𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟐𝟐
𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟐𝟐
𝙼𝚊𝚛𝚢𝚊𝚗𝚊
Ich wollte daraufhin nicht niedergeschlagener sein, aber ich war es. Ich fühlte mich nicht gut... Doch die Nacht sollte noch härter werden. Es war kurz nach zwei, als ich aufwachte - und zwar, weil Asterion gefährlich still war. Langsam setzte ich mich auf, schlug die Decke zur Seite und strich mir die Haare aus dem Gesicht, trat langsam an sein kleines Bettchen und knipste die Nachttischlampe an. ,,Hey, mein Kleiner... Alles okay?", flüsterte ich und lehnte mich langsam zu ihm runter. Er war ein wenig unruhig und als er mich ansah wirkten seine Augen glasig. Seine Wangen waren gerötet. Das ungute Gefühl in meiner Magengegend nahm zu, als ich sanft meine Hand auf seine kleine Stirn legte - und mein Herz für eine ganze Weile stehen zu bleiben schien. Es verkrampfte sich so sehr in meiner Brust, dass mir augenblicklich Tränen in die Augen schossen und ich einen ganzen Moment lang erstarrte. Er war heiß. Viel zu heiß. Er hatte Fieber. ,,Oh Gott", wimmerte ich und nahm den Kleinen aus seinem Bett. In diesem Moment fühlte ich mich als Mutter vollkommen hilflos. Überfordert. Und alleine. Und wieder wünschte ich mir, Sirius wäre hier. Besonders jetzt. Es ließ mein Herz vor Angst hämmern, dass Asterion nicht einmal schrie. Mit zitternden Knien trat ich in den Flur. ,,Remus! Sirrah!" Ich stieß die Tür der beiden Gästezimmer auf und blieb keuchend zwischen beiden Türrahmen stehen. ,,Asterion hat Fieber!" Vor Hysterie überschlug meine Stimme sich und Sirrah, die sich eigentlich gerade murrend die Decke übers Gesicht hatte ziehen wollen, war blitzschnell auf den Beinen und zu mir getreten. ,,Was? Wie konnte das passieren?! Er war vor wenigen Stunden doch noch kerngesund!" Sorgenvoll trat sie zu mir und mit verweinten Augen sah ich sie an. ,,Ich weiß es nicht... Ich weiß nicht was wir jetzt machen sollen, ich... Ich bin eine schlechte Mutter, oder?" Weinend sah ich sie an und die Dielen knarrten, als Remus zu uns trat.
,,Bist du nicht, Maryana. Das kann immer passieren. Beinahe jedes Baby wird in seinem ersten Lebensjahr mindestens einmal krank. Wir gehen sofort ins St. Mungos", versuchte er mich zu beruhigen und Sirrah nickte. ,,Ich hole die Umhänge und das Flohpulver", pflichtete sie dem Werwolf entschieden bei und lief schnellen Schrittes die Treppen runter. Meine Unterlippe bebte, während ich Asterion an meine Brust drückte. ,,Remus, ich habe Angst", wimmerte ich und er legte seinen Arm um meine Taille. ,,Alles wird gut. Mach dir keine Sorgen, okay? Die Heiler im St. Mungos kriegen das hin", meinte er fest und stützte mich langsam die Stufen runter. Verzweifelt sah ich auf das Bündel in meinen Armen hinab. Was wenn es etwas schlimmes war? Besonders bei Babys war Fieber doch verdammt gefährlich... Wieso war ich nicht früher aufgewacht? Er war so still, dass ich ihn flehend leicht zu wiegen begann... Doch es kam nicht ein Laut von meinem Sohn. Ich fühlte mich, als hätte mich ein unverzeihlicher Fluch getroffen. Und allem voran kam ich mir so nutzlos vor, so unbeholfen. Mein Kind war krank, ich konnte nur eine schlechte Mutter sein! Sirrah legte mir meinen Umhang um die Schultern, ehe sie mir Flohpulver reichte. ,,Deutlich sprechen, Mary. Kriegst du das hin?", ermahnte sie mich streng und ich nickte. Meine Knie zitterten so sehr, dass ich Angst hatte, sie könnten nachgeben. Sirrah stieg zuerst in den Kamin und verschwand in grünem Rauch - ich folgte ihr und fiel ihr mit Asterion beinahe in die Arme. Remus trat kurz nach mir in den hellen Eingangsbereich des Zauberer-Krankenhauses und strich sich den Ruß von seinem schwarzgrauen Cape.
Die Nachtschwester an der Rezeption für Notfälle sah gelangweilt auf, als wir auf sie zutraten. ,,Wie kann ich helfen?", murmelte sie und rieb sich übers Gesicht. Während Sirrah aussah, als würde sie gleich über die Theke springen und der rundlichen Dame mittleren Alters an die Gurgel gehen, legte Remus ruhig seine Hände auf den Tresen und sah sie ernst an. ,,Wir haben ein sieben Monate altes Kind mit Fieber bei uns. Wir brauchen sofort einen Arzt", meinte er ernst, eine leichte Drohung schwang in seiner Stimme mit, auch wenn sich seine Mine nichts anmerken ließ. Die Schwester sprang auf. ,,Warum sagen Sie das nicht gleich?! Los, geben Sie mir das Kind!", rief sie aus und ich drückte Asterion an mich. ,,Nein...", keuchte ich und Remus legte seine Hand auf meinen Arm. ,,Gib ihn ihr, Mary. Es wird ihm gleich besser gehen", meinte er und Sirrah strich mir über den Rücken. ,,Hör auf Moony, Herzchen, Sie wird ihn zu einem Heiler bringen", hauchte sie und meine Unterlippe begann zu zittern. ,,Aber dann weiß ich doch gar nicht, was mit ihm passiert! Ich will mitkommen!", schluchzte ich und Remus nahm mir Asterion sanft aus den Armen. ,,In solchen Fällen muss ich die Eltern bitten, draußen zu warten. Tut mir leid." Die Schwester sah fast ein bisschen mitleidig aus, ehe sie sich schnellen Schrittes mit Asterion entfernte und ich schluchzend zusammengesunken wäre, hätte Remus mich nicht an der Taille gegriffen. ,,In diesem Zustand kannst du nicht mit rein, Maryana", flüsterte er und führte mich an die Seite, wo einige Stühle standen. ,,Setz dich dahin", fügte er leise hinzu und ich schüttelte den Kopf. ,,Ich will mich nicht hinsetzen, ich will sofort zu meinem Baby", weinte ich, Panik schnürte mir die Kehle zu. Was wenn Asterion nun etwas zustieß, er an etwas ernstem erkrankt war und ich eine zu schlechte Mutter gewesen war, um Symptome frühzeitig zu bemerken? Was wenn ich ihn verlor? Was blieb mir dann noch...?
Entschieden drückte Remus mich auf einen der Stühle und ging davor in die Hocke. ,,Sirrah, kannst du ihr ein Glas Wasser organisieren?", fragte er meine Freundin leise, die ganz blass um die Nase war und hastig nickte. ,,Bin gleich zurück", murmelte sie und Remus legte seine Hände auf meine Knie. ,,Jedes Kind wird mal krank", meinte er erneut und sah mich fest an. ,,Das hat überhaupt gar nichts mit deinen Fähigkeiten als Mutter zutun", fügte er hinzu und ich vergrub schluchzend das Gesicht in den Händen. ,,Und wieso fühle ich mich dann so schuldig?", fragte ich ihn mit bebender Stimme. ,,Du bist es nicht", entgegnete er ernst und verzweifelt sah ich ihn zwischen meinen Fingern hindurch an. ,,Wieso kann Sirius nicht bei mir sein? Ich brauche ihn doch, ich brauche ihn jetzt gerade so sehr... Remus...", brachte ich hervor und er schluckte schwer. Ich wusste nicht mehr, wie oft ich ihm diese Frage gestellt - und wie oft er mir folgendes gesagt hatte: ,,Er ist immer bei dir, Maryana... In deinem Herzen..." Er zog mich sanft in seine Arme und schluchzend drückte ich meine Stirn an seine Schulter. ,,Das reicht nicht mehr", wimmerte ich. ,,Ich brauche ihn hier, hier bei mir. Bei Asterion. Wir können nicht ohne ihn, wir schaffen es nicht..." Ich schüttelte den Kopf, während Remus sanft über meinen Rücken strich, mir Halt gab... Auch wenn er das nicht zu hundert Prozent konnte, tat es dennoch gut, zu wissen, dass er da war. Für mich... Und für Asterion. Solange, bis Sirius es wieder tun konnte. Falls das jemals nochmal der Fall sein würde. ,,Ich kann das nicht mehr...", flüsterte ich kraftlos und Remus ließ mich los, nahm mein Gesicht in seine Hände.
,,Du warst so lange stark, Maryana. Du wirst jetzt nicht aufgeben!", ermahnte er mich und ich sah ihn weinend an. ,,Aber ich brauche Sirius...", wimmerte ich und er nickte. ,,Und er braucht dich. Und deshalb wirst du nicht aufgeben, hast du verstanden? Und Asterion... Er braucht euch beide!" Fest sah er mich an und ich biss mir auf die Unterlippe, bis ich Blut schmecken konnte. ,,Aber was, wenn Sirius sich schon aufgegeben hat...?", hauchte ich schwach und Remus schüttelte den Kopf. ,,Würde er nie. Er ist ein Kämpfer, ein Rebell. Das war er schon immer", gab er zurück und ich fuhr mir übers Gesicht. ,,Hast... Hast du ein Taschentuch?", fragte ich mit brüchiger Stimme und Remus nickte. ,,Du wirst dich selbst nicht aufgeben, hörst du?" Seine blauen Augen fixierten mich regelrecht... Mit zitternder Unterlippe nickte ich. ,,Ich gebe mich nicht auf...", brachte ich hervor und er reichte mir ein Taschentuch, damit ich mir die Nase putzen und mir über die Wangen wischen konnte. Er zog noch etwas aus seinem Cardigan und ich musste schwach lächeln, als ich sah, dass es kleine Tafel Schokolade war. ,,Hier, iss. Danach wirst du dich besser fühlen", meinte er sanft und Sirrah trat mit roten Wangen und blitzenden Augen wieder zu uns. ,,Nur Zicken hier", schimpfte sie gerade. ,,Ich wollte nur ein Wasser, beim Hippogreif nochmal, was für ein Aufstand!", fügte sie hinzu und Remus richtete sich langsam wieder auf. ,,Was war denn?", fragte er mit einem kleinen Grinsen und Sirrah schnaubte. ,,Ach, die dumme Kuh hat sich aufgeregt, weil ich ihr Techtelmechtel mit einem Pfleger unterbrochen hab, um am Schwesternzimmer nach Wasser zu fragen, weil der Spender auf dem Gang kaputt war", murrte sie und lächelte mich dann an. ,,Hier. Ich hab hart dafür kontern müssen", meinte sie dann und ich nahm es mit zittrigen Fingern entgegen. ,,Danke..."
Das Warten war unerträglich. Es zog sich Stunden hin... Müde lehnte ich an Remus' Schulter. Sirrah hatte mir geraten, noch ein wenig zu schlafen, doch das ließ meine Sorge um Asterion nicht zu. Ich wollte doch nur zu meinem Kind. Als die Schwester dann auf uns zu kam, setzte ich mich so ruckartig auf, dass Sirrah beinahe vor Schreck von ihrem Stuhl gefallen wäre. ,,Sie können jetzt zu ihm", meinte sie und ich erhob mich hastig. ,,Der Arzt wartet bei ihm. Er wird Ihnen alles weitere erklären. Ich bringe sie hin", fügte er hinzu und ich zog Sirrah hastig auf die Beine. Der Weg zu dem Untersuchungszimmer kam mir nochmal ewig vor und mein Herz raste, während ich meine Fingernägel nervös in meine Handflächen grub. Ich würde es nicht verkraften, wenn es etwas Schlimmes war... Etwas, das ich als Mutter hätte bemerken müssen. Sirrah hatte ihre Hand auf meinen Rücken gelegt und die Schwester drückte die Tür auf. ,,Erstmal nur die Eltern", meinte sie und sah uns fragend an. Mein Herz stach. ,,Das wäre dann wohl ich", brachte ich hervor. ,,Nur ich", fügte ich weinerlich hinzu und mitfühlend sah sie mich an. ,,Kommen Sie mit." Sie hielt mir die Tür auf und ich trat in ein helles Zimmer. Der Arzt notierte gerade etwas auf seinem Klemmbrett und Asterion lag in einem Kinderbett. Er hob den Kopf und lächelte. ,,Sie sind die Mutter?", fragte er und ich nickte. ,,Was... Was ist mit ihm?", flüsterte ich und er legte das Klemmbrett beiseite. ,,Es handelt sich hierbei um das Dreitagefieber. Dieses Virus tritt im Kindesalter auf, meistens in den ersten zwölf Monaten. Mit Hilfe der richtigen Medikamente und Tränke, so wie unserer Beobachtung, sollte es recht harmlos verlaufen... Es handelt sich dabei um mehrere Fieberanfälle, deren Dauer nicht unbedingt auf die genannten drei Tage beschränkt sein muss... Es kann ihm auch schon nach zweien besser gehen... Aber auch länger dauern und beispielsweise eine ganze Woche in Anspruch nehmen", erklärte er mir und meine Unterlippe begann zu zittern. ,,Aber das kann Komplikationen mit sich bringen, oder?", fragte ich weinerlich und er lächelte mich sanft an. ,,Kann es, ja. Aber das ist äußerst selten", entgegnete er. ,,Wir würden ihnen gerne zur Beobachtung hierbehalten", fügte er hinzu und ich trat an das kleine Bettchen, sah meinen Sohn mit glasigen Augen an.
,,Okay... Tun Sie alles was nötig ist", brachte ich hervor. ,,Kann ich bei ihm bleiben?" Flehend sah ich auf und zögernd warf der Arzt einen Blick zu der Krankenschwester, die neben der Tür stand und geduldig darauf wartete, Remus und Sirrah auch reinbitten zu dürfen. ,,Das sollte sich sicher einrichten lassen. Er braucht seine Mutter", meinte sie und der Arzt nickte mir zu. Erleichtert sah ich auf Asterion hinab, reichte ihm meinen kleinen Finger, den er zaghaft umschloss und aus großen, blauen Augen zu mir hochsah. Die Schwester ließ Remus und Sirrah in das Zimmer, indem Asterion wohl die nächsten Tage bleiben würde und die beiden traten zu mir ans Bett. ,,Was hat er?", fragte Sirrah besorgt, sah sanft auf den Kleinen hinab. ,,Eine Fiebererkrankung...", flüsterte ich heiser und wischte mir über die Wangen. ,,Ich hätte das doch sicher irgendwie verhindern können", fügte ich verzweifelt hinzu, nachdem die Schwester und der Heiler uns mit Asterion alleine gelassen hatten - wir klingeln sollten, falls etwas war und stündlich jemand nach meinem Sohn sehen würde. ,,Er wird sicher schnell wieder gesund", versuchte Remus mich zu trösten und strich mir ermutigend über den Rücken. ,,Hoffentlich...", hauchte ich und sah auf. ,,Ich werde hierbleiben, bis es ihm besser geht", fügte ich hinzu und Sirrah sah mich zögernd an. ,,Aber du musst dich ausruhen, Mary...", warf sie unsicher ein und ich schüttelte den Kopf. ,,Nein... Ich würde nie zur Ruhe kommen, solange ich nicht weiß, wie es ihm in diesem Moment geht", widersprach ich ihr leise und Remus zog mir seufzend einen Stuhl heran.
,,Genauso stur wie Sirius. Durch und durch", murmelte er und ich sah ihn dankbar an, setzte mich langsam hin. ,,Dann bleiben wir auch noch", beschloss Sirrah dann. ,,Remus, Kaffee?" Es war kurz vor vier und wir alle waren unsagbar erschöpft... Doch ich dachte nicht daran, Asterion von der Seite zu weichen. Und die beiden wohl nicht, das bei mir zutun. ,,Kaffee", pflichtete er meiner Freundin bei und sie sah zu mir. ,,Tee, Kleines?" Ich nickte ihr zu und sie huschte einen kurzen Moment in den Flur - ich ahnte schon, dass sie nicht ohne einen Wutanfall zurückkehren würde. Remus schien ähnliches zu denken. ,,Ich gehe lieber mit. Bevor sie etwas kaputt macht... So wie den Wasserspender im Wartebereich", meinte er hastig und ich musste schwach grinsen. ,,Besser ist es", pflichtete ich ihm bei und er folgte Sirrah hastig aus dem Zimmer. Ich wandte mich Asterion zu. ,,Mein Kleiner... Was machst du nur für Sachen?", hauchte ich und er gab ein Glucksen von sich, das mein Herz unglaublich erleichterte... Wenigstens war er nicht mehr so still, nicht mehr so verkniffen. Seine Wangen waren noch immer rot, doch der Heiler schien ihn bereits mit den richtigen Mitteln versorgt zu haben. Sein kleiner Mund verzog sich zu einem Gähnen und erschöpft schloss er die leicht angeschwollenen Lider. Sanft führte ich seine kleinen Finger an meine Lippen. ,,Schlaf schön, Asterion. Bald bist du wieder gesund..." Müde fuhr ich mir übers Gesicht, zog meine Hand langsam zurück, strich über das Gestell des Bettes, das meinen Sohn daran hinderte, rauszufallen - und legte dann einen Moment erschöpft meine Stirn in meine Hände. Wenn Sirius doch nur hier wäre... Wir könnten das zusammen durchstehen. Jetzt musste ich hier alleine durch... Natürlich hatte ich Sirrah und Remus, doch sie konnten nicht Asterions fehlenden Vater ersetzen.
Ich hob den Kopf, als ich die beiden leise vor der bloß angelehnten Tür sprechen hörte. ,,Du wirst sie doch aufhalten, oder Remus? Wir werden nicht zulassen, dass sie nach Askaban geht, oder?", konnte ich Sirrah leise fragen hören und schluckte, ließ mir aber nicht anmerken, dass ich die beiden hörte. Remus seufzte. ,,Ich fürchte, wir können sie nicht davon abbringen, Sirrah... Sie hat es sich in den Kopf gesetzt. Was sollen wir tun? Sie wird ohne Sirius auf Dauer zerbrechen und es nicht mehr schaffen, glücklich zu sein. Darunter wird Asterion unglaublich leiden...", gab er verzweifelt zurück und Sirrah stieß einen Laut der Verzweiflung aus. ,,Was sollen wir nur tun? Wir können doch nicht mit ansehen, wie sie von dem Ministerium und den Dementoren in das schlimmste Gefängnis der Welt verschleppt wird", stieß sie wütend hervor und ich biss mir auf die Unterlippe. Remus hatte recht. Sie würden mich nicht aufhalten können. ,,Uns wird etwas einfallen... Noch haben wir Zeit. Asterion braucht sie noch, sie kann noch nichts tun", hörte ich ihn entgegnen und sie atmete verzweifelt aus. ,,Remus?", meinte sie dann leise. ,,Hast du... Hast du tiefere Gefühle für sie? Liebst du sie?" Ich erstarrte. Was? Wie kam sie darauf? Das konnte nicht sein, Remus und ich wir waren... Nicht so. Remus empfand doch nichts für mich, oder? Mein Herz begann ängstlich zu flattern. Ich würde seine Gefühle niemals erwidern können, ich würde Remus Lupin das Herz brechen... ,,Was? Merlin, nein", hörte ich ihn sagen und atmete erleichtert auf. ,,Sie ist Familie. Und ich würde das Tatze niemals antun. Maryana ist wie eine kleine Schwester für mich... Warum fragst du das? Glaubt sie das?" Sirrah zögerte. ,,Ich... Nein, tut sie nicht. Es wirkte nur auf mich so, als würdest du mehr in ihr sehen", nuschelte sie - und es war äußerst selten, dass Sirrah Sylvane verunsichert klang, doch jetzt war es so. ,,Nein, Sirrah, da ist nichts. Nichts dieser Art", meinte er und ich hob den Kopf, als er dann die Tür aufdrückte.
,,Tee", meinte er sanft und reichte mir eine dampfende Tasse. ,,Danke...", flüsterte ich und Sirrah trat ebenfalls in den Raum. ,,Wie geht es ihm?", fragte sie leise, als sie die Tür ins Schloss gedrückt hatte. ,,Besser, glaube ich... Er schläft jetzt wieder...", gab ich zurück und sah zwischen den beiden hin- und her. Sie ließen sich ihre Unterhaltung zwar nicht anmerken, doch ich bemerkte dennoch, dass da etwas zwischen ihnen war. Eine gewisse Spannung. Hatte Sirrah Remus etwa nach seinen Gefühlen mir gegenüber gefragt, weil sie in Wirklichkeit welche für ihn entwickelt hatte? Gelassen nippte sie an ihrem Kaffee und lehnte sich an die Wand. Remus sah mich an. ,,Ist dir kalt? Du zitterst", warf er ein und ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Ich hatte es gar nicht bemerkt...", flüsterte ich und kauerte mich auf dem Stuhl zusammen. Er zog seinen Cardigan aus und reichte ihn mir. ,,Hier, nimm den. Du weißt ja, ich friere nicht so schnell." Aufmunternd zwinkerte er mir zu und dankbar nahm ich ihn an. Ich war froh, dass die beiden an meiner Seite waren... Ich wüsste nicht, wo ich nun ganz alleine stehen würde. Ich konnte nur hoffen, dass Asterion ohne weitere Komplikationen gesund wurde - während ich an seinem Bett saß und vor Sorge fast noch durchdrehte. Ich wünschte, Sirius wäre hier. Alleine seine Anwesenheit hatte schon immer etwas beruhigendes auf mich gehabt - auch wenn er mein Herz mit seinem Lächeln und seinen wunderschönen sturmgrauen Augen zur meisten Zeit deutlich ins Stolpern brachte. Und Remus hatte recht... Für ihn und Asterion musste ich weiterhin stark sein. Und es auch bleiben. Damit unsere kleine Familie eines Tages wieder vereint sein könnte, Sirius und ich endlich heiraten könnten... Und ich wünschte mir so sehr, dass ich die Zeit bis dahin überstand... Die Vorstellung mich wieder in seine Arme flüchten zu können, war tröstend. Beinahe konnte ich seinen Geruch riechen, wenn ich ganz fest an ihn dachte. Der Geruch von Kaminrauch, Feuerwhiskey und Kiefernzapfen...
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Hey!
Ich bin zwar total erkältet, weil ich gestern zu lange draußen war - aber ich musste einfach schreiben und ich mag das Kapitel sogar total. Der arme Asterion, die arme Mary... Wäre Sirius doch nur nicht in Askaban... Hach, das ist alles so traurig. Und währenddessen... Regen sich in Sirrah etwa Gefühle für unseren lieben Remus? Ich mag Remus in dieser Story total, hätte er es nicht verdient? Und hätte sie es nicht verdient? Na mal sehen, was sich ergibt...
Euch einen schönen Valentinstag!
Vielleicht update ich heute auch nochmal, mal sehen, kommt auf meinen Schnupfen an.
Liebe Grüße und ein wenig Feedback würde mich freuen - eure wingsofeden
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