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~Zurück zu Hause~
Dalia's Sicht:
Stumm laufe ich die Treppe hoch, Julien hinter her.
Die letzten Stunden hat er damit verbracht, mich zu trösten.
Und dafür bin ich ihm unglaublich dankbar.
Als wir im Zimmer ankommen, halte ich inne.
„Jetzt kennst du meine Ängste.. erzähl mir über deine”, sage ich mit einer festen Stimme.
Er sieht zu mir.
„Ich habe keine Ängst, Dalia”, spricht er nur scharf. Ich trete näher.
„Was ist mit den Albträumen? Der Keller?”, frage ich. Er spannt sich sofort an.
„Da gibt's nicht viel zu sagen. Ich war eben dort eingesperrt”, sagt er nur kalt.
Ich schüttele ungläubig den Kopf.
„Das ganze kann nicht einfach ohne Spuren an dir vorbei gegangen sein.”
„Das ist es aber”, kommt die Antwort sofort.
Ich trete gleich noch ein wenig näher.
„Du musst nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Glaubst du ich merke nicht, wie du unter diesen Albträumen leidest?”, frage ich. Er zieht scharf die Luft ein, seine Muskeln sind alle fest angespannt.
„Ich bin ein starker Prinz Dalia. Selbst wenn jetzt noch etwas hängen geblieben wäre, würde ich das nicht zeigen. Es ist passiert, ja und? Daran kann man nichts ändern”, sagt er ganz plötzlich.
Ich verstehe nicht, warum er sich mir nicht öffnen will. Was zum Teufel hindert ihn daran?
„Du musst aber nicht so tun, als nichts wäre”, flüstere ich leid. „Du kannst nur heilen, wenn du deiner Vergangenheit die Stirn bietest”, sage ich dann aber ernster.
„Das was du machst, ist davon abzuhauen.”
Er sieht einen Moment weg.
„Ich verstehe nicht genau, warum wir diese Konversation überhaupt haben. Es ist alles gut”, sagt er und geht ein paar Schritte auf Abstand.
Er will dieser Situation entkommen.
„Ju.. Lass los, okay?”, sage ich leise.
Dennoch laut genug, um eine Wirkung zu erzeugen.
Dann packt er mich plötzlich an den Schultern. „Nicht, Dalia”, sagt er dann.
Sein Atem leicht erschwert.
Und in seinem Augen erkenne ich etwas, was ich sonst noch nie bei ihm gesehen habe.
Aber ich weiss nicht genau was.
„Sag mir sowas niemals, hörst du? Niemals”, betont er. „Ich möchte dass du dich mir öffnest, Ju.”
Er mustert mich.
Seine Finger krallen sich in meine Haut.
„Ich kann nicht gut mit Emotionen umgehen. Ich weiss nicht wie”, sagt er dann.
„Ich weiss.. und genau deshalb, möchte ich dass du dich mir öffnest. Ich möchte dass du spürst, wie es ist..”, sage ich zurück.
Er schüttelt den Kopf.
„Warum nicht?”
Die wahrscheinlich wichtigste Frage.
„Weil du damit nicht umgehen kannst, und ich noch weniger. Das was passiert ist, sollten wir sein lassen.”
„Lass los, Ju. Tu es für dich selbst.”
Die Worte gleiten wie in Zeitlupe über meine Lippen.
Einen Moment starrt er mich an.
Und in seinen Augen brechen lauter kleine Splitter.
Ich sehe ihn brechen.
Im nächsten Moment sinkt er auf die Knie, wo er sich mit einer Hand am Boden abstützt.
Er zittert am ganzen Körper.
„Bist.. bist du zufrieden?”, fragt er und sieht auf. Seine Lippen sind ganz plötzlich blass geworden. Fast ganz weiss.
Dann keucht er vor Schmerzen auf.
Das muss der sogenannte Phantomschmerz sein.
Der einzige Grund, warum er denn jetzt wirklich los gelassen hat, ist weil er das die ganze Zeit wollte.
Er brauchte nur den nötigen Anstoss.
Der sonst so arrogante Prinz.. ist plötzlich nur ein Häufchen zersplitterter Gläser.
Ich will meinen Hand an seine Haare stellen, doch er senkt den Kopf ruckartig. Ich weite meine Augen.. er lässt keine Berührungen zu.
„Hast du.. ein wenig Angst vor Berührungen?”, flüstere ich. Er schüttelt den Kopf. „Rede.. keinen Unsinn”, sagt er mir schwerem Atem.
Demonstrativ stelle ich meine Hand auf seine Schulter. Er zuckt zusammen.. und stöhnt schmerzhaft auf.
Also hat er doch Schmerzen.
Ich ziehe meine Hand zurück.
„Was kann ich für dich tun?”, flüstere ich leise. „M-Mir geht's gut..”, stottert er mit einer festen Stimme.
Ich seufze.
„Hör auf so verdammt arrogant zu sein. Dir geht es nicht gut, und das musst du verstehen”, sage ich mahnend.
„Hör.. Hör du auf, mich zu quälen”, sagt er keuchend. Seine Stimme ist plötzlich so brüchig. „Ich tue es für dich. Es wird dir helfen.”
Er knurrt nur.
„Was fühlst du, Ju?”, frage ich ihn erneut leise.
„Es.. brennt..”, flüstert er leise und keucht erneut auf..
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Auch er hat seine Schwächen, auch wenn er es nicht zu gibt :D
Das nächste Kapitel kommt um 22 Uhr, und ab dann wieder im 30 Minuten Schritt :D
LG. DaliaCool ✨
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