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Es war der nächste Tag. Der Tag an dem Hinata zurück fahren würde, obwohl er nichts gemacht hatte. Lustlos stocherte Kageyama in seinem Müsli herum. Er fühlte sich schuldig. Hinata war enttäuscht von ihm und das auch berechtigt. Immer wieder linste er zu den hintersten Tisch, an dem der orangehaarige saß und mit hängendem Kopf in seiner Schüssel rührte. Auch an diesem Morgen nutzten seine Mitschüler ihre Chance, den kleinen zu beleidigen. Warum war Hinata eigentlich ein Außenseiter? Klar, er schrieb nur in seinem Buch, war winzig und war nicht besonders hübsch aber er war doch irgendwie total okay. Hinata hob plötzlich den Kopf und blickte in Kageyamas Richtung, als hätte er gewusst das er beobachtet wurde. Er grinste. Er grinste...? Es hatte nichts freundliches an sich. Es schien er so als wäre er belustig und würde sagen: Siehst du Kageyama, ich bin ein Außenseiter und du der beliebte Fuckboy, wir würden doch eh nie gute Freunde werde, was erhoffst du dir überhaupt?
Kageyama hielt den Blickkotakt aufrecht bis Hr. Rem zu Hinata lief und ihm was zu flüsterte. Der kleine nickte nur, stand auf und brachte sein Tablett weg. Das war Tobios Chance. Er sprang auf und ging mit seinem noch sehr vollem Tablett zu Hinata. Sein Magen rebellierte, doch Kageyama schüttete sein Müsli in den Mülleimer. "Was wollte Hr. Rem von dir?" Hinata schaufelte sein Essen in den Mülleimer der neben dem von Kageyamas benutztem stand. "Nichts was dich was angehen sollte Kageyama." Kageyama? Also nannte Hinata ihn wieder beim Nachnamen. "Ich will aber nicht das du verwiesen wirst." "Warum denn das?" Hinata schaute noch immer nicht auf. "Weil das unfair ist." Hinata wandte sein emotionsloses Gesicht dem großen Jugen zu. "Spiel hier nicht Robin Hoot du König." "Sag mir doch was Hr. Rem zu dir gesagt hat." Hinata seufzte. "Lässt du mich dann in Ruhe?" Tobio nickte. "Er meinte das wir mein Ticket vor Ort kaufen und auf mich ein Gespräch mit der Schulleitung wartet." Kageyama schluckte. "Ouhh." "Und jetzt geh mir aus dem Weg." Der schwarzhaarige trat zur Seite. Das war alles so furchtbar ungerecht. Er eilte zu Hr. Rem der in der Mitte des Raumes stand und sich mit einem Kolegen unterhielt. "Hr. Rem, Shoyo ist kein Dieb!", unterbrach er eine hagere Frau mit der sich sein Lehrer unterhalten hatte. "Kageyama-kun ich unterhalte mich grade. Würdest du bitte..-" "Er ist es aber nicht!", fauchte Kageyama laut. Nun hatte er die ganze Aufmerksamkeit aller vorhandenen Schüler. "Was redest du da?", stotterte Hr. Rem verdattert. "Shoyo war die ganze Nacht bei mir!" "Was meint er damit?" "Ist er etwa schwul?" "Warum fängt Kageyama was mit diesem Idioten an, wenn er doch jeden anderen Jungen haben könnte?" "Er war aber nicht zu der Tatzeit in seinem Zimmer." "Ich auch nicht!", schrie Kageyama aufgebracht. "Aber Kageyama-kun...-" "Hören sie mir zu! Ich war mit Alice spazieren und das bis zur Ausgangssperre, das bedeutet bis 23:00 Uhr. Dann bin ich hoch zu der kleinen Terrasse im obersten Stock wo ich Shoyo fand. Uns ist die Tür zugefallen weshalb wir von 23:40 bis weit nach dem Frühstück ausgesperrt waren. Somit konnte Shoyo nichts gestohlen haben. Wenn sie mir nicht glauben fragen sie die Putzfrauen die uns gefunden haben!" Stille. Alle Augen waren auf Kageyama gerichtet der mit den Armen fuchtelte. Kageyamas suchte in der Menge seine Freunde an denen er Halt finden könnte, als sein Blick an Hinata haften blieb. Er schaute wie alle anderen in seine Richtung. Seine Augen waren geweitet und in seinem Blick spiegelte sich Fassungslosigkeit, Unglauben und Dankbarkeit wieder. Plötzlich redeten alle durcheinander. "Machst dich für den Lahmarsch stark Kageyama?" "Awww mein Schatz ist viel zu gütig..." Doch trotz des Lärms, glaubte Kageyama ein leises "Danke" aus Hinatas Richtung zuhören. "Ehh...al...so....we....nn... das so ist....", stotterte Hr. Rem. " Dann... darf Hinata-kun natürlich bleiben." Wieder schnatterten alle durcheinander. "Hinata-kun... ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich zu unrecht beschuldigt. Ich hoffe du verzeihst mir." Hinata nickte nur. Der eben noch so beschämte Lehrer lächelte schon wieder. "Nun aber hopp! Du musst deine Sachen wieder auspacken und... uhmmmm.", der große Mann blickte in die Menge bis er an Tobio haften blieb. „Ahhh! Kageyama-kun, hilfst du ihm bitte dabei? Diesmal muss es schließlich schnell gehen da wir noch Programm für heute haben."
„Soll ich dir das abnehmen?", fragte Kageyama vorsichtig. Hinata ignorierte ihn und trug einen Kleiderstapel zum Schrank. „Ohh ich räume schonmal dein Buch auf die Kommode." Hinata seufzte und drehte sich, mit einer Hand noch im Schrank zu ihm um. „Ich brauche keine Hilfe. Geh von mir aus zu deinen Freunden oder dieser Alice." Kageyama blieb unsicher da wo er war. „Hör mal, ich bin dir dankbar. Es war nett von dir das du das gemacht hast." Die Hände im Schoß verschränkt blickte der große Junge auf. „Ach, das machen Freunde doch für einander." Hinata seufzte abermals. „Ich danke dir wirklich aber ich bleibe bei meiner Meinung Kageyama. Wir sind keine Freunde." Kageyamas Schultern, die er die ganze Zeit angespannt hatten, sackten traurig hinunter. „Aber Shoyo... bitte, es tut mir leid." „Das weiß ich aber es ist mir egal und nenn mich nicht bei meinem Vornamen Kageyama." Trauer und Wut vermischten sich und Tobio sah alles verzerrt. Schnell schnappte er sich Kopfhörer und eilte mit einem : „Schön Hinata du Arsch" aus dem Zimmer. Beim laufen steckte sich der schwarzhaarige die Kopfhörer in die Ohren und schloss sie an seinem Handy an. Er atmete erleichtert aus, als die Musik zuspielen begann. Ohne zu wissen wo ihn seine Beine hintrugen stieg er in den Fahrstuhl und fuhr hoch bis ins oberste Stock. Dort angekommen, verschwand er auf der Terrasse doch da war schon jemand anderes.
„Ohh Hi Sugawara. Tut mir leid ich dachte hier wäre keiner, bin schon wieder weg." Der grauhaarige drehte sich zu ihm um. „Ach Quatsch! Ein schöner Ausblick ist erst dann schön, wenn man ihn sich mit jemanden teilt." Einladend deutete der Junge neben sich. Kageyama trat neben ihn und stützte sich am Geländer ab. Schnell steckte er seine Kopfhörer in seine Hosentasche. Er kannte den Jungen neben sich aus dem Volleyballclub. „Und außerdem habe ich dir ja deinen Platz geklaut." Kageyama lächelte etwas. Dieser Junge war so aufrichtig, liebevoll und fürsorglich das man sich glatt in ihn verlieben konnte. Zum Glück war Kageyama nicht schwul sonst würde er sich für diese Gedanken hassen.
„Ich kann verstehen warum du so oft hierher kommst, mit einer vernünftigen Decke und einem Kissen lässt es sich hier auch länger aushalten." „Naja aushalten würde ich es jetzt nicht bezeichnen... Außerdem bin ich nur auf diesen Ort gekommen, weil Hinata ihn gerne besucht." Sugawara nickte. „Ja, ich finde ihn eigentlich sehr sympathisch.." „Du kennst ihn doch gar nicht." Sugawara lachte. „Es gibt einige Dinge, von denen du nicht weißt." Kageyama schmunzelte. „Sag, Sugawara, hast du einen Rat für mich?" Der 3-Klässler lächelte wieder freundlich. „Aber sicher, worum geht es denn?" Kageyama seufzte. „Nun, ich habe mich mit jemanden gestritten, den ich eigentlich recht mag aber diese Person verzeiht mir meinen Fehler nicht." Kurz war es still. „Inwiefern magst du diese Person?" „Huch? Ja freundschaftlich was denkst du denn?" „Aha. Ist diese Person vielleicht Hinata?" Etwas aus der Bahn geworfen starrte er den hellhaarigen an. „Das heißt wohl ja.", schmunzelte Suga leise. „Nun. Ich würde ihm sagen wie leid es mir tut und das ich mein bestes gebe um mich zu bessern." „Hmm. Denkst du das bringt etwas? Shoyo ist sehr starrköpfig musst du wissen." „Ach, wenn du die Entschuldigung ernst meinst und sie sich emotional rüberbringst, bestimmt." „Danke Sugamam- Sugawara." Mit rotem Kopf verließ Kageyama die Terrasse und ließ den ebenso roten Zuspieler zurück. „Jetzt werde ich ihn sagen, wie leid es mir tut!", nahm er sich in Gedanken vor und stieg in den Fahrstuhl.
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