
🚂 When we see us again 🚂
- When we see us again -
Dicke Wolken traten über den gepflasterten Bahnsteig. Einzelne Leute wurden kurz vom Weiß verschluckt, unwirklich verschwanden einige Teile der Wagons, doch kamen schnell wieder zum Vorschein. Schreie von Kindern füllten das offene Gebäude aus. Fraun, die weinten und Männer, die versprechen wieder zu kommen. Wo man auch hinsah, man bekam überall das Gleiche zu sehen. Und dennoch war kein Abschied wie der andere, keine Geschichte wie die andere.
Ein junges Pärchen stand sich gegenüber, sie schwiegen sich an. Sie weinte nicht und er versprach ihr nichts. Nicht weil sie sich nicht liebten. Oh nein, das taten sie, mehr als die Frau einige Meter weiter mit dem Kind auf dem Arm und der Mann, welcher sie kurz in den Arm nahm. Mehr als die meisten anderen Pärchen an diesem Bahnhof. Sie liebten sich wirklich, riskierten alles um zusammen sein zu können, enttäuschten ihre Familien und ließen Freunde zurück, die sich gegen ihre Beziehung stellten. Dies war keine arrangierte Ehe, in der es nur um Nachkommen ging, nein. In dieser Beziehung ging es um etwas, dass man nur selten fand: Liebe. Und nun, nachdem sie alles riskiert und so viel aufgegeben hatten um zusammen sein zu können, standen sie hier. Einer dem anderen gegenüber und sahen sich einfach an. Beide analysierten das Gesicht des anderen, machten die kleinsten Kerbungen ausfindig, sogen das ganze Bild in sich auf. Denn wer konnte ihnen sagen, ob sie sich in diesem Leben je wieder sehen würden.
Für ihn ging es nicht direkt an die Front, aber es stand schlecht um dieses Land und die feindlichen Truppen rückten immer näher. Auch wenn er die Hoffnung nicht aufgeben wollte und durfte, so bereitete er sich innerlich doch auf seinen Tod vor. Und er wusste genau, sie tat das auch. Doch er konnt ihr unmöglich Vorwürfe dafür machen, schließlich teilte er ihre Meinung.
"Wenn du wiederkommst bauen wir uns ein Haus auf dem Land. Mit vier Kühen und Schafen, mit Hühnern und einem Hofhund. Wir bekommen drei Kinder zusammen und wir werden besser sein als es unsere Eltern waren.", durchbrach sie den stillen Moment zwischen ihnen. Ihre Stimme war zerbrechlich wie Glas, das schon eine Sprung hatte. Tränen hatten sich in ihre Augen gesetzt und auch blinzen kam dagegen nicht mehr an. Wie gesagt, sie wusste innerlich er würde nicht wieder kommen. Und er auch, trotzdem nickte er und musste auch mit den Tränen kämpfen als er hinzufügte: "Hinter dem Haus haben wir einen großen Garten, mit vielen Bäumen. Und neben den Weiden für die Tiere bauen wir ein Acker an, um unser eigenes Gemüse anzubauen."
Sie nickte zustimmend. Egal was, sie hätte jedem seiner Vorschläge zugestimmt, wäre nur gewiss das er wiederkommt. Klamm liefen die Tränen nun über ihre Wange. Schnell umschlang sie den kräftigen Körper ihres Gegenübers. Und er hielt sie fest.
Auch als sich ihre Körper voneinander lösten, blieben ihre Blicke, ihre Gefühle, ihre Seelen miteinander Verbunden, weiter miteinander verschlungen. "Ich werde auf dich warten", versprach sie leis. Darauf konnt er ihr nur versprechen: "Wir werden uns wiedersehen!"
Wenn auch nicht in diesem Leben, so im nächsten, dass wusste er gewiss.
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