6. Kapitel
Vor uns begannen die Weiden des Hofes. Ein paar Meter weiter lag die Einfahrt zwischen den Zäunen.
Langsam ging die Sonne auf was die Chance entdeckt zu werden steigerte. Der Himmel färbte sich rot, während ich von Vinurs Rücken hinunter rutschte.
„Warte hier auf mich! Ich bin gleich wieder da", flüsterte ich und strich ihm über den Hals.
„Versteck dich damit dich niemand findet, Vinur"
Er schnaubte, als hätte er jedes Wort verstanden und drehte sich um. Als ich losging und das knirschen des Kieses mich aus meinen Gedanken holte, war im Haus schon das Licht angegangen.
Ich musste mich beeilen.
So schnell es ging, schlich ich in richtung Sattelkammer, die sich neben dem Stall befand. Die Holztür quietschte als ich sie öffnete, war aber zum Glück nicht abgeschlossen. Durch die vergilbten Fenster konnte man mich zum Glück nicht sehen und doch hatte ich ein ungutes Gefühl.
Gerade als ich die paar Sachen in meinem Wintermantel verstaut hatte ging die Tür auf. Meine Tante stand im Tür Rahmen und schaute mich vorwurfsvoll an.
„Wo warst du gestern?", fragte sie wütend. Falten zierten ihre Stirn und ihre Augen waren zu schlitzen verengt.
„Ist doch eh egal!", meinte ich und stürmte nach draußen. Ein kurzer Ruck und ich wirbelte herum. Sie hielt mein Handgelenk fest und schaute mich wütend an. Ihre Falten auf der Stirn konnte man sicher auch schon aus der Ferne sehen. Ihre Augen glühten fast als sie mich in die Richtung des Hauses schleifte.
„Du hast Hausarrest und bleibst trotzdem so lange auf deinem Zimmer bis du verstanden hast was Disziplin und Gehorsamkeit bedeutet!", schnaufte sie.
„Ich hasse die Stunden in meinem Zimmer jetzt schon", dachte ich sauer
Als sie die Tür zu meinem Zimmer aufmachte meinte ich kurz bedauern in ihrem Gesicht gesehen zu haben. Vielleicht bedauerte sie mich eingesperrt zu haben, vielleicht bedauert sie auch mich alleine lassen zu müssen? Oder sie bedauerte das sie mich nicht als stallhilfe missbrauchen konnte. Genau das bedauert sie zu 100% weil sie mich nicht leiden kann und ich ihr in meinem Zimmer nicht nutze.
Die Zimmer Tür schlug zu und ein Schlüssel drehte sich klackernd im Schloss. Na klar ich dachte schon sie würde die Tür auflasse, so dass ich zu V inur komme.
Warum war ich nur so unvorsichtig? Wieso war ich nicht einfach früher gekommen? Wegen mir musste der geheimnisvolle Junge sterben und der Hengst ebenfalls.
Ich hatte versagt nirgends war jemand der mich akzeptierte. Außer vielleicht Vinur, nur er zählt nicht. Er ist ein Tier ein einfaches Tier das Glück hatte das ich ihn fand.
Oder war es anders herum? Brauchte ich ihn und hatte er mich gefunden? Ich kannte die Antwort wollte sie mir aber nicht eingestehen. Pferde sind wundersame Wesen, die wesentlich schlauer waren als mancher Mensch. Pferde sind mein Leben mein Traum und mein Anker.
Für diesen geheimnisvollen Jungen musste ich hier heraus kommen. Es ist wichtig und bestimmt über leben und Tod. Das Leben des Jungen und seines Isländers stand auf dem Spiel.
Schönen Nikolaus euch
Welche Jahreszeit gefällt euch am besten?
P.S. Ich würde mich über Kommentare und Votes freuen
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