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Als ich das Zimmer betrete in dem die anderen Kandidatinnen warten, atme ich tief ein und aus. Ich bin alleine zurückgekehrt. Aleksander ist an der Stelle stehen geblieben, an der wir auf Jasper getroffen sind. Jasper ist auf uns zu geschlendert und sein Gesichtsausdruck war gerade zu unerwartet interessiert, während Aleksander mir mit einer Kopfbewegung signalisierte das ich entlassen war. Dieses Mal unterdrückte ich mein Schnauben und kehrte in zu den anderen zurück ohne mich zu fragen ob sie mir folgen würden- was sie nicht getan haben.

Keine Ahnung was gerade passiert ist, doch beide Männer standen sich nicht gerade freundlich gegenüber. Das überrascht mich. Bis jetzt sind sie immer als Einheit aufgetreten und wurden dadurch auch automatisch als eine angesehen, mir ist nie der Gedanke gekommen sie hätten .. Meinungsverschiedenheiten. Doch ich kenne sie überhaupt nicht. Vermutlich interpretiere ich wieder einmal zu viel in Blicke und Körpersprache hinein.

Sie sind immer noch nicht zurückgekehrt als Gabriel das Interview offiziell eröffnet und ein paar Worte verliert, denen ich nicht weiter Gehör schenke. Ich denke daran wie meine Mutter und mein Vater vor dem Fernseher sitzen, gierig auf mein Interview und mein makelloses Benehmen warten.

Ich ziehe die Nase kraus und starre auf den Fernseher um nicht mehr an sie zu denken.

"Die erste Kandidatin die hier neben mir sitzt ist die wunderschöne Abelyn Kedra", sagt Gabriel in diesem Moment und lächelt in die Kamera. Diese schwenkt zu Abelyn. Es ist nicht zu leugnen das sie hübsch ist. Aber etwas an ihr stört mich einfach. Vielleicht ist es ihre offensichtlich vergiftete Persönlichkeit. Warte, hat sie überhaupt eine Persönlichkeit?
Versteht mich nicht falsch, aber ich habe genug Erfahrungen mit dieser Sorte Mädchen gemacht um nicht mehr zimperlich zu sein, sollte sich ihre Verachtung auf mich richten.

Abelyn setzt ihr breitestes Lächeln auf und sieht ebenfalls in die Kamera.

Es folgen übliche Höflichkeitsfloskeln. Dann fragt Gabriel: "Nun, Miss. Kedra was halten sie von unseren drei Prinzen? Sind sie nicht atemberaubend schön?" "Wer denken Sie ist der wahre Prinz? Lassen Sie uns an Ihrem Wissen teilhaben."

Ellory neben mir schnaubt. "Welches Wissen? Das geht doch bei der beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus", ich breche in Gelächter aus und nicke zustimmend.

"Ich habe schon einen Verdacht", meint Abelyn gerade und setzt ein schmales Lächeln auf. Zu meiner Überraschung stöhnt der halbe Raum genervt auf. Scheint so, als wäre sie nicht sonderlich beliebt. "Aber den werde ich erst überprüfen müssen bevor ich es Ihnen mitteilen kann", sie tut so als wäre das total schade. Gavriel lächelt sie gerade zu entzückt an. "Wenn ich es herausgefunden habe sind Sie der erste der es erfährt", sie wirft ihr Haar in den Nacken.

Abelyn verabschiedet sich und Cécile wird ohne Unterbrechung angekündigt sobald Abelyn erst einmal aus dem Kamerabild verschwunden ist. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und blicke zu Ellory. "Siehst du? So schlimm ist es doch gar nicht", ich sehe mich im Zimmer um. Jasper und Aleksander sind immer noch nicht zurückgekehrt, dafür sitzt Henry umzingelt von einigen Ladys die ihn möglichst unauffällig in ein Gespräch verwickeln wollen auf einem der Stühle, die beide elegant übereinander geschlagen.

"Was sagst du eigentlich wenn sie sich fragen wer der Prinz ist?", fragt ein Mädchen ein anderes. "Ich persönlich denke es ist Jasper aber das würde ich niemals vor laufender Kamera zugeben", ihre Freundin nickt und seufzt. "Ich habe wirklich keine Ahnung wer der Prinz ist, wir haben sie erst gestern kennengelernt! Wie soll man das denn in so kurzer Zeit herausfinden?" Zustimmendes Gemurmel.

Die nächsten drei Interviews verlaufen ähnlich wie das erste und ich entspanne mich letztendlich doch. Jedes Mal fragt Gabriel die gleiche Frage: "Haben sie einen Verdacht bezüglich der Identität des Prinzen?" Allmählich beginnen sich auch die anderen Ladys zu fragen wo sich Jasper und Aleksander aufhalten.

Doch ich verwende meine ganze Aufmerksamkeit für Ellory, sie steht vor der Tür, durch die auch die anderen Kandidatinnen geführt wurden und zittert leicht. Ich schenke ihr ein aufmunterndes Lächeln und nicke ihr bekräftigend zu. "Du schaffst das, sie werden dich lieben, sie haben gar keine andere Wahl!" Jetzt lächelt sie doch. "Ach Avery, ich bin so froh eine Freundin wie dich gefunden zu haben", gerade als sie das sagt hören wir wie Gabriel sie ankündigt.

Sie tritt durch die Tür und als ich einen kurzen Blick in den anderen Raum erhasche kann ich zwei Kamerateams erkennen. Sie haben sich vor dem Sofa im hinten Teil des Raumes, auf dem Gabriel sitzt positioniert. Dann wird fir Tür von Taylor geschlossen.

Mit schnellen Schritten gehe ich wieder zu meinem Platz auf der Couch.