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Kapitel 29

Dravens POV

Flashback

Einige Jahrzehnte zuvor

Er kniet vor mir und hat die Hände zusammengefaltet, wie bei einem Gebet. Wie erbärmlich.

Ich throne vor ihm, präsentiere ihm und den anderen Schattenwesen meine Macht. Neben ihm, genau in derselben Position, hockt sie. Eine Sterbliche. Ihr Gesicht ist vor Angst verzerrt.

»Bruder...ich bitte dich«, ertönt seine Stimme und durchbricht die Minuten lange Stille. Gelangweilt wende ich mich ihm zu, begegne seinem Blick und mustere ihn intensiv. Seine goldgelben Augen durchbohren mich flehentlich, doch mich berührt das nicht.

Mir ist sein Anliegen egal. Er ist mir egal. Mein eigener Bruder. Es liegt daran, dass er das bekommt, was ich immer wollte. Er ist der Gute, der Erzengel. Der, der sich mit den Schattenwesen verbündet hat, was auch ihn an die Hölle bindet und dennoch ist er der Heilige. Nur ist ihm das Ausmaß dessen nicht bewusst.

Ich bin der Böse, der, der in der Hölle schmort. Der, der sich einen Spaß aus dem Leid der Sterblichen macht. Aber es verleiht mir Macht und Ansehen. Nur durch Furcht sehen die Menschen zu einem auf. Aber dadurch ist niemand dazu in der Lage Gefühle für mich, den Teufel aufzubringen. Und genau das ist der Grund, weshalb ich ihn beneide. Weshalb ich ihn leiden sehen will...

Mein Bruder will wieder anfangen zu sprechen, doch ich hebe die Hand und bedeute ihm somit zu Schweigen. »Raphael, Sterbliche«, spreche ich sie beinahe teilnahmslos an und vermeide es, ihnen in die Augen zu sehen. Ich will ihre Tränen nicht sehen, denn es widert mich an. Obwohl ich ihre Blicke meide, so kann ich ihren Unmut, ihre Angst spüren. Ich kann das erbärmliche Wimmern der Sterblichen hören. »Ihr seid heute hier, weil du...Raphael gegen die Regeln verstoßen hast. Du weißt, was das bedeutet.«

»Bitte Draven, tu mir das nicht an! Ich...ich liebe sie...«

»Es verstößt aber gegen die Regeln«, fahre ich ihn ungehalten an und bringe ihn dadurch erneut zum Schweigen.

»Mein Urteil lautet wie folgt, die hier anwesende Sterbliche, genannt Rina, wird zum Tode verurteilt. Es gibt keine Garantie, dass sie unser Geheimnis bewahrt, sie hat zu viel gesehen. Sie muss eliminiert werden.«

»Hast du denn kein Erbarmen?«, wirft mein Bruder ein, ist bereits wieder auf die Beine gekommen und sieht mich flehend an, dabei fallen ihm seine goldblonden Haare in die mandelförmigen Augen. Mit wackligen Knien taumelt er auf mich zu, doch ich gebiete ihm Einhalt. Er bleibt augenblicklich stehen.

»Hast du vor sie zu Unseresgleichen zu machen?«, lenke ich ein, denn ich weiß, dass er gegen dieses Ritual ist und dem niemals zustimmen würde. Ich wiege mich somit in Sicherheit und genieße seine Pein.

»Du weiß was das für Risiken birgt! Niemand weiß, ob es funktioniert.« Seine Augen blitzen panisch auf, doch mich schert es nicht.

»Dann steht mein Urteil fest«, meine ich emotionslos und lasse mich nicht weiter beirren. Ich ignoriere seine Proteste, erhebe mich und gehe gebieterisch an ihm vorbei. Er will mich zurückhalten, doch ich lasse ihn mit meinem ebenso gebieterischen Blick auf der Stelle erstarren und lasse ihn dabei zusehen wie seine Geliebte durch meine Hand stirbt.

Ich gehe in die Hocke und hebe das Kinn der Sterblichen an. Ihr schwarzes Haar fällt ihr ins Gesicht, welches ich sanft hinter ihre Ohren streiche. Ihr zierlicher Körper bebt und zittert. Sie hat fürchterliche Angst. »Steh auf, Liebes«, säusle ich ihr zu und reiche ihr meine Hand. Zögerlich ergreift sie die Meine und steht mir nun gegenüber.

Raphael hinter mir brüllt, schreit und fleht. Ich ignoriere ihn und seine Bitte, ihr nichts zu tun, ignoriere das leichte Ziehen in meinem Brustkorb. Es fühlt sich an wie ein schlechtes Gewissen...ich dränge es in den Hintergrund.

»Raphael.« Rinas Stimme ertönt nun zum ersten Mal. Sie klingt zaghaft und melodisch.

»Ich liebe dich«, haucht sie unglaublich leise, in dem Wissen, dass er es gehört haben muss. Dann schließt sie die Augen, denn sie weiß, was ihr bevorsteht. Kurz schlucke ich hart auf, sehe wie ihr eine Träne aus geschlossenen Augen rinnt und stoße dann dennoch, bevor ich schwach werde mit meiner Hand in ihren Brustkorb.

Raphaels Schreie sind laut, unerträglich und nicht mehr zu vergessen. Rina keucht und reißt vor Schmerz die Augen auf. Mit einem Ruck reiße ich ihr pulsierendes Herz heraus, halte es für einen Augenblick noch in meiner Hand umschlossen, spüre die letzten pulsierenden Schläge und lasse es dann zu Boden fallen. Ihr Körper erschlafft, gleitet ebenfalls zu Boden und bleibt reglos liegen. Direkt vor meine Füße. Ich spüre einen dicken Kloß in meinem Hals, schlucke ihn herunter und erlöse Raphael aus seiner Starre.

Sofort stürzt er sich auf seine tote Freundin und betet ihren Kopf in seinem Schoß. Er weint herzzerreißend. Mich durchspült eine Welle der Reue, doch diese Gefühle dränge ich erfolgreich zurück. Ich darf keine Schwäche zeigen.

Fest beiße ich die Zähne zusammen, gebe einem der Schattenwesen, welches bei der Verurteilung zugesehen hat, ein Zeichen. Man soll meinen Bruder wegschaffen.

»Nein...Nein...Nein...Nein...«, sind stets Raphaels Worte.

Das Schattenwesen greift grob nach den Armen meines Bruders und zieht ihn mit sich. »Draven du...du...Missgeburt...dafür wirst du büßen...«, schreit er wütend und völlig außer sich. Ich nehme seine Drohung nicht ernst, lasse mich ohne jegliches Gewissen wieder in meinen Thron gleiten und beobachte, wie man ihn abführt. Die Türen des Saales werden geschlossen, doch Raphaels Schreie verklingen nicht...

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