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Julien's Sicht:
Ganz plötzlich, reisse ich meine Augen auf.
Ruckartig, in einer Geschwindigkeit, bei der sie mich nicht einmal sehen kann, renne ich den Wald hinunter.
So schnell es nur geht.
So weit weg, dass ich sie nicht mehr riechen kann.
So weit weg, dass meine Gier sie nicht mehr erreichen kann.
Als ich endlich weit genug bin, komme ich zum stehen.
Ohne Kraft, auf den eigenen Beinen stehen zu können.. sinke ich zu Boden. Ich sehe zu meinen Händen, die zittern.. all das Blut..
Dalia's Blut.
Sie sind förmlich darin getränkt.
Blut kullert leicht über meinen Mundwinkel..
Und verdammt.. es war nicht gelogen.
Ihr Blut.. ist verdammt nochmal himmlisch.
So etwas.. habe ich noch nie gespürt.
Wie.. wie kann ich ihr jemals wieder gegenüber stehen, ohne an ihr Blut zu denken?
Es ist noch nicht genug.. ich will noch soviel mehr. Ich presse meine Lippen zusammen, und Kämpfe gegen den Drang, zurück zu rennen.
Ich muss mich irgendwie beruhigen.
Das einzige was mir dabei einfällt, ist meine Hände im Bach zu waschen.
Auch meine Mund.
Je länger ihr Blut an mir klebt.. desto schneller könnte ich meine Meinung ändern, und nochmals zu ihr gehen.
Und wenn ich das tue.. kommt sie nicht lebend nach Hause.
Meine Hände hören nicht auf zu zittern.
Dann dämmert es mir.
Das einzige.. was mich beruhigen kann, ist dieser Ring!
Dalia's Sicht:
Völlig perplex, halte ich mir die Hand an den Hals. Julien ist einfach verschwunden.
Wo er wohl ist?
Ich spüre die Flüssigkeit an meinen Fingern.. und zu meinem Schock, ist es richtig viel Blut. „Oh Scheisse!”, fluche ich und ziehe mein Jäckchen aus.
Dieses drücke ich gegen meine Hals.. und setze mich einen Moment.
Mein Kreislauf macht das alles nicht mit.
Jedenfalls noch nicht.
Im ganzen Wald ist es still... Kein einziges Tier, gibt einen Laut von sich.
Wo bin ich eigentlich?
Ich sehe mich etwas um, als ich ein Schild weiter hinten erkenne.
Das ist der Wald, in der Nähe von Matteo's Haus.
Na wenigstens das.
Langsam stehe ich wieder auf, und tatsächlich geht es etwas besser.
Mit langsamen Schritten, verlasse ich den Wald.
Taumelig, ist mir immer noch.
Und ich habe Kopfschmerzen.
„Hätte ich diese Nebenwirkungen gekannt..”, meckere ich leise.
Nur eine Strasse weiter, erkenne ich Matteo's riesige Villa.
Dort kann ich mich wenigstens ausruhen.
Rasch ziehe ich das schwarze Jäckchen an, ziehe den Reissverschluss bis nach oben und setze die Kaputze auf.
Das einzig gute bei der schwarzen Farbe, ist dass man das rote Blut weniger stark sieht.
Julien's Sicht:
Mit schweren Schritten, betrete ich das Haus.
„Julien!”, sagt Matteo sofort. Er will näher kommen. „Bleib einfach weg von mir..”, sage ich und atme tief ein. Einen Blick in den Spiegel, verrät mir, dass meine Augen immer noch so rot sind.
Nicht einmal die, habe ich unter Kontrolle.
„Wo ist Dalia?”, fragt er ernst und bleibt stehen..
Ein süsser Duft, umspielt plötzlich meine Nase.
Scharf ziehe ich die Luft ein.
„Sie kommt”, sage ich und mache nun doch einen Schritt auf Matteo zu. „Leg mir diesen verdammten Ring an..”, sage ich mit festen Augen.
„Ich verstehe nich-”, doch ich unterbreche ihn. „Leg ihn mir einfach an! Was gibt's da nicht zu verstehen?!”, knurre ich und packe ihn am Kragen.
Einen Moment mustert er mich.
„Von wem.. hast du Blut abgezapft?”, fragt er ernst. Ich starre ihn nur an.
Scheisse.
„Von irgendeinem Mädchen auf der Strasse.. das spielt keine Rolle!”, knurre ich.
Dalia steht nun bereits vor dem Haus.
Und der Geruch ihres Blutes.. wirkt wie Messer in meiner Nase.
Die Haustür öffnet sich.. und sie tritt ein. Etwas erstaunt von der ganzen Szene.
Ich ergreife Matteo's Kragen fester.
Meine Finger krallen sich praktisch darin.
Ich brauche einen halt.. etwas woran ich mich festhalten kann.. denn sonst, falle ich über sie her.
„Warum willst du den Ring wieder tragen?”, fragt Matteo. Ich will sie gar nicht ansehen.
„Weil.. ich mich nicht unter Kontrolle habe..”, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen.
Aber ich kann nicht anders.. als zu ihr zu sehen.
Ich habe meine eigene, persönliche Droge gefunden.
Für mich gibt es kein anderes Blut mehr auf dieser Welt.. das meinen Hunger stillen könnte.
Einen Moment mustert er mich.
Einen viel zu langen Moment.
Daraufhin beugt er sich runter und schliesst das Ding um mein Fussgelenk.
Sofort sticht es zu, und spritzt mir das Gift.
Und ich zische auf.
Gott.. ich hasse diese Schmerzen!
Es ist nur wenig, glücklicherweise..
Ich lasse ihn am Kragen los, und lehne mich an die Wand. Ich fühle mich wie betäubt.
Zwar liegt der Geruch ihres Blutes, nach wie vor fest in meiner Nase.. aber dieser Ring, hält mich auf. Es spritzt mir Verbenen Gift.. um mich im Zaum zu halten.
Etwas erleichtert, obwohl ich verdammte Schmerzen habe, atme ich aus..
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Heyyy!
Wie geht es euch meine coolen Leute? :D
LG. DaliaCool ✨
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