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Unachtsamkeit

Ein müdes Gehirn will mich gerade dazu überreden laut aufzuschreien als ich Aleksanders Gesicht in dem düsteren Licht ausmache. "Wollen Sie mir einen Herzinfarkt bescheren?!", beschwere ich mich und realisiere eine Sekunde zu spät, wer mir gehen über steht. "Ach, Sie sind es nur." Als ich über die Schulter blicke bemerke ich das Ellory offenbar nicht auf mich gewartet hat.

Als ich mich wieder zu Aleksander drehe ist sein Mund einen Spalt geöffnet. Verwirrt über die Gefühle die dieser Anblick in mir hervorruft, löse ich mich aus seinem Griff und trete einen Schritt zurück. Ich weiß nicht wo Henry und Jasper sind, jedoch kann ich sie nirgendwo sehen. Sein Haar hängt ihm inzwischen in Strähnen auf die Stirn und ich muss daran denken was er vorher zu mir gesagt hat. Das ich nicht so wäre wie er zuerst gedacht habe. "Wollen Sie noch etwas sagen oder schweigen wir uns einfach noch eine Weile an", es ist die Müdigkeit, die von mir Besitz ergriffen hat. Morgen werde ich mich bestimmt dafür verfluchen, doch jetzt gerade kümmert mich diese Aussicht wenig.
Wieder erscheint ein schmales Lächeln auf Aleksanders Gesicht und er hebt den Kopf etwas an.

"Wie denken Sie über die derzeitige Lage im Volk?"
Ich erstarre, aber nur eine Sekunde. Dann entringt sich mir ein Schnauben.

Ein nicht sehr warmherziges, fast hysterisches Lachen steigt meine Kehle herauf doch ich schlucke es hinunter.

Ich bleibe sehr lange still und blicke in seine Augen. Mein Gehirn ist nicht in der Lage ihm die passende Antwort auf seine Frage zu geben.

Nach einer Weile nickt Aleksander langsam. "Das habe ich mir gedacht", flüstert er eher zu sich selbst als zu mir. In seinen Augen lodert ein Feuer.
"Weshalb fragen Sie mich dann?", erleichtert stelle ich fest das meine Stimme etwas spöttisch klingt. "Weil ich sichergehen wollte." Die Gedanken prasseln nur so auf mich ein während ich nur mit Mühe keine Reaktion zeige.

Er will mich wegschicken. Jetzt wo er mit absoluter Sicherheit weiß- ahnt- das ich gegen dieses Casting, gegen die Unterdrückung hunderter von Städte bin. Eigentlich war es mir bewusst.

Ich schließe die Augen und atme ein mal tief ein und aus. Meinen zitternden Atem beachte ich dabei nicht.

Dann spüre ich eine Berührung an meiner Wange. Sanft und federleicht, weniger eine Berührung als der Hauch eines Fingers der über meine Wange streift.

Ich zucke zurück und reiße die Augen auf. Mein Herz hämmert stärker als es sollte. Aleksanders Hand, der schlichte, silberne Ring wie üblich an seinem schlanken Ringfinger, schwebt einen Moment in der Luft bevor er sie in den Taschen seiner Hose vergräbt. Sein Gesichtsausdruck ist nicht zu deuten, wohingegen meiner ihm vermutlich meine Überraschung und darauffolgende Panik förmlich entgegen schreit.
Ich sollte jetzt wirklich schlafen.

"Was", fängt er an und ich wende den Blick ab, nur um ihn kurze Zeit später wieder anzustarren als er sagt: "Würden Sie gedenken an dieser Lage zu ändern?"
Ich verdrehe die Augen und stoße ein nicht besonders damenhaftes Grummeln aus. "Wieso interessiert Sie das überhaupt wenn Sie sowieso nichts ändern können?"

Er legt den Kopf schief, eine Geste die ich nur allzu häufig bei ihm beobachtet habe.
"Wer sagt das ich nichts daran ändern könnte?", seine Stimme ist fest und in ihr liegt eine derartige Entschlossenheit, dass ich beginne meine Ansichten über die Identität bezüglich des Prinzen zu überdenken.

Meine Gesichtsfarbe liegt inzwischen vermutlich irgendwo zwischen feuerrot oder kalkweiß. Entweder mir schießt gerade das Blut in den Kopf, oder mir weicht sämtliche Farbe aus dem Gesicht.

Mit einem mal bin ich überfroh über die spärliche Beleuchtung des Gangs.

"Würden Sie denn etwas daran ändern wollen?", als ich das frage kann ich die Neugierde in meiner Stimme nicht unterdrücken.

Ein Seufzen meines Gegenübers dann lehnt er sich näher zu mir. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie er sich eine meiner Haarsträhnen schnappt und sie um den Finger wickelt.
Sofort spannt sich alles in mir an. Ich spüre sein Lächeln an meinem Ohr. "Das meine Liebe, ist die eine Millionen Dollar Frage."

Ich lehne mich etwas zurück und mustere ihn eingehend. Glücklicher Weise schaffe ich es einen ansatzweise neutralen Gesichtsausdruck zu erhalten und hebe das Kinn etwas an. "Der Palast ist nur ein weiterer goldener Käfig", meine Stimme ist leise und dünn. Ich hasse es wenn ich so klinge.. so bemitleidenswert.
"Mit dieser Ansicht mögen Sie zwar recht haben, doch Sie müssen dennoch zugeben das er sehr schön ist, Käfig hin oder her", seine Stimme ist gleichgültig und endlich wird mir wieder bewusst wer hier vor mir steht. Hastig trete ich zwei Schritte zurück und presse die Lippen zusammen.

Das Grinsen auf seinem Antlitz wird breiter. Mir ist es absolut schleierhaft wie er es schafft zu lächeln und seine Miene doch so undurchsichtig halten kann. Ich weiß nur das es mich rasend macht.
Die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen schiebe ich mir die Strähne meines Haares, die noch wenige Sekunden zuvor in seinen Fingern gelegen hat, hinter mein Ohr und überlege einfach hinter der Ecke zu verschwinden.
Würde er mir folgen?
Vermutlich nicht.
"Haben Sie es sich zur Aufgabe gemacht mich zu verwirren? Mal ehrlich, was soll das alles? Könnten Sie nicht eine der anderen Kandidatinnen tyrannisieren? Ich möchte jetzt schlafen gehen und nicht meine letzte Nacht hier mit Ihnen verbringen."

Na toll. Ich bin einfach nicht zu gebrauchen wenn ich unter Schlafmangel leide.

Er verschränkt die Arme vor der Brust und das Hemd spannt sich über seine harten Muskeln. Natürlich bin ich nicht in der Lage meinen Blick von seiner Brust zu abzuwenden doch das scheint ihn wenig zu stören.
"Ich verwirre Sie also?", er verengt die Augen und ich stöhne genervt auf.
"Sie geben mir nicht gerade viele Möglichkeiten mir eine andere Meinung über Sie zu bilden", gebe ich zu und starre auf einen Punkt an der Wand.
"Würde sich Ihre Meinung über mich ändern wenn ich ihnen sagen würde das ich der Prinz bin?", diese Frage stellt er in einem derart gelangweilten Ton das ich die Stirn runzle.

"Vermutlich nicht", gebe ich kurz angebunden zurück. "Es würde schließlich weder etwas an Ihrem Charakter, noch meiner Meinung Ihnen gegenüber ändern."

"Und was wäre wenn ich Ihnen sagen würde das es sich bei dem Prinzen um Jasper handelt?"

Ich stöhne entnervt und reibe wie wild über die schmerzende Stelle an meinem Haaransatz. Noch etwa zehn Minuten und ich verliere die Geduld, davor sollte ich sicher in meinem Zimmer sein bevor ich noch jemanden anschreie.
"Sie haben mich wohl vorher nicht verstanden: Auch wenn es sich bei dem Prinzen um einen der Diener handeln würde, würde das nicht automatisch bedeuten das ich eine andere Meinung über diesen haben würde, nur weil er ist, was er ist. Wobei ich dann doch sehr neugierig wäre, was ihn dazu gebracht hat sich als Diener auszugeben", ich spreche schnell, mein Tonfall ist schnippisch und ich fuchtele dabei wie wild mit den Händen in der Luft umher. Ich sehe vermutlich aus wie Sir Bryan.

Er betrachtet mich eine Weile mit prüfendem Blick, so als wäge er ab, ob ich ihn gerade anlüge.

Dann schiebt er wieder die Hände in die Hosentaschen und verkündet völlig entspannt: "Sie dürfen jetzt gehen, bitte entschuldigen Sie meine Neugierde, gute Nacht Lady Avery."
Mit offenem Mund starre ich ihn an. Dann straffe ich die Schultern, schließe meinen Mund und knickse vor ihm wie es sich gehört um wenigstens den Rest meiner verbliebenen Würde nicht auch zu verlieren.

Mit einem letzten Blick auf Aleksander mache ich auf dem Absatz kehrt und verschwinde hinter der Ecke.

Als ich den Gang entlanggehe klingen meine Schritte viel zu laut doch ich rede mir ein, dass dies nur von den Absätzen meiner Schuhe herrührt.

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