Dalia's Sicht:
Endlich umhüllt mich der Duft von zu Hause.
Ich kann diesen Krankenhaus Duft nicht mehr ausstehen.
Mein erster Gedanke ist es nicht, in mein Zimmer zu gehen.
Nein.
In Matteo's Büro.
Zu Julien.
Ich laufe geradewegs die Treppe runter.
Gerade als ich ganz in den Raum eintreten will, halte ich inne.
Ich erkenne eine riesige Blutlache.
Eine Blutlache, um Julien herum.
Dieser atmet schwer und zittert am ganzen Körper.
Seine roten Augen sehen hoch und kreuzen die meinen.
Er schluckt schwer.. und sieht gleichzeitig erleichtert aus.
„Dalia, geh nach oben. Das ist nichts für deine Augen”, sagt Matteo kalt und mit einer Spritze in der Hand.
Julien's Augen fixieren mich.
Und so wie er aussieht.. bekomme ich fast wieder Mitleid.
Obwohl ich genau weiss, dass er nichts davon verdient.
„Ich werde hier bleiben”, sage ich und trete ganz ein.
Im nächsten Moment spritzt Matteo Julien wieder die Flüssigkeit.
Das Gift.
Julien lässt seinen Kopf etwas nach unten fallen. Er ballt seine Hände zu Fäusten, eher ich seine schmerzhaften stöhner höre.
Selbst sein leises Wimmer vernehme ich.
Ich kann es nicht leugnen.. es bricht mir das Herz.
Es tut verdammt weh ihn so zu sehen..
Aber ich darf nicht vergessen, was er getan hat.
Er hustet, und Blut tropft ihm aus dem Mund.
Matteo füllt ganz wenig Blut in einen kleinen Becher.
Dieser hält er Julien entgegen.
Doch er dreht seinen Kopf weg.
„B-Bring mich einfach um”, sagt er stotternd, völlig verkrampft.
Ich weite etwas meine Augen.
„Julien, hör auf Mist zu reden”, knurrt Matteo und hält das Blut wieder vor sein Gesicht. Erneut dreht er den Kopf weg.
Kurzerhand nehme ich Matteo den Becher aus der Hand, ziehe Juliens Gesicht zu mir.
Seine müden, roten Augen starren mich an.
Ich halte ihm das Blut an die Lippen.
Tiefe Venen bilden sich unter seinen Augen.. und er trinkt das Blut schön brav aus.
Währenddessen sieht er mir keinen einzigen Moment aus den Augen.
Ich schlucke leer.
Dann gehe ich sofort auf Abstand.
Warum löst Julien in mir immer dieses seltsame Gefühl aus.
Ich mochte diesen Kerl einst, aber das ist nun hoffentlich Geschichte.
~Spät Abends~
Julien's Sicht:
Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzt.
Alles, wirklich alles.
Dazu ist es auch noch so dunkel hier.
Nur der Mond erhellt den Raum ein wenig.
Die Kopfschmerzen plagen mich, seit ich an diesem schrecklichen Ort wieder aufgewacht bin.
Mittlerweile weiss ich nicht mehr, wo ich meinen Kopf hinschlagen soll.
Plötzlich vernehme ich ein leises Geräusch.
Meine Augen weiten sich, als ich Dalia's schluchzer bis hier unten höre.
Ich schlucke schwer, eher ich den Kopf leicht hebe.
Auf meiner Brust spüre ich eine Last.
Eine richtig schwere Last.
Ich habe das Gefühl.. als würde ich ihre Traurigkeit spüren.
Ihre Gefühle, spüren.
Dann realisiere ich..
Das passiert, weil ich ihr Blut kosten durfte.
Das Blut, dieser einer Person.
Davon habe ich tatsächlich schon einmal sprechen gehört. So wie ich verstanden habe, passiert es aber nicht oft.
Ich spanne mich etwas an, eher meine Finger beginnen zu zittern.
Gott ich kann ihre schluchzer nicht leiden.
Es bricht mir so das Herz.
Und zu wissen, dass sie meinetwegen weint.. macht es überhaupt nicht besser.
Die Last auf meiner Brust drückt so fest zu.. dass ich fast schon etwas Probleme habe, zu atmen.
Nun spüre ich die warme Flüssigkeit, die sich in meinen Augen bilden.
Aber ich werde nicht weinen.
Ganz gewiss nicht.
Ich habe nicht geweint, als Mutter starb.
Nicht als ich das erste Mal hier her verfrachtet wurde.
Selbst das zweite Mal nicht.
Und jetzt ganz sicher nicht.
Mit aller Kraft halte ich die zusammen.
Vielleicht auch weil ich mir selbst beweisen will, dass ich doch nicht so tief gefallen bin.
Plötzlich schaltet jemand das Licht an.
Ich sehe hoch zu Rezo.
Was will er denn hier unten?
Bevor er überhaupt ansetzen kann zu sprechen, sage ich: „Sag Dalia, sie soll aufhören zu weinen.”
Er hebt eine Augenbraue.
„Du magst sie nicht, was interessiert es dich da?”, fragt er sofort.
Ich beisse mir leicht auf die Lippe.
Wissentlich, dass ich es dieses Mal nicht leugnen kann.
Ich kann es nicht.
Deshalb sehe ich einfach hoch in seine Augen, ohne etwas zu sagen.
Dann weitet er sie.
„Du magst sie ja doch!”, sagt er etwas lauter.
Sofort packt er meinen Kragen.
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Ich hab diese Kapitel irgendwie nicht veröffentlicht (+_+)
Sorry dafür.
Soo people, das nächste Kapitel wird wohl das letzte für heute sein :''(
Bald kommt aber wieder eine Lesenacht, versprochen <3
LG. DaliaCool ✨
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