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Langsam wandert mein Blick über die majestätische, weiße Marmortreppe. Auf meine Lippen schleicht sich ein zaghaftes Lächeln. Einst rutschte ich hier als kleines Kind mit meiner Großtante auf Matratzen um die Wette. Manchmal schlossen sich sogar ihre Bediensteten an.

Leise seufze ich. Es ist so still und leer hier. In meiner Kindheit war hier alles hell erleuchtet und strotzte nur so vor Leben. Aber jetzt... Jetzt herrscht hier eine Totenstille. Ich habe mir erhofft, dass die Villa in einem besseren Zustand ist und ich diese Nacht bereits hier schlafen kann, aber ich muss wohl auf das Motel in Fellspring zurückgreifen.

Nach kurzem Zögern drehe ich mich auf den Absätzen meiner schwarzen Lederstiefel und verlasse das Anwesen. Früher ist es mir so vertraut gewesen, doch jetzt wirkt es fast schon fremd.


Ich stand vor der massiven Holztür der Villa, ein Gebäude, das in eine längst verborgene Zeit zu gehören schien. Die hohen Fenster waren staubig, der Putz an einigen Stellen abgeblättert, und Efeu Ranken zogen sich wie alte Narben über die steinernen Mauern. Ich atmete tief durch, bevor ich die schwere Tür aufstieß. Der Geruch von altem Holz und vergessenen Räumen schlug mir dabei entgegen. Die Villa wird wohl etwas mehr Arbeit beanspruchen als ich erwartet habe.

Drinnen war es still, als ob das Gebäude seit Jahren auf meine Rückkehr gewartet hätte. Sonnenstrahlen fielen durch die schmutzigen hohen Fenster und zeichneten tanzende Staubpartikel in die Luft. Vor mir erstreckte sich ein langer Korridor, der von mit Spinnweben verzierten Lampen beleuchtet wurde. Mein Blick fiel auf den einst schwarzen Marmorboden, der unter einer dicken Staubschicht kaum noch zu erkennen war.

"Na dann.. an die Arbeit" murmelte ich leise und zog mir die grünen Gummihandschuhe über und begann das untere Stockwerk zu reinigen. Mit einem Besen in der Hand trat ich in den ersten Raum ein - das, was einmal ein prächtiges Wohnzimmer und das Herz der Villa gewesen war. Jetzt war es von Staub bedeckt, als ob die Zeit selbst eine schützende Decke darüber geworfen hätte. Der riesige silberne Kronleuchter hing müde von der Decke, seine Kristalle stumpf und verstaubt.

Ich fegte den Boden langsam, Stück für Stück, während man das leise Kratzen des Besens über den Boden hörte. Mit jeder Bewegung wirbelten Staubwolken auf, die sich in meinen Atemwege festsetzten und die Kehle trocken werden ließen. Aber ich hielt durch. Der Staub legte sich bald, und ich konnte den schwarzen Marmor erkennen.

Danach machte ich mich an die Möbel. Ein langer, massiver Eichen Esstisch stand in der Mitte des Raumes, umgeben von hohen, gepolsterten Stühlen, die ihre besten Tage längst hinter sich hatten. Vorsichtig zog ich das staubige lange Tuch von dem Tisch. Einmal, zweimal und der Tisch begann wieder zu glänzen. Ich erinnerte mich nur zu gut daran wie ich hier immer mit meiner Großtante saß um die leckeren Pancakes zu vernaschen die mir ihre Köchin immer gemacht hatte.

Nach und nach arbeitete ich mich durch das erste Stockwerk der Villa. Raum für Raum. Ich fand alte Regale, in denen längst vergessene Geschichten steckten, verblichenes Porzellan, das in einem Schrank versteckt war, und ein riesiges Klavier, das in einer Ecke des Musikzimmers thronte - hier hatte mir meine Großtante einst das Klavierspielen beigebracht. Jeder Raum brachte alte Erinnerungen hoch und während ich jeden Winkel säuberte, spürte ich, wie das Haus langsam wieder zum Leben erwachte.

Schweiß rann mir von der Stirn und meine Arme brannten vor Erschöpfung, doch ein kleines Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Die Villa war groß, alt und beinahe erdrückend, aber ich konnte mir nicht helfen: Es fühlte sich, als hätte ich eine verborgene Schönheit gefunden, die nur darauf gewartet hatte, entdeckt zu werden. Jetzt konnte ich verstehen warum meine Großtante diese Villa so geliebt hatte. Sie war einfach nur wunderschön. Als Kind war mir die Schönheit dieses Hauses leider nie bewusst gewesen.

"Um das obere Stockwerk kümmere ich mich morgen," murmele ich und lasse mich erschöpft auf das dunkelgrüne Sofa fallen. Zum Glück sind die Möbel abgedeckt, sodass sich kein Staub und Dreck über die Jahre festsetzen konnte.

Der Tag neigt sich dem Ende zu. Mein Blick wandert zu den bodentiefen Fenstern und ich beobachte, wie die untergehende Sonne das alte Gemäuer in goldenes Licht taucht.

Für einen Moment fühlt es sich an wie früher. Morgen werde ich weitermachen und mit jedem Handgriff wird die Villa ein Stück ihrer alten Seele zurückgewinnen.

Da die Gemächer im oberen Stockwerk liegen, werde ich wohl diese Nacht auf dem Sofa verbringen müssen. Ich habe keine Lust, noch eine Nacht im Motel zu verbringen. Als Kind habe ich im Winter oft hier gelegen. Das Sofa steht direkt vor dem Kamin und ist die perfekte Wärmequelle, wenn man krank ist.

Langsam wird mir bewusst, wie sehr ich diese Gemäuer vermisst habe. Meine Großtante verschwand eines Tages plötzlich und ihr treuer Diener Mr. Tuch brachte mich im Alter von sechs Jahren zu einem kinderlosen Ehepaar. Die Gilmours haben mich wirklich herzlich aufgenommen und mich wie ihr eigenes Kind aufgezogen, aber ich habe mich nie so wohl gefühlt wie bei meiner Großtante Emmalyn.

Eng ziehe ich meine Beine an die Brust. Wie sehr ich sie doch vermisse. Die Zeit mit meiner Großtante war einfach wunderschön. Ich vermisse auch ihre Bediensteten - vor allem den Griesgram Alfred. Als Kind kam mir die Villa gar nicht so groß vor, doch jetzt erdrückt sie mich fast.

Vielleicht sollte ich nach Bediensteten suchen. Ich mag zwar die Ruhe, die hier herrscht, aber man fühlt sich so schnell einsam. Eine Putzfrau wäre ein guter Anfang - das Haus ist einfach zu groß für mich. Leicht zweifle ich an meiner Entscheidung, hierher zu ziehen. Was will ich allein in einem so großen Gebäude? Aber dies ist mein Zuhause. Ich hätte es niemals über das Herz gebracht, einen Makler zu engagieren, der das Haus verkauft.

Ich liege auf dem Sofa, die Decke - die ich aus dem Auto geholt hatte - bis zur Brust gezogen. Meine Augenlider werden schwer, jeder Atemzug wird langsamer, tiefer. Die Wärme der Decke und die Stille im Raum hüllen mich ein, wie in einem Kokon. Gedanken flimmern nur noch bruchstückhaft durch meinen Kopf, verschwimmen ineinander, bis ich sie nicht mehr festhalten kann. Der letzte Gedanke verblasst und ich gleite endgültig in den Schlaf.

Sooo hier haben wir das erste Kapitel. Es ist jetzt nicht so spannend aber ich hoffe dennoch, dass es euch gefallen hat 🖤

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