[Ep.12] wir, im Moment des Frühlings
-Anfang vom Anfang-
-Jeongin-
Wieder einmal verlor ich mich im Nachthimmel des Frühlings. Vielleicht lag es daran, dass ich mich durch den Mond verstanden fühlte? Er wirkte genauso einsam wie ich mich fühlte. Alleine und nostalgisch. Die Kirschblüten rundeten dieses Bild nur noch mehr ab, und mittendrin stand ich. Vielleicht machte auch ich das Bild vollständig?
Ich führte meinen täglichen Spaziergang fort und genoss die Prise Wind, die mir sanft ins Gesicht kam. Ich genoss auch den Anblick der Blütenblätter der Kirschbäume, die wieder einmal kräftig blühten.
Wieder sehnte ich mich nach Hyunjin. Die nostalgische Stimmung machte es nicht besser. Langsam hielt ich mich für verrückt. Jeden Tag kam ich um dieselbe Zeit her, in der Hoffnung, ihn zu sehen. Es war absurd, und dennoch gab ich die Hoffnung nie auf.
Ich wollte ihn wiedersehen...
Ihn noch einmal sehen, ihn berühren, seine sanfte, tiefe Stimme hören.
Ich hoffte, es war noch nicht das Ende unserer Geschichte. Ich wollte noch kein Ende.
Ich seufzte schwer. Versuchte, die Gedanken an ihn zu verdrängen, aber es war vergebens.
Einen Schritt nach dem anderen setzte ich meinen Spaziergang fort, bewunderte das Kirschblatt, das seinen Weg auf meine Hand gefunden hatte, und konnte einem leichten Lächeln nicht widerstehen.
Auch wenn es Sehnsucht und Schmerz mit sich trug. Denn selbst dieses erinnerte mich an ihn, und die Einsamkeit, die mich umhüllte, nahm mich völlig ein, und ich versank tief in meinen Gedanken an diese eine Nacht, die mir im Nachhinein alles bedeutete. Und alles in mir sehnte sich wieder augenblicklich nach ihm.
Ich blieb erneut einen kurzen Moment stehen, atmete tief ein und aus, wollte dieses beklemmende Gefühl in meiner Brust ganz tief in mir vergraben, damit es niemals seinen Weg nach draußen finden würde.
Ich sah nach oben. Der Regen tröpfelte leicht auf die Blätter der Bäume, und ich bereute es heute Morgen doch nicht, meinen Regenschirm eingepackt zu haben. Ich sah wieder nach vorne, und ich erstarrte.
Er stand vor mir. Hyunjin. Seine dunkelbraunen Augen, die aussahen, als wären sie in Zartbitterschokolade getunkt worden, die mir immer noch so vertraut vorkamen, trafen meine.
Sie zogen mich sofort in ihren Bann. Und ich stellte fest, egal wie viel Zeit vergehen würde, sie würden mir immer vertraut bleiben.
Ich konnte mich nicht bewegen, alles in mir fühlte sich betäubt an, und ich nahm nur noch den Klang des Regens auf den Blättern wahr.
Nur er, ich und der Frühlingsregen.
Es war wie bei unserer ersten Begegnung gewesen. Wir allein in der Kirschblütenallee. Wir mitten im Moment des Frühlings.
Es gab nur einen kleinen Unterschied. Wir beide lächelten uns einfach an.
Erleichterung machte sich in mir breit, und ich konnte endlich wieder atmen.
Die Leere fühlte ich in diesem Moment nicht. Nein, ich fühlte das erste Mal in meinem Leben Vollkommenheit.
Hyunjin und ich sahen uns weiterhin an, bis er endlich die kleine Lücke zwischen uns schloss. Noch immer sah er mich liebevoll an. Ich verlor mich immer mehr in seinem Blick.
Seine Hand berührte langsam meine, bis er sie fest drückte und die schönsten Worte sagte, die er sagen konnte: „Der Mond ist schön."
Da wusste ich, unsere Geschichte war nicht zu Ende.
Es gab kein Ende vom Anfang, sondern nur den Anfang vom Anfang.
-the end-
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