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"𝑰𝒄𝒉 𝒘𝒊𝒍𝒍 𝒅𝒊𝒓 𝒏𝒊𝒄𝒉𝒕 𝒘𝒆𝒊𝒕𝒆𝒓 𝒛𝒖𝒓 𝑳𝒂𝒔𝒕 𝒇𝒂𝒍𝒍𝒆𝒏"


„Wir müssen reden!"

Ja", schoss es wie ein Fluch aus meinem Mund, wobei ich das Wort halb verschluckte und ich mir nicht ganz sicher war, ob sie mich verstanden hatte. Obwohl die Beschreibung Fluch wahrscheinlich sogar sehr zutreffend war, denn ebenso wie dieser würde mich dieses Gespräch meinen Kopf kosten können.

Lilys Miene war undefinierbar und nur das Hochzucken ihrer Augenbraue zeugte von ihrer Belustigung über meine Nervosität. Schön, wenn wenigstens sie spaß an der ganzen Situation fand. Wahrscheinlich rieb sie sich in Gedanken bereits die Hände über ihre gut durchdachte, markerschütternde Predigt darüber, was für ein arroganter Mistkerl ich denn sei, weil ich sie geküsst hatte. Wenn sie nur wüsste, wie mies ich mich deswegen fühlte, vielleicht würde sie dann dem kleinen Häuflein Elend, welches sich mein Herz nannte, etwas erbarmen entgegenbringen und es nicht mit ihren Worten in lodernde Flammen versetzen.

„Aber lass den armen Köter auch zu Wort kommen, Evans. Wir wissen ja alle, wie gut du dich in Rage reden kannst. Hörst du, ich will ein faires Spiel, keine Fouls! Der Gute fühlt sich auch so schon wie sieben Tage Regenwetter", mischte sich Sirius ein, kurz darauf traf ihn ein Schlag an der Schulter.

Remus, der sichtlich zufrieden mit seiner Aktion schien, murmelte ein leises: „Wer ist hier der Köter?", bevor er sich nach vorne lehnte, um sich etwas Nachschlag auf zu tun und spielerisch die Augen verdrehte.

Ich bemerkte, wie Lilys Fußspitze ungeduldig zu tippen begann und entschloss mich eilig die Beine in die Hand zu nehmen, damit wir uns von meinen taktlosen Freunden entfernen konnten. Wer weiß, in was für Schwierigkeiten Tatze mich sonst noch bringen würde. Ihm fielen sicherlich noch eine Handvoll schlimmer Streiche ein, von denen Lily bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ahnte und es wäre mir definitiv auch lieber, wenn dies so blieb. Kaum auszudenken, wie sie reagieren würde, wenn sie von unserem Einbruch in Professor McGonagalls Büro erfahren würde oder gar der Hauselfen Show im Krankenflügel zur Ablenkung für Remus nach einer seiner etwas elenderen Vollmondnächte. Es grenzte schon an ein Wunder, dass Madam Pomfrey uns nicht erwischt hatte und das wollte ich nun lieber nicht aufs Spiel setzen.

Als ich Lily hinaus in den Korridor begleitete, spürte ich die neugierig brennenden Blicke der restlichen Rumtreiber auf meinem Rücken und der kleine Wunsch flammte in mir auf, Remus Stimme der Vernunft bei mir tragen zu können, um bei dem folgenden Gespräch nicht ganz so unsanft vom Besen zu fallen. Die dunklen Gänge Hogwarts legten eine kalte, ungemütliche Atmosphäre um mich, die sogleich das Bedürfnis in mir wachkitzelte, die Stimmung mit einem Scherz aufzulockern.

„Die meisten Mädchen würden sterben, um einen Abend auf diesem Korridor mit mir zu verbringen", erwähnte ich kopflos und bereute es schlagartig, als mein Verstand die Bedeutung dessen, was ich gesagt hatte, verarbeitet hatte.

„Halt einfach die Klappe und lass mich reden, Potter", fuhr Lily mich an. Meinen Fauxpas quittierte sie glücklicherweise nicht weiter. Wobei vielleicht wäre es ein besseres Zeichen gewesen, wenn sie mich angeschrien hätte – das würde zumindest zeigen, dass ich ihr noch einen Gefühlsausbruch wert war. Außerdem verkrampfte sich mein Magen bei dem Klang meines Nachnamens, dann waren wir wohl wieder bei unseren alten Gewohnheiten angelangt. Wäre ja auch zu schön gewesen, diesen Schritt hinter uns gebracht zu haben.

„Dann kann ich mich ab jetzt wohl wieder an die Nachnamen Sache gewöhnen", grummelte ich und bemerkte erst, dass ich laut gesprochen hatte, als mich ihr tadelnder Blick taxierte. „Tschuldigung", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und vergrub meine Hände mit verkniffenen Lippen in den Hosentaschen, damit ich mich nicht der nervigen Frage stellen musste, wohin mit ihnen. Meine erste Wahl wäre natürlich Lilys Hüfte oder Wangen gewesen, aber das würde wohl bis in alle Ewigkeit eine Wunschvorstellung bleiben. Seufzend wappnete ich mein Herz für die bevorstehenden Folterflüche und hielt unbewusst den Atem an.

„Also ich hab mit Marlene und den anderen gesprochen", sie hielt inne, als suche sie die Kraft, dieses Gespräch hinter sich zu bringen. Kurioserweise klang ihre Stimme äußerst ruhig und kontrolliert, was völlig untypisch für Lily war. Die Befürchtung, dass unsere Beziehung schlimmer beschädigt sein könnte, als ich zunächst angenommen hatte, überkam mich. Wenn ich nicht einmal mehr unsere Streitereien auf den Gängen hatte, blieb mir nichts mehr.

„Wenn du nie wieder ein Wort mit mir wechseln willst, ist das in Ordnung, Evans. Ich will dir nicht weiter zur Last fallen", versuchte ich es hinter mich zu bringen und es ihr gleichzeitig leichter zu machen, mir das Herz aus der Brust zu reißen. Das Brennen meiner Seele, als ich ihren Nachnamen benutzte, brachte mich für einen kurzen Moment aus dem Konzept, und ich unterdrückte das Bedürfnis, sie an den Schultern zu rütteln und ihr klarzumachen, dass es mir unendlich leidtat, dass sie mir doch einfach verzeihen sollte, damit ich ihr endlich mein wahres ich zeigen konnte. Doch bevor ich auch nur eins dieser Dinge in die Tat umsetzen konnte, unterbrach sie mich.

Zu meinem verblüffen war ihr Ton nun strenger und etwas von ihrem Feuer züngelte erneut auf ihrer Zunge.
„Würdest du mich bitte ausreden lassen und einmal in deinem Leben einfach leise sein?! Es fällt mir nämlich nicht gerade leicht, dir das zu sagen."

Mit neu erweckter Skepsis nickte ich stumm und sah ihr fest in die Augen.

„Wie gesagt, ich habe mit meinen Freundinnen gesprochen, sehr ausführlich, sie haben mich quasi mit diesem Thema gelöchert. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch Schlaf bekommen habe." Sie fuhr sich eilig durch die Haare und blieb an einer vereinzelten Strähne hängen, die sie unwirsch zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelte.

„Jedenfalls war es keineswegs in Ordnung, was da neulich vorgefallen ist. Wirklich, ich hätte dir danach am liebsten eine Glatze gehext oder dich Frösche spucken lassen, aber ich habe über die ganze Situation nachgedacht. Es geht das Gerücht um, dass diese Katie mir den Trank untergemischt hat und du und deine chaotischen Freunde keine Ahnung von dem Ganzen hatten. Zunächst dachte ich, dass es lächerlich sei und du da bestimmt irgendwie deine Finger mit drin hast. Aber Marlene hat mir alles erzählt. Weißt du, einige Gesprächsfetzen von diesem Abend sind etwas vernebelt in meinem Kopf."

Sie raufte sich frustriert die Haare, als störte es sie, nicht die gesamte Kontrolle über ihre Erinnerungen zu besitzen. Im Allgemeinen schien sie ziemlich nervös, besonders, weil sie für gewöhnlich nicht so um den heißen Brei herum redete. Lily war eine Frau der Worte. Sie brachte alles sachlich und schonungslos auf den Punkt. Nun schien sie eher um das eigentliche Thema herumzureden. Sie befeuchtete sich hektisch mit der Zunge die Lippen, bevor ihre Brust sich einmal hob und sie einen tiefen Atemzug nahm.

„Worauf ich hinauswill, ist, dass es mir leidtut", schoss es plötzlich aus ihr heraus und es schien, als falle ihr ein Stein vom Herzen. Mein Herz hingegen fing an, stolpernd zu rasen.
Was?
Hatte sie sich soeben bei mir entschuldigt? Für was um Merlins Willen sollte sie sich denn entschuldigen?! Sie hatte jedes Recht, wütend auf mich zu sein.

„Ich versteh das nicht, was tut dir leid? Du hast dir überhaupt nichts zu Schulden kommen lassen!", brachte ich meine Verwirrung zum Ausdruck und zog meine Hand aus der Tasche, um mir unsicher durchs Haar zu fahren.

„Ehrlich gesagt schon. Wenn ich es mir recht eingestehe, schon das ein oder andere Mal." Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.

„Ich bemühe mich eigentlich bei jedem immer das Beste in den Menschen zu sehen. Ich glaube an zweite Chancen und dass sich Menschen ändern können, auch auf die Gefahr hin enttäuscht zu werden. Nur bei dir habe ich nie das Gute gesehen, ich habe dir nie die Chance ermöglicht, dich zu ändern oder mit mir über etwas zu reden. Versteh mich nicht falsch, du warst ein ziemlich arroganter Idiot -das kannst du noch immer sein - aber jedem anderem hätte ich dennoch eine Chance gegeben. Nur du - bei dir ist das anders – ach ich weiß auch nicht, du gehst mir irgendwie mit allem, was du tust unter die Haut. Du schaffst es einfach, mich von einer Sekunde auf die nächste zur Weißglut zu treiben."

„Und nach dem Vorfall mit Severus damals habe ich einfach vollkommen dichtgemacht. Dabei hat er mich damals viel mehr enttäuscht, als du. Er hatte so viele Möglichkeiten und hat sich doch nie zum Besseren geändert. Marlene sagt, dass ich mittlerweile vielleicht einfach zu oft verletzt wurde, um Leute wie dich - die mich potenziell Enttäuschen könnten - noch an mich ranzulassen. Und inzwischen vermute ich, dass sie recht hat. Also springe ich jetzt über meinen eigenen Schatten, um mir nicht selbst im wegzustehen."

Sie schnappte gierig nach Luft, als sie geendet hatte und friemelte noch hektischer an ihrer Haarsträhne herum. Ich selbst versuchte das Kratzen in meiner Kehle zu bekämpfen. Ich hätte schwören können, dass man die Zahnräder in meinem Kopf arbeiten hören konnte. Mein Herz war wie immer flinker als mein Verstand und fing aufgeregt an Saltos zu schlagen, während mir langsam die Bedeutung ihrer Worte bewusst wurde. Und trotzdem fiel es mir schwer zu glauben, was hier soeben geschah.

Blinzelnd kniff ich mir in den Unterarm, und als mich das kurze Zwicken durchfuhr, erschlug mich die Wahrhaftigkeit des Augenblicks.
„Was genau willst du mir damit sagen?", krächzte ich aus trockener Kehle. Meine Stimme klang fremd und flach. Ich sah, wie sie kurz mit sich rang und sich auf die Lippen biss, bevor sie das aussprach, was ich nicht für möglich hielt.

„Ich denke, wir sollten versuchen, uns näher kennenzulernen, eben als Freunde."

Mein Herz drohte mir aus der Brust zu springen, gleich nach vorne in ihre Arme.
„Du möchtest mich kennen lernen? Du willst mit mir befreundet sein?", wiederholte ich ungläubig, während ihre Worte noch immer durch meinen Kopf wanderten.

„Ja", antwortete sie schlicht. „Das wäre schön. Ich habe gemerkt, dass ich dich doch nicht immer korrekt einschätze. Ich war fest davon überzeugt, dass du die Situation neulich ausgenutzt hättest. Dass es dir egal gewesen wäre, ob ich verzaubert bin oder nicht, solange du mich nur zu deinen Eroberungen zählen könntest. Aber das hast du nicht. Du hast nicht zugelassen, dass ich etwas mache, was ich später bereue."

Als ich zögerlich Einspruch einlegen wollte, denn ich hatte sie durchaus geküsst, auch wenn ich es bis in alle Ewigkeit bereuen würde, hob sie abwehrend die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen.

„Ja ja, du hast mich kurz geküsst, aber Marlene hat mir von deiner Reaktion danach erzählt und auch wenn meine eigenen Erinnerungen irgendwie vernebelt sind, erinnere ich mich daran, wie überrascht du warst. Das kann ich dir nicht zum Vorwurf machen. Aber ich rate dir - wenn ich je auch nur den Hauch einer Duftnote eines Liebestranks an dir rieche, dann hexe ich dir den Kopf ab!", fügte sie drohend hinzu und bohrte mir ihren Zeigefinger in die Brust.

Ein schiefes, unbehagliches Lächeln zog sich über mein Gesicht. Der Drang, die Situation aufzulockern, kitzelte mein Selbstbewusstsein wach und ließ meine Hand intuitiv zu meinem Haar wandern.
„Wenn ich für dich irgendwann nach einem Liebestrank rieche, dann werde ich diesen wohl nicht mehr nötig haben", erwiderte ich kurzerhand.

Eine kleine Falte erschien zwischen ihren Augenbrauen und sie trat einen Schritt zurück. „Klugscheißer", murmelte sie verbittert.

Ich lachte. Ein ehrliches, von der Seele fallendes Lachen. „Sagt die Richtige."
Für einen kurzen Moment verfingen sich unsere Blicke ineinander, bevor wir beide laut lachend die Anspannung losließen. Plötzlich erschien die Luft um mich herum so viel leichter. Sie sog sich erfrischend durch meine Lungen und euphorisierte jede meiner Zellen. Lilys Lachen hallte ebenfalls durch das Gewölbe des Korridors und ließ mein Herz zu süßem Honig schmelzen. Was auch immer hier eben passiert war, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet.

Nachdem sie gierig nach Luft geschnappt hatte, hielt sie mir ihre kleine zierliche Hand entgegen und sah mich mit funkelnden Augen an. Aber zum ersten Mal in meinem Leben schenkte sie mir die Art von Funkeln, nach dem ich mich seit Jahren sehnte. Das Funkeln, welches sie den Menschen entgegenbrachte, die ihr wichtig waren – ihren Freunden.

„Also was sagst du? Ein Neuanfang?"

Ich umschloss mit festem Griff ihre Finger und nickte bestätigend.
„Ein Neuanfang", raunte ich.

Ein spitzbübisches Grinsen erhellte ihr Gesicht, als sie ihre Hand aus meiner löste. „Schön dich kennen zu lernen, James."

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