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Eine Ringelblume, der Stiel eingewickelt in ein nasses Tuch. Mein Blick flog zwischen der orangen Blume in ihrer Hand und der gelben in meiner Hand hin und her, während sich meine Gedanken überschlugen. 

Sie sah weiterhin das Grab an. Ihre offenen braunen Haare fielen ihr leicht über die Schulter. „Der Tod ist wie eine Kerze, die erlischt, wenn der Tag anbricht", sagte sie in die Stille hinein, ihre Stimme dabei zart und leise.

Verwirrt über solch kryptische Worte blickte ich sie an und versuchte ihren erstarrten Gesichtsausdruck zu deuten, der so im Gegensatz zu ihren Worten stand.

„Es ist immer wieder tragisch, wenn geliebte Menschen gehen", fuhr sie fort, „Dennoch. Ich glaube nicht, dass dieses Leben hier alles war."

Nun folgte ich ihren Blick auf das neue Grab. Eine Pause entstand.

„Ich auch nicht."

Leicht hoben sich ihre Mundwinkel, ehe sie schluckte. „Wollen wir zu ihrem Grab gehen?"

Langsam nickte ich.

Es hatte etwas feierliches, wie wir bedächtig mit einer einzelnen Blume in der Hand zwischen den Gräbern entlang schritten und schließlich vor dem Grab meiner Mutter zum Stehen kamen. Ich sah, wie die Frau neben mir kurz die Augen schloss, bevor sie sich hinkniete und die Ringelblume mit in den Wildblumenstrauß steckte. Sie stand wieder auf, nickte mir zu und ich tat es ihr gleich. Danach standen wir still vor dem Grab und hingen unseren eigenen Gedanken nach.

„Du kennst meine Mutter", sprach ich das Offensichtliche aus.

Sie nickte. „Sie war eine langjährige gute Freundin."

„Wohnst du hier in der Nähe, dass du jeden Tag hier her kommst?" Es sollte nicht wie eine Unterstellung klingen, weshalb ich versuchte, eine Spur Zurückhaltung in meine Stimme zu legen. Ich wusste nicht, ob es mir gelang.

Das Lächeln, dass sie mir schenkte, war traurig. „Ja, nur ein paar Kilometer entfernt im nächsten Ort. Und du hast richtig bemerkt, ich komme jeden Tag hierher."

„Ich auch", flüsterte ich.

„Es tut mir leid für dich, dass du deine Mutter so früh verlieren musstest." Mitleid sprach aus ihrem Blick und ich musste schlucken, um meine Stimme wiederzufinden.

„Danke. Mir tut es leid, dass du deine Freundin verloren hast."

Sie nickte und ihr Blick verlor sich wieder in der Ferne. Ich gab ihr diesen Moment.

„Du warst nicht auf Mamas Trauerfeier", bemerkte ich, „Warum?"

Da entdeckte ich einen Träne in ihrem Augenwinkel. „Du kennst mich nicht mehr, oder?", fragte sie anstatt einer Antwort.

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich kenne dich noch. Du kannst kaum vier Jahre alt gewesen sein, damals. Mein Gott, das ist lange her." Sie verfiel in ein kurzes Schweigen. „Wir gingen schon gemeinsam in die Schule, deine Mutter und ich. Wir waren zwei richtig enge Freundinnen, haben in unserer Jugend alles zusammen unternommen, jedes Geheimnis miteinander geteilt."

„Was ist passiert?"

Sie zuckte resigniert die Schultern. „Da kam Tag x vor vielen Jahren, an dem wir uns wegen einer Kleinigkeit so sehr gestritten haben, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben wollten. Das war auch einfach. Schon ein paar Tage später startete meine einjährige Auslandsreise und ich konnte sie zusammen mit meiner gesamten Heimat hinter mir lassen, sie vergessen und einfach so tun, als gäbe es sie nicht." 

Danach wurde ihre Stimmer immer leiser. „Ich war so dumm gewesen, meine beste Freundin dem Nichts zu überlassen. Sie und die Kluft zwischen uns zu ignorieren. Jahre lang. Keinen einzigen Kontakt. Wenn ich nur den Mut gehabt hätte, mich zu entschuldigen." 

Jetzt sah sie mich mit glitzernden Augen an. „Ich hatte genügend Zeit dafür gehabt. Es hätte wieder so werden können wie früher. Gemeinsam scherzen, lachen, weinen, wütend auf irgendwas sein, stattdessen..."

Sie brauchte nicht weitersprechen. Wir wussten beide, was stattdessen geschehen war.

„Ich habe durch den Anzeiger von ihrem Tod erfahren, mich aber nicht getraut mit auf die Trauerfeier zu kommen, aus Angst dabei jemanden zu treffen, den ich kannte."

Ich wusste nicht recht was ich sagen sollte. „Sie hätte dir verziehen", sagte ich dann zögerlich.

„Danke, dass du das sagst. Ich wünsche mir, dass sie es jetzt noch kann. Wo auch immer sie jetzt sein mag."

Ich war mir nicht sicher, ob sie weiter reden würde, doch nach einiger Zeit tat sie es.

„Ich bin selbst erstaunt, wie sehr ich sie nach all den Jahren vermisse, als wäre mir erst jetzt klar geworden, dass sie fehlt." Sie atmete einmal ein und aus. „Entschuldige, wahrscheinlich ist das nichts im Vergleich zu deiner Trauer."

„Brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast schließlich auch eine Beziehung zu ihr." 

„Evy hat sie mich immer genannt, eine Kurzform von Evelyn. Evy, schau! Diese Blumen da! Sind sie nicht schön? Sie hat immer überall Blumen gesehen, wo für mich nur Unkraut stand." Sie lachte. „Dafür habe ich sie sehr bewundert. Überall sah sie die Schönheit, in jeder Kleinigkeit." 

Ich hatte mich gefragt, wer hinter den Wildblumen steckte. Jetzt wusste ich es.

Evelyn.

Die Evelyn.

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