𝐵𝑙𝑖𝑛𝑑 𝐿𝑜𝑣𝑒
Clarisse la Rue und Nico di Angelo waren nie wirklich Freunde, jedoch gab es eine Sache die die beiden miteinander teilten. Nico hätte sie schon längst vergessen, wenn Clarisse ihm nicht andauernd hinterher gelaufen wäre und ihm davon erzählt hätte. Allerdings ist Clarisse la Rue ein aufrichtiger Mensch und würde sicher nie vergessen was Nico di Angelo für sie getan hatte. Spätestens nach dem die Arestochter auch nach einer Woche Nico noch „auflauerte", wusste Nico, dass er sie endlich los werden musste oder etwas finden musste, womit ihre Schuld beglichen war. Nico war leicht genervt, als er bemerkte, dass eine Aufgabe für sie zu finde weitaus schwieriger war, als ihr damals das Leben zu retten. Ja, Nico hatte ihr das Leben gerettet. Damals, im Krieg gegen Gaia, was eigentlich noch gar nicht so lange her war, hatte er einen Zyklopen umgebracht, der sie von hinten erschlagen wollte. Nico hatte danach nicht weiter drüber nach gedacht und hatte versucht nicht zu sterben. Schließlich war Clarisse nicht die einzige gewesen, für die er mal ein Monster umgebracht hatte. Jedoch sah Clarisse das anders. Für sie war es eine Schuld die beglichen werden musste. Sie sah es als eine Pflicht an dem kleinen Hadessohn bei etwas wichtigem zu helfen oder ihm etwas zu geben was er braucht. Und so stand sie, wie jeden Morgen, vor Nicos Hütte und wartete auf ihn. Jedesmal hoffte sie, dass ihm nun endlich was eingefallen wäre, was sie tuen könnte.
Als Nico aus seiner Hütte kam und sein Blick zu erst auf Clarisse fiel, konnte er sich ein genervtes stöhnen nicht verkneifen. Wie oft musste er ihr noch sagen, dass sie nicht auf ihn warten sollte, bis er am Morgen aufwacht. „Clarisse! Was machst du hier? Hab ich dir nicht gestern erst erklärt, dass ich das gruselig finde?" Clarisse, die sich sowas nun fast täglich anhören musste, interessierte es nicht, was Nico ihr erzählt und verboten hatte und was nicht. „Ich werde solange bei dir bleiben, bis du endlich etwas gefunden hast, womit ich nicht mehr in der Schuld stehe." Danach ging sie zum Frühstück, da Nico heute offensichtlich auch noch keine Idee hatte.
Nico machte die ganze Situation fast verrückt. Er fühlte sich gezwungen etwas zu finden, damit die Arestochter ihn nicht mehr nervte und immer wenn er das fast vergessen hätte, erinnerte ihn Clarisse daran. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sie solange warten ließ, jedoch fand er einfach keine Aufgabe für sie. Außerdem passierten in Nicos Leben gerade weitaus spannendere Dinge.
In den drei Tagen in den er auf der Krankenstation war, hatte er nämlich eine seltsame Bekanntschaft gemacht. Die beiden waren so vollkommen verschieden, dass sie schon wieder fast gleich waren. Nico bemerkte natürlich auch, dass er und William Solace wie Sonne und Mond waren, doch das war wahrscheinlich der Grund, warum er ihn so interessant fand. Seit den drei Tagen, an den Will ihn gepflegt und untersucht hatte, waren sie gute Freunde. Nico fand es schön mit Will zu reden. Er schien ihn so gut zu verstehen wir keine anderer. Und so kam es, dass die beiden gerade wieder etwas Zeit miteinander verbrachten.
Nebeneinander liefen sie über die Wiese in Camp Half-Blood. Immer wieder stupsten sie sich spielerisch mit der Schulter an. Nico liebte solche Sachen. Eigentlich war er nicht der Typ dafür, jedoch machte mit Will zusammen einfach alles Spaß. Sie liefen am Volleyballfeld vorbei und beschlossen kurzerhand ein paar Bälle hin und her zu werfen. Sie beiden waren nicht wirklich begabt, was Volleyball anging. Des wegen landete der Ball immer wieder im Sand. Das man Volleyball auch eigentlich nicht zu zweit spielen konnte, störte sie aber genauso wenig. Die beiden hatte Spaß und das war ihnen am wichtigsten.
Clarisse stand ein wenig abseits an eine Baum gelehnt. Sie beobachtete das Schauspiel was sich ihr bot. Immer wieder musste sie leicht grinsen, wenn einer der beiden unbeholfen in den Sand gefallen war. „Die beiden sind so verliebt..." murmelte sie leise. Etwas erschrocken über diesen Gedanken blickte sie die beiden an. Ja, es stimmte. Die beiden sahen wirklich sehr verliebt aus. Und nun wusste Clarisse was sie für Nico tun könnte. Sie würde den beiden helfen zusammen zukommen.
Schon direkt am nächsten Tag fing sie an die Freunde der beiden unauffällig über die Beziehung der beiden zueinander auszufragen. Sie musste natürlich erst mal sichergehen, dass die beiden nicht schon in einer Beziehung waren. Sie fing bei Percy an. Der würde ihr sicher einfach erzählen, was sie wissen wollte. „Percy?" Sie lief auf ihn zu. Der Poseidonsohn drehte seinen Kopf zu der Richtung aus der er gerufen wurde. „Hi Clarisse. Was ist los?" fragte er sie grinsend. Die beiden hatten eine seltsame Beziehung zueinander. Sie mochten sich irgendwie nicht wirklich, aber wenn es drauf ankam waren sie ein ziemlich gutes Team. „Es geht um Nico und um Will." Sie versuchte es gar nicht erst unauffällig zu gestallten. Bei Percy brauchte sie das nicht. „Die beiden schauen sich immer mit den größten Herzchen Augen überhaupt an. Da hab ich mich gefragt, ob die beiden wirklich zusammen sind." Percy sah sie an, als hätte er zum ersten mal davon gehört. Clarisse wusste, dass die beiden höchstwahrscheinlich nicht zusammen waren und wenn hatten sie Percy nichts erzählt. Um jedoch ganz sicher zu sein, dass die beiden keine romantische Beziehung führen, musste sie noch einen von Wills Freunden befragen.
Clarisse hatte sich Tagelang den Kopf zerschlagen, wie sie das anstellen sollte, jedoch ist ihr einfach nichts eingefallen. Sie hatte kein schlechtes Verhältnis zu den Apollokindern, aber auch kein gutes. Schlichtweg hatte sie gar keine Beziehung zu denen. Das machte ihr die Sache natürlich nicht gerade einfach. Weil es Clarisse wütend machte, immer noch keine Lösung gefunden zu haben, ging sie in die Kampfarena um zu trainieren. Weil sie den Kopf freibekommen wollte, passte sie nicht sonderlich auf. Und so geschah es, dass sie ganz plötzlich auf der Krankenstation lag. Sie war nun umgeben von Apollokindern. Das Schicksal hatte ihr in die Karten gespielt und auch wenn sie nicht sonderlich erfreut war sich am Bein verletzt zu haben, war sie doch glücklich jetzt endlich problemlos mit den Apollokindern reden zu können.
Als Austin sie versorgte und ihre Verbände wechselte, beschloss sie, dass nun die richtige Zeit war um ihm auf den Zahn zu fühlen. „Sag mal bist du eigentlich verliebt?" Austin sah zunächst sehr verwirrt aus. Er beschloss sich aber nicht weiter zu wundern. „Nein. Ich glaube das währe mir zu anstrengend." antwortete er ihr wahrheitsgemäß. „Warum anstrengend?" Austin dachte an die vielen mal zurück, in denen er Will trösten musste, weil der sich hoffnungslos in den Hadessohn verliebt hatte. Er wollte auf keinen Fall genau so enden. Und auch wenn andere verliebt sein als schön ansahen, empfand er es eher als nervig und lästig. „Ich will nicht genau so wie mein Bruder enden." sagte Austin einfach. Clarisse verspürte Freude, da sie ihrem Ziel nun näher kam. „Was ist mit Will? Ist er etwas verliebt?" Clarisse versuchte so verwundert wie möglich zu klingen. Austin zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Joa, kann man so sagen." Nun musste Clarisse nur noch die entscheidende Frage stellen. „Ist er denn mit jemanden zusammen?" Austin stoppte kurz in seiner Bewegung. Er wusste nicht genau ob er Clarisse so viel erzählen sollte, jedoch war es nun eh schon zu spät. „Naja, ich würde sagen er arbeitet dran." Clarisse versuchte ihre Freude über den Fortschritt ihrer Mission zu verbergen, was ihr aber nicht so einfach fiel. Austin hätte sich bestimmt über das dämliche Grinsen gewundert, wenn er nicht schon so lange wach gewesen wäre. Die Nachschichten auf der Krankenstation raubten ihm immer die nerven und am ende einer solchen Schicht, war ihm meistens alles egal und er dachte nur nach an sein weiches Bett, dass auf ihn wartete.
In der, nicht all zulangen jedoch trotzdem anstrengenden, Zeit auf der Krankenstation, dachte Clarisse darüber nach, wie sie die beiden zusammen bringen konnte. Sie fand eine ziemlich simple Lösung: Sie würde die beiden zu einem Date verabreden und dafür sorgen, dass beide denken, dass der jeweils andere ihn sehen will.
Die Arestochter fand sich ziemlich toll, weil sie eine Lösung gefunden hatte und so ihre Schuld endlich bei Nico begleichen würde. Weswegen sie auch so schnell wie möglich mit der Umsetzung ihres Plan anfangen wollte. Es hätte auch alles bestens funktioniert, wenn nicht die zwei berüchtigten Hermeskinder an der Wettermaschine rumgespielt hätte. Die beiden hatten mit ihrer Aktion einen Monsun-artigen Regen in Camp Half-Blood ausgelöst. Ob das ganze beabsichtigt war oder nicht, war der Tochter des Ares- und wahrscheinlich auch allen anderen Campern- egal. Sie waren alle stinksauer. Einige Hütten standen schon leicht Unterwasser und in der Areshütte sah es nicht viel besser aus. Das Clarisse nun auch nicht an der Beziehung zwischen Will und Nico arbeiten konnte, machte es ihr noch einmal schwieriger einen kühlen Kopf in der Situation zu bewahren.
„Ich glaube wir müssen bald aus der Hütte raus, Clarisse." fragte eine Arestochter. „Wo soll ich das hier hinstellen?" fragte ein anderer und plötzlich brauchten alle etwas von der Hüttenältesten. „Es tropft dort drüben, alle meine Sachen werden nass." „Clarisse, es ist echt kalt." „Der Strom ist ausgefallen, weil im Stromkasten alles nass ist." „Clarisse, wir brauchen hier mal deine Hilfe." „Was sollen wir hier machen? Du bist die Hüttenälteste..." Irgendwann riss Clarisse' Geduldsfaden und sie rief laut: „STOP! HÖRT AUF ALLE DURCHEINANDER ZU REDEN." Erschrocken schauten sie ein paar der Camper an, vor allem die etwas jüngeren, die es nicht gewöhnt waren, wenn Clarisse mal etwas lauter wird. Clarisse atmete einmal tief ein und aus, damit sie nicht noch irgendetwas kaputt macht. Dann sprach sie ruhig, aber auffordernd weiter: „Jeder von euch sucht jetzt seine wichtigsten Sachen und packt sie zusammen, dann gehen wir so schnell wie möglich in die Zeus Hütte, da diese am höchsten liegt und ja keinen Bewohner hat... verstanden?" Die Areskinder nickten und taten was Clarisse ihnen aufgetragen hatte.
Nico seufzte genervt, als er versuchte so schnell wie möglich alle seine Sachen in irgendwelchen Schränken zu verstauen. Nebenbei überlegte er sich schon mal eine, besonders Schmerzhafte Foltermethode für Travis und Connor. Er hatte zwar nicht gesehen, wie die beiden im blauen Haupthaus verschwunden waren, jedoch brauchte er das auch nicht, da kein anderer auf so eine, wie er fand, bescheuerte Idee kommen wurde. Und das ganze ausgerechnet Heute. Will hatte sich bereiterklärt ihm endlich zu zeigen, wie man mit einem Bogen umgeht. Nico hatte sich sehr darauf gefreut, da er ihn immer bewundert hatte, wie er mit dem Bogen Pfeile schoss. Er war zwar nicht der beste Bogenschütze im Camp, jedoch war er Will und Nico wollte mit keinem anderen seine Zeit verbringen als mit ihm. Um ehrlich zusein hätte es dem Hadessohn schon genügt ihm einfach nur bei seinem Training zuzuschauen. Denn wenn sich der Apollosohn konzentrierte sah er immer ziemlich gut aus, was aber natürlich nur Nicos subjektive Meinung war. Nico fand den Apollosohn natürlich nicht attraktiv oder so.... nein.
Naja vielleicht doch. Eventuell hatte er sich leicht bis schwer in Will verliebt und wusste einfach nicht wie er es ihm sagen sollte. Jetzt war sowieso auch nicht der richtige Zeitpunkt um sich über so etwas den Kopf zerbrechen, da sich seine Hütte langsam aber sicher mit Wasser füllte.
Nico wäre fast verzweifelt, da riss jemand plötzlich die Tür auf und trat in seine Hütte.
„Sorry, dass ich nicht geklopft hatte, aber es regnet einfach zu dolle. Ich wollte da nicht länger draußen sein, als nötig." sagte Will und hielt sich dabei keuchend die Seite. Offenbar war er gerade durch den Regen gerannt, extra für Nico. Sein Herz schlug schneller und er wusste nicht so wirklich was er jetzt tuen sollte. Warum war Will denn überhaupt hier? Nico wagte es nicht darüber nachzudenken, dass er nur schauen wollte ob es ihm auch gut ging. Jedoch stellte Will auch schon im nächsten Moment klar, dass dies der einzige Grund war, wieso er hier, in Nicos Hütte stand und ihn so süß ansah. „Packst du auch schon deine Sachen, um wenn nötig das Land zu verlassen?" Nico lachte. „Nein, nicht das Land, aber vielleicht die Hütte. Bei mir sieht er eher weniger nach trocken aus." Etwas verlegen sah er ihn an. Nico hoffte inständig, dass der Apollosohn nicht bemerkt hatte, dass Nico mittlerweile immer schüchtern und verlegen in seiner Nähe wurde. Aber wenn er etwas bemerkt haben sollte, sagte er auf jeden fall nichts. „Ja, stimmt. Bei dir sieht es noch schlimmer aus als bei uns. Ich weiß auch nicht, wer diese Hütten konstruiert und gebaut hat, dass es überall rein tropft." Will schüttelte etwas enttäuscht den Kopf und sah Nico dann wieder energiegeladen an. „Soll ich dir bei irgendetwas helfen? So wie es hier aussieht, solltest du möglichst bald deine Hütte verlassen..." Nicos Herz schlug wieder einen Ticken zu schnell, als Will ihm seine Hilfe anbot. Am liebsten wäre Nico jetzt dahin geschmolzen und hätte ihm erzählt wie toll Will doch war und das er ihm liebte, aber dafür war Nico doch noch zu schüchtern.
Nach dem Will Nico geholfen hatte seine Sachen zusammen zu suchen, was Nico versucht hatte soweit wie möglich rauszuzögern, beschlossen die beiden sich in die Zeushütte zu begeben, da sie davon ausgingen, dass dort eh niemand ist und die Hütte relativ weit oben lag.
Als sie allerdings mit den anderen Apollokindern dort ankamen, mussten sie feststellen, dass sie nicht die einzigen waren, die auf die Idee gekommen waren. Und so saßen Will, Nico und Clarisse schweigend in der Zeushütte und mussten mitansehen, wie immer mehr Camper in die Hütte kamen und es immer enger wurde.
Während Clarisse den ungewollten, jedoch unvermeidlichen, Körperkontakt garnicht mochte, schien Nico das ganze gar nicht zu Stören. Natürlich fand er das Unwetter auch nicht gerade toll, jedoch setzte er seine Hoffnung darauf, dass Hütte 9 das problem bald lösen würde und bis das geschah, würde er seine kostenlose Kuscheleinheit mit Will ausnutzen.
Clarisse, die neben Nico und der Wand eingequetscht war, musste unfreiwillig dabei zusehen, wie sich Nico und Will, die ganze Zeit, mit Herzchen in den Augen ansahen und während sie mitten in einem Sturm, zwischen dem halben Camp, in einer viel zu kleinen hütte saß, fand sie, dass jetzt der richtige Zeitpunkt war, um die zusammen zu bringen. Zu ihrem Glück war Wills Aufmerksamkeit gerade auf eines seiner Geschwister gelegt, welches aber viel zu weit wegsaß, weswegen die Kommunikation etwas schwieriger war, was aber bedeutete dass sich Clarisse Nico vornehemn konnte, ohne das Will dies mitbekam. Clarisse entschied sich, einfach mit der Tür ins Haus zu fallen. „Hey Nico, ich weiß du magst ihn. Vielleicht solltest du es ihm einfach sagen." Die Arestochter fand es äußerst Amüsant mitanzusehen, wie Nico seine Gesichtszüge entglitten und wie nach ein paar Sekunden der realisierung schnell nachschaute ob Will das gesagt auch nicht gehört hatte. Er Atmete erleichtert aus, als er sah das Will mit anderen Dingen beschäftigt war. Er wante sich wieder an Clarisse. „Ich kann ihm das doch nicht enfach so sagen! Außerdem mag er mich nicht so wie ich ihn mag..." Nico klang plötzlich ganz traurig, was die Arestochter daran hinderte sich gegen die Stirn zu schlagen und ihm zu erklären, dass er doch mal hinschauen soll, wenn Will ihn anschaut. „Glaub mir, er mag dich mindestens genauso sehr, wie du ihn." Nico sah sie zweifelnd an, weswegen Clarisse gleichgültig sagte: „Ich kann es ihm auch sagen." Als Nico das hörte blickte er sie verzweifelt an. Er kämpfte innerlich ob er Will wirklich sagen sollte, dass er ihn mag. Hier saßen viel zu viele Camper um sie herum, die es hören könnten und das wäre dann viel zu peinlich. Allerdings wollte er auch nicht, dass Clarisse Will irgendetwas erzählte. Er kannte sie nicht gut genug um zu wissen, ob sie so etwas wirklich tuen würde.
Als er sich noch einmal genauer umsah, musste er feststellen, dass die anderen Camper viel zu sehr mit sich selbst oder einer anderen Person beschäftigt waren, als das sie Nicos Gespräch mitverfolgen würden. Aber es war unwichtig wer ihnen zuhören könnte und wer nicht, oder dass die Situation gerade ziemlich passend war, Nico hatte angst. Er hatte angst, dass Will ihn ablehnen würde. Warum sonst hatte er es ihm bis jetzt noch nicht gesagt.
Nico sah noch einmal zu Clarisse. Die Arestochter sah so aus als könnte sie Will jeden Moment alles erzählen. Und davor hatte Nico noch mehr Angst, als vor Wills Ablehnung.
Er atmete noch einmal tief durch. „Wenn ich das jetzt mache, dann musst du aber ein bisschen wegrutschen, ok? Ich will nicht, dass du mir dabei zuhörst..." Sie lächelte ihn glücklich an und gab dann ihr bestes Abstand zwischen sie zu bringen. Nico rutschte auch noch ein bisschen zu Will und versuchte dann seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Ähm Will? Ich äh... ich muss dir etwas sagen." Als Will Nicos Stimme hörte, bekam dieser natürlich sofort seine ganze Aufmerksamkeit und Will bedeutete Nico weiter zusprechen. Nico wurde etwas rot , weshalb er sich innerlich verfluchte. Er wollte jetzt nicht rot werden. Er wollte es einfach schnell hinter sich bringen und einfach Will alles sagen. Er setzte also zu einem Versuch an, den er aber sofort wieder Abbrach, da seine Stimme versagte. Nico räusperte sich nd sah dann entschuldigent zu Will. Dieser schien sich an der ganze Situation aber nicht zu stören, wie Nico kurz befürchtet hatte. Er sah Nico aufmerksam an und wartete darauf das er etwas sagte. „Naja also vielleicht hast du es schon bemerkt, aber ich... ich mag dich. Echt." Nico klopfte sich innerlich auf die Schulter, weil er das ganze so relativ Fehlerfrei über die Bühne gebracht hatte. Als er jedoch Will ansah, wusste er, dass die Sache noch nicht vorbei war. „Ja, ich mag dich auch. Ich dachte das ist so unter Freunden..." sagte Will und kratze sich am Nacken. Er wusste selber, dass er Nicos Anliegen noch nicht ganz verstanden hatte. Der Hadessohn verzweifelte. Er musste es also aussprechen, damit Will es klar verstand. Seine Hände wurden etwas schwitzig und sein Herz fing an schnell zu klopfen. Leise fing er wieder an zu reden: „Ich... ich mag dich eigentlich mehr als mögen. Du bist für mich eigentlich kein normaler Freund mehr, sodern mehr. Ich ähm... ich hab mich in d-dich verliebt." Als diese Worte über seine Lippen kamen, kniff er schnell die Augen zusammen. Er wollte Wills Reaktion nicht sehen. Die Angst, dass er ihn jetzt seltsam fand und ihn nicht mehr mochte, war zu groß.
Nach ein paar Sekunden, die sich wie Nico wie Minuten anfühlten, spürte er eine warme Berührung an seiner Wange. „Hey, mach die Augen wieder auf." sagte Will so sanft zu ihm, als könnte er ihn seinen Kopf schauen und seinen Bedenken lesen. Nico öffnete langsam seine Augen und blickte in Wills Gesicht. Nico musste schmunzeln, als er feststellte, dass er nicht mehr der einzige mit rosigen Wangen war. Nun war nämlich Will derjenige der verlegene wurde. „Also du magst mich?" Nico nickte. „Sehr?" Nico nickte erneut. „Also so richtig? Mehr als mögen?" Nico stöhnte auf. Hatte Will wirklich immer noch nicht verstanden was er ihm sagen wollte? Er blikcte in Wills fraggendes Gesicht und nickte erneut, hoffte aber das es nun das letzte mal war. Wills Gesicht hellte auf und er schien schon fast zu leuchten. Will atmete noch einmal tief ein. Jetzt wahr dran Nico ein Geständniss zu machen. Aber anders als Nico war Will bestens Vorbeitet. Er hatte das ganze schließlich viel zu oft vor seinem Spiegel geübt. „Gut ich wollte nur sicher gehen, weil.... weil ich dich nämlich auch echt mag." Nico riss verwundert und geschockt die Augen auf. „Wirklich?" Er hatte schon fast wieder vergessen, dass Will ihm gar nicht gesagt hatte, wie es um seinen Gefühle stand. „Ja wirklich. Verdammt ich bin schon seit Ewigkeiten in dich verliebt, aber du dummi hast es einfach nicht bemerkt. Langsam wusste ich auch nicht mehr, wie ich es noch offensichtlicher machen soll. Du hast aber auch-" Will verstummte plötzlich als Nico seinen Finger vor dessen Lippen hielt. Dieser war plötzlich garnicht mehr schüchtern oder ängstlich. „Jaja. Ist ja gut. Es gibt wichtigeres zu bereden als deine Annäherungsversuche..." Will hob fragend eine Augenbraue. „Ahja? Was denn?" Nico fing an zu grinsen. „Na natürlich ob du mit mir zusammen sein willst?" „Hey", Will schlug Nico spielerrich gegen den Arm, „Was ist das denn für eine Frage?! Natürlich will ich dein Freund sein!" Nico sah ihn glücklich an, er war jedoch noch nicht fertig. Schnell sah er sich um, um sicher zugehen, dass niemand sie belauschte oder ihnen zusah, jedoch waren die meisten immer noch damit beschäftigt sich die Langeweile totzuschlagen. Einige schliefen auch schon, was Nico auf die Tageszeit aufmerksam machte. Es war schon relativ spät und somit dunkel draußen. Regnen tat es leider immer noch. Nicos Aufmerksamkeit glitt wieder zu Will. Schnell rutschte er ein bisschen näher an diesen heran. „Da du jetzt mein offizieller Freund bist, darf ich dich auch küssen, oder? Das machen Pärchen ja so..." Er sah auf Wills perfekt geschwungen Lippen die sich zu einem lächeln verzogen. „Du stellst heute seltsame Fragen." sagte der Apollosohn und legte im nächsten Moment seine Lippen auf die des Hadessohns. Nico erwiderte schnell den Kuss und merkte einmal aufs Neue, wie verliebt er in Will eigentlich war.
Es wurde kein langer Kuss und auch nicht sonderlich intensiv, jedoch steckten beide ihre ganz Liebe hinein.
Clarisse, die sich in der Zwischenzeit doch woanders hingesetzt hatte, kam nun zurück zu dem Platz der Hütte, an dem sie die beiden Verliebten zurück gelassen hatte. Als sie da ankam fiel ihr Blick sofort auf das schlafende Knäuel. Die beiden lagen eng aneinander gekuschelt auf einer Decke und schliefen friedlich. Anscheinend hatte Nico es ihm wirklich gesagt und Will hatte seine Gefühle erwidert. Ein glückliches Grinsen schlich sich auf Clarisses Lippen. Hiermit hatte sie ihre Schuld beglichen.
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