Kapitel 31.
💛 𝓙𝓾𝓷𝓰𝓴𝓸𝓸𝓴 💚
Den gesamten restlichen Abend blieb ich an diesem Tag bei Eunwoo.
Er riet mir ausgesprochen viel, unter anderem, dass ich nichts mehr verlieren könnte und mich einfach an Taehyung versuchen sollte; zum zweiten, dass mir nicht auch nur in den Sinn kommen sollte, ihn gehen zu lassen..
Die ganze Nacht hatte ich über diese Worte gegrübelt — mir den Kopf zerbrochen, wie ich das mit meinem gestörten Ego nur anstellen sollte. Es war wie ein Teufelskreis. Schwach wollte ich mich nicht fühlen, weigerte mich dadurch ihm so vieles zu gestehen und hatte selbst Probleme mit diesem Kuss gehabt, doch gleichermaßen wollte ich nichts lieber, als einfach nachzugeben. Mit diesem ganzen verdreckten rumgeficke aufhören und mich stattdessen dem Bauerntrampel und meiner Vergangenheit stellen.
Doch wenn ich ehrlich war, war ich noch immer zu feige mir all das gut genug einzugestehen, um Taehyung daran teilhaben zu lassen.
Und zu allem Überfluss rief mir am heutigen Morgen mein Vater auch wieder den primärsten Grund von allen ins Gedächtnis, warum ich so viel rumhurte wie es nur irgendwie ging.
Ein Anruf, um 6:30 Uhr. Da es mein Vater war, war ich fügsam rangegangen. Mein Vater in noch aggressiver als er eh schon war, war nie eine angenehme Sache gewesen: "Jeon Jeongguk. Du kommst heute nach den Vorlesungen wieder nach Ulsan! Deine Mutter und ich haben etwas mit dir zu bereden. Wie lang dauert heute die Uni? Hast du Termine danach, wirst du sie absagen, verstanden??",hatte er mir in diesem typischen, befehlenden Ton indirekt klargemacht, dass keine Wiederworte angebracht gewesen waren.
Doch was sollte ich sagen? Mein Vater war mir gegenüber eigentlich schon immer so gewesen. Kalt, streng und distanziert, wenn er überhaupt mal zu Hause gewesen war. Er hatte mir ja nicht einmal die Chance gegeben, etwas darauf zu erwidern oder Fragen zu stellen, da hatte er bereits wieder aufgelegt, um mir noch über Chat zu schreiben, dass ich ihm meine Zeit der Ankunft schicken sollte, sobald ich mehr wüsste.
Schon dort hatte ich ein schlechtes Bauchgefühl gehabt, erst recht da das auch bedeutete, das heutige Projekt mit Taehyung abzusagen. Schlussendlich hatte ich dadurch sogar überlegt, Taehyung am Morgen anzurufen und es ihm gleich zu sagen, doch in aller Früh anrufen?
Es würde einmal mehr komisch kommen, erst recht nach all den Ereignissen am gestrigen Tag.
Genau deshalb saß ich stattdessen auch jetzt gedankenverloren in einer der Vorlesungen über erweiterte Klangmelodie, doch anstatt zuzuhören, kreisten meine Gedanken eigentlich dauerhaft um das, was mein Vater verlangt hatte und was die beiden wohl nach all dieser Zeit von mir wollen würden. Doch zusätzlich?
Zusätzlich regte ich mich darüber auf, jetzt schon wieder während den Vorlesungen irgendwie Kontakt mit dem Brünettchen aufbauen zu müssen.
Ich hatte komischerweise so gar kein bock, ihm es von Person zu Person zu verklickern, dass heute etwas dazwischengekommen wäre.
Er war ein neugieriger Mann und gerade das würde mir mit Sicherheit bei solch einer Aussage, die ich dann tätigen müsste, wieder deutlich bewusst werden.
Somit nahm ich also mitten in meiner Vorlesung lediglich mein schwarzes Handy raus, um etwas lippenkauend durch die ganzen Chats zu scrollen.
Den Bauerntrampel gefunden und ich schrieb es ihm eher knapp und bündig.
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Du:
Hey Taehyung-ssi,
[ˢˢⁱ ᵍⁱˡᵗ ᵃˡˢ ʰᵒᵉᶠˡⁱᶜʰᵉ ʳᵉˢᵖᵉᵏᵗᶠᵒʳᵐ ᵈⁱᵉ ᵃᵘᶜʰ ᵃˡˢ ᵈⁱˢᵗᵃⁿᶻⁱᵉʳᵗ ʷᵃʰʳᵍᵉⁿᵒᵐᵐᵉⁿ ʷᵉʳᵈᵉⁿ ᵏᵃⁿⁿ' ᵐⁱᵗ ʰᵉʳʳ/ᶠʳᵃᵘ ᵘᵉᵇᵉʳˢᵉᵗᶻᵗ ʷⁱʳᵈ ᵒᵈᵉʳ ᶠᵘᵉʳ ʲᵘᵉⁿᵍᵉʳᵉ ᵍᵉⁿᵘᵗᶻᵗ ʷⁱʳᵈ]
muss dich auf morgen verschieben, mir is nen wichtiger Termin dazwischengekommen, brauchst heute also nicht kommen. Willste deine Sachen frag den Haushälter Kang, der sollte heute eh so gegen 17:00 Uhr vorbeischauen.
Und tschuldige das ich gestern nich geschrieben hab, habs vergessen ㅎㅎ
[ʷⁱʳᵈ ㅎ ᵃⁿˢᵗᵃᵗᵗ ᵛᵒⁿ ㅋ ᶠᵘᵉʳ ᵈᵃˢ ˡᵃᶜʰᵉⁿ ᵛᵉʳʷᵉⁿᵈᵉᵗ' ⁱˢᵗ ᵉˢ ᵉʰᵉʳ ᵉⁱⁿ ᵘⁿᵃⁿᵍᵉⁿᵉʰᵐᵉˢ' ᵖᵉⁱⁿˡⁱᶜʰᵉˢ ᵒᵈᵉʳ ⁿᵉʳᵛᵒᵉˢᵉˢ ˡᵃᶜʰᵉⁿ]
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Es reichte diese Nachricht und ich klappte mein Handy einmal mehr zu, um es seufzend zurück in meine Hosentasche zu stecken.
Zwei Vorlesungen weiter und wie sonst immer saß ich eine Reihe vor ihm, Worte tauschten wir jedoch nicht wirklich aus.
Eben wieder wie gewohnt und zu meinem Glück auch etwas weniger.. irritierend.
Das einzige was heute anders war, war meine allgemeine Stille, denn ob man es glaubte oder nicht, ich war ernsthaft angespannt.
Selbst die letzte Vorlesung verließ ich daher überstürzt. Nummer 1 wollte ich dieses Treffen mit meinen Alten schnell hinter mir haben, zum anderen wollte ich heute auch noch genug Zeit für mich allein haben, wenn ich aus Frust nicht sogar wieder Sex oder irgendwas anderes dergleichen benörigte.
Lange Rede kurzer Sinn. Zu hause angekommen aß ich noch etwas, kümmerte mich höchstens ein wenig um meine Klamotten und zog mir etwas ansehnlichere Kleidung an, schnappte mir meine Autoschlüssel und trat nach der Nachricht, welche ich meinem Vater zukommen ließ, den grob 1 stündigen Weg mit dem Auto an.
Allein schon als ich dieses luxuriöse Haus wieder sehen musste, kam mir gefühlt die Kotze hoch. In meiner Kindheit war es nichts weiter, als mein persönlicher Vogelkäfig gewesen. Immer streng erzogen, jeglichen Kontakt zu fremden verboten, solang es nicht Taehyung war und dann auch noch nach einem Streit, den ich nicht einmal verzapft hatte, nach Busan verstoßen worden.
Keine Unterstützung hatte ich von diesen beiden Clowns bekommen, es sei denn es ging ums Geld. Doch wehe ich ließ mich deshalb gehen. Sie hatten sich prima melden können, als es um ein Studium ging, damit ich mal wieder etwas anderes machen würde, um irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen. Sie schien wirklich nichts zu interessieren, außer meine Karriere..
Und selbst jetzt blieb eine großartig herzliche Begrüßung aus. Ganze 2 Jahre hatte ich sie schon sicherlich nicht mehr gesehen und davon war auch das letzte Treffen nicht gerade von langer Dauer gewesen. Lediglich ein halbherziges Erkundigen, wie es mit meinem Leben läuft.
"Setz dich",saß mein Vater lieber angepisst wie immer auf seinem Platz, meine Mutter hingegen hielt einfach brav den Schnabel, stimmte allein mit ihrem extra monotonen Blick darauf ein.
Lediglich hatte sie keine Lust auf noch mehr Streit und Konflikte mit diesem gewaltbereiten Penner. Er hatte die Hosen in ihrer Beziehung an und weshalb? Weil sie ganz einfach Zwangsverheiratet, für ein wenig profit zweier Firmen waren. Keine Liebe, einfach nur Geld und Karriere. Etwas das sich auch in ihrer Erziehung gut widerspiegelte.
Ausatmend zog ich mir also lediglich meine Jacke aus, ehe ich mich stumm gegenüber von den Beiden niederließ: "Du.. siehst gut aus, Jungkookie",rang sich meine Mutter doch tatsächlich ein halbwegs persönliches Statement durch, dass mich durchaus verblüffte.
Erst recht bei dem sofort verurteilenden Blick meines Alten, hätte ich nicht damit gerechnet, dass sie es überhaupt über die Lippen bringen würde: "Gamsahabnida Eomma",senkte ich dadurch nur kurz meinen Kopf in einer verbeugenden Geste: "Lassen wir diese belanglosen Dinge. Es geht um etwas anderes. Jeongguk, wie ich erfahren hab hast du einige Kontakte zu Frauen. Ich will von dir wissen, ob du bereits ein festes Weib gefunden hast",lehnte sich mein Vater nur langsam in seinen Stuhl zurück, doch allein schon wie er über Frauen sprach, brachte mein Blut schon wieder zum kochen.
"Nein und es ist auch nicht meine Intention",brachte ich lediglich unter zusammengebissenen Zähnen hervor: "Nicht deine Intention?? Du bist beinahe Mitte 20! Als Sohn der Jeon Familie ist es deine Pflicht-.." — "Hier ist gar nichts, meine Pflicht. Ihr habt mich verstoßen und allein leben lassen, dann tu nicht nach all den Jahren wieder so, als würdest du mich besitzen, du hast kein Recht, dass-..",traute ich mich zu Widerworten, wodurch mein Alter nun auf der Stelle mit voller Wucht auf diesen Holztisch schlug: "UND WIE ICH DAS RECHT DAZU HABE! Du bist MEIN Sohn, also liegt deine Karriere und dein Werdegang auch in MEINEN Händen und wenn du zu inkompetent dazu bist dir eine anständige Frau ins Bett zu holen und ihr einen Ring aufzustecken, nehme ich die Sache eben selbst in die Hand!!",wetterte er einmal mehr herum.
"Du glaubst nicht ernsthaft das ich da mitspielen werde",lachte ich lediglich fassunglos auf, während ich mir meine Zunge gereizt in meine Innenwangen drückte: "Und wie du da mitspielen wirst. Entweder dir wird der Geldhahn abgedreht oder du suchst dir selbst eine. Es ist mir gleich ob es eine Schlampe, eine Hure oder ein zierliches Püppchen ist solange du Geld mit dieser Person vorzeigen kannst",verengte er seine Augen. Ein Ausdruck den ich erwiderte: "Du bist krank Abeoji. Das ich dich überhaupt meinen Vater nennen muss, ist eine Schande",ignorierte ich fortfolgend das Gebrüll und die kräftigen Schritte die mir hinterher kamen, als ich diese Hölle genauso eilig verließ.
Einholen konnte mich dieser Teufel nicht mehr, da war ich bereits davon gefahren.
Eine Zwangsverlobung wie er auch, wenn ich also keinen Partner zum vorzeigen finden würde, huh?
Na ganz toll.
-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-
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V
To be continued~
1459 words
-ᒍK-☾︎°-□ 🝮︎︎ ■-°☽︎-ᐯ-
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