gesehen, gespürt und hatte quasi in der ersten Reihe gestanden, als sie das erste Mal die Kontrolle über sich verlor. Er kannte sie alle. Seit dem ersten Tag ihres neuen Lebens und so kannte er auch ihre Fähigkeiten. Schweigend ließ er Silas und Alice auf der Terrasse stehen und machte sich auf die Suche nach Skàdi.

Skàdi hatte sich von Alice abgewandt, denn auch wenn sie nicht wirklich bereuen konnte, zumindest nicht mehr, konnte sie noch richtig von falsch unterscheiden, zumindest manchmal. Heute hatte sie es geschafft.

Sie verschwand in den Wald, denn sie brauchte einen klaren Kopf. Zu viele Gedanken schossen ihr durch den Schädel. Hätte sie das alles verhindern können, wenn sie nicht einfach aufgegeben hätte vor drei Jahren? Wäre er dann vielleicht schon tot? Nein, sie konnte ihn nicht töten, ohne selbst zu sterben, und das war nun mal keine Option. Zu viele Leben waren mittlerweile mit ihrem verbunden.

Jeden, den sie rettet, dem sie ein Teil ihrer Seele schenkte, mit dem sie eine Bindung aufbaute, würde nur so lange leben, wie sie es auch tat. Also was hatte sie damals für eine Wahl gehabt? Egoistisch sein und die Leben aller opfern? Nein, das könnte sie vielleicht heute, aber damals. Damals empfand sie noch Liebe, Vertrauen. Sie hatte noch ein fühlendes Herz und genau dieses sagte ihr, dass sie das nicht tun konnte.

Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie etwas übersehen hatte. Aber was? Sie hatte diese verdammten Bücher immer und immer wieder gelesen. Sie konnte sich an jede Situation genau erinnern und dennoch. Sie übersah etwas. Etwas, was Nobody entweder wusste oder scheinbar herausgefunden hatte. Wenn er sie wirklich töten wollte, musste es einen Weg geben, wie er sie töten konnte, ohne selbst dabei zugrunde zu gehen.

Stöhnend und frustriert lief sie durch den Wald, bis sie schließlich an der Lichtung ankam, die ihr zur Ruhe verhalf. Sie ließ sich auf einen der großen Steine fallen und legte sich mit dem Kopf auf einen angrenzenden Felsen. Ihr Blick ging zu den Baumkronen, die eine dunkle Decke über ihr bildeten und sie begann, die letzten Tage und die Informationen, die diese mit sich gebracht hatten, erneut durchzugehen.

Nobody hatte Tamo im Visier. Er ließ ihn entführen und seine Eltern töten. Alles andere ergab keinen Sinn. Tamo sollte seine toten Eltern sehen. Aber warum?

Duke hatte alles beobachtet und Tamo gerettet. Zu ihnen gebracht, weil ihn keiner schützen konnte, außer sie. Niemand konnte sich gegen Nobody behaupten. Niemand außer Skàdi.

Skàdi und Tamo waren sich einmal in ihren Leben begegnet und das kurz vor ihrer Entführung. Aber dabei war nichts passiert. Nichts, außer das zerbrochene Glas.

Sie stockte und dachte an Dukes Worte. Das Universum wollte ihr scheinbar tatsächlich etwas sagen. Die Scherben.

Sie versuchte die Erinnerungen daran, deutlicher werden zu lassen, aber sie lagen in dichtem Nebel und dieser wollte sich einfach nicht verziehen.

Plötzlich hörte sie ein Knacken und sah in dessen Richtung. Duke trat auf die Lichtung und hob die Hände, um ihr zu zeigen, dass er in Frieden kam. Sie ließ den Kopf wieder sinken und stöhnte.

»Was willst du?«

Er zuckte mit den Schultern.

»Sehen, ob du das Rätsel mittlerweile gelöst hast.«

Skàdi schnaubte.

»Und selbst wenn, wärst du der Letzte, der es erfährt.«

Duke ließ sich mit ausreichend Abstand zu ihr auf den Boden gleiten.

»Du weißt, dass Tamo nichts mit Nobody zu tun hat, oder?«, fragte er wissend.

Sie knurrte, nickte aber schließlich. Natürlich wusste sie es. Sie hatte seine Angst gerochen, gesehen und gespürt, aber ihr logisches Denken, war überschwemmt von Hass und Tamo war der Einzige, der sie daraus erlösen konnte. War es falsch? Sicher. Aber sie konnte in dem Moment nicht gegen ihre Dunkelheit ankommen.

Duke musterte sie und seufzte.

»Skàdi, es muss etwas geben, was euch verbindet. Tamo muss die Antwort sein«, wiederholte er sich.

Er hielt inne und überlegte, wie weit er gehen konnte, aber sie mussten die Antwort finden und das schnell.

»Du weißt es sicher nicht, aber du warst die Erste und Einzige, die mit leidgetan hat. Versteh mich nicht falsch. Es ist und war mir ziemlich egal, was Nobody euch angetan hat, aber du. Du hast mich gebrochen. Ich konnte deine Schreie ertragen, dein Flehen, deine Tränen, aber an dem Tag, als ich sehen musste, wie du brichst. Wie du aufgibst. Das war der Tag, an dem ich dich nicht mehr ansehen konnte. Ich konnte es nicht mehr ertragen und habe mich geweigert, deine Zelle zu betreten. Ich weiß, was an diesem Tag passiert ist, aber nicht wie. Aber so langsam glaube ich, dass das die Lösung für unser Problem ist.«

Er hob den Blick in den Himmel und holte tief Luft.

»Erklär mir, was er getan oder gesagt hat, dass es passierte. Ich meine, 364 Tage hat er dich gequält und du hast es einfach über dich ergehen lassen und plötzlich ...«, er stockte, denn Skàdi drehte den Kopf und sah ihn böse an.

»Du willst wissen, was an Tag 365 passierte?«, fragte sie kalt.

Duke nickte.

Skàdi lachte kalt auf und richtete ihren Blick wieder in die Baumkronen, bevor sie leise flüsterte.

»Meine Seele ist gestorben.«

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