Kapitel 22
Sein Blick schießt zu mir, Leben tritt in seine Augen und er hilft mir wieder auf die Beine. Erneut umfasst er mein Gesicht mit seinen Händen und sieht mich fordernd an. »Bist du dir sicher?«, hakt er noch einmal nach und kann sichtlich seine Freude kaum verbergen.
Das gibt mir den letzten Anstoß und ich nicke. »Ja, ich bin mir sicher. Was muss ich dafür tun, damit ich an deiner Seite leben kann?« Bevor er mir antwortet drückt er seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde auf meine und überwältigt mich damit. Bevor er sich lösen kann, erwidere ich seinen Kuss und klammere mich am Kragen seiner Lederjacke fest. Seine Zunge bittet um Einlass und ich gewähre ihm diesen. Das Gefühl seiner warmen Zunge ist berauschend, lässt mich vor Leidenschaft aufkeuchen und körperlich nach mehr verlangen.
»Du weißt gar nicht wie glücklich du mich machst...hab ich das wirklich gerade gesagt?«, kichert er über sich selbst und küsst mich erneut. Diesmal nur flüchtig. Keuchend lehnt er seine Stirn gegen meine, streicht mir zaghaft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und beginnt leise zu sprechen: »Wenn du meine Gefährtin werden willst, musst du zu dem werden, was ich bin. Du musst dein sterbliches Leben gegen die Unsterblichkeit eintauschen.«
Eine Weile lang lasse ich seine Worte auf mich wirken. Das klingt...gar nicht so heftig wie ich erwartet habe. »Okay...und wie soll das funktionieren?«, möchte ich wissen und will ihm somit zeigen, dass es mir ernst ist.
»Das ist ein etwas schwieriges Unterfangen. Es erfordert...naja ein Opfer...also du müsstest mir dein Blut überlassen. Dein Blut ist wie du natürlich weißt im menschlichen, sterblichen Blutkreislauf enthalten. Du müsstest mein unsterbliches Blut durch deine Adern fließen lassen, nur so bleibst du auf ewig am Leben. Es ist quasi ein Blutaustausch.«
»Und wie ist das möglich?« Verwirrt runzle ich die Stirn, denn dafür fehlt mir der Horizont. Ich kann es mir visuell partout nicht vorstellen.
»Erschreck dich nicht, es klingt wirklich sehr abstoßend, aber ist leider erforderlich«, druckst er herum.
»Nun sag schon!«, dränge ich ihn ungeduldig und kann spüren, wie meine Finger vor Aufregung zittern.
Er seufzt leise, fährt sich dann einmal durch die Haare und beginnt dann erst zu sprechen: »Ich müsste dein gesamtes Blut heraussaugen und nur noch ein paar Tropfen hinterlassen, damit du den Vorgang überlebst. Danach bekommst du mein Blut. Da ich unsterblich bin, macht mir der Blutverlust nichts aus. Es regeneriert sich innerhalb weniger Sekunden wieder.«
»Ist das alles?«, frage ich neugierig und ich weiß, ich bin bereit dazu. Natürlich klingt das abstoßend und zudem äußerst widerlich, aber, wenn das erforderlich ist, dann werde ich mich dem beugen müssen und werde mich meinem Schicksal hingeben.
»Du müsstest mein Blut trinken. Ist dir das klar? Bist du dazu bereit?« Sein Blut trinken? Bin ich denn wirklich dazu bereit? Ich gerate ins Wanken, lasse mir das für ein paar Sekunden durch den Kopf gehen und nicke letztendlich.
»Ja, solange es mir gewährt ist mit dir zusammen sein zu können«, meine ich dann vollkommen entschlossen und sehe mit großen Augen zu ihm auf.
»Da wäre noch etwas...«, beginnt Draven ein weiteres Mal zu sprechen und kratzt sich sichtlich verlegen am Nacken.
»Was?« Skeptisch hebe ich die Augenbrauen.
»Du musst mir ewige Treue und Liebe schwören.«
»Aber das tue ich doch indem ich zu Deinesgleichen werde«, meine ich verwirrt, denn ich bin der Meinung, dass das Liebesbeweis genug ist.
»Ich weiß, aber das ist nicht das was ich meine.« Verschmitzt, beinahe anzüglich grinsend sieht mich an und senkt den Blick.
Ach, das meint er...
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