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"𝑾𝒂𝒔 𝒉𝒂̈𝒍𝒕𝒔𝒕 𝒅𝒖 𝒗𝒐𝒏 𝒅𝒆𝒎 𝑲𝒍𝒂𝒏𝒈 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆𝒔 𝑽𝒐𝒓𝒏𝒂𝒎𝒆𝒏𝒔?"


Ich fluchte leise vor mich hin. Die Hände in meinen Handschuhen zu Fäusten geballt, versuchte ich wieder ein Gefühl in den Fingerspitzen zu erlangen. Hogwarts war mittlerweile in eine dicke Decke aus Schnee gehüllt und schmückte die Landschaft mit einem noch magischeren Hauch, als das restliche Jahr über.

Den kleinen Atemwolken folgend, stapfte ich durch das hohe Weiß und ich war dankbar für den imprägnier - Zauber, den ich auf meine Klamotten angewandt hatte. Allein der Gedanke an nasse Socken jagte mir eine Gänsehaut den Rücken hinauf und ließ meine Glieder wehleidig ächzen. Zitternd zog ich mir meine Mütze weiter über die Ohren, um dem beißenden Wind zu entgehen, welcher um das Schloss heulte.
Schottlands Winter waren geprägt von rauer Witterung, die einem das Leben nicht unbedingt leichter machte.

Als meine Füße auf einer kleinen gefrorenen Fläche den Halt verloren, rutschte mir mein Besen unterm Arm hervor und versank in einer kleinen Schneewehe. Fluchend wackelte ich unkoordiniert mit den Armen, um zu verhindern, dass mein Allerwertester eine unschöne Begegnung mit der Kälte machte.

Für einen Quidditch - Star musste ich reichlich unelegant aussehen, so wie ich über den Boden torkelte und ich hoffte inständig, dass mich niemand dabei beobachtete. Mein Nimbus 1001 hatte einen besenförmigen Abdruck im Schnee hinterlassen und war tief in dem Meer aus Weiß verschwunden. Dank der Quidditch Vernarrtheit meines Vaters blieb ich, was meine Ausrüstung anbelangte, stetig auf dem neusten Stand. Wobei er zeitgleich die gefestigte Meinung vertrat, dass ein guter Spieler nicht durch sein Equipment definiert wurde, sondern durch seine natürlichen Instinkte und ein knochenhartes Training. Der Besen stellte demnach nur das i-Tüpfelchen auf meinem Talent da, im Gesamtpaket meiner Spielerqualitäten.

Eilig grub ich ihn aus, klemmte ihn mir abermals unter den Arm und stapfte weiter Richtung Quidditchfeld.
Quidditch war mein Leben. Wenn ich mich auf den Besen schwang und durch die Lüfte glitt, fühlte ich mich so lebendig wie nie zuvor, aber bei diesem Wetter würde ich mein Leben auch guten Gewissens eine Zeitlang auf Eis legen.

In der Ferne sah ich dunkle graue Wolken in den Bergspitzen hängen, welche grollend ein Unwetter ankündeten. Verflucht. Ich kreuzte die Finger, dass das Wetter sich zurückhalten würde, zumindest bis wir das Training beendet hatten. Ein Schneesturm war das letzte, was wir beim Fliegen gebrauchen konnten. Hinterher würden wir, wie die Blätter im Wind in die Berge getrieben werden - keine allzu berauschende Vorstellung.

Schnellen Schrittes bahnte ich mir meinen Weg über das Gelände. Ich konnte die anderen schon in der Ferne ausmachen, da prallte etwas seitlich gegen mich. Vor lauter Schreck rutschte ich auf dem glatten Boden aus und landete nun doch mit dem Hintern auf einem unnachgiebigen Eisklumpen. Verfluchter Mist! Ich biss die Zähne zusammen und rieb mir das Hinterteil, während ich versuchte, wieder festen Boden unter den Füßen zu erlangen. Doch vergebens. Jeder Versuch, den ich unternahm, um wieder zurück auf die Beine zu gelangen, endete mit einer erneuten Bruchlandung.

Genervt blickte ich mich nach dem Grund um, welcher mich überhaupt erst in diese Misere geschupst hatte. Diesem Grund – oder besser gesagt jemand – schien es nicht besser zu ergehen als mir. Zu meiner freudigen Überraschung handelte es sich bei dem Übeltäter jedoch nicht einfach um irgendjemanden. In dem Moment, in dem ich erkannte, wen das Schicksal mir förmlich in die Arme getrieben hatte, verdoppelten sich die Schläge meines Herzens, sodass es mir fast bis zum Hals hinauf hüpfte.

Ihre Mütze gab nur ein paar vereinzelte Strähnen ihres Haares frei und doch züngelten sie wie Flammen um ihr zartes Gesicht. Diese roten Haare würde ich überall wiedererkennen, daran änderte auch die dickste Wollmütze nichts.

Eine bedröppelt dreinschauende Lily Evans saß mir gegenüber. Sie war kaum zu erkennen unter all den Schichten aus Stoff. Ihr Gesicht war zwischen ihrer Mütze und ihrem großen Gryffindor Schal kaum sichtbar, nur ihre tiefgrünen Augen und ihre von der Kälte gerötete Nase lugten schüchtern hervor. Sie sah hinreißend aus auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Verlegen blieb ich im Schnee sitzen und betrachtete wie ihre Augen langsam das gewohnte Funkeln annahmen – wie immer wenn ich in ihrer Nähe war. Ein Kribbeln breitete sich in meinem Bauch aus, wie tausend kleine Schmetterlinge, die ihr meine Liebe gestehen wollten. Mit jedem ihrer flinken Flügelschläge schwoll die innige Wärme in meiner Brust weiter an und ganz plötzlich empfand ich das eisige Wetter als belanglos. Wen interessierte schon, ob ich hier an Ort und Stelle festfror, solange ich in ihrer Gesellschaft war.

Um diesen heimtückischen Schmetterlingen keine Gelegenheit zu bieten, mich wie einen liebeskranken Trottel dastehen zu lassen, witzelte ich das erst Beste, was mir durch den Kopf schoss. Dummerweise waren meine Witze bezüglich Lily Evans meist eine Vollkatastrophe und endeten mit lauten Beschimpfungen ihrerseits.

„Kannst wohl nicht genug von mir bekommen, was Evans?"

Ich seufzte innerlich und verwarf den Wunsch, mir wütend die Haare zu raufen. Hätte ich eine Wand parat gehabt, wäre mein Kopf jetzt lautstark dagegen geknallt. Warum um Merlins Willen sagte ich so was?

Lily schien sich die gleiche Frage zu stellen. „Wie bitte Potter?!"
Sie blinzelte, während sie sich den Schnee von den Klamotten klopfte.

Überfordert und mit einem aufkommenden nervösen Gefühl in der Magengegend suchte ich stotternd nach den passenden Worten. Leider schien Lilys bloße Anwesenheit einen Kurzschluss in meinem Gehirn auszulösen, jedenfalls erklärte ich mir so mein kleinlautes Gestammel.

„Naja, ich meine, weil wir uns heute Morgen doch schon über den Weg gelaufen sind."

Im ernst, wo war das nächste Loch, in dem ich mich verkriechen konnte? Wenn ich jetzt schon meine eigenen Sprüche erklären musste, sollte ich mir wirklich Gedanken machen.

„Deine Sprüche waren auch schon mal besser", gab sie schlicht zur Antwort und musterte mich skeptisch.

„Wenn du willst, gebe ich mir nächstes Mal wieder mehr Mühe. Wie wäre es mit – " , doch sie unterbrach mich mit einer erhobenen Hand und einem genervten Kopfschütteln. Erleichtert stieß ich etwas Luft zwischen den Zähnen aus. Ein weiterer geistloser Anmachspruch hätte mir mit Sicherheit nicht in die Karten gespielt.

„Eigentlich wäre es mir lieber, du lässt diese dummen Sprüche gleich bleiben. Vielleicht ist deine Anwesenheit dann etwas erträglicher."

Erstaunt hob ich eine Augenbraue und sah schweigend zu, wie sie einige Pergamentrollen einsammelte, die um sie herum im Schnee verteilt lagen. Mit einem wortlosen Zauber trocknete sie das Papier und stopfte es schließlich zurück in ihre Tasche. Ich tippte darauf, dass sie diese mit einem Ausdehnungszauber belegt hatte, anders konnte ich mir nicht erklären, wie sie es schaffte, alles darin unterzubringen.

„Ist das ein Versprechen? Denn ich kenne einige, die bestätigen können, dass ich gar nicht so nen übler Kerl bin. Besonders bei den Mädchen hab ich ne recht gute Reputation, wenn du verstehst was ich meine", zwinkerte ich, als sie wieder zu mir aufsah. Ihre Augen blitzten wie messerscharfe Smaragde. Das kräftiges Grün ließ die verwunschen wirkende Schneelandschaft vergleichsweise matt und trostlos aussehen.

„Tja, ich lege nicht besonders viel Wert auf die Meinung anderer. Und auf ein Techtelmechtel mit dir, würde ich mich nicht in hundert Jahren einlassen. Also passe ich. Und versprechen tue ich dir schon mal gar nichts, Potter! Damit das klar ist, ich schlage dir höchstens einen Versuch zum Waffenstillstand vor. Nicht mehr und nicht weniger! Wenn du mit diesen bescheuerten Sprüchen aufhörst, dann versuche ich mich dafür weniger über dich aufzuregen? Vielleicht schaffen wir es dann durch eine Woche ohne das ich dir einen Fluch aufhalse."

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ohne zu zögern nickte ich so bestimmt, dass mir beinah die Mütze vom Kopf rutschte. „Deal!"
Meine Stimme überschlug sich fast vor ungläubiger Aufregung und entlockte ihr - zu meinem Verblüffen - ein leises Kichern unter ihrem Schal hervor. Auch ich konnte mein breites Lächeln nicht länger verbergen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen Saltos und verbreiteten ein kribbelndes Gefühl von Euphorie bis in die letzte Faser meines Körpers.

Mit dem Gedanken, heute alles erreichen zu können, rappelte ich mich wieder auf die Beine und reichte ihr hilfsbereit meine Hand. Verblüfft starrte ich auf unsere ineinander liegenden Hände, als sie sich tatsächlich von mir aufhelfen ließ. So gut hatte es das Universum schon lange nicht mehr mit mir gemeint. Ich dankte Merlin für diesen Fortschritt.
Doch ich wäre nicht James Potter, wenn ich dem Hang zum Risiko widerstehen könnte und so setzte ich all mein Glück auf eine Karte. Eine sehr riskante Karte.

„Da wir ja nun so was wie Freunde sind, was hältst du von dem Klang meines Vornamens? Nur für den Fall, dass du ihn mal ausprobieren möchtest."
Hoffnungsvoll sah ich in ihre Augen und schluckte, als sie grübelnd ihre Stirn in Falten legte. Die Sekunden verstrichen und ich war mir schon sicher zu hoch gepokert zu haben, da überraschte sie mich ein weiteres Mal an diesem Tag.

„Mal davon abgesehen, dass wir garantiert keine Freunde sind, werd ich drüber nachdenken. Aber ich garantiere nicht, dass ich dich damit nicht anbrüllen werde, falls du es vermasselst", argumentierte sie und stapfte dann an mir vorbei Richtung Schloss.

Ich konnte mein Glück kaum fassen und von Übermut geleitet pokerte ich höher, als ich siegen konnte.

„Geh mit mir aus, Lily Evans!"

Bevor ich die Worte stoppen konnte, waren sie mir schon über die Lippen gekommen und hingen unwiderruflich in der Luft zwischen uns. Es war ein Reflex gewesen. Ein Versehen. Einfach Gewohnheit. Wie immer, wenn sie den Gang an mir vorbei schritt. Ich hatte schon vor langer Zeit die Kontrolle über diesen vorgetäuschten Gag verloren. Es war ein Selbstläufer geworden und ich sah ängstlich dabei zu, wie sie im Schnee verharrte.

Ihr Rücken war mir noch immer zugewandt, sodass ich unmöglich erahnen konnte, was in ihrem Kopf vorging - welche Schimpfwörter sie sich diesmal für mich zurechtlegte. Auch ich versteifte mich an Ort und Stelle und hielt panisch den Atem an, um nicht durch hyperventilieren den Boden unter den Füßen zu verlieren.

James!", rief sie knurrend aus, „Provozier es nicht!"

Ein leises kaum hörbares Kichern wurde vom Wind zu mir getragen und ließ die Flügel in meinem Bauch erneut entzückt flattern. Von diesem Gefühl berauscht sah ich ihr nach, wie sie, ohne sich noch einmal zu mir umzudrehen, davon marschierte. Hypnotisiert von dem Klang meines Namens aus ihrem Mund, vergaß ich für einen Moment das Konzept von Zeit, während der Schnee seelenruhig auf mich hinab rieselte.

James.
Wer hätte gedacht, dass mein Name so vollkommen klingen konnte?

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