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Julien's Sicht:
Mit einem Schulsack trete ich in Matteos Haus ein. „Na Sohnemann, wie war der erste Tag Schule?”, fragt plötzlich Matteo. Ich halte inne und sehe ihn nicht an. „Du denkst ich kann mich nach all den Jahren normal mit dir Unterhalten? Du hast mich Jahrzehnte eingesperrt und gefolter, vergiss dass nicht”, knurre ich. „Du weisst ganz genau, dass ich es tun musste. Du hast immer wieder versucht abzuhauen, ich musst dich irgendwie still halten”, sagt er etwas leiser. Ich lache kalt auf. „Ich nehme an, du hast hoch nie Verbenen Gift in den Körper gespritzt bekommen?”, zische ich und drehe mich zu ihm. Er schüttelt den Kopf. „Eben. Du hast keine Ahnung, was dass für Qualen sind!”, zische ich und laufe die Treppe hoch. Wenn ich weiter mit ihm diskutiere, riskiere ich ihn umzubringen!
Bevor ich jedoch den Gang erreiche, bleibe ich stehen. Ich vernehme eine weibliche und männliche Stimme. Dalia und Flynn.
„Wie war es heute mit Jana, hm? Du konntest ja gar nicht aufhören, sie anzuglotzen”, sagt Dalia finster. Muss ich mir jetzt auch noch diesen eifersüchtigen Mist hören?
Leider ist das immer noch besser, als in Matteos Präsenz zu sein. „Du und Julien also? Er hat sich ja quasi um dich gekümmert!”, sagt Flynn. Ich mich um die kümmern?
Ich grinse.
„Er hat mich gerettet, du hast ja keine Ahnung!”, sagt sie weiter. Mein Gesichtsausdruck wird verwirrt... Ich habe sie gerettet? Was bitte habe ich getan?
Im nächsten Moment stampft sie zur Zimmertür. Ich trete ebenfalls in den Gang.
Ich sehe zu Flynn. „Was ein süsses Drama”, grinse ich. „Küsst euch und gut ist.”, sage ich und verschränke die Arme.
„Halt den Mund!”, zischt er finster. „Willst du wirklich einem Prinzen drohen?”, frage ich und trete einen Schritt näher, mit dem selben grinsen wie zuvor. Er verdreht nur die Augen und geht an mir.
Ich seufze gelangweilt.
Ich dachte schon jetzt wird es interessant.
Ich laufe weiter zu Dalia's Zimmer, welches vorübergehend auch meins ist.
In ihrem Bett erkenne ich nur ein grosser Hügel, was drauf deutet dass sie sich unter den Decken versteckt. „Schmollst du schon wieder?”, frage ich und lege den Rucksack ab. Sie hebt den Kopf aus der Decke... Und tatsächlich bemerke ich Tränen in ihrem Gesicht. „Ich hasse ihn.. aber ich liebe ihn auch!”, sagt sie und lässt den Kopf fallen.
Ich verziehe das Gesicht.
Das wird mir hier eine Nummer zu widerlich.
„Küsst euch doch einfach”, sage ich und verschränke wieder die Arme. „So einfach ist Liebe nicht!”, zischt sie. „Stimmt ja, dass kannst du nicht verstehen”, sagt sie und hebt den Kopf.
„Du beleidigst mich., sage ich gespielt. „Das hast du selbst gesagt”, antwortet sie zurück. „Aber erhlich gesagt glaube ich das nicht. Ich meine, liebst du deinen Vater gar nicht?”, fragt er. Einen Moment halte ich inne, so als würde ich nachdenken.
„Nein”, sage ich und grinse. „Würdest du dich für ihn Opfern?”, fragt sie weiter. „Absolut nicht”, erwidere ich sofort mit verzogenen Gesicht. „Generell für niemanden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Leute die sich lieben, sich für einander Opfern”, sage ich. „Man hast du unter einem Stein gelebt?”, fragt sie und stellt den Kopf schief. „Ich war 300 Jahre eingesperrt”, erinnere ich sie eine weiteres mal. „Stimmt schon... Aber vorher? In den Büchern steht, dass du alles und jeden umgebracht hast. Waren keine Paare dabei?”, fragt sie interessiert. Einen Moment denke ich mach.
Tatsächlich eigentlich.
„Tatsächlich waren Paare dabei. Ich fand es lustig sie sterben zu sehen, ich muss wohl dieses Detail ausgelassen haben”, sage ich nachdenklich. „Scheisse bist du grausam”, sagt sie. „Ich wurde so erzogen, dafür kann ich nichts”, sage ich und grinse wieder.
„Ich werde trotzdem nicht schlau aus dir”, sagt sie auf einmal. Oh, da gibt es vieles was sie nicht weiss, und wahrscheinlich niemals wissen wird. „Du stehst da, mit einem grinsen im Gesicht.. als wäre nichts gewesen. Als wärst du niemals eingesperrt gewesen. Ich meine normalerweise müsste man ein Trauma erleiden”, sagt sie und mustert mich.
Mein grinsen schwindet.
Und ich schlucke hart.
Ehrlich gesagt will ich nicht daran erinnert werden. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?”, fragt sie weiter. „Warum fragst du mich das?”, frage ich und spanne mich etwas an. „Hat Matteo dich gebeten, mich das zu fragen?”, frage ich ernst und finster zugleich.
Dalia's Sicht:
Er weicht der eigentlichen Frage aus. „Nein, es interessiert mich nur”, sage ich und mustere ihn weiterhin.
Natürlich.. er muss gelitten haben da unten. „Ich habe von einer Party gehört”, sagt er plötzlich. Und jetzt wechselt er sogar Thema.
„Ja, das stimmt”, er zückt sein Handy hervor. Er will mich doch verarschen. „Du hast das neue Samsung S24 bekommen?”, frage beleidigt.
Und er grinst.
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