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05. Versuchung

Einige Sekunden verstrichen in vollkommener Stille. Nur das laute Rauschen meines eigenen Blutes in den Ohren durchbrach sie. Ich wollte nicht ewig hier hocken. Eingeklemmt zwischen einem Blumentopf und dem Körper eines Mannes. Vielleicht sollte ich mein Versteck aufgeben. Schließlich tat ich nichts Verbotenes. Niemand hatte es mir untersagt, ein ruhiges Plätzchen aufzusuchen. Kurzerhand beschloss ich, meinem Bauchgefühl zu folgen.

,,Was-?", mehr der hektisch geflüsterten Worte des Fremden erreichten mich nicht mehr, als ich hastig aus meiner Deckung kroch und mich aufrichtete. Hastig strich ich den weinroten Stoff meines Kleides glatt. Leises Fluchen drang an mein Ohr. Wenn der Mann in seinem Versteck nicht vorsichtiger war, würde er sich verraten, ohne dass ich nachhelfen musste.

,,Ist hier jemand?", erklang bereits Edoardos unverkennbare Stimme. Ich verzog das Gesicht. Diese Stimme weckte die unterschiedlichsten Emotionen in mir. Eine leise Sehnsucht nach früheren Zeiten. Aber die wurde vom Hass erstickt, der sich mit jeder vergehenden Minute wie Gift in meinen Adern ausbreitete. Ich schluckte dieses Gefühl hinunter und holte ein letztes Mal tief Luft, bevor ich mein höflichstes Lächeln aufsetzte. Es fiel mir ungewöhnlich schwer, diese unschuldige Maske zu tragen.

,,Ja, ich bin hier draußen", mit einem letzten Blick auf die zusammengekauerte Gestalt des fremden Mannes, dessen dunkle Augen zornig unter seiner Kapuze hervorblitzten, betrat ich das Zimmer. Ich würde den Mann nicht verraten. Er konnte ebenso nützlich sein, wenn er in meiner Schuld stand.

,,Sofia", Edoardo hob eine seiner schmalen Augenbrauen. Langsam ließ er den Blick über meine Erscheinung wandern. Er ließ sich dieses Mal mehr Zeit mit seinen Betrachtungen, was mich beunruhigte. Erkannte er mich wieder? Nein, das konnte nicht sein. Ich hatte mich zu sehr verändert. Der Tod meiner Eltern hatte mich verändert. Ich war kein kleines Mädchen mehr, sondern musste lernen, in dieser grausamen Welt alleine zurechtzukommen.

Erneut wuchsen die Gefühle in mir zu einem starken Orkan an. Sie drohten, mich tiefer in ihren Strudel zu ziehen. Für einen Moment brannte das kühle Metall der Pistole wie ein eisiges Feuer auf meiner Haut. Ihre Präsenz war so gewaltig wie eine Flutwelle, die ein unschuldiges Fischerdörfchen verschlingen wollte. Meine Finger zuckten unruhig. Kurz fürchtete ich, tatsächlich die Kontrolle verloren zu haben, während ich mich mit aller Kraft davon abzuhalten versuchte, nach der Pistole zu greifen.

Es konnte alles so leicht gehen. Ich könnte dabei zusehen, wie das Leben aus seinen Augen verschwand. Genauso wie er es bei meinen Eltern getan hatte. Die dunklen Dämonen wisperten mir ihre lieblichen Worte zu, hüllten mich damit ein.
Nein, so weit war ich noch nicht. Erst musste ich mich auf die entführte Irene Romero konzentrieren. Messerscharf schaltete sich mein Verstand wieder ein und gewann die Kontrolle über meine Gedanken zurück.

Edoardos Blick hatte sich verändert. Er musterte mich nicht länger interessiert, sondern sah mich fragend an. Offensichtlich wartete er auf eine Antwort von mir. Ich verfluchte mich selbst dafür, nicht aufmerksamer gewesen zu sein.

,,Haben Sie etwas gesagt? Es tut mir leid, aber ich war in Gedanken versunken", langsam senkte ich den Blick, während ich Edoardos glänzenden Lackschuhen ein kleinlautes Lächeln schenkte. Mir drehte sich angesichts dieser unterwürfigen Geste der Magen um, aber ich wollte keinesfalls Verdacht schöpfen. Es war besser meinen Stolz für eine Weile zu begraben, wenn er mich dafür für ein unschuldiges Mädchen halten würde. Na ja, so unschuldig wie die vermeintliche Tochter eines Kriminellen eben sein konnte.

Edoardo räusperte sich geräuschvoll.
,,Ich wollte wissen, wer Ihnen diesen Raum gezeigt hat", wiederholte er seine Frage. An seinem angespannten Kiefer und seinen ineinander verflochtenen Händen konnte ich seine Ungeduld erkennen.

,,Eine ältere Dame", meinte ich langsam, während ich meinen Blick abwesend über die Einrichtung des Zimmers gleiten ließ. Ein geräumiges Doppelbett war in der Mitte des Zimmers platziert, eingeklemmt zwischen zwei kleine Nachtkästchen aus dunklem Holz. Ein hoher, eicherner Schrank erhob auf der Seite gegenüber des Bettes. Ein Spiegel war daneben angebracht, der mit aufwendigen Ornamenten aus Gold verziert war. Ich wusste nicht, warum ich mir meine Umgebung so genau einprägte. Es war wie ein Reflex. Ich wollte mein Umfeld genauestens kennen, denn vielleicht konnte es mir von Nutzen sein. Ich hasste es, die Kontrolle zu verlieren und genau dieses Verhalten konnte diesen Kontrollverlust vielleicht verhindern.

,,Eine ältere Dame also", das aufblitztende Misstrauen in Edoardos Augen beunruhigte mich. Ich hatte ihm keinen Grund gegeben, an meiner Ehrlichkeit zu zweifeln. Aber vielleicht reichte dafür die Tatsache, dass er mich in den Privatgemächern seines Vaters erwischt hatte.

,,Hat diese Dame auch einen Namen?"

Nein. Ihren Namen hatte sie mir nicht genannt. Der wäre sonst genauso wie die vielen vielleicht unnützen Informationen in meinem Gehirn abgespeichert.

,,Sie hat ihn mir nicht verraten", erwiderte ich ehrlich. Edoardo hob erneut eine seiner dunklen Augenbrauen, als sein Blick über mich glitt. Diese Geste war mir schmerzlich vertraut. Die Angewohnheit hatte er offensichtlich immer noch nicht abgelegt. Ich schüttelte die aufkeimenden Erinnerungen mit aller Kraft von mir ab. Diese lächerlichen Ablenkungen konnte ich nicht gebrauchen. Es war höchste Zeit, dass ich die Kontrolle über diese Situation wieder zurückerlangte.

,,Aber wollen wir uns nicht über erfreulichere Dinge unterhalten? Es ist eine wahrlich schöne Nacht", mit einem unschuldigen Lächeln sah ich zu dem Mann hoch, während ich mit einer ausschweifenden Geste auf den Sternenhimmel deutete, der wie ein seidener Vorhang durch die Fenster schimmerte. Ich lehnte mich gegen die Mauer, während ich zufrieden bemerkte, dass der schmale Ärmel meines Kleides bei der Berührung ein wenig nach unten rutschte und mehr von meinen nackten Schultern freigab. Wie jede junge Frau wusste ich meine Schönheit zu nutzen. Die Mafiosi konnten beteuern, dass sie fromme Christen waren und selbstbewusste Frauen als Schlampen abtun, aber am Ende gehörten sie alle zur gleichen Art. Männer. So unglaublich leicht zu verführen. Sie behaupteten von sich stark zu sein, aber konnten dem Charme einer Frau nicht standhalten.

Ich wandte meinen durchdringenden Blick von Edoardo nicht ab, der sich verlegen am Hinterkopf kratzte.
,,Ja, eine wahrhaft schöne Nacht", murmelte er leise. Langsam wanderten meine Finger über meine nackte Schulter, schoben den Stoff noch etwas tiefer, während ich mit einem leisen Aufseufzen den Kopf zurück gegen die Wand lehnte.

,,Es ist warm", fügte ich hinzu. Ein kleines, triumphierendes Lächeln umspielte meine Lippen. Ich hatte nicht vor dem Mann die Geheimnisse meines Körpers preiszugeben. Aber ich wollte ihn weiter reizen, bis er endlich brach und einige Informationen preisgab. Ich wollte ihn nervös machen, bis ihm ein Fehler unterliefen.

,,Weswegen hat mein Vater dich eingeladen?", mit zusammengekniffenen Lippen fixierte Edoardo den mit weißen Fliesen bedeckten Fußboden zwischen uns. Mit einem hellen Auflachen zuckte ich die Schultern.

,,Vielleicht wollte er ja, dass wir uns näher kennenlernen", langsam fuhr ich mir mit der Zunge über die Lippen, während ich den Mann von oben bis unten musterte. Er hatte sich ebenfalls verändert, seit unserer letzten Begegnung. Sein Aussehen war männlicher geworden. Er war attraktiv, das musste ich zugeben. Aber er schaffte es nicht, das Eis in mir zum Schmelzen zu bringen. Keine Leidenschaft und keine Annäherungen waren heiß genug dafür. Zu viel war damals vorgefallen. Zu viel, das ich weder vergessen noch verzeihen wollte.

,,Das glaube ich nicht. Ich bin bereits einer Frau versprochen", erwiderte Edoardo. Sein Gesicht verwandelte sich in eine undurchdringliche, kalte Maske.

,,Irene Romero", bemerkte ich knapp. Ich beobachtete Edoardos Reaktion genau. Dessen dunkle Augen weiteten sich ein wenig, während sich sein Kiefer anspannte. Vielleicht war ich zu weit gegangen.

,,Woher-?", kopfschüttelnd brach er ab, ,,Entschuldigen Sie mich. Ich habe noch etwas zu erledigen." Edoardo wandte sich von mir ab und ergriff förmlich die Flucht. Ich hielt ihn nicht davon ab, sondern starrte ihn nur mit gemischten Gefühlen hinterher. Erleichterung keimte in mir auf, dass er endlich weg war. Vielleicht war die Zeit für mich noch nicht reif, um diesem Mann in die Augen zu sehen. Noch immer begleiteten unsere Aufeinandertreffen zu viele Emotionen und ich schaffte es nicht, ihm völlig neutral gegenüberzutreten. Das war riskant. Ich durfte keine Fehler riskieren.

,,Was für einen beeindruckende Show Sie dem jungen Andrè geliefert haben", eine spöttische Stimme riss mich aus meinen Überlegungen. Hastig zog ich mir erneut die Träger meines Kleides über die Schultern hoch, bevor ich mich dem unbekannten Mann zuwandte.

,,Haben Sie noch etwas Sinnvolleres zur Situation beizutragen oder kann ich jetzt gehen?", mit einem zuckersüßen Lächeln wandte ich mich von dem Fremden ab. Nach diesem misslungenen Auftritt hatte ich nicht vor, mich weiter von irgendwelchen Unsinn aufhalten zu lassen.

,,Sie wollen mich jetzt schon im Stich lassen?", die gespielt verletzten Worte des Mannes verfolgten mich, als ich das Zimmer endgültig verließ und die massive Marmortreppe nach unten stieg. Doch sie ließen mich keine Sekunde lang innehalten. Es war an der Zeit, dass ich mich erneut unter die Gäste mischte.

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