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𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟐

𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙: 𝟐

𝓗𝓮𝓻𝓮 𝓘 𝓪𝓶 𝔀𝓲𝓽𝓱𝓸𝓾𝓽 𝔂𝓸𝓾
𝓘 𝓯𝓮𝓮𝓵 𝓼𝓸 𝓵𝓸𝓼𝓽, 𝓫𝓾𝓽 𝔀𝓱𝓪𝓽 𝓬𝓪𝓷 𝓘 𝓭𝓸...?

𝔦𝔫𝔫𝔢𝔯𝔥𝔞𝔩𝔟 𝔡𝔢𝔯 𝔉𝔢𝔰𝔱𝔲𝔫𝔤𝔢𝔫 𝔳𝔬𝔫 𝔞𝔰𝔨𝔞𝔟𝔞𝔫

Er erinnerte sich daran, wie sie roch... Nach Rosenwasser, Schokolade, die sie genauso sehr liebte wie sein bester Freund Remus Lupin es tat, nach süßen Kirschen - und nach ihrem lieblich zarten Eigengeruch, der so wunderschön war, dass er schmerzlich um Stunden nach einem Wort gesucht hatte, das ihm diesen besonderen Duft zurück in Erinnerung rufen könnte. Doch er fand keines. Stattdessen dachte er an ihren weiblichen, wunderschönen Körper, der sich in seinen Händen so zart und warm angefühlt hatte. Er versuchte sie vor sich zu sehen, während er in seiner eiskalten, kahlen Zelle saß und das Meer draußen gegen die Klippen schlagen hörte, auf welchem das Gefängnis Askaban stand. Es befand sich auf einer nicht zu ortenden, verzauberten Insel inmitten der Nordsee. Sirius konnte die Gischt riechen und Salz auf seinen Lippen schmecken... Was diesen Ort auf eine makabere Weise weniger schrecklich wirken ließ. Das schlimmste war die ewig währende Dunkelheit mitsamt der eisigen Temperaturen - und die Dementoren, die über das Gefängnis hinweg zogen und mehrmals am Tag an seiner Zelle vorbeizogen, wobei Sirius so klamm wurde, dass er sich in der hintersten Ecke zusammenkauerte und flehend auf den Moment wartete, in dem es wieder vorbei sein würde.

Natürlich hatte er alles versucht. Er hatte versucht zu fliehen, er hatte seine Unschuld beteuert, stundenlang an den Gittern gerüttelt und so laut geschrien, wie er nur konnte. Bis in die Heiserkeit. Die Strafen dafür waren all das nicht wert gewesen, denn er hatte rein gar nichts erreichen können. Hier in Askaban interessierte niemanden mehr, wer er war - oder was er getan hatte oder getan haben sollte. Gebracht hatte ihm all die Gegenwehr, all die Rebellion, für die Sirius Black schon immer bekannt gewesen war, nur schmerzhafte Qualen, die ihn um den Verstand zu foltern drohten und ihn mit jedem Mal einen weiteren Teil seiner langsam, aber sicher zerschellenden Seele verlieren ließen. Er versuchte in den schlimmsten und zerfressensten Momenten der Dunkelheit an sie zu denken. An ihr wallendes rotes Haar und ihre großen braunen Augen, an ihre reine, sensible Person und ihre Einfühlsamkeit, in welcher er sich immer wieder aufs Neue verloren hatte. Als er noch bei ihr gewesen war und gerade erst erfahren hatte, dass er Vater wurde... Und nun? Nun war er nicht bei ihr - und auch nicht bei seinem Kind. Würde es ohne ihn zur Welt kommen? Würde Maryana es überstehen? Er dachte an ihr feuriges Temperament, das ihn andererseits so viele Nerven gekostet hatte - und für welches er sie doch so sehr liebte. Ja, sie würde es schaffen... Zumindest wagte er, das zu hoffen.

Auch wenn man sich noch so viele Schauergeschichten über Askaban erzählte, glichen die Tagesabläufe, die Sirius durchschritt und die ihm halfen, die Tage zu zählen, seitdem das Ministerium ihn aus seinem Haus gezerrt und ohne Umwege nach Askaban exekutiert hatte, jenen, die es auch in anderen Gefängnissen gab. In Fesseln wurde er einmal täglich aus dem Gefängnis gelassen und ging monoton bestimmten Aufgaben nach, die in einem Hochsicherheitsgefängnis mit so vielen Sträflingen unweigerlich anfielen und die durch die nur in sehr strengem Rahmen gehaltene Zauberei, von Hand abzuleisten waren. Er arbeitete in der Küche, in welchen widerwärtig schmeckendes Essen von grantigen Hauselfen zubereitet wurde - oder er wusch mit puren Händen so lange Wäsche, bis seine Handflächen wund waren und bluteten. Seine Haut war aufgerissen und brannte jeden Tag mehr, wann immer er wieder aus seiner Zelle geholt wurde. Und doch war es eine beinahe dennoch kaum tragbare Erleichterung, etwas Anderes als die Gitter seiner Zelle und die Dementoren davor zu sehen.

Er versuchte zu spuren, denn er wusste - weigerte er sich, würden sie ihn nur noch schlimmer quälen. Es fiel ihm jetzt schon so unsagbar schwer, an positiven Erinnerungen oder Gefühlen festzuhalten, wo die Dementoren sie ihm Tag für Tag mehr und mehr entzogen und mit seinen Ängsten und schrecklichsten Erinnerungen spielten, sodass er Nacht für Nacht schreckliche Albträume durchstand, aus welchen er schluchzend erwachte, sich um seine Tränen schämte und doch verzweifelt haltsuchend seinen Verlobungsring umklammerte, den er an einem Lederband um den Hals trug und den er mit seinem Leben beschützt hatte, als sie ihn hier eingewiesen hatten. Nur dass er ihn nicht mehr lange besitzen würde... Denn Sirius hatte einen Plan, der ihm beinahe alles abverlangen würde. Beinahe schon seinen Verstand. Doch er wollte es für sie tun... Und für sich. Er wollte ihre Stimme ein letztes Mal hören, bevor er vergaß, wer er war.

Ab und an schritten Zauberer durch die Gänge des Gefängnisses, Abgesandte des Ministeriums, die für Recht und Ordnung sorgten. Doch zum Großteil waren es kleine, krüpplige Hauselfen und nun mal die Dementoren, als eisige, gefährliche Wächter des Gefängnisses, an welchen niemand vorbeikam. Allein von sieben gescheiterten Fluchtversuchen hatte Sirius in den letzten drei Tagen gehört, in welchen er die Wäsche geschrubbt hatte, bis das Wasser sich von seinem Blut so dunkelrot gefärbt hatte, dass er von vorne hatte anfangen müssen - und beinahe dafür noch zu Boden geprügelt worden war. Er hörte in dieser Zeit allerdings auch von einem Hauselfen, der seine eigenen Regeln hatte - und gelegentlich in der Küche des Gefängnisses zu Gange war, doch meistens unten an den Eingängen, wenn neue verurteilte, arme Seelen nach Askaban gebracht wurden. Er hoffte, dieser Elf könnte ihm einen einzigen Gefallen erweisen... Einen, den er kostbar - und auch teuer bezahlen würde. Doch er wartete Tag ein, Tag aus darauf, ihm im Küchendienst zu begegnen. Denn unten an den Pforten in das Höllengefängnis, in welchem eine Seele nach der Anderen im Keim erstickte und Sirius nur noch darauf wartete, bis seine Eigene an der Reihe war, würde er sich selbst wohl niemals - und damit auch den gefährlich lebenden Hauselfen niemals sehen.

Bis es soweit sein - und ihm ein Hoffnungsschimmer gewährt sein sollte. Nur, um ihn im nachhinein umso mehr zu brechen. Verzweiflung konnte blind machen... Und Sirius erblindete an ihr mehr und mehr. Es war eine besonders schlimme Nacht gewesen, in welcher er beinahe gar keinen Schlaf gefunden hatte. Gleich zwei Dementoren waren stundenlang in der Nähe seiner Zelle gewesen und einer von Ihnen war schlussendlich sogar an den Gitterstäben erschienen. Panisch war Sirius auf allen Vieren von ihm weg gerobbt, hatte seine Gefängniskleidung zerschlissen und seine Haut dabei teilweise aufgerissen. Dennoch hatte er dem Dementoren nicht entkommen können. Und all das was er fürchtete, all die schrecklichen Dinge, die ihm in seinem Leben widerfahren waren, widerfuhren ihm erneut. Selbst der Tod von Regulus, von welchem er sich immer gesagt hatte, dass er darüber stand und der Verlust seines Bruders ihn nicht wirklich verletzen konnte... Er quälte ihn. Er ließ ihn schreien, flehen, schluchzen und Galle spucken, weil sein gesamter Magen sich so sehr vor Angst verkrampfte, dass er am liebsten aufgegeben hätte und nie wieder aufgestanden wäre.

Er fühlte sich halbtot, als er sich an diesem Morgen dem Hauselfen hinterher schlurfte, welcher ihn so lange getreten und beschimpft hatte, bis er sich aufgerappelt hatte und ihm aus der Zelle gefolgt war. Verzweifelt hoffte er inmitten des Korridors, ein Moment von Naivität und dummer Hoffnung, für welche er sich verachtenswert fühlte, einen Blick Licht zu erhaschen. Doch alles was Askaban umgab waren dichte Nebelschwaden, erstickende Finsternis und die unheilvollen Dementoren, die so dicht an dem winzigen, vergitterten Fenster vorbeizogen, dass Sirius schwankte und gegen die Wand auf der anderen Seite stolperte. ,,Beweg dich!", wurde er sofort angefaucht und nickte steif. Er fühlte seine Seele aus seinen Fingern rinnen, wie Sand durch ein Stundenglas, er konnte spüren, wie ihm jede Nacht eine glückliche Erinnerung mehr entglitt und verzweifelt schluchzend hoffte er dann, seine Geliebte, die ihm letzte Überbleibsel des Hoffens schenkte, nicht ganz zu verlieren.

Auch der Tod von James warf heute einen großen Schatten auf ihn, wo er letzte Nacht erst wieder zu spüren bekommen hatte, wie es sich angefühlt hatte, das Haus von James und Lily zu betreten und beide leblos aufzufinden... tot. Einfach fort. Und noch viel schlimmer war die Schuld, die man auf seine Schultern legte. Man verurteilte ihn für den Mord an zwei Menschen, denen er unglaublich nahe gestanden hatte. James Potter war sein Fels in der Brandung gewesen. Bei James Potter hatte er Zuflucht gefunden, als er von zu Hause geflohen war. Die Familie von James Potter hatte ihn mit offenen Armen empfangen und sich ihm angenommen, sie hatten sich um ihn gekümmert, als sei er ihr eigener Sohn. Und jetzt war James tot. Und Sirius. Sirius war in den Augen der beinahe gesamten Zaubererwelt schuldig. Die einzigen beiden Menschen, die sich seiner Unschuld sicher waren, waren Maryana und Remus - die letzten beiden Liebenden, die ihm noch geblieben waren. Und nun war er selbst ihnen genommen worden... Er wollte sich wohl kaum ausmalen, wie sie sich fühlen mussten. Er schloss die Augen und konnte die beiden vor sich sehen, zumindest solange, bis er gewaltsam in die schmutzige, finstere Küche gestoßen wurde und beinahe auf dem feuchten, harten Boden gelandet wäre.

,,Arbeiten soll er, arbeiten!", schnauzte der Elf ihn an, ehe er in seinem Kissenbezug kehrt machte, um weitere Gefangene wie Vieh zusammenzutreiben. Sirius erkannte den heutigen Küchen-Elf, der anders war als die Anderen, sofort. Er trug sämtliche Kleidungsstücke, die ihn eigentlich aus dem Dienst des Ministeriums entbanden - und sicher war er nur noch hier, weil das Geschäft verdammt gut lief und es immer noch etwas für ihn rauszuschlagen gab. Er hatte noch nicht genug. Sirius konnte sich nicht erklären, wieso das Ministerium nicht davon wusste... Oder wusste es davon und schaltete es sich bloß nicht ein, um nur noch geschickter mit dem Verstand der Insassen zu spielen? Denn die Folter, die Sirius hierfür würde ertragen müssen, übertraf einfach alles, was ihm bisher in Askaban zugestoßen war. ,,Man erzählt sich, du seist käuflich?", wandte er sich leise an den Hauselfen, während er ein feuchtes Tuch in einem Holzeimer auswrang und das Seifenwasser wie Feuer in seinen offenen Wunden brannte. ,,Unter Umständen", gab der Elf zurück und Sirius nickte, ehe er an dem Lederband in seinem Ausschnitt zog. ,,Echt-Gold", meinte er knapp - und auch wenn sich alles voller Widerwillen in ihm zusammenzog, sagten ihm die gierigen Augen des Hauselfen, dass er ihn damit hatte.

,,Kannst du mich dafür mit ihr sprechen lassen? Mit meiner... Verlobten. Sei es eine Nachricht durchs Feuer oder irgendein anderer verdammter Zauber... Ich bezahle dich schließlich dafür", brachte er rau hervor und der Elf legte die sowieso schon vollkommen runzlige und hässliche Stirn in tiefe Falten. ,,Das wird schwer werden", warf er ein und Sirius schüttelte den Kopf. ,,Mein Preis ist hoch genug", gab er knapp zurück, wandte sich ab und widmete sich seiner täglichen Arbeit, die ihn immer monotoner fühlen ließ. Und ja, oh ja, das machte ihm Angst. Verdammte Angst.

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